Volltext Seite (XML)
lassen, rsdorf, Aaupt- »in, so ppach, «Pfti- schim- üchtig, 'gerlich re Re ch ver lassen, nannte hnung, hlaf- e Stu- l nah- )ugend t bren ne auf Da I eben- lemlich r, daß rungs- orderte, »aß am f dem chtobte, all die or Je- ge und en zer- ÜZaffen : Ruhe ö weit, rz mit- briefe dtischen rr kam lrt, die gemacht eS und ach des »er trotz Moment worden »urf, er cig mit ze, und ng am m und en sich actirten stießen, daran, n, als nne ge lber die S, bald epositor rstochen hließen, krsitätS- Zohann elle der rrsttätS- -ene sei . Der m aber jimmer hlüssel- lß man zu er- olle im h§ r hatte, an den n Ent« raphim rstellen, r Copie rstreckt« n hattt der Künstler den rothen Rock, das weiße HalStuch, die Perrücke, die grünen Niederkleider, die blauen Strümpfe und Rosettenschuhe leibhaftig attroffn! An einem schönen Morgen versammelte sich in der Frühe da- bochnothpeinliche HalSqericht und daß Weinigel'sche Kunstwerk wurde nach allen Förmlichkeiten der Carolina zum Tode verurtheilt. AlS der Stab gebrochen war, trug ein Gehülfe des Scharfrichter das Bild hinab, wo schon ein Commando Stadtsoldaten gierte, und nun ging es in feierlichem Auge nach dem Galgen, bei dem sich eine Deputation der betreffenden Gerichtsbarkeit eingefunden hatte. Die schmerzliche Hinrichtung wurde vollzogen und bald schaukelte Weinigels Product neben den verwitterten Resten Mause- Davids und andern Ueberbleibfeln der löblichen Justiz im frischen Morgenwinde. Der junge Meister Heinze, seit kurzem Scharf richter, fragte mit abgezogenem Hute, ob er wohllöbl. Universität anbefohlenr Erecution mit Recht verrichtet habe? worauf ihm der 8^nä!cu» ^.eLäemiae die tröstliche Antwort gab, „er habe gethan was Recht und Urthel erheische!" Um Jrrthum zu vermeiden befand sich unter dem Bilde die Inschrift, daß Jacob Leitern aus Zwickau wegen verübter Mordthal und darauf genommener Flucht an den Galgen gehängt worden sei! — Der junge Meister Heinze scheint übrigens ein sehr angenehmer Mann gewesen zu sein, da seiner fast immer mit einer gewissen Cordialität gedacht wird. Er hatte kurz vorher sein Meisterstück an Johanna Elisabeth Buhin, einem gebornen Fräulein von Burg und Gastwirthin zu SiegerSdorf in der Lausitz, mir Glück be standen. Die Verbrecherin wurde actenmaßig „ob crimen Stellio- natus am 24. Jan. 1727 auf dem Markte enthauptet, auf dem 1'bentro Lnntowico trsncblrl und ihr Fell roth gegerbet." Vier Monate nach des Bildes erlittener Todesstrafe machte dieses dem freundlichen Meister Heinze neue Mühe. Ein Sturm wind hatte nämlich das Weinigel'sche Kunstwerk vom Galgen los gerissen und in- Feld hinausgeführt, wo es mit Grausen ein Feldhüter entdeckte. Wieder nach seiner Ausstellungsstätte zurück gebracht und vorläufig im Innern des Galgens aufbewahrt, wurde es am nächsten Tage im Beisein der nöthigen Deputation aber mals an seinem luftigen Standpunkte befestigt, diesmal aber mit eisernen Ketten. Wer die Jobsiade gelesen hat, kann sich ungefähr einen Be griff machen, wie die studentische Lebensweise noch das ganze vorige Jahrhundert hindurch beschaffen war. Zur Ausstattung eines flotten Burschen gehörte vor Allem ein großer Hut mit mächtiger Cocarde und flatterndem Federbusch, ein langer dicker Zopf, ein kurzer Rock mit verschiedentlichen Löchern in den Aermeln, mög lichst graue Wäsche, Kanonenstiefeln mit und ohne Sohlen, eine tüchtige Tabakspfeife und — ein grundloser Biermagen. Im Jahre 1794 trugen viele Leipziger Studenten Dragon er Hel me und später halte sich der Flausch, auch