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Anzeiger »n» Ekbeblatt für Riesa, Strehla und deren Umgegend. M 43» Dienstag, den 17. Juni 18A.. «MS-SSSSSSESMSSS-SSMS-MW» i!!! ««W-WWSWWWSSSSSMSMMMSSSSMSS^^ Die Goldsucher am Sakraments - Flusse. (Lrinntrungen «iner Reis« in Californien im Jahre 181». «ach dem Franjöfischen mttgetheilt von August Marckhoff.) (Fortsetzung > „Ich nehme Interesse an Ihnen," erwiderte Ouirino mir, „gerade weil Sie, ohne mich ju kennen, mir Ihre Freundschaft angeboten haben . . . weil ich in Ihre» Augen wirkliche Sympa thien wahrnahm ... die einzige Freundschaft, die erste Sympathie, welche mir ein menschliches We sen gezeigt. . ." „Sie übertreiben, Scnnor Quirino." „Nein, ich übertreibe nicht. Wir lNambu- sinoS, wir wissen in dem Blicke der Menschen eben so sicher z» lesen, als in dem Sande der Wüste. Von stetem Mißtrauen beseelt, errathen wir leicht unter dem Scheine des Wohlwollen» List und Verrath. . . . Ja, Sie find der Erste, ich wiederhole es Ihnen, dessen Blick bi- in mein Herz gedrungen. ... Sie brauchen sich daher nicht zu wundern, daß ich Sie mit dem Geschenke eines Glückes dafür belohnen will, — das mich übrigens nicht» kostet. Glauben Sie mir, und wei gern Sie sich nicht." „Ich nehme es mit Dank an," rief ich, bei nahe hingerissen wieder meinen Willen von dem Ausdrucke unbeschreiblichen Vertrauens und tiefer Ueberzeugung, der in der Antwort des Gambusino herrschte. „Also ist eS abgemacht," sagte er, „in drei Tagen reise» wir." >,Drei Tage! da» ist sehr wenig Zeit, um meine Vorbereitungen zu treffen." „WaS für Vorbereitungen?" „Die Maare», welche ich mir mitnehmen will, um Sie den Goldsuchern zu verkaufen." Da» ist unnötbig; kaufen Sie eine Büchse voll Chinin, eine Hacke und einen Dolch . . . da» genügt Ihnen." Drei Tage später reisten wir von Neu-OrleanS nach Monterey. Die erste Person, welche un begegnete, als wir an dem zur Vereinigung der Karavane bestimmten Orte anlangten, war der Kentuckier John Bell. Sein Wage« war mit sorgfältig verschlossenen Kisten beladen, während derjenige, den ich für meine« Freund Rafael und mich gemiethet hatte-/außer unserm Mundvorrathe und einem kleinen NeiseMe, die Büchse mit Chi- nin und die Hacke enthielt, wie mir der Gambn- siuo anempfohlen hatten Den Dolch trug ich a« meinem kupferne» Gürtel befestigt. Ich will mich in keine Aufzählung der Be schwerden und Mühen einlaffen, die wir zu er tragen hatten, bevor wir Monterey erreichten, wo wir nach 47 Tagen anlangten. Der Weg, de« wir zurückgelegt, betrug mehr al- 460 Meilen. Der Hafen von Monterey war damals, in Folge der Auswanderung seiner Bewohner nach dem Sakraments, so entvölkert, daß eS Rafael und mir unmöglich wurde, uns Maulthiere und Diener zu verschaffen. John Bell, den die Habsucht erfinderisch machte fand indeß Mittel, eine kleine Goelette zu mir« then, um uns nach San Franzisko zu bringen. Dort erklärte e» Rafael für ein Leichtes, Diener und Thiere, deren wir benöthiat zu erhalten. Dank der Thätigkeit des Amerikaners reiften wir daher noch a» demselben Tage unserer An kunft nach dem Hafen von San Francisco ab, wo wir am folgenden Morgen Anker warfen. Die Entfernung beider Häfen von einander ist in di rekter Linie 25 Meilen. Niemals werde ich da- erhabene und bewun- dernswerthe Tableau vergessen, da- mir zu Ge sichte kam, als die Sonne, welche plötzlich an dern Meere aufzutauchen schien, ihre glänzende« Strahlen in de» Raum sandte. Ich stieß eine« Ruf des Entzücken» und der Ueberraschung au». Niemals hatte ich ein so herrliche» Panorama ge träumt. „Ja, ich verstehe Sie. Sie finden, daß mein Vaterland schön ist," sagte Rafael zu mir. „Könnte man dort nicht glücklich leben?" Der Gambusino stirb einen Seufzer an», fuhr jedoch gleich wieder mit ruhiger Stimme und ohne Lcwegung zu verrathen fort: „Der Hase« von San-FranciSco ist, wie man sagt, der schönste und größte in der Welt. Sehr ost habe ich gesehen, wie an da» Wunder bare gewöhnte Seeleute in Extase vor diese« großartigen Anblicke stehen blieben. Wollen Sie mir erlaube», Ihne« einige Erläuterungen zu