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AnzeigerElbeblatt für Riesa, Strehla und bereu Umgegend. Wvchtnschrist zur Belehrung und Unterhaltung. -K S Dienstag, den 15. Januar 18S». Ein Beitrag »nr Würdigung der Segnungen des monarchischen Regiernngs-Systems von Gottes Gnaden liefert uns das schon erwähnte Werk von Rochaus „Rei- selcben in Südfrautreich nnd Spanien," eins der besten über Spanien, welche in jüngster Zeit er schienen find, indem wir darin lesen: „Defizit von tausenden blühender Städte und Dörfer, und von mehr als 20 Millionen Men schen (!),. Defizit von drei Vierthcii'en des ehe mals fruchtbaren Bodens von Spanien, Defizit des GewerbflcißeS und selbst der Arbeitsfähigkeit im Volk, Defizit der Land - und Seemacht, De fizit der Organisation des Staatswesens über haupt, Defizit der öffentlichen Moral, des öffent lichen Pflichtgefühls, der Achtung vor dem Gesetz — doch es würde gar zu lange währen, wenn ich alle die Passiva aufzählcn wollte, für welche die Monarchie der Philippe (von Gottes Gnaden) ver antwortlich ist, und die durch ihre Nachfolger (von Gottes Gnaden) allerdings fortwährend vergrößert Horden sind," Nur mit sittlichem Widerstreben findet man sich ist den Gedanken, daß ein edles, charaktervolles, geist« und poesiereichrs, thatkrästiges und thatlusti- fi.es Volk, wie das spanische, durch eine Reihe ebenso üppiger als despotischer Herrscher in einem pollständigeu Bankerott seiner geistigen Anlagen näher gebracht werden konnte. Wie glücklich befinden wir unS Deusche dage gen, - Dreiunddreißig Regenten bemühen sich, ihre betreffenden Staaten und Stäätchen, fern von allen dynastischen und partieulaire» Interessen, zu be- soucken, und als es galt, ihr Wort zu lösen, was sie ihren Völkern gegeben hatten, da scheuten sie keine «7>Pfer. Zwar die ReichSvcrsaffung gaben sie un- nicht, weit dieselbe für ein so gutes Volk als da» rMchZ-uichts tauchte und zu demokratisch war, MUs haben ße aber uqs eine BpvhehcoWtGchl bescheert, welche die politischen Zustände des Va terlandes schon wieder so ordnen wird, daß sie ein deutscher Magen und ein deutsches gute- Ga- mütbe ertragen kann. Mit einem Worte, Alles ist daruuf berechnet, daß Deutschland kein Spanien werde! Tagesbericht. Frankfurt, 6. Jan. So wie die National versammlung, hat auch der Erzherzog Johann, al» ReichSverwescr, mobiles Vermögen zurückgelaffeu, von dem mau nicht genau weiß, wer der berufene Erbe dazu sei. Nachdem der Erzherzog für seine, hohe Stelle dahier jeden Gehalt ausgeschlagen hatte, wurde für ihn bekanntlich auf Kosten ,,dc» Reichs", d. h. durch die Matrikularbcikräge, da», ehemalige v. MühlcnS'sche Haus in Miethe genom men und entsprechend eingerichtet. Die damals angeschafften Mobilien sollen circa 24,000 fl. ge kostet haben, während in dem Hause selbst noch kostspielige Veränderungen und Verbesserungen vor genommen wurden, die natürlich dem Eigcnthsimdr zu gut kommen. Wem aber die Mobilien über lasse» werden, ist nicht klar. Der Erzherzog reiste von hier ab, ohne darüber zu verfügen, woraus zu entnehmen wäre, daß er sie nicht als sein Ei-, genthum betrachtete. OesterreichischcrseitS soll aber das Äegentheil behauptet werden. Sachsen. Die mehrerwähnte Ehrensache dH Oberl. Müller mit dem Oberst von Ssißmilch wird von allgemeinerem Interesse durch die lebhafte und. activc Theiluahme, Pie man allseitig daran. vtM- tigt; ja man wird, wenn die projectjrten Schrrsttts des Oberst von Süßmilch und de» Offiziercorv» erschienen sein werden, bald vön ''W» Literatur dieses Falles reden köyuen, ' 3^ A MWstMA