Lieder mit Pianoforte, gesungen von Fräulein Asmann. Franz Schubert. a) Nachtstück von h) „Die Haide ist braun“ von Robert Franz. Wolfgang Müller. c) Abendreih’n von Carl G. P. Grädener. 1 i Wenn über Berge sich der Nebel breitet Und Luna mit Gewölken kämpft, So nimmt derAlte seineHarf’ und schreitet Und singt waldeinwärts und gedämpft: »Du heil’ge Nacht, bald ist's vollbracht, Bald schlaf ich ihn,denlangenSchlummer, Der mich erlöst von allem Kummer. Du heil’ge Nacht, bald ist’s vollbracht.« »Wie sollt’ ich bringen ’nen Gruss zu dir ? Du hast ja keinen Schatz bei mir; Und was mir da unten die Bursche sagen, Und was mir die Frauen und Mädchen klagen, Ei, das versteh’ ich nicht.« Die Haide ist braun, einst blühte sie roth, Die Birke ist kahl, grün war einst ihr Kleid: Einst ging ich zu zwei’n, jetzt geh’ ich allein, Weh’ über den Herbst und die gramvolle Zeit! Einst blühten die Rosen, jetzt welken sie all’, Voll Duft war die Blume, nun zog er heraus; Einst pflückt' ich zu zwei’n, jetzt pflück’ ich allein. Das wird ein dürrer, ein duftloser Strauss. Die Welt ist so öd’, sie war einst so schön, Ich war einst so reich, jetzt bin ich voll Noth! Einst ging ich zu zwei’n, jetzt geh’ ich allein, Mein Lieb ist falsch — o wäre ich todt! Hast Recht, lieber Mondenschein, Du darfst auch nicht Schätzchens Bote sein. Denn thätst du zu tief ihr in’s Auge sehen, Du könntest ja nimmermehr untergehen, Schienst ewig nur für sie. Guten Abend, lieber Mondenschein, Wieblickst mir so traulich in’sHerzhinein? Nun sprich, und lass dich nicht lange fragen, Hast mir gewiss einen Gruss zu sagen, Einen Gruss von meinem Schatz. Die grünen Bäume rauschen dann : Schlaf süss, du guter alter Mann! Die Gräser lispeln wankend fort: Wir decken seinen Ruheort. Und mancher liebe Vogel ruft: O lasst ihn ruhn in Rasengruft. Der Alte horcht, der Alte schweigt, Der Tod hat sich zu ihm geneigt. — o o Mayerhofer. Dies Liedchen ist ein Abendreih’n. Ein Wandrer sang’s bei Vollmondschein: Und die es lesen bei Kerzenlicht, Die Leute verstehen dies Liedchen nicht, Und ist doch so kinderleicht. Wilhelm Müller.