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znm Anzeiger lmd Elbeblatt. 4S Italien. Ein schauerlicher Räuberroman, d. h. ein Borfall, wie er in den schrecklichsten Räubergeschichten nicht 'ärger geschildert werden kann, ereignete sich kürzlich in Italien. Ein Pfar rer in der Rahe von Ravenna kommt in später Nacht von einem Kranken zurück, als er aus der Straße an einen Gegenstand stößt, der sich bei näherer Be sichtigung als ein Leichnam erweist. Zugleich er schollen aus dem nächsten Hause laute Stimmen, ein Zeichen, Haß die Mörder noch nicht vollendet haben. Der Geistliche, ein muthigcr Mann, will hinein, Hülfe zu bringen; aber der Räuber sind offenbar viele. Seine Gefährten weigern sich, ihm zu folgen, und überreden auch ihn zur Flucht. Bald jedoch erwacht ihnen das Gewissen; sie kehren zurück, dringe» in das HauS und finden zwar nicht mehr die Räuber, wohl aber die Leichen von zwei an deren Erstochene» und ein Mädchen anfgehängt. Es gelingt ihnen, das Letztere inö Leben znrnck- zurufcn, und unter großer Angst gesteht dasselbe, daß es unter den Mördern den Knecht de» Geistlichen erkannt habe. Letzterer begiebt sich nach Hanse und bemerkt allerdings, daß der Knecht erst vor Kurzem heimgekehrt ist. Schnell entschlos sen, befiehlt er ihm, Wein aus dem Keller zu ho. len, und als der Kerl nach einigem Wiederstreben geht, schlägt er die Thür hinter ihm zu und schließt ab. Wie groß aber ist sein Erstaunen, als Plötz- lich ein furchtbarer Lärm im Keller entsteht! Eine Menge von starken Armen bearbeiteten die Thür, um herauszubrechen. Zum Glück leistet dieselbe Widerstand, bis österreichische Wachen aus Ra venna, eiligst berufen, herankommen. Der Keller wird geöffnet und, bis an die Zähne bewaffnet, steigen nicht weniger als 18 Banditen, unter ih nen einige der gefürchtetsten Häupter, hervor. Selbigen Tages noch wurden sämmtliche 18 in Ravenna erschossen, nachdem einer das Geständniß abgelegt, es habe in derselben Nacht auch dem muthigen Pfarrer ans Leben gehen sollen. Schiffs- und Diiiigtsalz-Auction. Künftigen 4. Juli d. I., Vormittags 10 Uhr, sollen in dem Hause der Baumeyerschen Erben in Riesa a. d. Elbe folgende Gegenstände unter den als dann noch betannt zu machenden Bedingungen freiwilligcrwcise auf dem Wege des MeistgcbotS verkauft werden: 1) ein noch in ganz gutem Zustande sich befindender Kahn von Eichenholz nebst Steuer, Mastbaum und Raastange, und vor einer Tragfähigkeit von ca. 2000 Ctr. stromaufwärts; 2) alles zu dessen vollständiger Ausrüstung gehöriges Zubehör im Einzelnen; 3) eine Partie ca. 2000 Pfund altem und starkem Tauwcrk, zu sogenannter Winde oder Dichtwerk passend; 4s mehrere zur Schifferei und Schiffbauern noch brauchbare Gegenstände, und 5) ein Quantum Düngesalz in Parthieen zu 25 und 50 Berliner Mispeln ab unserer Niederlage in Schönebeck. Riesa. Die Baumeyerschen Erben. A uctio n. Sonntag, den 23. d. Mts., Nachmittags 3 Uhr, solle» im Waldschlößchen bei Nödcran ein ganz guter Wagen mit Dnng- brettcrn, Ketten- und Schleifzeug, ein Kntschgeschirr (Siel en zeug), eine kupferne Abziehblase, so wie noch vieles Hans- und Wirth- schaftS gerät he meistbietend verkauft werden. Christian Völckel. Hausverkauf. Ich beabsichtige meine Wirthschaft welche au» einem Wohnhause, bewohnbarem Seitengebäude, nebst Garten- und Feldgrundstüch 1 Schsfl. An». saat enthaltend, zu einem annehmbarem Preise aus freier Hand zu verkaufen. Näheres erfährt man bei der Eigeuthümeri», Wittwe Lamm in Gohlis. Auktion. Montags, den 24. d. Mts., von Vormittag« 9 Uhr an, solle» bei Herrn Gutsbesitzer Starke in Bo ritz Kühe, Kalben, tragende Saameni schweine, sämmtlicheS Acker- unh WirthschaftSgeräthe, Vorräthe von Stroh, Seilen rc. gegen so fortige Baarzahlung im Wege de« Mristgebvt» verkauft werden. Christian Bölckrl.