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LL« fer, noch besser ist r», wenn man zuvor glühend gemachten Stahl oder Eisen darin abgekühlt hat, welches da- sogenannte Löschwaffer in Schmieden ist. 7) Unter das Fntter menge man einige Löffel Essig, der öitere Gebrauch von Kochsalz oder noch besser Glaubersalz, wo man von letzter» einem großen Schweine täglich ein nach Umständen zwei« mal einen Löffel voll in Wasser aufgelöst in'S Fut ter giebt, möge nicht unterlassen werden. 8) Ist eS Hauptbedingung, daß man die er krankten Tkiere von den gesunden so schnell al- möglich absondert. 9) So ist rS auch noch höchst nöthig, umge standene Schweine gut zu vergrabe» und selbige nicht etwa lange auf freien Plätzen liegen zu las sen oder in Bäche und Teiche zu werfen. 10) Die Ställe, worin Schweine an dieser Krankheit gestorben sind, müssen gut gereinigt und mit Kalk ausgeweist werden, ehe andere gesunde wieder darin anfgestallt werden können. Um aber bei allen diesen angegebenen Ver- haltungSregeln znr Verhütung dieser Krankheit wesentlich beizutragen, so wie sicher und schnell die Thiere mit dieser behafteten Krankheit, vor züglich im ersten und zweiten Stadium derselben zu heilen, empfehle ick ein Mittel, welches sich durch mehrjährige Anwendung sehr bewährt har, zu einem geringen Preise, welches stets bei mir vorrätbig gehalten wird. Zuletzt finde ich cs noch für nöthig, in aller Kürze über die Benutzung der geschlachteten Schweine, welche mit dieser Krankheit befallen gewesen sind, einiges zu erwähne». So lauge wie die äußere Haut weder hoch- rothe noch violett-blaue Stellen hat, und die vor kommenden beschriebenen Beulen wenig sichtbar und vereinzelt zugegen sind, kann das Fleisch ohne Nacktheit genossen werden, doch die Milz, Leber und hauptsächlich das Blut kann znm Gebrauch nicht in Anspruch genommen werden, da das L tztcre mehr oder weniger thcerartig und sich schon lheil- wcise zersetzt, so wie die Substanz der Milz und Leber bedeutend mürbe ist und sich verändert hat. Nur noch bleibt zu wünschen übrig, daß den Empyrikern und Quacksalbern, welche wie Heu schrecken das Land überzogen haben, nicht die Gelegenheit geboten wird, ihre sie selbst nicht ken nende Mittel anzuwenden, sondern sich bei vor. kommenden Krankheitsfällen an rationell gebildete Thierärzte zu wenden. Riesa. Felix Weidenback, Veterinär-Arzt. Die Goldsucher am Sakraments - Flusse. sErinnerungcn einer Reift in Califtrnicn im Jahre 18i8. Nach dem Französischen mitgeihcilt von August Marckhoff.s (Fortsetzung) „Wollen Sie mir Ihren Karabiner leihen?" fragte mich Quirine. „Gern; wa» wollen sie denn dasyik macken?" „Ein Hirschkalb zu unserm Diner tödten." „Sie sind cklso nicht ermüdet?" „Wovon? ... Bis gleich also." Als Quirinv zurückkam, war eS 10 Uhr; ich hatte vier Stunden ohne Unterbrechung geschlafen. „Hier ist ein schöne« Thier," sagte er, „ein Hirschkalb zu meinen Füßen werfend.' „Man bot nur unterwegs schon zwei Unzen Gold dafür." „Dann hätten Sie cs geben sollen," rief John Bell. „Wir würden die beiden Unzen unter uns Dreien gecheckt haben. Das morgende Frühstück hätte uns um so besser geschmeckt." Eine Stunde später bot das Hirschkalb, von Quirlno zerlegt und geröstet, uns eine herrliche Mahlzeit. John Belt verzehrte für sich allein, mehr als Rafael Qnirino, die Matrosen und ick zusammen. Jndeß tadelte er doch fortwährend den Gambusino, daß er die beiden Unzen nicht angenommen habe. Um 1 Uhr Morgens begaben wir uuS wieder auf den Weg. Um zehn Uhr waren wir am Ziele. Dießmal glich die Landstrcckc, in der wir uns be- sanden, durchaus nicht derjenigen, welche wir eben verlassen. Die Atmosphäre hatte sich eben- falls merklich geändert, was mich zu der Ver rauchung brachte, daß wir uns weit höher besau- den. Der Anblick des wirtlichen P.acer bot durchaus nichts Lachendes dar; zerklüftete Felsen, berge schlossen auf allen Seiten Aogründe und Schluchten ein. Schwarze, düstere und verkrüppelte Fichten in diesen Fciseu verdüsterten noch das Gemälde und gaben ihm eine Färbung ron tiefer Traurigkeit. Hüllen von Fichtenzweige», an denen noch da zackige, spitzige Laub saß, erhoben sich überall clnlge Fug über dem Boden, und diente» den Gvtbsuchern als Wohnung. Die Zahl dieser letz ter» schien mir weit beträchtlicher als die, welche wir am Tage vorher augetroffen halten. Auch trafen wir zwei nach vorn offene Brctlerhütten, welche voll Waaren sich befanden, und daneben fünf bis sechs elende Hüllen, welche Eafos vor stellten und iu der Absicht erbaut waren, um von den vorübcrziehendeu Goldsuchern zu prvfitircn. So hatte bereits die Eivilisation, d. h. der Han- delSgeist und die Spekulation, Eingang in dieß ferne Land gefunden. Nachdem die Matrosen, welche uns von San Francisco ag begleitet hatten, mit uns gefrüh stückt, schlugen sie schnell mein Reisezeit am Fuße eines Felsens auf, und begannen dann sogleich mit dem Goldsuchcn. „Wollen Sie einen Gang mit mir machen," fragte mich Quirinv, während der Keutuckicr John Bell sich beschäftigte, die Kisten zu öffnen, deren Inhalt uns noch unbekannt war. „Ich bin etwas ermüdet, wenn eS Ihnen einerlel wäre, so möchte ich es wohl aus später verschieben."