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Wisst ihr wie das ward? was Weiss ich nun was dir frommt? — den der Die Gattin trügend — treu dem Freunde — von der eig’nen Trauten — einzig ihm theuer — schied er sich durch sein Schwert. — Aechter als er schwur keiner Eide; treuer als er hielt keiner Verträge: laut’rer als er liebte kein and’rer: und doch alle Eide, die Verträge, alle treueste Liebe — trog keiner wie er! — O ihr, der Eide heilige Hüter! lenkt eu’ren Blick auf mein blühendes Leid: erschaut eu’re ewige Schuld! Meine Klage hör’, du hehrster Gott! Durch seine tapferste That, dir so tauglich erwünscht, weihtest du den, der sie gewirkt, des Verderbens dunkler Gewalt: — mich — musste der Reinste verrathen, dass wissend würde ein Weib! — des Rheines schwimmende Töchter, euch dank’ ich redlichen Rath! Was ihr begehrt, geb’ ich euch: aus meiner Asche nehmt es zu eigen! Das Feuer, das mich verbrennt, rein’ge den Ring vom Fluch: ihr in der Fluth löset ihn auf, und lauter bewahrt das lichte Gold, strahlenden Stern des Rhein’s, zum Unheil euch geraubt. — Fliegt heim, ihr Raben! raun’t es eurem Herrn, hier am Rhein ihr gehört! An Brünnhild’s Felsen fahret vorbei: der dort noch lodert, weiset Loge nach Walhall! Denn der Götter Ende dämmert nun auf: so — werf ich den Brand in Walhall s prangende Burg. Ihr, blühenden Lebens bleibend Geschlecht: was ich nun euch melde, merket es wohl! — Saht ihr vom zündenden Brand Siegfried und Brünnhild’ verzehrt; saht ihr des Rheines Töchter zur Tiefe entführen den Ring : nach Norden dann , blickt durch die Nacht! Erglänzt dort am Himmel ein heiliges Glüh’n, so wisset all’ — dass ihr Walhall’s Ende gewahrt! Verging wie Hauch der Götter Geschlecht, lass’ ohne Walter die Welt ich zurück: meines heiligsten Wissens Hort weis' ich der Welt nun zu. — Nicht Gut, nicht Gold, noch göttliche Pracht; ■ nicht Haus, nicht Hof, noch herrischer Prunk : Alles! Alles! Alles weiss ich: alles ward mir nun frei! Auch deine Raben hör’ ich rauschen : mit bang ersehnter Botschaft send’ ich die beiden nun heim. Ruhe! Ruhe, du Gott! — Mein Erbe nun nehm’ ich zu eigen. — Verfluchter Reif! furchtbarer Ring! dein Gold fass' ich, und geb’ es nun fort. Der Wassertiefe weise Schwestern.