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Dresdner Nachrichten : 19.06.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189606199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960619
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-06
- Tag 1896-06-19
-
Monat
1896-06
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.06.1896
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^»Issviunimtrsn«« 9 ln V r«»«Ieu tjvvllnial» L X«IIvr» Vertttche« «n» GSchstsche«. — Au» den amtlichen Bekanntmachungen. Der »weite Termin der Landrenten und LandeSkulturrenten auf da» Jahr 1896 ist längsten» den 80. d». Mt», im Stadtsteueramte X zu entrichten. Das geordnete Beitreibungsverfahren beginnt am I. nächsten Monat». — Mit dem Hauvtschleusenumba» in der LLachsblelchstrahe. zwischen Dinier- und Borwerkstrabe, soll Mon tag den 29. ds. Mts. und mit der Umpflasterung der Reißiger- strabe, Zwilchen Nicolai- und Ludwig-Richter-Strabe. Mittwoch den 1. Juli begonnen werden. — Seit gestern ist 1. die Elisen- straße an der Kreuzung mit der Blumenstraße, sowie 2. der Tak- berg zwischen der Psotenhcmer- und der Stephanienstraßr zweck» Bomahme von Gleislegunas- und Pftasterungsarbeiten auf die Dauer derselben für den Jahr- und Reitvrrkehr gesperrt worden. — Das in den ersten zwei Obergeschossen des Waldschlöbchen- Stadt-Grundstückcs mit grobem Geschick und künstlerischem Fleiß neu eingerichtete East an sche Panoptikum ist eine würdige Filiale des altberi'chmten Berliner Panoptikums gleichen Namens. Der Entreesaal enthält folgende in grübter LebenS- »vahrheit, kostümlicb und in küstlich aktueller Ausstattung vor- arsührtc Scene» und Gegenstände: 1. Erst bezahlen! Die energische Wirth!» scheint keine Freundin von Kreditgeschäften zu sein. Sie hat ans die Tafel die Nechnung geschrieben und das Horn in ihrer Hand beweist, das; sie „aus ihrem Schein besteht". Wahrend der so gesährdete „Kapellmeister" seine ganze Ueberredungsgabe ausbietet, um die Frau milder zu stimme», sucht der mürrische Daß seine lebten Psennige zusammen, indeß die leichtsinnige Guitarre sorglos lachend zusieht. Hoffentlich gelingt es dein Alten, das starre Herz der Wirthin zn erweichen. 2. Prähiswrische und antike Funde aus der Stein-, Eisen und Broncezcit. 3. Pfeile und Kopf bedeckungen aus Afrika und den Südseeinseln. 4. Alte Theater zettel und Zeitungen. 5. Türkischer Bauer. 6. Schrank enthaltend Gäbe», Fetische, Bügel, Waffe», Schmuck und Gebrauchsgegen- llände verschiedener Nationen. 7- Türkischer Reitlattel. 8. Spree wälderin. 9. Tie Eamelirndnme. «Portrait der Margaretha Gautier.) Sie schlummert! Leise hebt und senkt sich der Busen, durch die haibgeüssnrten Lippen glaubt man die tiefen Athen,- rüge der schöne» Schläfer», zn Horen. Vom Ball zurückgekehrt. hat sic sich erschöpft auf ihr seidenes Ruhebett gcworsrn und an genehme Traumbilder von neuen Triumphen unignukeln ihre Sinne. 10. lllmer Bäuerin. II. Schrank enthaltend Schmuckgegenstände, untere Abtheilung verschiedene Urnen. 12. Italienische Spielleute. 13. Schwedin. 14. Stickerei aus den, 16. Jahrhundert 13. Ludwig XVII., zweiter Sohn Ludwigs XVI. und der Marie Antoinette, geb. am 27. März 1783. hieb erst Herzog von der Normandie. Nach seines Paters Hinrichtung proklamirlc ihn sein damals in Westvhalrn befindlicher Oheim, der Gras von Provence (später Ludwig XVIII.) als König von Frankreich und die eure patschen Mächte erkannten ihn als solchen an. Zu Anfang der Revolution im Temple gefangen gehalten, wurde er an, ausdrück lichen Befehl des Konvents, unter dem Borgeben, „das; die fran zösische Nation für