Mondnacht. Es war, als hätt’ der Himmel Die Erde still geküsst, Dass sie im Blüthenschimmer Von ihm nur träumen musst’! Die Luft ging durch die Felder, Die Aehren wogten sacht, Es rauschten leis’ die Wälder, So sternklar war die Nacht. Und meine Seele spannte Weit ihre Flügel aus, Flog durch die stillen Lande, Als flöge sie nach Haus. Eichendorff „Warum willst du Andre fragen.“ Warum willst du And’re fragen, Die’s nicht meinen treu mit dir ? Glaube nichts als was dir sagen Diese beiden Augen hier! Glaube nicht den fremden Leuten, Glaube nicht dem eignen Wahn; Nicht mein Thun auch sollst du deuten, Sondern sieh die Augen an! Schweigt die Lippe deinen Fragen Oder zeugt sie gegen mich? Was auch meine Lippen sagen: Sieh mein Äug’, ich liebe dich ! Rückert. Aii den Sonnenschein. O Sonnenschein, o Sonnenschein, Wie scheinst du mir in’s Herz hinein, Weckst drinnen lauter Liebeslust, Dass mir so enge wird die Brust. Und enge wird mir Stub’ und Haus, Und wie ich lauf zum Thor hinaus, Da lockst du gar in’s frische Grün Die allerschönsten Mädchen hin. O Sonnenschein, du glaubest wohl, Dass ich wie du es machen soll, Der jede schmucke Blume küsst, Die eben nur sich dir erschliesst. Hast doch so lang’ die Welt erblickt Und weisst, dass sich’s für mich nicht schickt; Was machst du mir denn solche Pein? O Sonnenschein, o Sonnenschein ! 11. Reinick. Druck »on Breitkopf und lUrtel in Leipzig.