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Dresdner Nachrichten : 22.01.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-01-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188201220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820122
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820122
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-01
- Tag 1882-01-22
-
Monat
1882-01
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.01.1882
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Vrosävv 18SL «,u» ft«» 7 UV » , lii«! Maricnstraße I» »»«iieivenUprel« pi-rseljidrliq »M«rk «Vf,»., durch dlevöst »»«rklLPlee R„«m. 10 Pf«» «uli,f,370O0 «rempl. p«r »leMli^oleelimesapdirr«^ «uftridlr « ach«, sich di« ««dar«»» nicht »crdoidltch. »niwncrn kür lind neßmen ,nr Dir 7<ttu»neen-n»reau, «I« ch — «-».ls »-«t j - »au— ch»»mp : - u»«l>»»«»au»: — ». «au«, «ö»li»: - «»d. »>«»» in a»d«dur»: — A. Bant ch kt». --»t«In«r»>Hamdur, Tageblatt für Uolitik, L7. «Nlrrot. .«r«,' «,VWw»»« >» «kniwb, n,7 an Wochenta,««:-r. »lest- sage «r d »i««»ch». »U»r. - De einlpalllee PeliNeiie k»li«> >i> L>a«. Einaclandl IS Pft>«. Mn« Gomnlie kür da» «tchlt- »iigigc lkrichnne» der Inserat« wird »ickt ,e,ed«u. Su-wiiuige Ännünce»» Lnslröge von undrlan» Ic» «!l- ieurn >!N«,, re» wir nur ,»,en V>a»nnr«r»>»»«» Aaillu», durch e-rtlimolftn oder >^«,llU>j!iiiiun>,. Acht Siide» keile» I Pig. Inicrurc >irr d!: Ulioningd- Ituwuicr oder „ai^ ci»««jzefttä»e Ä 4 n»«i S, ln omptivblt sein», Ä ll mit KVvru8li»I»vi» H H »n^vlvkrontliodljt. jjj r>>. in. a N Lu WirillilliK von puiliilioiltlMi, lß kmntlti Iitvnl, »jc clorFrt I»« l ««>» n Vo x»,,,,,,- ^ Ä Iii>i8« i>, ll,ii»ox u. n V. uirst clor kiel, ciax» ^ w eorrüylieli eignende, obere 8,0,1 im V Uolvl /um Krön Pi In/ is ^ angelegentlich empfohlen. u Ä 1N»x ff) I>>. S, I. „I II., 8 » emplieblt kein ,-OteIi>>r,I«tg,'!» I.»i;i-r jn x siebter Ikeatsr-u. ULsken-kLräsrsds Ä I. Ilitttgex, tili- Ilooi» und It»,»« »,. h Xoi« x»4 >,»» N ,,»«I, !7I»x»,iii»,« l4»«I,»>o » Wien. Die Kriegsverwaltnng bcabsich- IillvllUblvjUllmMv» ijgt xge j„ oceupirlen Provinzen Dalma tiens befindlichen Streitkrästc erheblich zu vermehren, wozu die An- Ordnungen bereits erlassen worden sind. — In den feit 19. Januar stattgehabtcn 8 Gefechten zwischen Konto und Bilek sind l Lieute nant, 2 Unteroffiziere und 3 Soldaten »erwundct worden, I Soldat wurde getödtet nnd einer vermißt. Ter Lieutenant starb an der erhaltenen Brustwnnde. Die Insurgenten erlitten bei allen Zu- lammenstüßen bedeutende Verluffc. R o m. Die Kammer nahm mit 217 gegen 94 Stimmen die Wahiresoim an. OR»» LBLB ! O 2>' Aamior: Barometer na» b«kar BSlvw, Wall ,,. 17. (Abdr.«11.), Aussichten für den 22. Januar: Vorwiegend trübe, neblig, »>17 7i»1 MM.. Ic» eolern mwcr»»der>. Thermo»»-»»,», n. Rcaum,: Temper. 2>>, - M., iiioift krnrken ?>»i„ere,«„r fto-sell,- " ! »iedr. Temv. W.. l,ö«I,c Temv. W. Wesl-Wind. Mennerisch. ! mein iroclen, ^.cmveraiur onicuie. Sonntag, 22. Januar. ^ür die Monate Februar und März werden Abonnements aus die „Dresdner Nackrichten" in der Ex pedition. Mariknstrahe Nr. I», zu 1 Mark 70 Pfg., für aus wärts bei den Kaiserlichen Postanstaltcn im deutschen Reichsgebiet zu 1 Mark 8-1 Pfg., in der Ocstcrrcichiich - Ungarischen Monarchie zu I Gulden 51 Kreuzer (excl. Agiozuschlag» angenommen. Expedition der „Dresdner Nachrichten", Marienstr. L» verantwortlicher Redakteur slir PvNNfchkS I>r. Emil Bieren t« Trcdden Durch Bewilligung von 40 Millionen aus der Reichskastc für den Zollanschlnß Hamburgs kommt eine vielbesprochene, zeitweise aufregende Frage nunmcbr zum Abschluß. Alan wird es allgemein als Wohltlint empfinde», wenn die staatsrechtliche Seite dieser Augelcgcichcit nicht länger den inneren Frieden