seine Erziehung sorgen wolle , den Armen leiner Mutter entrisse» und einem rohe» Jacobiner, den, Schuh macher Simon und dessen Weibe zur weiteren Ausbildung über gebe», soll von diesem aber Physisch und geistig zu Grunde gerichtet worden sein. Was auch de» Tod desselben herbeigesühit haben mag. ob R'hachitis oder eine andere Krankheit, »»streitbar fest- gestellt ist, das; er am 8. Juni 1703 starb. Sein Leichnam wurde am lo. Juni in die geincinjame Gruft des Begrnbnis;plabcs der St. Margarethenpsnrrei geworfen und mit ungelöschtem Kalk be schüttet, und ist es deshalb erklärlich, das; die Nachforschungen Ludwig XVIII. nachher Leiche im Jahre 1815 ohne Erfolg blieben. 16. Historisch interessante Banknoten. Perlenschinuck der Zulu. 17. Berunglückt. Im Eirkus ist das Publikum Kops an Kops ge drängt. Alles befindet sich in größter Erregung. Ein furchtbarer Unfall hat sich soeben vor den Augen der Zuschauer zugetragen. Wir Wersen einen Blick hinter die Eoulissen. Da sieht man wohl das gesammte Knnstlerpersonal des Eirkus. einen Clown, eine als Zigennerkönigi» kostümirte Akrobatin und einen etwa lAährigen Knaben. Dieser ist soeben vom hohen Seil gestürzt und aus den Tod verwundet. Er ruht i» den Armen seiner Mutter und angst voll. mit schmerzverzerrtcn Zügen blicken die Eltern auf das Kind, dessen Leben nur mehr an einem Faden zu hängen scheint. 18. Sammlung von Schmetterlinge». Heuschrecken, Käfern rc. 19. Großes üver 3 Meter langes Bootsmodell aus Kamerun. 20. Kameruner Gefäße aus Holz geschnitzt. 2l. Palmenfrüchte, aus welchen das Paimenöl gewonnen wird. 22. Französischer Vor posten giebt Feuer. Eine friedliche Idylle aus dem Kriegsleben. 23. Matten von den Südsetinseln. 21. Ein Schnellzug ans der Havannah. Der pfiffige Schusterjunge nimmt voll Vergnügen und Schadenfreude die günstige Gelegenheit wahr, aus der seinen Havannah des achtlosen Elegants einen unbemerkten, raschen Zng zn machen. 23. Fächer und Flechtarbeiten von den Sndseeinscln. 26. Wendisches Brautpaar aus der Lüneburger Gegend. 27. Mädchen aus Altrnburg. 28. Altenburger Bauer. 29. Japanische Schwerter und Lanzen.' 30. Chinesische Schilder. 31. Ra weine nur nicht. 32. Ter kleine Amor. Ans mich, den Ersabr'nen, liebliches Kind, Stuf den Natt, bör', den ich crtbeile: Entstiel,' dem Verderbe», enteile geschwind — Ter .Nnabe vor Dir — Tu sichst Dich ja blind — Gott Amor ist's mit de», Pfeile. SS ist Gott Amor, der fürstliche Held, Mil seinem klingenden Pseile, Das Kind, der Erlöser, der Herrscher der Welt — Nimm Dich in Allst: wenn der Bogen ibi» schnellt, Dann sei Dir'S zum Glück und zum Heile. 33. Unverhoffter Besuch in Eastan's Atelier. 31. Erst einen Kuß. 33. Püppchen ist in den Brunnen gefallen. Tic 'chvn verloren geglaubte Lieblingspupve wird vom Brüderchen in allerdings sehr traurigem Zustande dem nassen Elemente wieder entrissen. 36. Das Baden an dieser Stelle ist verboten. Ob der frierende Wandersmann wohl das strenge Gebot der hohen Obrigkeit über treten wird? (Forts, folgt.) — Durch einen besonderen Fall veranlaßt, hat das Ministerium des Innern eine die Vornahme von Entbindungen seitens der Bezirks Hebammen außerhalb ihres Bezirks betreffende Ver ordnung erlassen. Nach der sächsischen Medizinalvcrsassnng dürfe» die Bezirkshcbannnen Entbindungen außerhalb ihres Bezirks nicht pornehmen. Die einzige sachgemäße Beschränkung findet, wie m der Verordnung hervorgchoben wird, die Erlaubnis zur Ausübung des Hebammenbernfes seitens einer BezirkShebamme außerhalb ihres Bezirks in den Bestimmungen des 8 4 der umgcändertcn Hebammenordiliing vom 22. Juni 1892, insofern hiernach