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Ertrag mann haben indung ästigen «ge an lestaur. rsburg, esden. Nürub. euz. mburg garni. »en. »chwan. er Hof. >l nebst Kotha. )reSdrn. v»n. irnberg. . garni. lmburg. hant. und Palmb. ogne. treSlau, ß- «tel zum , Stadt »mburg. de Bav. ff«. garni. Dresden. weißer nerHof. , Bam« Rürnb. r Kreuz, ndon. 8- Hotel de festtag» °»ah«e WMM und Anzeiger. Amtsblatt drS Kömal. BczirlSgrrWS imd dis Raths der Stadt Lcihzi». W LLS. Dienstag den 13. August. 18KI. Bekanntmachung. Wegen Reparatur der Wasserwerke der hiesiger Stadt zugehörigen Lindenauer Mühle wird daS dortige Mühl- waffer sogleich nach Beendigung deS Elsterabschlages, also ungefähr am 7. September dieses Jahres, auf einige Wochen abgedämmt werden. Leipzig am 8. August 1861. Der Ntath der Stadt Leipzig. Berger. Schleißner. A 11 s >1 e IN AtnIr t> 11 t t» 11 l t» ti en I türlich immer seiner Landsmannschaft anschloß, einen sogenannten ,7 s. c/ * I Acceßschmauß zi geben, wobei er die Weihen empfing. Wie diese l-ulturhlstoniche Skizze von Otto Msr. I Feierlichkeit ausgeübt wurde ist leicht zu errathen! Der Rap- Die Erfindung der Buchdruckerkunft war der erste Schritt zulschnabel mußte für Speisen und sehr vieles Getränk sorgen der neuen, frischen und feurigen Tbätigkül, welche Luthers Kir-1 und halte dabei die Befriedigung Aufwärterdienfte zu verrichten chmreformation achtzig Jahre später durch alle Adern des deut-1 und mit Nasenstübern. Hieben und Püffen regalirt zu werden, schm wissenschaftlichen Lebens ergoß UebcraU drängte die mäch-1 War daS mitgebrachte Geld verthan, so zwang man ihn Kleider und üge Wahrheit der neuen Lehre zu reformatorischem Fortschritt, zum I Bücher zu verkaufen. prügelte ihn dabei weidlich durch und be- Streben nach dem Natürlichen und Vernunftgemäßen, und so I nutzte den obnehin G.quälten auch noch zu Botendiensten, Kran finden wir bald eine große Anzahl tüchtiger Männer, von denen l kmwartm, Abschreiben und Schuhpuhen. — Der alle Professor Jeder eine Umgestaltung seiner speciellen Fachwissenschaft anbahnte I Schröter schreibt, daß die Buben vor LothS Hause in Sodom es und dadurch mitwirkle, die Universitäten in eine gänzlich verän-1 nicht ärger hätten treiben können, als die Schönsten mit den derte Stellung zu bringen. Bisher hatten die Pflanzschulen der I jungen Leutchen. Man hat erschreckliche Exempla, klagt er, daß Wissenschaft nur unter der Herrschaft der Kirche gestanden, jetzt! sie zu ihnen sogar auch bei nachtschlaffender Zeit kommen, mit aber wurden die Universitäten Rüstkammern und Waffenplähe der l den sogenannten Fuchsen hausiret. ihnen Gläser und Nachtpotte neuen Errungenschaften. Sie traten, befreit von der geistlichen I ins Gesicht stoßen, unqöttlich an Bart, Haar und Haut mit Macht, in die Reihe der Staatsanftalten, und ihre Bestä-1 Fäusten, Nasen und Mäulern beleidigt und so elendiglich zugr- tigung, die bisher dem Papste zugestanden, ertheiltr nunmehr der I richtet, daß sie Gesundheit und Leben verloren, oder selbst Hand Kaiser. I an sich gelegt, oder auch den Studien zu valediciren sich bewogen. Eine Folge dieser freieren äußeren Stellung der Universitäten! Diesen Neckereien sich zu entziehen war auf protestantischen war auch, daß die Studentenschaft'sich immer mehr von ihren I Universitäten geradezu unmöglich, doch fand bisweilen eine Be kehrern abzusondern und einen eignenStand zu bilden begann. I fteiung beim Äoel statt, der sich durch eine Geldsumme loskaufte, In der Mitte des sechszehnten Jahrhunderts schon finden wir I den Schoristen der Landsmannschaft aber zum üblichen Maltraite- diesen in bestimmtere Formen ausgeprägt, zur Zeit des w stphäli-1 ment einen gemietheten Mann stellen mußte. Verständige schm Frieden- aber überrascht uns eine studentische Rohheit, ein I Männer riechen inSgemein ihren die Universität beziehenden Söh- wilder ungebundener Geist, dessen Spuren Jahrhunderte lang