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I Zweiter Theil <2_ Heil’ge Töne, euer Frieden Folgt dem Müden noch hinab, Wenn er, von der Welt geschieden, Einsam niedersank in s Grab. Seiner Lieben stummem Sehnen Flüstert ihr Erhörung zu, Gebt den Thränenlosen Thränen, Dem Geschied’nen ew’ge Ruh. 1 i I I f Aber auch wild zum Getümmel der Schlachten Rufet ihr mit der Begeisterung Gewalt, Lehret den Jüngling das Leben verachten, Wenn dieTrompete zumKampfe erschallt. Sorgen und Furcht und Gefahren ent schwinden Hinter den siegenden Tönen zurück. Blutige Lorbeern der Stirn zu umwinden, Wendet sich vorwärts der feurige Blick. Doch wenn ihr kühn und wild begonnen Mit Kampfesruf und Schlachtgesang, Dann winkt ihr, ist der Sieg gewonnen, Zurück mit sanftem Friedensklang. Dann tragt ihr auf der Andacht Schwingen Das Herz zum ew’gen Gott empor, Und lehrt der Sieger frohen Chor, Dem Gott der Schlachten Dank zu bringen. Concert in Form einer Gesangscene für Violine von Spohr, vorge tragen von Herrn Concertmeister Petri. Reigen seliger Geister und Furientanz aus „Orpheus und Eurydice von Gluck, vorgetragen von Herrn Concertmeister Petri. Recitativ und Arie aus „Samson“ von Händel, gesungen von Herrn Max Friedländer aus Frankfurt a. M. I I I Nicht komm’ ich, Samson, klagend um dein Loos; ich bin aus Gath und heisse Harapha: du kennst mich nun. Von deiner grossen Kraft hab’ ich gehört, Unglaubliches für mich, und mir missfällt, dass nie ich in der Schlacht dich traf, die Kraft zu prüfen deines Arms. Ich kam. zu sehn, wie weit du deinen Ruf bewährst. Jedoch der sichre Ruhm, den ich an dir ge wann, entgeht mir, dieweil das Augenlicht dir schwand; der Kampf mit einem Blinden ehrt mich nicht. Nein, solch ein Kampf wär’ arge Schmach, Denn du erlägst dem ersten Schlag; O schnöder Ruhm, o armer Held, Der prahlte, dass er dich gefällt! Sieg über dich, der halb schon todt, So magre Ehr’ ist mir nicht Noth. (Der Text ist nach Milton’s Dichtung von Hamilton be arbeitet und von Gervinus in’s Deutsche übertragen.) Heil ge Töne, seid ihr schöne Träume Aus dem unbekannten Vaterland”? Seid ihr Kinder jener sel’gen Räume. Uns als Friedensboten zugesandt ? O verlasst mich nimmer, holde Töne ! Sagt mir viel von jener schönen Welt, Dass ich mich in eurer Heimath wähne. Nicht der Fessel denke, die mich hält! Pfeiffer. i i i, i I i 1 i I