die Be- rirkshebamme zn allen Stunden des Tages und der Nacht bereit sein soll. Denen, die ihrer Dienste bedürfen, ohne Zeitverlust zu Hilfe zn eilen und sich daher in anderen als ihren Berufsgeschästen ohne Borwisscn der Ortsbchörde nie über Nacht von ihrem Wohn orte entfernen und auch am Tage nicht ohne Nolh vom Hanse abwesend sein soll. Beistandsleiflnnaen bei Geburten außerhalb ihres Bezirks kann die Hebamme ablchnen, aber sie muß es nicht, vielmehr ist sie auch diese zn gewähren berechtigt, soweit sich ihre Hilfeleistung im einzelnen Falle mit ihren Pflichten im eigenen Bezirk vereinbare» läßt. — Am Dienstag hat die bereits Ende voriger Woche signa- lisirte neue Künstlerschaar inDurtler's Variols-Theater tu Vorstadt Strehlen ihren Einzug gehalten, und das erste Auf treten derselben zeigte zur Genüge, daß cs sich die Direktion bat angelegen sein lassen, dem Publikum durch Besetzung ihrer schmucken Sommerbühne mit nur hervorragenden Spezialitäten auch für dielen Monat etwas Außerordentliches zn bieten. Den Neige» «öffnete das Gesangs-Terzett..^li»>o88n", drei anmuthigc, mit vor züglichen Stimmmitteln ausgerüstete funge Damen, deren gesang liche Leistungen in jedem Eoncertsaal Anerkennung finden würden. In .Dir« 1'mnei8" (eine Dame und ein Herr) lernen wir ein Künstlerpaar kennen, das im Keulenschwingen eine außerordentliche Gewandtheit entwickelt und mit gymnastischen Kops- und Sport spielen aufwartet, die sicherlich einen bedeutenden Krastcmswand »nd höchste turnerische Schulung erfordern. Dasselbe gilt, vielleicht sogar in noch höherem Maße, von den schwierigen Produktionen der Kopf- und Hand-Akrobaten Brothers Wittington, die mit hin- reißender Eleganz arbeiten. Allgemeines Staunen, »m nicht zu lagen Entsetzen, rufen die geradezu phänomenalen Leistungen der Brothers Morelly als Gigerl am doppelten bez. dreifachen Reck hervor, bei denen man nicht weiß, ob man mehr die zur Entfalt ung gelangende Kraft oder die verblüffende Gewandtheit bewundern soll, welche die halsbrecherischen Produktionen wie eine ungefähr liche Spielerei erscheinen lassen, obwohl ein einziger Fehlgriff unter Umstünden hlnreichcn würde, eine Zerschmetterung der mit voller Wucht schwingenden Mcnschenkörper herbeizusübren. Wer aber ein Lüstcheo «»spürt, sich einmal gründlich satt zu lachen, der Xw 9 anck Llnlünuox all«, Oaapai»,. lo Lin- uaä Vsrßauk sllsr io- uoä Lusläockisokao StLuw- uoä IVvrtlipnpiaro. hierzu die beste Anregung durch die überau» dralls Uat«rstrn88v 17 ln .. ^ igen vor» , rungen de» Oriainal-Burlesaur-KomikerS und Elown» Schmidt Hawktn». dessen „Lehmann aus dem Rennpferde Apoll", „Csrkus- Äugust", .Wasser-SportSman" rc. dm ärgsten Hypochonder in rosensarbene Laune versetzen können. — Den Glanzpunkt de» Abends bildete da» Auftreten von Frl. Minnie Cab. der jugend lichen Possen-Diva vom Central-Tbeater in Berlin, die sich mit vollem Recht die beste deutsche Soubrette nennen darf. Ihre Leistungen, die über das hlnauSgehen. wa» man sonst auf dem „Brettl" zu hören gewohnt ist und die ihrer feinsinnigen Eigenart und ihr« gesanglichen Vollendung nach aus die welibedeutenden Bretter gehören, fanden, wie da» vorauszusehrn war. den be geistertsten Beifall der Zuhörer. Ihre Pointirungskunst, ihr un nachahmlich« Chic im Austreten, verbunden mit ein« natürlichen Grazie, und der Zauber ihrer Persönlichkeit, dn jene» undesinir- bare So ns sai» p»8 guoi anhastet, das man bet deutschen Soubretten so selten findet, sicher» ihre» lustigen Chansons von vornherein de» stärkste» Erfolg. Dazu kommt noch, daß diese liebenswürdige Ruins <iu eine in der Auswahl ihrer