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Einiges beitragen; taß siS Möglich sei, beweise Würtembergs Beispiel. StaatSnM. V. Gälte erste in verspricht Erfüllung ge rechter Wünsche, so auch in Bezug auf Nittersgrün, da das Ministerium dieser Angelegenheit alle Fürsorge widme. Daß das Ministerium kein Postulat gestellt, komme daher, weil sich der Betrag der Ausgaben gar nicht übersehen lasse; da sich inzwischen Manches anders, hier besser, dort schlechter gestaltet habe, wie sei eS dem Ministerium möglich gewesen, zu sagen: es wükscheüßer diese oder jene Summe zu disponiren? Die bis jetzt verwendeten Summen seien nicht so bedeutend, als man wohl hätte erwarten können. Auch würde eS in politischer Hinsicht nicht rathsam gewesen sein, über eine bestimmte Summe zu disponiren, weil dann jedenfalls ungleich höhere Ansprüche gemacht worden sein würden. Wie aufder ekkM Seite mir gvößrer Humanität, so müsse auf der andern mit größter Vorsicht verfahren werden. Der hauptsächlichste Wunsch sei immer darauf gerichtet, Arbeit zu verschaffen, v. Schön- berg-Bibran giebt zu, daß die Bestimmung einer gewissen Geldsumme zwar schwierig sein könne, schwieriger aber doch nicht als anderswo, z. B. in Hannover. Eine Geldbewilligung im All gemeinen nur auszusprechen, scheine ihm doch nicht so ganz in der Ordnung. I). Mirus bemerkt Einiges über die Noch der kleinen Professionisten, insonderheit der Strumpfwirker seiner Stadt. Secretair v. Biedermann verwendet sich für Chaussee bau durch das in seinem Bezirke liegende Olbernhau. Secretair Ritterstädt ist mit dem Vertrauensvotum vollkommen ein verstanden und wünscht auch Aufhebung des Reiszolles, da man sich doch einen solchen Vortheil nicht entgehen lassen solle, da ihn Würtemberg schon genieße z jedenfalls werde man sich doch über den diesfallsigen Antrag der 2. Kammer erklären müssen. Letzteres bestätigen S. K. H. Prinz Johann und Ref. Schanz. Staatsminister v. Falkenstein: Jenes Verhäljniß mit Wür temberg sei ihm noch nicht bekannt, eM Antrag auf den Zollweg- fall habe Schwierigkeiten; sei jener dort eingetreten, so wären wahrscheinlich die Getreidepreise über sieben Thaler gestiegen. DaS damit ersparte Geld würde in anderer Weise besser ver wendet werden können. Nach den neuesten Erfahrungen ent halte aber auch der Reis nicht so bedeutenden Nahrungsstoff. Selbst wenn der Zoll aufgehoben wäre, würde der Reis dem Armen immer noch zu theuer sein- Schließlich würden nur die Kaufleute den Vortheil von der Zollwegnahme haben. Wenn nicht für die ganz Armen, so sei — möint von Eriegern — doch für gewisse Mittelklassen der Reis eMpfehlenSwerth. Der alleinigen Bereicherung der Kaufleute trete schon die Concurrenz entgegen, v. Metz sch empfiehlt der Regierung die Petitionen wegen der Wegbauten', und bittet um Berücksichtigung der Ge gend von Mylau, Netzschkau u. s. w., da die dortigen Arbeiter durch Sistkrung des Baues im Göltschthale ihre Arbeit verloren hätten. Das den erzgebirgischen Frauenvereinen gespendete Lob — in der Regierungsvorlage — vindicirt er auch für die voigt ländischen Frauenvereine. Staatsminlster von Falkenstein erkennt deren segensreiches Wirken ebenfalls an und erwähnt noch besonders des sehr dankenswerthen Unternehmens des Dorf barbiers, dessen er in der zweiten Kammer vergessen habe. Prinz Johann spricht für die Deputation, deren Vorstand er ist. Die sächsische Ständeversammlung thue noch mehr als andre, da sie der Regierung ein Vertrauensvotum gebe, von Heynitz will auch Wegfall des ReiszolleS. Gott schald ist der Ansicht, daß eine höhere Macht den Nothstand deshalb gesendet habe, um darauf hinzuweisen, daß man den übermäßigen Genuß der Kar toffel beschränken müsse; in diesem liege auch der Grund der Uebervölkerung; die Kartoffel setze mehr Fett an als Fleisch. Vicepräsident Hübler wiederhslt seine Behauptung bezüglich der Einschärfung der münzpolizeilichen Vorschriften, v. Hohen- thal-Königsbrück vertheidigt die Deputation und vertraut den weisen Händen der verehrten StaatSregierung. Nach einigen kurzen Morten des Prinzen Johann, v. Watzdorfs, des Staatsministers v. Falkenstein und Gdttschald's, bemerkt I). Crusius, daß der Antrag in der Reisfrage überflüssig, auch bedenklich sei, well der Staat den Ausfall doch decken