Gottfried genannt, der gestalt mit der Studentenschaft verbissen, daß er nur erst durch das Pfeifen der weltu nstürzenden Locomotive verscheucht werden konnte. Unsere ältere Einwohnerschaft erinnert sich gewiß noch der so genannten breiten Steine, welche früher ebensoviel von sich reden machten, alS neuerdings die brennende Frage unserer Granit- trottoirS. Sie bildeten inmitten der Straße einen bequemen Weg. DaS Pflaster glich zu jener Zeit dem jetzigen der Ulrtchsgasse, denn gar nicht selten geschah es auch damals, daß in den Schluchten und Abgründen desselben Personen sammt aufgespanntem Regen schirm verschwanden. — Diese breiten Steine nun, welche nament lich bei schlechtem Wetter hohe Geltung erlangten, betrachteten die Studenten als Pertinenzstück der akademischen Freiheit; weil aber andere Leute ihre städtische Freiheit darauf benutzen wollten, wurden sie förmliche Reib steine, von denen man sich in den Schmutz doublirte, knufte, ohrfeigte und bei den Haaren zauste. Zu den unversöhnlichsten Gegnern der Studenten gehörten bei diesen fühlbaren Berührungen namentlich die Buchdrucker, welche, als vormalige akademische Anhängsel, sich für Ammen der Wissenschaft hielten, aber in Grimm verfallen waren, weil die Studenten sie nicht als solche anerkennen wollten, trotzdem daß der uralte Heinrich auf dem schwarzen Brete alltäglich von der Innung früheren akademischen Ehren sprach. Die Rencontres auf den breiten Steinen galten jedoch nur für Plänklergefechte und Freiübungen, denn die Hauptactionen wurden bei Gelegenheit der beiden Tauchaischen Jahrmärkte geliefert. AlS Schlachtfelder dienten insbesondere der heitere Blick, die grüne Schenke und die drei Mohren in Anger. Letztere waren schon im vorigen Jahrhundert ein LieblingSort der Studentenschaft gewesen und nicht wenig mögen dazu die drei jungen schönen WirthStöcht» mitgewirkt haben, welche schwarzsammtene Hauben trugen und dadurch der Wirtschaft ihren unsterblichen Namen verliehen. — Millionen Hiebe sind hier gefallen, Tausende von Köpfen und Nasen blutig geschlagen und ganze Bevölkerungen zur Treppe herabgeworfen worden; jetzt aber sind die Tanzböden nur »och zum Tanzen oder höchstens zum Austausch einiger Rippenstöße da DaS lauschende Ohr vernimmt daselbst nicht mehr da- Wiehern und Stampfen der Kämpfer, nicht mehr da- monotone Geräusch der Ziegenhainer und Stuhlbeine, nicht mehr den dumpfm Treppen- 3911 fall eines kämpfenden Menschenknäuels oder das Kreischen angst erfüllter Damenherzen — die Zeit ist eine andere geworden. Unterstützung« - Verein für HUlfsbedürftige Han-iungs-tener Leipzigs. AuS dem so eben von dem Direktorium des genannten Ver ein- ausgegebenen Bericht und Abschluß pr. 18K1 geht hervor, daß dieser in seiner Wirksamkeit höchst nützlich« und für die jungen Kaufleute außerordentlich wichtige Verein auf der Bahn erfreulicher Entwickelung fortschreitet. Der Fond der Gesellschaft ist auf die höchst ansehnliche Summe von 21,015 Thlr. — Ngr. 1 Pf. angewachsen und ergiebt gegen den Bestand am 31. Decbr. 1859 eine Vermehrung von 564 Thlr. 17 Ngr, während gleichzeitig an Unterstützungen verausgabt wurde 782 Thlr. 5 Ngr, als: an 6 Mitglieder der höchste von den Statuten gestattete Sah von je 100 Thlr., an 2 Mitglieder je 32 „ an die Witwe eines verstorbenen Mitglieds . 50 „ an Beitrag zu Begräbnißkosten 15 „ an 2 gewesene Mitglieder 7 „ an 136 fremde durchreisende Handlungsdiener . 