Couplets, die übrigens durch aus decent gehalten sind, die denkbar glücklichste Hand hat und lauter Schlager allerersten Ranges zu Gehör bringt. Ob sie dns amüsante Lied von der englischen Miß mit seine», komisch Plärren den Refrain singt, ob sie ein anderes ihrer zugkräftigen Couplets mit entzückender Verve höreGläßt — immer v« gleiche, riesenhafte Erfolg, und man kann Herm Tuttler nur gratulire». daß eS ibm gelungen ist. dieses Juwel der deutschen Vanstes für das Ensemble leiner Künstler aus kurze Zeit zu gewinnen. — Tie Hridefahrte» des Vereins Nolkswolfl werden mit dem 24. Juni ihren Anfang nehmen und zunächst wöchentlich zweimcil, in den Schulferien dreimal stattsinden. Bekanntlich wer den an schönen Sommrrnachmittagen zwischen 1200—1300 Dresd ner Kinder, welche sich hierzu vorher Kontrolkarten im Volksheim Wasserstraße holen müssen, Ihcils mit der Pferdebahn nach den Waldspielplätze» in dcr Heide befördert, theils zu Fuß dorthin ge führt, damit sie sich i» der Küche» Waldeslust unter geeigneter Aussicht aiistiimmcl» können. Tie Beschäftigung einer solche» Kindcrmeiige erfordert eine große Masse von Spielzeug. Tnrn- geräthkn, Büchern, Kleidimgsstnctcn. Schinnen. Leinwand für Zelte u, 21. »i. Die Dresdner Bevölkerung hat cs sich bisher nicht »chmc» lassen, zu diesen Fahrten bei zusteuer», und dcr Verein Volkswohl erhofft auch diesmal von ihr die nothwendige Unter stützung für sein gemeinnütziges Unternehmen. Neben praktischen Katze» bedarf er freilich ebenso sehr der persönlichen Mitarbeit bei der Beaufsichtigung dcr Kinder, Für Damen, welche etwas freie Zeit für ein gutes Werl übrig habe», ist hier ein dankbares Feld Ivzialrr Hilssthätigkeit eröffnet, Eine Vorbesprechung von Helferin nen. welche sich an den HeideRhrten bethciligen wollen, findet henke Nachmittag 3 Uhr im Saale des Volksheims Wasser straße 7 statt, und sind auch Dame», welche sich über das Unter nehmen unterrichten wollen, willkommen. Der Heidepark selbst wird immer mehr rin Anziehungspunkt für die Dresdner Bevölker ung. Nicht »nr a» Sonntagen, sondern auch an Wochentagen findet sich zahlreicher Besuch unter den schattigen Buchen am Bollsheim ein. Das Naturtheater, ans den, die Knatzenwchr noch einige Male an Sonntag , eventuell auch an Mittwoch-Nachmittagen von 4 Uhr an „Wallenslein'S Lager" anssührcn wird, übt wieder seine» alten Reiz ans. Der von Thümmclplatz endlich nähert sich seiner Vollendung, und damit wird ei» großer Schritt vorwärts aus der Bahn der Volksgesiiiidheit und BolkSireudigkeit gcthan iein. — Die Bergungs- und Hebungsartzeitcn a» dc», »„weil dcr Fährstclle am Ostrngehege havarirtlen Elbichifs dürsten mit nicht unbedeiilcndcn Kosten verknüpft iein. Nach theilweiser Entladung dcr Kohlen sind gegenwärtig 20 Mann damit be schäftigt, auf beide» Seite» des »nt« Wasser liegenden Fahrzeuges Stämme in das Strombett einziirnmmcn nnd mit Querflrcven zu versetzen, um daran Hebevorrichtungen anznbringen. — Ein Steinblock von ca. 12 Kubikmeter Jntzalt und 700 Centn«» Gewicht, der zum Bau des hiesigen neuen Polizei- gcbändes gebraucht wird, wurde vom Bruch in Kleincotta unter Borspan» von 16 Pferden nach Neundorf aus die Rottwern dorf« Chaussee transportirt, um aus diesem Wege üb« Pirna nach Dresden gebracht zu werde». In Pirna brachen plötzlich die Speichen eines Rades, sodas; die Umladung an! einen anderen Wage» vorgenommen werden mußte Am Botanischen Garten in Dresden erlitt man nochmals einen Unfall, indem der Wagen mit dem mächtigen Steinblock tief in die Erde einsank. — Der Allgemeine Turnverein veranstaltet am Sonntag den 5. Juli aus dem