Deutschlands stört. Hamburg streckt die Waffen; es beantragt selbst seine Aufnalune in den Zollverein — dieser kann unmöglich die dargcbotcne -Hand zuriickweiscn. Freiwillig kann man das Angebot Hamburgs böchstcns in dem Sinne nennen, ivic man von Einjährig-Freiwilligen spricht. Ohne Zwang ließe Hamburg seine Stellung zum Zollvereine in der bisherigen Verfassung. Hamburg will, weil eS muß. Dem übrigen Deutschland kommt der Entschluß Hamburgs thcucr genug zu stehen. Gewisse Vortlicilc werden sich zwar zweifelsohne für beide Thcile aus den ncugcstaltcten Verhältnissen ergeben, aber sie stehen in keinem Verhältnisse zu den auszuwcndendcn Kosten. Dem Reiche kostet der Spaß, 50,000 Hamburger in den Zollverein anfzunchmen und neben dem breiten Elbstrom einen Kanal zur Abgrenzung des neuen Frcihasengebietes zu bauen, 40 Millionen, hierzu treten weitere Millionen für den baldige» Anschluß Bre mens und die ganze Maßregel wird dem Reiche und den beiden Hansestädten einen Aufwand von zusammen 200 Millio nen verursachen. Mit dieser Summe wäre die wirthsckastlicke Einheit des Zollgebietes nicht zu theucr erkauft, dürfte man sich daraus wirklich erhebliche Vorthcile für die Belebung des deutschen Exportes versprechen. Leider aber haben die gewissen!,astesten Untersuchungen ergeben, daß die Verkleinerung dcS Frcihofcngebictes von Hamburg — denn nur uni eine Verringerung, nicht um eine völlige Beseitigung desselben handelt sichs — im Wesentlichen die Zustände beim Alten läßt. Zu machen ist freilich Nichts mehr. Ein würdeloserer Bürgermeister, als Wien in seinem Ritter Dr. v. Ncwald besitzt, hat wohl selten an der Spitze eines so großen Gemeinwesens gestanden. In Folge der Ringtheatcr-Kataslroplic entwickelte sich zwischen diesem und dem Statthalter von Nictcr- Les,erreich ein für den elfteren hockst beschämender Zwiespalt. Ter kaiserliche Beamte warf dem Bürgermeister in offener Gcmeinde- rathSsitzung vor, daß dieser bei seiner Darstellung des Theater- brandcS, um den Magistrat von jeder Mitschuld rcinzuwaschcn. offenkundige Tbatsachcn. das Gemeindcstatut und die Akten ver leugnet habe. Anstatt nach dieser gravirenden Beschuldigung den Hut zu nehmen und die Rathssitzung sofort zu schließe», drückte der Bürgermeister dem kaiserlichen Nathe frcundschaftlichst die Hand, erklärte, er wolle die Akten herbcischaffen, was er aber bisher unter allerlei Ausflüchten verzögerte und bezeichnetc als den einzig richtigen Weg zur Schlichtung der Differenz — daß er die Handhabung der städtischen Feuerpolizei unter die Aufsicht der Stattbaltcrci stellen wolle. Damit gab der Bürgermeister ohne Noll, einen wichtigen Tlicil städtischer Befugnisse der Staatsgewalt preis, er conivro mittirte die Gemeinde-Autonomie auf nicht wieder gut zu machende Weise und machte sich für sein Amt für die Zukunst unmöglich. Noch freilich klammert sich vr. v. Ncwald auf's Kläglichste an seinen Posten und achtet die demütlugendslen Schlappen für Nichts. Inzwischen wird ihn doch die Entrüstung der Bürger Wiens schließ lich hinwegfegen, zumal die Regierung jetzt auch den Polizcipräsi dcnten v. Marx opfert. Die öffentliche Meinung fordert gebieterisch den Rücktritt dieses Beamten, sie besteht auch auf der Abdankung des Bürgermeisters. Zunächst wird sich im Wiener Gemcindcrathe noch eine Reihe jener Skandale abspiclcn, die schon seit Fahren zu den unberechtigten Eigcnthümlichkcitcn dieser Körperschaft gehören. Jedenfalls nehmen diese Konflikte über die Gemeinde-Autonomie das allgemeine Interesse in viel berechtigterer Weise in Anspruch, als das kindische „Attentat" eines undankbar behandelten russischen Soldaten auf den russischen Gesandten in Wien. Die Bedienten hastigkeit des Telegraphen beeilte sich mit spaltenlangcn Berichten sogar zur