46>/, „ Es ist sehr erfreulich, daß der Verein neben den Beiträgen seiner Ehrenmitglieder und Mitglieder durch die beträchtlichen Zinsen von seinen Capitalien — wodurch die jährliche Einnahme in 1860 auf 1285 Thlr. 10 Ngr. sich belief — im Stande ist, selbst außerordentlichen Ansprüchen Befriedigung gewähren zu können, und werden die Unterstützungen denn auch, wie wir hören, mit größter Liberalität gewährt. Es wird Niemand ab gewiesen, welcher das Recht hat Unterstützung in Anspruch zu nehmen, es sei denn, die Motive dazu seien unlauter. ES liegt auf der Hand, wie für jeden unbemittelten, selbst in der Blüthe der Gesundheit und Vollkraft der Thätigkeit stehenden jungen Kaufmann der Beitritt zu diesem höchst nützlichen Institute gerathen und sogar nothwendig ist. Niemand ist im Stande vorauszusehen, ob er durch Krankheit, Geschäftskrisen oder andere vielfache Zufälle immer fähig sein wird sein« Stellung ur conser- viren und sich vor drückendsten Sorgen zu bewahren. Wohl aber ist er im Stande solchen Schicksalsfällen vorzubeugen, wenn er ein kaum z« beachtendes Opfer jährlich bringt, um die Mitglied schaft de- Unterstützungs-Vereins zu erwerben. Um so bedauerlicher ist es aus dem vorliegenden Bericht zu ersehen, daß im Vrrhältniß zu der großen Anzahl junger Leute, welche in den Handelshäusern Leipzigs conditioniren, der Bestand der wirklichen Mitglieder von 353 auf 336 zurückgegangen ist, wenn auch 12 der auSgeschiedenen Mitglieder dem Vereine als Ehrenmitglieder verblieben sind und die Zahl dieser sich daher auf 119 vermehrte. Die Ehrenmitglieder sind von großem Werthe für den Verein, da sie auf uneigennützige Weise die Mittel des Vereins durch ihre Beiträge vermehren, ohne Ansprüche auf Unterstützung machen zu können. Von größter Wichtigkeit aber ist es, daß die Zahl der wirklichen Mitglieder sich nicht verringere, sondern noch bedeutend erweitere; denn damit erst erlangt der Verein seine volle Bedeutung unv seine Wirksamkeit kann sich, gestützt auf seinen schönen Fond, großartig entfalten. Es ist eigenthümlich, daß ein Stand, wie der der jungen Kaufleute, welcher überall den praktischen Werth einer Sache zuerst ins Auge faßt, die Wichtigkeit dieses Instituts für sich seiner großen Mehrzahl nach nicht würdigt, und glauben wir, daß es nur dieser kurzen Beleuchtung der wohlbeftellten Ver hältnisse des Vereins, so wie des Hinweises auf seine große Gemeinnützigkeit bedarf, um viele der jungen Kaufleute zu ver anlassen, in ihrem eigenen Interesse dem Verein beizutreten. Viel wäre auch für diesen Zweck gewonnen, wenn die Herren Princi- pale ihren jungen Leuten den Beitritt zu dem Verein anempfehlcn würden. Verschiedenes Eine Berliner Familie machte vor wenigen Wochen eine Brocken reise auf Eseln. Als die drei Personen auf dem Rückwege be griffen waren, äußerte der Knabe lebhaft den Wunsch, der Führer, der bis dahin da- Thier am Zaume geführt hatte, möchte ihm die Führung desselben selbst überlassen, und die Aeltern gewährten ihrem Lieblinge — er war ihr einziges Kind — diesen Wunsch. Allein kaum war der Knabe der selbstständige Führer des Tbieres geworden, alS dieses zu bocken anfing, den Knaben vom Sattel warf und mit demselben mit einem Fuße im Steigbügel hängend davon lief; trotz der größten Eile, mit welcher der Führer dem Esel nachlief, war eS ihm nicht möglich, da- Thier einzuholen, und erst als eS unten im Thale augelangt war, wurde man dessen habhaft. Allein zu spät. DaS Kind, durch so viele Schläge, als das Thier Sprünge gemacht hatte, am Kopfe und Oberkörper schwer verletzt, war zu einer ,ntsetzlich entstellten Leiche geworden.