Turnplätze, am Schießhause, sein Sommerfest. — Tie Königin der Blumen, die Rose, steht gegenwärtig in ihr« vollsten Pracht! Die herrliche, außerordentlich heiße Witterung hat in kurzer Zeit eine» Noscnslor hervorgczaubcrt, der Herz und Auge in Entzücken versetzt. Tic gärtnerisch sehr ge wiegten großen Rosen-Bosauets im Großen 0) arten, direkt hinter de», Alterthiiinsmuseum, stehen auch in vollster Blüthe und wetteifern mit ihren herrlichen Farben und Gerüchen mit den anderen Blumen-Arrangements. welche gerade dort im schönsten Maße zn finden sind. — Scho» die allen Teilt,chen verehrten und bewunderten die Rose als die Königin der Blumen; sie galt als Symbol der Wahrheit und der Frenndschait, ab« auch als Zeichen der Liebe, und noch bis zum heutigen Tage gelten diele alten Traditionen. Gott Amor müßte eigentlich, statt mit Pfeil und Bogen, mit einem Straus; von Rosen versinnbildlicht werden : denn wie oft baden gerade diese stummen Boten dcr Liebe, an die rich tige Adresse gesandt, mehr bewirkt, als tausend Zungen hätten er reichen können, und dadurch dem kleinen Schelm Amor den Weg geebnet. In vielen Wappenschildern finde! man auch die Rose als Wahrzeichen mit angebracht. Aus den Blättern dcr Rose wird bekanntlich das edelste Parfüm, das Rosenöl, gewonnen. In slühcren Zeiten wurde» die Könige damit gesalbt nnd ihnen somit die höchste Ehre angelhan. Tie eigentliche Frucht der Rose ist die Hagebutte, welche ini getrockneten Zustande zu verschiedenen Kom- pots. Suppen und anderen Speisen verwendet wird: auch als Konserven sind dieselben sehr beliebt und in Nachfrage. — Vorgestern vollendete sich ein Zeitabschnitt von 25 Jahren, während dessen Herr Konrektor Professor Veit Hans Schnorr an der seit dem Jahre 1871 als Recchchule 1. Ordnung und seit deni Jahre 1884 als Realgymnasium anerkannten städtischen Neal- schulanstalt in Zwickau dos Amt eines ständigen Oberlehrers be kleidet hat. — Die a»S Salzwedel hier elngetroffene militärische Deputation des königlich preußischen Ulonenrcgiments „Hennings von Treffenfeld" (altmärk.) Nr. 16 wohnte vorgestern Morgen von 6 Uhr an einer militärischen Uebung auf dem Exerzierplatz des Gardereiterregiments bei. — Vorgestern Abend fand im Trianon eine Versammlung der Maler, Lackirer :c. statt, die nur schwach besucht war. Hierbei kam man auch auf den verunglückten Malerstrcik dieses Frühjahrs zu sprechen, und schien bei einigen Rednern große Ge neigtheit vorhanden zu sein, einen neuen Streik zu insceniren. Man berief sich dabei auf die Maurer, die in diesem Jahre bereits ziini zweiten Male streikten. Für nächstes Jahr wurde ein neuer Lohnkampf in bestimmte Aussicht gestellt. Sodann beschloß man noch, jedem Führ« des letzten Streiks außer der gewöhnliche» Streik-Unterstützung eine besondere Auslösung von 20 M. pro Woche zu bewilligen. Der Rcchniinnsbericht vom Streik konnte »och nicht vorgelegt werden, da die Abrechnungen noch nicht nbgeschlosscn und geprüft waren. — Den Fortschritten der deutschen Texitiliindustrike wendet man in den Kreise» dcr französischen Interessenten und Unglück herbeigesührt. D« etwa 22 Jahre alte Geschirrsühr« welcher bei einem hiesigen Fuhrwrrksbesitzer in Diensten steht und vorgestern Abend einen Rollwagen mit leeren Bierfässern siihr, kam durch die kleine Frohngasse in der Richtung von der König Jobnnnstraßr her und bog nach der großen Frohngasse hinein. Um beauemer einsamen zu können, fuhr er mit der einen Seite seines Geschirres aus daS Trottoir, ohne sich weiter »m die Passanten zu bekümmern. So kam es. das; ei» 12>ähriger Knabe, der in diesem Augenblicke gerade aus jenem