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»8 pro- und de» visorischen RegiMiig in Dresden borg zum Zuzug aufsiefordert habkil soll. Er Lab nur ba» erste, nicht aber da» zweite zu. Obgleich nicht» von besonderem Interesse vorkam, dauerten die Verhandlung«? wegen Abhörung der Zeugen und ziemlich langt» Ptaiboper de» ganz«« Tag. Die Geschworneu verneinte» die Schuldfragen und der Angeklagte wurde demnach sreigesprochen. Preußen.^ Dje Nat. Ztg. veröffentlicht fol» - gendb: Aufforderung: An die LolkSpartei. Di« VvlkSpärtei' will keine Ruhestörungen, am wenig» sten an dem Tage, der. dem Andenken deö großen Kankpfes am 18. März gewtdUet ist. Nicht die Volkspartei war es, welche am 18. März v. I. Ruhestörungen veranlaßt hat. Die uiMöthtgen, provozirenden Maßregeln der Behörde^ gaben^al- lein dazu Anlaß. Wir batten erwartet, daß die Regierung sich diesmal ähnlicher Maßregeln ent» halten würden Statt dessen will der Polizei-Prä- fident den Besuch des Friedrichhain» am 18. und an den nächstfolgenden Tagen Niemanden gestat ten. Wir lassen dahingestellt, was der Grund und was der Zweck dieses Verbotes ist. Dasselbe ist ganz dazu geeignet, Konflikte Hervorzurusen. Die Volkspartei will sich — da» hat sie ost ge nug bewiesen — auf keinen Konflikt einlaffen. Wir fordern alle Mitglieder der VolkSpartei auf, von dem Friedrichshain fern zu bleiben, so lange er unter dem Bann des polizeilichen Verbots steht. Die Volkspartei hat am 18. März 1848 bewie sen, daß sie den Kampf nicht scheuet, wenn e» an der Zeit >st, zu kämpfen. In diesem Augenblick liegt es im Interesse der Freiheit, keiner Provo kation Gehör zu geben. Darum bleiben wir fern vom Friedrichshain. Die tiefste Ruhe ehre das Andenken der Todten. DaS Schweigen des Vol kes sei auch hier eine Lehre für die Regierung. Berlin, den 17. März 1850. Bereichs. Paal, zow. E. Meyen. Dr. I. Waldeck. Sondershausen, 7. März. Der Haupt mann von Blumenröder isb im Auftrage des Für sten gegenwärtig in Berlin. Seine Sendung be trifft den Abschluß der Militärconvention zwischen Preußen und Schwarzburg. Griechenland. Am Schluffe eines Schrei bens aus Athen vom 26. Febr. in der A. H. heißt eS: Bald, wenn Europa nicht thätig einareist, werden unsere Seestädte genommen oder in Aschen- Haufen verwandelt sein! Wohlan denn, wenn Eu ropa duldet, daß wir auSgeflrichen werde» auS der Reihe unabhängiger Staaten, so haben auch wir keine Verpflichtung Mehr, und der Ruf zum Aufstand wird ettönen auh unfeb Brust bi» an die Donau'. " Als Probe, wie man in Portugal die Freiheit der Preffe versteht und diono^f^ den CabinetSminister der Angeklagten, weil er in einer Bersammluug gerichtete Stelle ans dem „Revolucao": „ Graf 4 -' Dresden, 17. März. Von gestern au» dem Kantonnement au» der Gegend von Kamenz all« hier eingerückten Soldaten wird folgende traurige Begebenheit erzählt, die wir treu der Erzählung mittheiH», »tu ritze Berichtigffng hervorzurufen, wenn dieselbe dazu Anlaß biete» sollte. Nach sechstägigen Exerzirübunge» erblickt der Soldat Heinze beim abermaligen Ausrücken zum Exerziren die 17jährige Tochter des Otgapisten Schutze zu Elster, ein stattliches, blühendes Mädchen, am Brunnen, beschäftigt Wasser zu holen. Der ge nannte Soldat nimmt in einsae«; Entfernung von ihr Position/setzt ein Züitdhutchen auf, und mit den Worten: „Warten Sie, ich schieße Sie todt!" legt er das Gewehr an, drückt ab und das blü hende Mädchen.stürzt zu Boden. Dem beklagens» werthen Opfer'dieses MuthwillenS war noch da» Schreckliche aufgespart, zur tiefste» Betrübniß sei ner von Gram fast verzehrten Eltern fast noch neun Wochen lang die schrecklichsten Schmerzen zu erdulden, den» erst vor einigen Tagen machte ei» qualvoller Tod den unsäglichen Leiden des unglücklichen Mädchens ein Ende. Dem Verneh men nach ist der betbeiligte Soldat zwar arretirt und zur Untersuchung hierher tranSporkirt, nach einigen Tagen Untersuchungshaft jedoch wieder entlasse» und zu einer anderen Garnison versetzt worden. Wie geht es zu, fragt man billig, daß ein erst zum Einexerzlren kommandirter Rekrut mit dem Leben seiner Mitmenschen ein solches Spiel treiben kann? Wie gebt es zu, daß ein Rekrut mit der scharfen Ladung im Laufe zum Exerziren ausrückt, da es bekannt ist, daß ein ge ladenes Gewehr auf der Kammer sich gar nicht befinden, geschweige denn ausgegeben werben darf ? Oder hat man vielleicht die Entdeckung gemacht, daß daS Zündhütchen eine so gewaltige cxplodirende Kraft besitzt, das- vermöge derselben der Gewehr- pfropfen dem unglückliche» Mädchen durch den Leib geschossen wurde? Warum endlich hat die Leipziger Zeitnng, welche nicht müde wird, über die unbedeutendsten Folgen einer jeden Lappalie von Unvorsichtigkeit, welche bei der jetzigen Aus übung der Jagd durch daS Baueruvolk und der gleichen vorkommt, ein Zetergeschrei zu erheben, von diesem ernsten Vorfälle auch nicht ein Wort berichtet? Leipzig, 19. März. Die Asfisen habe» von ue»cm begonnen, bas Interesse des Publi cum» ist aber au diesen Verhandlungen bereits ansehnlich abgekühkt, was sich indeß sehr leicht daraus erklärt, daß diese Verhandlustgen fast sämmtlich mehr oder minder sich gleiche» und kein . . besonders anregender Fall vorliegt. In der ge- Lissabon, 20. Febr. strigeu Sitzung saß der suspendirte Schullehrer - Veit ans Eommichau beck dlditz auf 'bor^Bemk