Nachtzeit das Publikum zu behelligen, daß ein beschäs tigungsloscs Individuum einen Kieselstein in die russische Gesandt- fchafts-Eguipage geworfen hat. Für solchen Duark ist doch wahr haftig der Telegraph nicht da! Auf dem südslavischen Kriegsschauplätze gicbtS nunmehr Todlc und Verwundete. Man meldet von Gefechte» zwischen österreichi schem Militär und Banden Aufständischer. Tic Destcrreicber sind vorderhand noch aus die Defensive angewiesen. Sie verstärken zu nächst die Besatzungen der zahllos zerstreuten Blockhaus-»', Stationen und Wachtthürme, die bisher nur mit schwachen Gendarmerie-De- tachementS besetzt waren. Jene Blockhäuser waren in der öslerrcicki schen Armee als wahre Fegefcucrstationen berüchtigt, ein Lieutenant mit seinem Zuge führte m ihnen monatelang ein tristes Einsiedler leben; jetzt haben sie als militärisch wichtige Punkte erhöhte Be deutung gewonnen. Darin sind die Erste,reich-» aller Nationalitäten und Parteien einig, daß der Aufstand in Süddalmaticn und der Herzegowina, koste cS. was cs wolle, unterdrückt werden muß. Um das Ansehen Oesterreichs im Oriente wäre es sonst für immer vor bei. Trotz aller Freundschastsbetheuernngcn der offieiellcn Kreise in Petersburg, London und Konstautinovel würde man es als Dc- müthigung Oesterreichs freudig hinnclnncn. wenn es diesem nickt gelänge, bald die kaiserliche Autorität in dcn aufgcstandcncn LandeS- tbcilen wieder aufznrichtcn. Die Klcinhöfe in Belgrad, Eettinjc und Bukarest aber würben in Hellen Jubel auSbrechcn. ' Weit überstrahlt aber werden alle diese Ereignisse durch die Entwickelung der Dinge in Paris. Schon verkauft man auf den Boulevards Zeitungsartikel, überfchricben: „Der Sturz Gambetta'S!" Das Ende des Gewaltigen scheint rascher zu naben, als man bisher zu glauben vermochte. In jenen Ausschuß, welcher das Vcrtaffungs- veränderungsprojekt Gambcttäs durchberathen soll, bat nämlich die Deputirtcnrammer lauter entschlossene Gegner bieses Planes, einen einzigen Abgeordneten ausgenommen, gewählt. 32 Gegner Gam- bctta'S und nur rin einziger Anhänger - das ist ein niederschmet terndes Resultat. Um cs herbeizusüliren, fand eine jener merkwürdigen Parteivcrbindungcn statt, in dcrcnArrangementGambettabishcrMeistcr mar, wenn er einen ihm unbeguemc» Minister durch die Versenkung v rschwinden lasten wollte. Der geriebene Politikus wird mit seine» eigenen Waffen geschlagen. Die Monarchisten verbanden sich näm lich niit den Rothen ausschließlich zu dem vorübergehenden Zwecke, den gemeinsamen Feind Gambetta zu beseitigen. In dem Hasse gegen den Diktator fanden sie sich rasch zusammen. Die Radikalen ver langen nämlich eine unbegrenzte Umgestaltung der Verfassung Frank reichs, kein einziger Artikel soll unangetastet bleiben, der Senat gänzlich abgeschafft werden und was dergl. grundstürzendc Acnde- rungen mehr sind. Diese Bestrebungen sind ganz nach dem -Herzen der Monarchisten, weil sie hoffen, daß aus den Wirren, in die sich dadurch die Republik gestürzt findet, nur die Errichtung einer neuen Monarchie herauüzusünrcn im Stande ist. Gambetta'S Verlangen, die Verfassung nur in gewissen Stücken abzuändern, begegnet daher dem Hohngelächtcr seiner Feinde von links und rechts: vollständiger Umsturz der Verfassung ist das Tagcsgeschrci. Vergebens stemmt sich Gambetta gegen diese unerwartete Wendung. -Hinter ben 32 Ausschttßmitglicdern stellen mehr als "/» der ganzen Dcputirtcn- kammcr. Gambetta will sich nun nicht im Scharmützel- und Vor- postcngefechte mit den unzähligen Amendements, Gegcnprojcktcn und Vermittelungsvorschläge», die in dem 33er Ausschuß austauchen, ausreibc», sondern zielst vor. in der offenen Feldschlacht einer Kammersitzung zu fallen. Mit unglaublichem blcbermutbc hat er sieh in seine jetzige trübselige Lage