Trottoir entlang ging, von dem Wagen gestreift und von den Fässern an die Wand gedrüclk wurde. Der arme Junge ging dann noch einige Schritte vorwärts, woraus er zu Boden tank. Er wurde in die Wohnung seiner Eltern in der Nähe getragen, ein hinzugezogen« Arzt konstatirie schwere Nippenbrüche und sonstige Verletzungen, der Knabe verstarb aber bereit- in kurzer Zeit. Er heißt Seysiertb und ist der Sohn eines Arbeiters. TaS Publikum versuchte sogleich, de» belrcsiendeu Kutscher onzuhalten, derselbe hieb aber aus die Pferde los. sntzc im scharfen Trabe nach der Kreuzlirche zu und von da rechts bis anf den Markt, wo er von der Polizei sestgehalten wurde. Er ist dann später in das Gesüngniß abgesiihrt worden, — Am letzten Sonntag Nachmittag batten sich in dcr Scheibenmühle bei Hohnstein 23 Herren eingesnndcn, »m über die Ausschließung des o b r r en P o l e n z l l> a l e S durch einen Fahrweg zu berathe». Bekanntlich ist jetzt nicht einmal ein Fuß weg vorhanden, der eine Wanderung durch das Thal gestattet. Man kam dahin überein, ein Komitee zu wählen, welches die nächsten einleitenden Schritte zu thun hat. Die prmeklirle -träfe wird nicht nur eine Annehmlichkeit biete» und eine Natnflchönbett erschließe», sondern sie wird auch von einer weittragende» wirih- schastlichen Bedeutung sein. — Nach dem Stande der Blürhen ist dieses Jahr eine ganz vorzügliche Preißelbeerernte zu «warten. Mil großer Freude wird von den Sammlern dies« günstigen Ernte entgegen gesehen. — Seitdem die unvergleichlichen landschasllichen Schönheiten des Koben Nordens in der Perlon des deutlchen Kaisers einen begcöierten kleiner gesunden Koben, Kol sich auch die Ausmerkinmleii des lebenden Pukiitnms den entzückenden Gegenden der Länder der Mitternachtssonne -ugewendcu Die Kostspieligkeit einer solchen Reise lies; indes; nur wenige Naturfreunde die Großarligktzil der nördlichen Nntnr bewundern, Toni iroi der licket stand, das; die Reileuntcrnekmcr die Verwiegung nur an Bord übernahmen, während die Reisende» die ziemlich tkeuren Lnndtonren neben dem tbemen Schisssbillel aus ihrer Taiche bestreiten muhten. Unoo wendiger wird es begrüßt, wenn die Deutsche N o r d l n n d g e, e l I s cd ä , t in der Zeit vom 1. bis 24. Angnst ds. I. bei verbälinihmähig iebr billigen Brei sen, worin »och sämnuliche auf den Londlouren erwgchicndcn Unkosten ein- aeschlossen sind, eine Gesellt chaslsreise nach Norwegen, dem Nordcap und nach Spitzbergen unternimmt, aus der die Touristen nicht nur die Schönheiten dcr norwegischen Fjords leben, sondern auch aut groben Lanvtouren in bisher nicht gebotener Ausdehnung Land und Leute kennen lernen werden. Besondere Vorzüge bat diese Rebe noch insvsern, als sie höchstwahrscheinlich den Ausstieg des Ballons der Nordpolsabrcr, so wie am v. August in Anwesenheit des Schiffes des Baisers die totale Sonnenmrsternih beobachte» wird. Prospekte sind zu beziehe» durch die Ge schästsstellen der Teutichen Nordlandgcscllschail sur Dresden, bei Herrn Ger hard Waner, Marienslrahe 8. — Aus einem Grundstücke in Obcrspanr ist in vergangener Nacht ein Pferd, brauner Wallach, der linke .Hinterfuß ist ein sog. Stelzfuß, von einem nnbekcmnten Diebe ges! hlen worden. Ten vorhandenen Spuren nach scheint das Thier »ach Dresden zu gebracht worden zu fein. L»». — Tie Fabrik von Friemann u. Wolf in Zwickau hat dieser^ Tage die 200.000. Grubensichcrhcitslampc iPatent»» Wolf) fertiggeslcllt und aus diesem Anlaß ihre sämmtlichen Be-sr Z amten und Arbeit« mit reichen Geldgeschenken bedacht. <r — Vorgestern Vormittag stürzte ans einem Neubau In Tharandt der Schicferdeckermeist« Hartmann