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Lied. (Tenor.) O wie lieblich ist das Mädchen, wie so schön und voll Anmuth! Sag’ mir an, du wackrer Seemann, der du lebst auf deinem Schiffe, Ob das Schiff und seine Segel, ob die Sterne wohl so schön sind! O wie lieblich ist das Mädchen, wie so schön und voll Anmuth! Sag’ mir an, du stolzer Ritter, der du gehst im blanken Harnisch, Ob das Ross und ob die Rüstung, ob die Schlachten wohl so schön sind! O wie lieblich ist das Mädchen, wie so schön und voll Anmuth! Sag’ mir an, du Hirtenknabe, der du deine Heerde weidest, Ob die Lämmer, ob die Matten, ob die Berge wohl so schön sind. Duett. Bedeckt mich mit Blumen, Ich sterbe vor Liebe, Dass die Luft mit leisem Wehen Nicht den süssen Duft mir entführe. (Sopran und Alt.) Von Jasmin und weissen Lilien Sollt ihr hier mein Grab bereiten. Ich sterbe, und befragt ihr mich: woran ? Sag’ ich : unter süssen Qualen der Liebe. Romanze. Fluthenreicher Ebro, Blühendes Ufer, All’ ihr grünen Matten, Schatten des Waldes, Fraget die Geliebte, Die unter euch ruhet, Ob in ihrem Glücke Sie meiner gedenket! (Bariton.) Ihr laubigen Pappeln, Schimmernde Pfade, Wo leichten Fusses Mein Mädchen wandelt, Wenn sie euch begegnet. Fragt sie, fragt sie, Ob in ihrem Glücke Sie meiner gedenket. Und ihr thauigen Perlen, Die ihr im Friihroth Den grünenden Rasen Bunt mit Farben schmückt, Fraget die Geliebte, Wenn sie Kühlung athmet, Ob in ihrem Glücke Sie meiner gedenket. Ihr schwärmenden Vögel Die den Sonnenaufgang Singend ihr begrüsst Mit Flötenstimmen, Fraget die Geliebte, Dieses Ufers Blume, Ob in ihrem Glücke Sie meiner gedenket. II. Abtheilung. Lied. (Alt.) Hoch sind die Berge und steil ist ihr Pfad, Die Brunnen sprühn Wasser und rieseln in’s Kraut. O Mutter, o Mutter, lieb’ Mütterlein du, Dort in die Berge mit den Gipfeln so stolz Da ging eines Morgens mein süssester Freund. Wohl rief ich zurück ihn mit Zeichen und Wort, Wohl winkt’ ich mit allen fünf Fingern zurück.