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solcher bte blutig« Schlacht bei Idstedt mitgemacht. — AuS Meißen ist vr. m«ä. Ohnefalsch Richter ebenfalls dahin abgegangen und steht bei den Dragonern in der Avantgarde. Von der Niederelbe, 2. August. Heute Nachmittag ist Heinrich von Gagern mit dem Güterznge nach Kiel gegangen. .Die Zahl de« heute nach Rendsburg gegangenen Militärs, so wohl Offiziere als Unteroffiziere und ausgediente Gemeine, soll sich bis 120 belaufen. Es sollen größten Theile Hannoveraner gewesen sein. Gespannt ist man auf den Schritt Preußens wegen der Gefion, ob man die Führer der Besatz ung Hauptmann von ZimborSki und Leutenant von Diaalski vor ein Krigsgericht stellen wird, da sie die preußische Fahne eingezogen und statt ihrer die neutrale aufgesteckt haben. Jedenfalls ist diese Forderung dänischer Seils eine Be schimpfung der preußischen Fahne. Der Schleswig-Holsteinischen Sache wird, wie wir hören, außer Gagern ein anderer deutscher Ehrenmann, dessen Name vornehmlich in Preußen, den besten Klang hat, seine Kräfte widmen, — Heinrich v. Arnim. Vermischtes. Bor 20 Jahren fand in dem Schlosse C nicht weit von Paris ein unerklärliches Ereigniß Statt, dessen Lösung erst jetzt durch einen Zufall möglich wurde. Das Schloß datirt aus dem Mittelalter und sein finsteres Aeußere gab diesem Unfälle gerade den schauderhaften Character, der seitdem eS zur Oede machte. Fräulein von C nämlich, welche damals erst vor wenigen Wochen mit dem Marquis R..... vermählt war, hatte eine zahlreiche Gesellschaft geladen, die sich in den Nachmittagsstunden vor der Dinerzeit mit Blindc- kuhspiel ergötzte; eine Stunde verging, die junge Frau war verschwunden. Das Schloß wurde dis in den entferntesten Winkel durchsucht und keine Spur war mehr von ihr aufzufinden. Zwan zig Jahre waren dahingegangen und nie hatte man von ihr etwas gehört. Seit jenem Trauer tage stand das Schloß verödet und fiel in Trüm mer. Erst vor Kurzem fiel das Schloß durch Erb schaft Hrn. L. zu, und er fand Interesse daran, «S wiederum wohnbar zu machen. Er ließ in ei- ««« früher »»bewohnten Theile einige Neubauten machen, als die Maurer plötzlich auf einen großen Koffer stießen, den sie aus Neugier öffneten. Wie groß war ihr Schrecken, als sie darin ein weib liches Skelett fanden. Es waren die Reste der unglücklichen Frau L. mit ihren Juwelen und ih rem Brautschmuck. Die Sache erklärt sich dadurch, daß die Unglückliche beim Blindckuhspicl sich da rin versteckte. Ter Koffer hatte eine Feder, die von selbst sich schließt, sobald der Deckel sich herab läßt, und so war sie lebendig darin begraben, ohne daß irgend jemand eine Ahnung davon haben konnte. Rochlitz, 27. Juli. (R. W.) Ein in dem Dorfe Gröblitz bei Rochlitz durch die Gendarmerie in diesen Tagen entdecktes Verbrechen macht in hiesiger Gegend ein großes Aufsehen. Die Mut ter einer durch epileptische Krankheit geistig ziem lich zerrütteten, 23 Jahre alten Tochter hat diese, ihr Kind, nicht nur oft mit Schlägen so mißhan delt, daß veraltete Narben an ihrem Körper sicht bar sind, sondern sie hat ihr auch noch in den heißen Tagen voriger Woche die Hände mit einer Leine kreuzweise auf dem Rücken zusammen und dieselbe an eine Säule auf dem Oberbvden ange bunden, sie so zwei Tage und eine Nacht stehen lassen und während dieser langen Zeit ihr auf dringendes Bitten und Schreien nur einmal ei nen Trunk Wasser gereicht. Hunger- und Durst leiden der Armen müssen außerordentlich gewesen sein, denn durch die anhaltenden vergeblichen Be- mühnngen, sich ihrer Fesseln mit Gewalt zu ent ledigen, hatte sie sich in ihrer Verzweiflung nicht nur die Haut, sondern auch das Fleisch bis fast auf die Flechsen durchschnitten. Die unnatürliche Mutter seine von ihrem Ehemanne getrennt le bende Häusicrin, Namens Mühler) und der muth- maßliche Thcilnehmer an der unatürlichen Behand lung der jungen Mühler, der Schneider Nitzschc aus Gröblitz, befinden sich beide bei dem Justiz amte Rochlitz in Hast und Untersuchung. Es dürfte wohl manchem Leser der Verfasser von „Schleswig-Holstein mehrumschlungen" nicht bekannt sein, — cs ist dies M. F. Chemnitz. Das Lied wurde zuerst von der Schleswiger Lie dertafel ans dem Sängerseste in Schleswig den 24 Juli 1848 gesungen. Damals ahnte man wohl schwerlich, unter welch' veränderten Umstän den es den 24. Juli 1850 ertönen würde! Bekanntmachung. Daß der hiesige Hausbesitzer nnd Maurergeselle Karl Gotthelf Eltzsch wegen des in Nr. 97 des Riesaer Anzeigers von 1849 abgedrucktcn, mit „Dank" überschriebenen, gcständlich selbst verfaßten, eine Ebrenkränkung des Maurermeisters Johann Gotthelf Schumann in Riesa enthaltenden Aufsatzes, auf Antrag des Beleidigte» anstatt ktägigcr Gefängnißstrafe um 2 Thlr. ----- bestraft und in Ab- rmd Erstattung der Kosten verurtheilt worden ist, wird in Gemäßheit eines vom König!. AppellationS- Gevichte bestätigten GerichtSbeschcidS hiermit bekannt gemacht. Kömgl. Gericht Riesa, am 31. Juli 1850. Otto. v« u, h< or ai E U ta L p m d g li n s' h Ä »' e n § s i § r