müßte. Hierauf spricht Referent GchaRz zum Gchlusse, darin Gott- schalb auf die armen Arbeiter bks GebirgS Verweisend, bei denen kein Ansatz voN Fett zu spriken sei. Sooann werden die Anträge der Deputation, und zwar die ersten beiden einstimmig, der letzte gegen 4 Stimmen angenommen. Zu dem zweiten Theile des Berichtes ö: waS für die Zukunft geschehen soll, um einem ähnlichen Noth- st-Mde, wie k sich gegenwärtig hier und da gezeigt hat, vd'rzubwgen. hat die Deputation auf Anschaffung von Quantitäten Roggenmehls bei eintretenden wohl feilen Preisen und 2) darauf angetragen, daß die Regierung erwägen möge, ob zur Erörterung der in Anregung, gebrachten und andrer ans die allgemeinen Zustände des Landes sich be ziehender wichtiger Fragen der Weg der Enqueten einzuschlagen sei, auch solle sie über jene Einrichtung Erkundigung einziehen und der nächsten Ständeversammlung Mittheilung hierüber machen, v. ErdmannSdorf stellt den Antrag: daß in allen Theilen des Landes den Landbewohnern Ge legenheit gegeben werde, ihre Ersparnisse in Spar kassen anzulegen, und bemerkt: gewiß sei es, daß die Land- wirthschaft die sicherste Nahrungsquelle des Staates; man möge daher alles Mögliche thun, um den Grundbesitz zu heben; denn er müsse allemal zuerst und am meisten hechalten, wenn da- Land von einer Kalamität befallen werde. Darum solle man ihm auch Dienstleute zurückführen, da es. ihm daran sehr mangle, was um so bemerkenSwerther sei, da in Zeiten der Noch sich doch eigentlich Niemand besser befinde, als die Dienstboten, die immer einen gedeckten Tisch fänden. Deshalb solle man auch sehr vorsichtig sein in Verleihung sogenaynter Notharbeiten, wie öffentlicher Bauten u. s. w.z dadurch gewöhne man die Leute, sich keiner daükrnden Beschäftigung hinzugeben, v. SchönfelS: es scheine noch ein Mittel vorhanden, um für die Landwirthschast Hände zu gewinnen: kürzere Dienstzeit beim Militär und Annul- lieung deS LoSkaufens vom Militär. Je kürzere Zeit man ge dient habe, desto eher sei man geneigt, sich seinem früheren Be rufe wieder zuzuwenden. Dann möge sich aber Jeder, auch der Sohn des wohlhabenden LandmanneS, dem Militärdienste einige Zeit widmen. Auch sei Theilbarkeit des Grund und Bodens wünschenswert!), besonders Zerschlagung der Domainen. Lie Regierung möge diese Andeutungen ins Auge fassen. StaatS- minister v. Oppel: die eigentliche Dienstzeit daure nur 18, höchstens 25 Monate, mehr gekürzt könne sie schon nach den Bundesbestimmungen nicht werden, auch würde davon die Land- wirchschaft keinen Gewinn ziehen, v. Ammon: man müsse vorzüglich darauf bedacht sein, die Heranwachsende Generation heranzubilden und tüchtig zu machen. Unter dieser Jugend sei nicht die der höheren Stände, auch nicht die, welche in den Volksschulen Unterricht erhalte, gemeint, sondern die der niedern Classen, welche in der Regel zu zeitig aus den Schulen ent lassen würden. Es müsse dem Menschen e^ngeschärft werden, daß er aus einem besitzlosen zu einem besitzenden zu werden suche, daß er entbehren lerne, daß er der Prunksucht, Arroganz, Eitel keit, dem Hange nach Vergnügen entsage. Freilich werde ein solches Geschäft jetzt, in einer Zeit, wo ein Extrem das andere berühre, sehr schwer sein; dann auch deshalb, weil die Menschen aus niedern Standen von den höheren etwas verzärtelt würden; ferner werde die herrschende Sucht nach Genüssen und Zer streuungen in den Weg treten. Hier könnten nun am meisten die Sonntagschulen wirken, die er der Regierung zur beson der» Fürsorge anempfehle. Secretair Ritterstädt: die über- handnehmende Verarmung habe theils physische, theilS moralische Ursachen; die zunehmende Uebervölkerung, daS Aunehmen der Maschinen, welche immer mehr Hände in Ruhe versetzten. Die moralischen Ursachen hätten die Menschen meist selbst verschuldet. Hierher gehöre Luxus, Sittenverderbniß, Irreligiosität, dann die immer häufiger werdenden außerehelichen Geburten und die Ehe scheidungen Auf diese Zustände sei ein alter Spruch noch immer anwendbar, „laßt uns besser werden, bald wird'S besser stln." Dott den EnquSten verspreche er sich wenig, da die Regierung den Austä die Besch aufzusuch wissenscha positiven (Sonntac in Verm man die bekämpfe: Die Reg solcher darstellen ten. 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