Volltext Seite (XML)
1856 Freitag, den 16. August! Wochenschrift zur Belehrung und Unterhaltung Tagesbericht. Frankfurt, S. Aug. Die Einberufung de» engern RatheS (durch Oesterreich- ist jetzt, nicht aber am 6. beschlossen. Der Austritt von Hall- wach- in Darmstadt hängt damit zusammen. Hall- wachS weigerte sich beharrlich der Zustimmung; er ist beseitigt, und Herr v. Dalwigk hat sich be eilt, diese Zustimmung zu geben und damit einen Beschlust zu ermöglichen. AuS der sichersten Quelle füge ich hinzu, daß das zehnte Bundesarmeccorps wirklich aufgeboten und die Statthalterschaft aus gefordert ist, der „Bundesversammlung" Gehor sam zu leisten. Im Angesichte dieser Vorgänge hat Preußen beschlossen, die in Wetzlar und Kreuz nach zusammengezogenen Truppen auf 60,000 M. zu verstärken. (Diese und alle kriegerischen Nach richten möchten im gegenwärtigen Augenblicke mit Vorsicht auszunehmen sein.) Rendsburg, 11. Aug. Am vorgestrigen Nachmittage zwischen 4 und 5 Uhr haben die Dä nen Tönning mit einer Compagnie besetzt, die Stadt aber bereits am folgenden Tage freilich mit der Androhung wieder geräumt, daß sie bald zu rückkehren würden. In Friedrichstadt dagegen ver schanzen sie sich. — Die Stabt Husum, wohin der bekannte Davids mit seinen Satelliten zurück gekehrt ist, muß täglich 11 Ochse», 72 Tonnen Rocken und außerdem eine bedeutende Quantität Speck, Graupen rc. an die dänische Armee liefern. Lange, werden die Kräfte der Stadt dazu nicht ausreichen. Den Landvogt Adler und einen an gesehenen Bürger Husums haben die Dänen von dort fortgeschleppt, ihre Menschenräuberei demnach nicht auf Frauen und Kinder ausgedehnt, was immerhin schon dankenSwerth ist. Rendsburg, 11. August Mittag» 1 Uhr. Soeben trifft hiesrlbst beim Generatcommando die Meldung ein- daß der Feind in der Stärke von zwei BättaillonS und 1 Schwadron wiederum jen- leitS Sorgbrück sich zeige und von dort in öst. Ech» Richtung auf Duvenstedt sich ziehe. L-r Generalstab begiebt sich sofort hinaus in» Feld. Wie es scheint, beabsichtigt der Feind nach Her am 8. vorgenommenen großen Recognoscirung nunmehr zunächst einen gesicherten Uebergang über die Sorge zu gewinnen, um dann ehestens mit aller ibm hier noch zu Gebote stehenden Macht unsre Armee in ihrer Stellung vor Rendsburg anzugreffen. Dieser Angriff wird sehnlichst er wartet; jenen Uebergang wird der Feind schwer lich gewinnen. Rendsburg, 11. Aua. Da» Gefecht bei Duvenstedt ist äußerst günstig für uns ausgefal len und hat von neuem auf den Geist der Trup pen die beste Wirkung geübt. Nicht al» ob ir gend ein größerer Erfolg unmittelbar erreicht wäre, worauf man im Süden vielleicht gespannt gewe sen, da, wie ich sehe, dort Berichte von einem auf der ganzen Linie erneuerten lebhaften Kampfe redeten. Es waren vielmehr bki Duvenstedt so wohl wie bei Sorgbrück nichts weiter als größer«' RecognoScirungen, wohl zugleich zum Zweck der Fouragirung, die, vänischersetts unternommen, zu» Geseckte führten. Allein namentlich bei Duven stedt haben die Unsrigen ganz ausgezeichnet sich geschlagen, und dadurch von neuem die Stimmung gehoben. Nach Aussage dänischer Gefangenen, deren von dort etwa 8—10 hier eingebracht sind, wurden jenseits 3 Bataillone inS Feuer geführt, die weiter zurück eine bedeutend größere Stärk« hinter sich hatten. Unsererseits focht das 2. Jä- gercorpS, eine Abtheilung des 3. Jägercorp» und «ine Lompagyie, ich meine das 13. Infanterie-Bataillons. Vor deu anrückende» Dä ne» zogen unsre jenseits der Sorge stehende» Vorposten auf ihre RrpliS stch zurück, und der Feind besetzte die am Bach belegene Stenten» Mühle. Das 2. JäaercorpS nahm dieselbe mit Sturm und jagte die Dänen bi» in di, Hütten»' Berge in so »Niger Flucht, daß er aroßrntheM jein« zahlreichen Lobten und Verwundeten , ganz »tdm seins S.wshnheft, ^us d«m KampfptM Anzeiger Elbeblatt für Riesa, Strehla und deren Umgegend.