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rs Mülle,, vr. Müller, Nielsen, Rietzsch, Ohrt, Panje, Paulsen, Pkehn, Preuffer, Ratbgeu, Ravlt, Robbert, Saß, Schlichting, Schmidt, Semper, Sierck, Stein, Thomsen, Berömann, v. Warnstedt. — Mit Nein stimmten: Probst Boysen, Claussen (Claussen hatte einen eigenen Antrag, im Wesentlichen auch aus Unterwerfung, gestellt, der sich indessen in der Form wesentlich vom Anträge der Majorität unterschied, weshalb Claussen dagegen stimmte), Coch, Dreis, Engel, Fock, vr. Gülich, Gülich (Pinneberg), Hedde, Heiberg, Jebens, Lasaurie, v. Maack, Mester, v. Neergaard II., Th. Olshausen, Rauch, Rheder, Riepen, Rohwer II., Rosenhagen, Steindorff, Tie« bemann, Westphal, WiggerS, Witt. — Die all« gemeine Frage war also mit 47 gegen 28 Stint« men bejaht, womit die Minoritätsantrage besei tigt waren. Der Majoritätsantrag wurde darauf mtt einigen Amendements von Lüders angenommen. — Als man den Saal verließ, sagte ein Abge ordneter mit vom Alter gebleichten Haaren nur die zwei Worte: kinis ?olonisel (H. C.) Rom, 13. Jan. Hier öffnet das päpstliche Regiment alle Briefe und behält diejenigen zu« rück, die ihm mißfallen. Ist der mißliebige Cor« respondent ein Franzose, so behandelt man ihn mit Rückficht, d. h. man schickt ihm einige Po- Lzeidiener ins Haus und läßt ihm befehlen, bin« nen 3 oder 4 Tagen die Stadt zu verlassen. Ist er kem Franzose, so befördert ihn die Polizei sogleich über die Grenze. Neben der päpstlichen Post besteht zwar auch die französische Militärpost, welche die Briese nicht eröffnet, allein eine fran zösische Schildwache ist vor dem Briefkasten aus« gestellt und verhindert jeden Bürger, einen Bries hineinzulegen. Petersburg, '11. Jan. Der Kaffer hat ein neues Gouvernement, unter dem Namen Sa mara, zu organisiren befohlen. Dasselbe soll aus denjenigen Theilen der Gouvernements Orenburg, Garatow und Sibiriens- gebildet werden, welche sich auf dem linken Ufer der Wolga befinden. Der Sitz der Regierung soll die Stadt Samara sein. Kalisch,_ 3. Jan. Mit dem Eintritt des 1, Januar alten StyleS ist außer dem neuen Zoll« tarist auch der bereits bekannte, vom 1. Mai 1850 datirte. kaiserliche Ukas ins Leben getreten, nach welchem die bisher üblich gewesene jüdische Kleidertracht in ganz Rußland verboten ist. Nur diejenigen Juden,, welche das 60. Jahr erreicht haben, können ihre bisherige Tracht beibehalten, doch nur dann, wenn sie die betreffenden Steuer beträge erlegen. - — Der Kaiser von Rußland hat dem in Leip zig sich aufhaltenden politischen Flüchtling Thomas BartmanSki, so wie dem Louis Petrellwitz, wel cher seinen Wohnsitz in Frankreich genommen hatte, Amnestie ertheilt. Dagegen hat der Kaiser be fohlen, daß der Graf Potocki, Geheimer Rath und mitsitzender Senator in der Abtheilung des Warschauer regierenden Senats, aus der- Liste der kaiserlichen Beamten gestrichen werde (C. C.) New-Jork. In Amerika soll eine neue Er findung gemacht worden sein, um Eisenbahn« TrainS in einem Augenblicke zum Stehen zu bringen. Die Einzelheiten sind nirgends ange geben, doch soll das Ganze auf Principien der Elektricttät beruhen und zu diesem Zweck« eine elektrische Batterie au der Maschine angebracht sein, die ganz unter dem Einflüsse des Maschinen führers steht. New-Jork. Nach einem Privatschreiben aus New - Jork vom 16. Dec. war von dort die Summe von 8,500 Fl. nach Cassel als erster Er trag der Sammlungen abgegangen, welche daselbst wohnende Deutsche zur Unterstützung der durch die Zeitereignisse hart bedrängten kurhessischen Livil-Beamten und Officiere veranstaltet hat ten. Fernere Sendungen für denselben Zweck werden von dem Briefsteller in Aussicht gestellt. Vermischtes. In Gundheim (Rheinhessen), hat sich ein schauderhafter Fall ereignet. Der beinahe 30jäh- rige Sohn des dasigen Ortsbürgers Mathias Stumpf wurde am 11. Nov. v. I., indem er nach einem kleinen Hündchen, griff, um es zu fangen, in den Daumeu der rechten Hand gebissen. Weil das Hündchen gerade nicht verdächtig schien, so war man, nachdem die Wunde ausgewaschen, bald wieder gut geheilt und nach neun Tagen sonst nichts Beunruhigendes bemerkbar war, damit zu frieden. Aber leider brach am 27. Dec. Mor gens früh bei dem jungen Mann plötzlich die Toll- wuth aus. Die fürchterliche Augst und den ent setzlichen Jammer des Unglücklichen sowohl als auch seiner Angehörigen hier zu beschreiben ist unmöglich. Der Unglückliche suchte sich mittels einer Glasscherbe den Leib aufzureißen und in den Hals zu schneiden, um sich Linderung zu verschas- fest, so daß er am ganzen Körper vom Blute triefte. Zuletzt sprang er noch in seinen Qua len im zweiten Stock durch das Fenster in den Hof und stürzte sich in den vorhandenen Pfuhl brunnen. Hier bot sich nun dem Zuschauer ein herzzerreißender Anblick dar! Der Bater des Un glücklichen zog ihm,, um ihn vom Ertrinken zu retten, mit einer Kette wieder heraus, und führte ihn an. derselben wieder in sein Zimmer. Durch das viele Bluten und das entsetzliche Toben wurde er doch allmählig schwächer und so gqb er, »um Glück seiner Hjnterbliebenest, noch an demselben Tage Abends seinen- Geist auf. In einem Städtchen Friedrichsdorf bei Ham burg soll ein Einwohner in seinem Garten einen