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»ung. Jacob schätzt den Werth de» in Amerika und Europa in Schmucksachen und Geräthschaften enthaltenen Goldes und Silbers auf 400 Millio nen Ps. St. (wohlgemerkt im I. 1829) und er berechnet, daß in dieser Form, von Münzen ganz abgesehen, der jährliche Verbranch (Abnutzung und Zerstörung) der edlen Metalle beträgt: iu Großbritannien 2,457.221 Pf. St.), in Frankreich und der Schweiz 1,550,000 Ps. St. und im üb rigen Europa 1,605,490 Ps. St. Für ganz Ame rika nahm er den jährlichen Konsum auf 280,630 Ps. St. an. In runder Summe 6 Millionen Pf. St., die jährlich spurlos verschwinden. — Nach dieser Berechnung ist also nicht zu befürchten, daß trotz der kalifornischen Ausbeute das Gold so tief herabstnken werde, als die „Times" und andere Organe der englischen Presse zu befürchten scheinen. Politische Brockert. Dresden, 2. Januar. In der gestrigen NeujahrS-Gratulations-Cour beglückwünschte Fürst Schwarzenberg den König im Namen der Kon ferenz-Versammlung. Die Konferenz-Kommission für Bundesbehörden-Organisation hielt heute Mit tags eine Sitzung. Pirna, 28. Dec. Ein hier verübter Gau- nerstreich macht nicht geringes Aufsehen. Bekannt lich findet gegenwärtig der Wiederverkauf der Mi litärpferde statt. In vergangener Nacht hatten nun drei jüdische Pferdehändler, welche zum An kauf der Pferde aus Böhmen hierher gekommen, sich in die Ställe zu schleichen gewußt, und dort vier Pferde dergestalt vernagelt, daß diese früh nicht aufzutreten vermochten. Der Plan wurde aber entdeckt, und die Betrüger erreichten ihren Zweck nicht, die Pferde um ein Spottgeld an sich zu bringen. Einer der Juden, ein Teplitzer Gast« wirlh, wurde heute verhaftet, seine beiden saube ren Genossen hatten sich mit Hinterlassung von vier angekauften Pferden geflüchtet. Am 23. Dec. v. I. ereignete sich zu Nieder muschwitz (einige Stunden unter Meißen) ein trauriger Vorfall, welcher zur Warnung in weite ren Kreisen bekannt zu werben verdient. Am ge dachten Tage gegen Mittag fand man nämlich in der Schlafstube des Weinbergsbesitzers Schumann nachfolgende Personen theils erstickt, theils gänz lich betäubt auf: Den Besitzer Schuman» nebst seiner Ebefran und vier Kindern, von 6, 5, 4 und 14 Jahren, sowie das Kindermädchen Auguste Lüdicke. Es zeigte sich bald, daß durch zu frühes Schließen der Ofenklappe und das dadurch her beigeführte Einathmen von Steinkohlendämpfen daö Unglück entstanden war. Die sofort ange pellten Rettungsversuche waren leider nicht durch gängig von Erfolg. Am 24. Dec. starben Schu manns Ehefrau und die drei ältesten Kinder. Schuman« selbst liegt noch gefährlich krank dar nieder. Möge dieser tragische Vorfall von Neue» dazu beitragen, den Vorsichtsmaßregeln, welche in Nr. 80 de» Anzeiger» und Elbeblatte-- vom v. I. von der Königs. Kreisdirection „über die Lebensgefahr durch Kohlendämpfe", bekannt gemacht worden, die verdiente Beherzigung zuzu- wenden. Raußlitz bei Nossen, 30. Dec. Am zweiten Weihnachtsfeierlage erhielten wir von der m ihre Standquartiere nach Zwickau zurückkehrenden In fanterie Einquartierung. Bei de», hiesigen Ge- meindevorstand, Gutsbesitzer Kohl, lag unter an- dern ein Korporal. Dieser erbat sich am folgen den Morgen von seinem Hauöwirth dessen Dop- . pelflinte, um damit Sperlinge im Hofe zu schie ßen. Nachdem er einige Sperlinge getroffen, läuft der Sohn Kohl's, ein Knabe von 13 Jah ren, nach jenem Orte, um die geschossenen Sper linge zu holen. Kaum ist er auf diesem Platze angelaugt, so fällt ein zweiter Schuß, und die ganze Ladung Schrot fährt dem armen Knaben in die Brust und in den Kopf, daß er sofort zu sammenstürzt. In demselben Augenblicke wird Appell zum Abmarsch geblasen, und der Korpo ral muß mit seinen Kameraden abmarschiren. Auf welche Weise sich der zweite Schuß entladen, ob der Soldat vielleicht nicht verstanden hat, mit einem Doppelgewehr vorsichtig umzngehen, hat noch nicht ermittelt werden können. Bis heute hat der unglückliche Knabe größtentheils bewußt los im Bett gelegen. Seine beiden Aerzte haben schwache Hoffnung sein Leben zu erhalten: Zum Glück ist daö Gehirn unverletzt. Berlin, 31. Dec. Der Ministerpräsident Baron von Manteuffel geht heute Abend wieder nach Dresden zurück. Er wird aber auch schon adl 2. Jan. wieder hierher zurückkehrcn. — In den Konferenzen zwischen dem diesseitigen und dem österreichischen Ministerpräsidenten in Betreff Schleswig-Holsteins ist man übereingekom men, diese Angelegenheit in nachdrücklichen An griff zu nehmen und zu diesem Behnfe hat man gleichzeitig beschlossen, nach und nach eine preu ßisch-österreichische Armee von 50,000 Mann in Bewegung zu setzen. —Die In« structionen für die Commiffarien beauftragen die selben, in Schleswig-Holstein zunächst auf eine friedliche Stellung der Herzogthümer, namentlich auf eine Zurückziehung und Reduktion der holstei nischen Armee zu dringen. Sie sind ferner er mächtigt,, bei Erfüllung dieser Bedingungen Na mens ihrer hoben Vollmachtgeber die Herzogthü mer der Wahrung ihrer vom deutschen Bunde in dem BundeSbeschluffe vom September 1845 aner kannten Rechte zu versichern. Die Instructionen beauftragen die Commiffarien zum schnellen und energischen Vorgehen ausdrücklich. Breslau, 28. Dec. Ei« furchtbares Schau spiel hat beute Vormittag im Weichbilde BreSlau'- stab sige Scl pla Sei dal pul ein Bc Di ne: sei H» S> sol de öst H> O Le h' w ir s° L st n s' n 1 n v t (