Volltext Seite (XML)
884 Nach Ver- Stroh ganz seiner Ober nasse Stroh bedeckt aber Kirchennachrichten von Riesa. Am 24. Sonntage nach Trinitatis predigt in der Kirche zu Riesa: Vormittags Herr Pastor bl. Werther über Gal. 6, 7 —9. Nachmittags Herr Rector bl. Richter über Matth. 25, 31 — 46. Getaufte vom 1. bis 7. November: Friedrich Wilhelm, Joh. Friedrich Wilhelm Keils, Tagearb. in R., S. — Friedrich August, Karl Gottfried Schlicke'«, Maurers und HauSbes. in R., S. - Amalie Auguste, Karl Gottlob Naumann'S, GutSbes. in Poppitz, T. Beerdigte: Jgfr. Wilhelmine Kutsche, weil. Joh. Gottlob Kutsche'- gewes. Tagearb. in Meißen hinter!, ehel. 4. T., 18 I. alt, an Schlagfluß. — Anna Marie, Johann Gottfried Gäblers, B. und HauSbes. in R., T., 3 I. 3 M. 4 T. alt, an Eatarrhalfieber. — Hulda Marie, Charlotte Gottfried Große'-, StringutfabrikbesttzerS in R., T., 8 W. alt, an Krämpfen. Schutz der Kartoffeln vor Fäulniß in Kellern. Der Gutsbesitzer Günther auf Marzdorf i» Pommern schreibt darüber: Wenn man Kartoffeln in Kellern hoch aufschüttet, so pflegt die Over fläche sehr bald ganz abzutrocknen, wenn sie naß war, aber trocken zu bleiben, wenn die Kartoffeln trocken einaebracht wurden. Untersucht man den Haufen tiefer, etwa in der Schichte der 5. oder 6. Kartoffel, so sind dort die Kartoffeln immer naß, und ist in den Kartoffeln irgend Disposition zur Fäule, so trägt diese Nässe dazu bei, sie naß faul zu machen und den ganzen Haufen anzustck- ken. ES ist offenbar, daß die Kartoffeln, auf ein ander geschüttet, mit der mehr odet weniger feuch ten Erde behaftet, sich erwärmen und die Wasser- theile in Dampf verwandeln. Die späte Herbst lust, der man in die Keller gerne Zutritt gestat tet, ist zu kühl, als das der Wasserdampf aus dem Hausen als Dampf heraus könnte, sondern wird in den ober» Kartoffelschichten als Wasser niedergeschlagen. Diesen Uebelstand kann mau nun dadurch vermeiden, indem man die auseinan dergeschütteten Kartoffeln im Keller ebnet und eine Hand hoch Stroh darüber deckt, lauf von etwa acht Tagen ist da naß, der Kartoffel Hausen aber auch an fläche feucht. Man nimmt nun das ab und trocknet eö an der Sonne, während dessen die Kartoffeln mit frischem Stroh, und so fährt man fort, bis zuletzt der Kartoffel haufen von oben bis unten trocken bleibt, was in 5 bis 6 Wochen erfolgt. Die Kartoffeln halten sich dann in der Regel gut; naßfaule werden fast niemals, höchstens die weniger schädlichen trocken faulen gesunden. erschossen worden; doch wird Ziese Nachricht auch wieder bestritten. / trn. Der Hrie-Smimstrr Stockhausen trat kiesen preußischer > Forderungen »«nächst entgegen; er hielt es für knrhessischer zwei unvereinbare Dinge, zu gleicher Zeit zu un- - terhandeln und kriegerische Rüstungen vorzunch- men, und erklärte schließlich in der bestimmtesten Form, daß er als Kriegsminister unter den gegen wärtigen Umständen seine Zustimmung zu einer Mobilmachung der Armee nicht geben, und da her, Falls sie dennoch beschlossen werden sollte, um seine» Abschied bitten werde. Ihm schloß sich Hr. v. Manteuffel durchweg an. Die ganze Partei stellung war folgende: Auf der Seite, welche ge gen jede fernere kriegerische Demonstration war, stand Gras Brandenburg, Hc. v. Manteuffel und v. Stockhausen. Der Finanzminister v. Rabe sprach sich gar nicht in bestimmter Form aus, son der» beschrankte sich darauf, de» finanziellen Ge sichtspunkt als eine den Rüstungen gegenüber ste hende Schwierigkeit darzustellrn. Alle andern Mi nister traten in mehr oder minder bestimmter Form dem Hrn. v. Radowitz bei, ebenso der Prinz von Preußen. Der König verhielt sich fast durchweg nur passiv anhörend, nahm aber gleichfalls eimal zu Gunsten des Herrn v. Radowitz das Wort. Die oben mitgetheilte definitive Erklärung des Kriegsministers griff jedoch insofern durch, als in Folge davon Herr v. Radowitz erklärte: daß er unter solchen Umständen von seinem Plane abstehe und das Feld räume, indem er um seine Entlas sung bäte. Fulda, 4. Nov. 1Z Uhr. Soeben gewinnt die Sache einen ernsten Anschein; auf die Nach richt, daß die Baiern, welche von Süden her rings unsere Gegend besetzt haben, im Vorrücken begrif fen seien, gab es Allarm, Alles, was von Militär hier liegt, machte sich schlagfertig. Das Militär aus den umliegenden Dörfern wurde schleunig herbeigezogen. Alles ist auSgerückt, nur eine Ab- »Heilung Infanterie steht in Mitte der Stadt un ter Waffen. Die hölzernen Brücken über die Stadt wurden abgebrochen, die Mühlen an der Fulda mußten ausgeräumt werden und sind besetzt Die steinernen Brucken sind alle ziemlich besetzt. 4^ Uhr. Es ist die Nachricht verbreitet, ein