aus Höckendorf vom Dache und erlitt eine bedeutende Verletzung, sodas; an seinem Auskommen gezweiselt wird. — In Dittmannsdorf suchte sich ein Arbeiter in der Trunkenheit mittelst Revolvers zu erschießen. Die Kugel ging», mitten durch das Brustbein nnd blieb im Rücken sitzen Der Be-^ treffende wurde in die Krankenstation der Bczirksanstalt zur» Zschopau eingeliesert. " — Der zum Fabrikgrundstück des Kaufmanns und Pntzwoll-e"^ fabrikanten Bernhard Greiscnhagen in Löbau gehörige Nieder- l r- <r«» I /ML W der französischen Regierung erhöhte Aufmerksamkeit zu. Besonders ist es die deutsche Sirkwaarenindustrie, deren bedeutend« Export die Aufmerkiamkeit dcr Franzosen erregt hat. Um diese Brauche genau zu studlrc». bereist zur Zeit ein Abgesandter der französischen Wirkwaarcnfabrikanten die deutschen Fabrikationsstädte, zugleich zu dem Zweck, die Einrichtung der Export-Mnsterlager und Export- Museen kennen zu lernen. — In der Striesenerstraße wurde am Mittwoch Nachmittag ein 10 Jahre altes Mädchen, als eS sich eben von einer Mitschülerin verabschiedet und auf den Fährverkehr nicht Achtung gegeben hatte, von einem zweispä'nnigen Lastwagen überfahren. Glücklicher weise kam das Kind mit leichteren Verletzungen davon. Den Kutscher trifft keine Schuld. — Im Frühjahre hatte sich hier eine Schaar Radler zu- sammengefnnoen. die sich zum Ziele steckte, eine zeitgemäße Renn bahn zu bauen. Zn diesem Zwecke tagt morgen in den „Drei Raben ' eine Versammlung, die sich zu einem Rennverband zu- sammenschließen will. Jeder Freund und Förderer der Sache ist willkommen. — Durch unvorsichtiges und rücksichtsloses Jahren eines hiesigen Kutschers wurde vorgestern Abend ein gräßliches lagsraum für die fertige und Rohwolle ist vorgestern ein Raub I der Flammen geworden. Tie in der Niederlage aufqcspeicherten^ Waarenvorrüthe sind vollständig vernichtet worden. BedauerlichelA Weise sind auch zwei Hunde in den Flammen »mgekommen. Als 2. v" Ursache des Feuers ist Selbstentzündung anzunchmcn. § x; — In Lünzen au verunglückte am Sonntag der Rührige» d ^ Sohn des dortigen Bäckermeisters Gürtler dadurch, daß er sich in' p die Stricke einer Schaukel mit dem Kopse verwickelte und zwar!; so unglücklich, daß er nicht im Stande war, sich zu befreien und» -SU ersticken mußte. L» — Bei dem Auscinanderreißen der Uebcrrcste ein« in der Z ^ 2, Nacht vom Sonntag znm Montag abgebrannten Strohfeime des — »HI Kammerguts Döhlen hat man zu Schlacken verbrannte Knochen-AA »-»! reste vorgefiinden, die zur Unt«s»chlina abgeliesert worden sind. H' 2 ES Wäre nicht unmöglich, daß ein Mensch in dn Feime genächtigte ' hätte und mit verbrannt wäre. — Die Erntcaussichten ln d« Ober!ansitz scheinen in diesem Jahre gute werben zu sollen: das Getreide hat in der Hauptsache gut geblüht, steht dicht und zeigt eine kräftige Ent wickelung. Der Heuschnitt — der etwas später wie sonst begonnen hat — ist ebenfalls befriedigend. Bon Obst lassen Kirschen und Aepsel besonders auf guten Ertrag hossen. Birnen und Pflaumen, ebenso wie Pfirsiche und Aprikosen wird es mir wenige geben. Die Nüsse haben reichlich angesetzt. — Kr e i s a u s s chu ß s i tz u » a. den 26. Juni. Gesuch des G,iß- wirlhs Paul Böhme in Seidnitz ui» Erlaubnis; zur Abhaltnna allsonntäg licher Tanzmusik während des Sommerbalbjahrs. .