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Anzeiger °>» Elbematl für Riesa, Strehla und deren Unltzegend. ^4' 45». Dienstag, Für SchweinebesiHer. Da die überhandnehmende Krankbeit der Schweine, welche im vorigen Jahre epidemisch auflrat, einen Milzbrandartigen Charakter annahm und als Typhus z» bezclchncn ist, auch wiederum durch viele Krankheitsfälle sich bemerkbar gemacht hat, so erlaube ich mir die Besitzer solcher Thiere in dieser Gegend ans Folgendes aufmerksam zu machen, um dieser so uinsichgreifenden und ver heerenden Krankheit so viel wie möglich entgegen- zuireten. Das erste merkbare KrankhcitSzcichcn ist auf gehobene Freß.ust, b.e Thiere werden traurig und habe» einen eigentbümlicke», ängstlichen und stie ren Blick, gebe» eine große Mattigkeit zu eiken- neu, so daß sie bei der Bewegung mit dem Kreutze schwanken und viel liegen, werden die>e Tbiere genöthigt aufzustebeu, so muchen sie greißcnde Bewegungen, wühlen mit den Rüffel lies in die Etrcus, s narren mit den vorder» Fütien, legen sich bald wieder und zwar gewöhnttch auf die rechte Seite, cs tritt Fieber ein, welches sich durch un gleichmäßig vcrtheilte abwcchielnde Hitze und Kälte zu erkennen glebt, das Alhiuen ist beichlcunigt, die Kothentlcerungen werden icltener und immer härter abgeietzt, die >nnere Seite dec Augenli der, was man Bindehäute nennt, sind stark ge« röthel und werden immer dunkler; das Maul ist beiß, die Zunge wet; später bemerkt mau bei manchen leuchen Schweinen am Köip-r, haupt sächlich ans dem Rucken flache, rvthc, harte Beu le», von der Gröve eines Rcugroickens bis zu tincm Tbaler, welche dann violett-blau werden. Bei dem Befühlen solcher Beulen zeige» die Thiere viel Schmerz, doch häufiger bemerkt man, da» die Haut stellenweile gtiölhel ist, vorzüglich zuerst an der innern Seite ter Oberschenkel, dann am Bauche biS zur Brust vor, hinter den Ohren, so wie auch auf dem Rüssel, diese Flecke nehmen ebenso die violett-blaue Farbe an, als die be schriebenen Beulen, diese Färbung verbreitet sich manchmal in kurzer Zeit über den ganzen Körper. Diese Thiere btkommen eine cigeuthümlich heuere Stimme, cs tritt über den ganzen Körper eine Todes-Kälte ein, werden gegen alles abgestumpft, «ncmpfrnktlch und sterben gewöhnltch unter cvn- »ulsivische» Zuckungen. den 1. Juli 1851. Der Verlauf diese- nun jetzt beschriebenen KrankheitSbildeö währt ohugefähr höchsten- vier Tage, doch häustger sterben die Thiere in Zeit von t2 bis 36 Stunden. Da nun diese Krankheit keine bemerkbaren Vorboten hat, und schon bei dem ersten Mal Futter versagen, selbige ohne schnell angewandt geeignete Mittel unaufhaltsam weiter schreitet, so ist es Haupt,ächlich nölhig, ein angemessene- Prä- servativverfahren einznleiten und einige Zeit damit fortzusabrcn, welches vorzüglich nölhig wird, wenn sehr heiße Sommertage werden sollten; demzufolge wird es nun nötbig sein: 1) Die Ställe stets reinlich und luftig zu halten, und womöglich nicht zwei Schweine in einem Stalle beisammen zu lassen. 2) Müssen diese Thiere früh und Abend-, wenn es kühl wird, im Gehöfte, Sauhöfen oder sonst passenden Orlen einige Stunden Herausgelaffen werde», wo dieses nicht thunlich ist, so werden wenigstens die Slallthüren in dieser Zeit geöffnet damit die frilche Luft eindringen kau». 3) Ist sehr zu empfehlen, wenn diese Thier« mit kaltem Wasser, täglich einmal, bei warmer Witterung begossen werden und zwar mit der Gießkanne; können die Schweine in die Schwemme getrieben werben, so ist es noch besser, doch muß darauf geiehen werden, daß keine vorhergehende Erhitzung dieser Tbiere statlgcfuude» hat und auch nachher vor Zugluft iu Acht genommen werden, so wie eine retuliche trockne Streu gegeben. 4) Die Tröge müssen täglich einmal ausge waschen werden. 5) Das Futter bestehe hauptsächlich au- leicht verdaulichen Sachen, wie junges Gras und Distel», der Abgang von Sallat, auch Klee, doch muß letzterer Blnmcu haben und nicht in so großer Quantität vvrgelegt werden, so auch kann Kleie, Gemen« und Haserschrot unter die Tränke gereicht werden. Es iil aber stets zu beachten, daß di« Schweine in jetziger Zeil nickt so schnell gemästet werden; Körnerfntter, so wie Kartoffeln dürfen nur iu kleinen Rationen gegeben werden, doch verdorbene in Fäuiniß übergehende Kartoffeln sind höchst schädlick und begünstigen diese Krankheit sehr. 6) Mau gebe den Thiercn öste»S kaltes?MH»