inen, sich willig der hergebrachten Ordnung zu fügen, und ein nicht gänzlich zu tilgen waren. Das Landsknechtswesen und die I Vater schloß den Abschied von seinem Sprossen mit den Worten: fortwährenden Feldzüge trugen Schuld an diesem zügellosen Trei-1 „Lasse Dich diese- Jahr über nicht allein auf gut Deutsch, sondern den, denn nicht nur daß viele Srudenten den Lagern zugezogen I auch auf Nothwälsch trillen und vexirm! Wenn ein alter Wetter waren und dort gelernt hatten, durch Muthwillen und Uebermuth I auischer oder Vogelsberger Milchbengel, der sein Lebtage bei seiner gegen Wehrlose sich für strenge DiSciplin, Strapazen und Gefah-1 Mutter Schmortöpfen gesessen und Käskuchen und Alandsdtrnen ren zu entschädigen, machte auch die Auflösung der allgemeinen I gefressen hat, bis etwa der alte Gerstenhans ihm den Weg nach Ordnung es den Behörden unmöglich, gegen die in allen Stän-1 der Universität gewiesen, kommt und beut Dir Nasenstüber an, so dm eingerissme Sittmlosigkeit mit Erfolg einzuschreiten. Auch I laß Dich'- nit verdrießen!" im Aeußern suchten die Srudenten den Landsknechten zu ähneln,! War das Prüfungsjahr vorüber, dann erfolgte die sogenannte denn ihre Kleidung bestand in geschlitzten Wämsern, Pluderhosen, I D.position oder Enttölpelung. Dieser feierliche Act bildete leichten Aermelmänteln, ausgelegten Hemdkragen und Sporenstie-1 die eigentliche Quintessenz des ganzen Pennalismus und hat so- feln, auf dem bärtigen Haupte aber saß keck ein befiederter Schlapp-1 gar bei Feinden desselben Anerkennung gefunden, weil die einzel- hut und an der Seite klirrte ein mächtiger Hieber. ! nen Symbole sinnig, der Act ernst und bedeutsam war und trotz Au derselben Zeit erscheint auch die höhere Ausbildung deS I aller dabei obwaltenden Schnurrpfeifereien doch von Einfluß für Pennalismus, eines Unwesens, das bis zur Gegenwart her-1 das ganze Leben sein konnte. Selbst Luther hat ein Burschenlied auf reicht, und in Neckereien und Hänseleien bestand, welche die! für die Enttölpelung geschrieben und eben so ist von ihm auch neuankommenden Studentm sich ein ganzes Jahr lang von Ihren! noch eine Mahnung an die Rapschnäbel vorhanden, alle Neckereien älteren Commilitonen gefallen lassen mußten. Mit Beginn de-»nur als §in geringe- Vorspiel der viel ärgeren Hudeleien anzu- SemesterS saßen die „alten Häuser" tagelang in den Gastwirth-I sehen, an denen das Leben so reich sei, und sie deshalb als gute shaften zu Lmdenau, dem Thonberge, Eutritzsch und auf deü I Vorschule der Geduld zu betrachten. Mohren zu Anger, wo sie die Ankömmlinge in Empfang nah-I Wenn der Pennal, entweder nach abgelaufenrr Jahresfrist mm und oft in die ersten Mysterien deS SrudententhumS ein-1 oder auch sobald er noch vorher BaccalaureuS oder Magister weihten, bevor die Füchse noch da- Stadtthor gesehen hatten. —I wurde, feierlichst um seine Enttölpelung gebeten hatte und di« Diese wurden außerdem auch Penn le, Blinde, Bacchanten, I Landsmannschaft ihn deren würdig fand, schritt man zur Cere- Mutterkälber, Säuglinge, HauShähne, Rapschnabel und Spuhl-! monie Bon den Werkzeugen, welche man dabei gebrauchte, besitzt Würmer genannt. Furchtsame, die wegen des Pmnalismus sich I das Museum der altertbumsforschenden Gesellschaft in Leipzig noch nicht auf die Universität wagten, hießen Raupen, Oelderger, Ua-1 eine sehr interessante Sammlung, und schon deren Betrachtung ftn, Schieber und Feixe. I genügt, um sich ein Bild zu schaffen von den drolligen, wenn Die alten Studenten führten den Ehrentitel »Schoristen oder! auch ziemlich ungehobelten Formalitäten, denen sich die Rapschnä- Schmigler* und betrachteten den Fach- als Famulus, dehnten I bel unterwerfen mußten. jedoch ihr Herrschaftsrecht zugleich auch auf dessen Tigenthum I Di.se erschienen vor dem Senior, der Depositor genannt wurde, aus. Zunächst veranlaßtm sie den Ankömmling, welcher sich na-Iin einem seltsamen Narrengewandt, mit Hörnern und langen