<ionzesswns>zcsuch des Gasthosspächters August Friedrich Fiedler in Abnewitz zum alllönntägigen Tanzbalten während des ganzen Jahres. Konzcsffonsgeiuch des Gastbois befftzers Theodor Koch zu Wachivitz zum allwnntägigcn Tanzmuffkbalien während der Sommermonate. Gesuch Georg Hessing's in Blaiewitz um Gr laubniß zur Errichtung einer Privatkrankenansialt daselbst bez. dessen Oie kurs gegen Abichlagung seines Gesuches. ^Rekurs bez. Beschwerde des Stadt- ralhs zu Pirna gegen die Feststellung der Kosten in der Verwaltungs- streUiakeit der Drtsarinenverbände Neuhaus a. O. nnd Pirna wegen der Ilntcrsiützungskostcn für das Kind Johann Peter Nalusch bctr. Vcrwalt- ungsstreitigkeit zwischen dem Landarmenverbande dcr Provinz Sachsen und dem Landannenaerbande des Königreichs Sachten wegen der Kur nnd Verpflegkosten für den Schreiber Louis Uernatz!» aus Königsberg. Ver wattungsstrestigkeit zwischen dein Drlüarincnverbandc Leipzig und dem Landarmenverbande des Königreichs Lachsen wegen der Kur und Verpsleg kosten für Heinr. Ferdinand Ernst aus Jüierbogk. Darlebnsauinalmie der Sladtgemeinde Sebnitz. Die Uebernabme einer bleibenden Verbindlichkeit Seite» der Stadtgemcinde Meißen. Uebernabme einer bleibenden Verbind, lichkeit Seiten der Stadtgcmeinve Pirna. Vorstellung des Lladirakhs zu Dresden, Armenamt, gegen die Verordnung vom 8. Februar d>s. I.. die Befreiung eines von dem Gastwirtin: Moritz Eanzler hier aufgeneiltc» Auto male» von der Armenkaffenabgabc bcir. Nachtrag zu dein Gcmeiude- abgaben Regulative für Nenstadi. Rekurs deü Fabrikanten Friedrich Lttl beim Jacobi in Radebcrg gegen die Nachsordcrung von Besitzveründcrungs abgaben. Rekurs Karl GoUftels Goldbcrg's aus Großichönau gegen seine Hermiziehung zur Gemeindesteuer in Meißen wegen eines BOanderlggeis. Rekurs des Zimmerers Hermann Steinigen ans Reinbardisgrimma gegen leine Heranziehung zu den diesigen Gemeindcstener». Beicbiverde der Schnei derin Louise Senerl in Dresden in Gemeindeeinlommeiistencr'achcn. Re kurs des Tischlermeisters Gustav Louis Hevm in None» gegen die Höbe seiner Abschätzung zu den dasigen Gemeindeansagen. Reims des Möiitenrs Georg Mohr ii» Königstein in Geineindeanlagensachen. Börse, BollS- u,tv HaiiS>vtrtk,schaft. Technisches. Dresdner Börse voni t8. Juni. Die beule aus Berlin hier eingegangenen Notirungen ließen eine weieuUiche Aendennig der Lituaiion gegen gestem nicht erkennen. Die Spekulation beoögcbleie Zurückhaltung. Tendenz schwankend. Eredil noürtc» 2>g,7.'>-2G,gn. Diskont 2g7.!»tl bis 207,25. Staalsbahn IS2,>0. Lombarden 43,oo, Dortmunder >7.75. Bo chumer l58. Laurabütte 153. Russische Noten 216,50. Dresdner Bank 158,50. An hiesiger Börse entwickelte sich im Allgemeinen mgßiges Ge'chäit. Unter Jndustriepapieren waren Brauereien elivas beachteter, oon denen Feldschtößchen o,75 7« köhcr, Gambrinns 1,50 ^ Höker, Hosbraiibans II 1 "/<> höher, Kempff 0,25 niedriger, Scböfferbos unv,, Reiiewitzer 2 niedriger. Waidichlöhchen unv., Verein. Franksurler 0,50 bz böbcr, Bag- risch Brauhaus 5 7» niedriger umgingen. Von Maschinen»'«!!»'» winden gebandelt Zimmermann unv., Saniberl >(- Salzer -I- I, .stimulier 161 erkl. Bezugvrecht, Seck »nv., Seidel L Naumann — 1, Scbönberr -s- 0,75, Map L Kühling -I- 1, Zwickauer -s- 3,50. Von TraiiSpvrlweribe» traie» mir Kette zu unverändertem Eourie, von Papierfabriken Dresdner Albumin- Genusöcheine und Weißenborner z» ebenfalls behauptete» Eourien »ud Dresdner Baugesellschasl wie gestern in de» Verkehr. »Mer den Diversen Radeberger Glashütten -s- 0,50, Heydenreich-Aklie» -st 2, dergs. Vorzugs aktien -st S, Plauen'sche Gardine» unv., Hannovcr'sche Siraßenbabn >32,75 bez. u. G-, Porzellansabrik Triptis im freien Verkehr bei >76 begehrt. Aus dem Fondsmarkle derrschte Rübe. Von Banken erzielte» Süchsyche Boden- creditcmstalt 117,50, Dresdner Ereditanstail 141,25. Oefterr. Noten UA.so. s;
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