gebracht. Nachdem er vor wenig Wochen die Acnderung des Wnhlsnstems der Kammer als kindisch und lächerlich verspottet, verlangt sein unleidigcr Größenwahn trotzdem, daß die nengewähltc Kammer durch Annahme eines völlig verschiedenen Wahlsystems sich selbst die Wurzeln ilires Dascins durckschnciden solle. Er ist von der fixen Idee besessen, daß er nur mit der listenweiien Wahl der Kammer Frankreich be herrschen könne und sein weiterer verbängnißvoller Irrthum ist, daß er noch immer den bezaubernden Einfluß aus die Volksmasten besitze. Das verwöhnte Kind der Demokratie, das in seinem herrischen Wesen weder Rath nach Warnung«» «mabm, wird dies schwer büßen müssen; das Debüt des großen Staatsmannes, in dem man schon einen „republikanischen Richelieu" pries, fiel kläglich genug aus. Diese Krise, welche dnS „große Ministerium" heimsucht, erhält aber einen noch weit ernsteren -Hintergrund dadurch, daß nun der seit mehreren Jahren prophezeite „Börsenkrach" in Frankreich cin- getreten ist. Der Börscnschwindel, großartiger als jemals und andcröwo, ließ sich auch durch die gewagtesten Operationen nicht länger hinnuüschicben. Die Papiere des Riesenspekulanten Bontonr fielen in wenig Viertelstunden um 1200 Francs, die Staatsrente um 2 Prozent — letzteres ist in Frankreich unerhört und zieht er fahrungsgemäß jeder Regierung, unter der so was vorkommt, den Haß der zahllosen Rentenbcsitzer zu. DaS Gericht ist über den ge wissenlosen Ehrgeizigen aimebrochen und cS wird sich in Schlägen entladen, die ihn von der Bildfläche der Politik verschwinden machen, zugleich aber den Wohlstand vieler tausend ruhiger Staatsbürger unerbittlich zerschmettern. 4',s, Deutsche Bank 1'/» Deutsche Bahnen durchweg Lcstcrr. Bahnen erfuhren MnkstcTrlrkramme der „Tl'tSdner'lkachr." vom 21.Januar Berlin. Reichstag. Die 2. Bcratlmng über die Ham burger Zollanschluß-Vorlage wird fortgesetzt. Bundesrath Rocloffs (Hamburg) stellt in Abrede, daß -Hamburg unter einer Pression ge standen und dadurch zur Stellung des Antrags auf Einfügung in das Bundesgebiet veranlaßt worden sei. Der Antrag sei das Er gebnis! beiderseitigen Entgegenkommens. Es enthalte die Erfüllung eines nationalen Wunsches, die Erhaltung dcS für Hamburgs Han- dclSstellung nöthigcn Freihandels, die Forderung der gegenseitigen industriellen Interessen und das des deutschen Exports. Meier- Bremen : Der Wunsch, daß die Hansestädte ' angeschlossen werden möchten, sei in Deutschland allgemein. Dem Wunsche stelle er sich nicht entgegen, wenn mau die FreiliandelSstädte in die Lage setze, durch Wahrung ihrer Welthandelsstcllung ihre Pflicht gegen daS Vaterland nach wie vor zu erfüllen. Dies geschehe in dem mit Hamburg getroffenen Abkommen, v. Kleist-Retzow: Die traurigen Prophezeiungen Bambergers machten ausjilm gar keinen Eindruck, nachdem die Hoffnungen Bambcrgcr's bezüglich der Gold währung unersüllt geblieben. Bambcrgcr spotte über jede ideale Austastung. Meier - Bremen hätte nur aus lokalen Inicressen für die Zustimmung zu dem Abkommen gesprochen. Meier sei der Ver treter einer kapitnlirenden Stadt und suche natürlich günstige Ka pitulations-Bedingungen zu sichern. Der dem Abkommen zu Grunde liegende nationale Gedanke reducire sich auf den Willen des Kanzlers. Fiiianzmiiiisicr Bitter verwahrt die verbündeten Re gierungen auf das Entschiedenste gegen die lstiickter'schcUnterstellung, als bandle es sich hier um eine Kanzlenraac. Er rechtfertigt sodann aus führlich den festgesetzten Betrag von 40 Mitgliedern, vr. Windthorst: Her Antrag Hamburgs aus Einschluß in daS Zollgebiet liege als nicht mehr aus der Welt z» schaffende Tliatsache vor, und der Vertreter Hamburgs habe conftatirt, daß Hamburg nickt einer Pression nach- gcgcbcn. Hamburg werde immer noch IIO Millionen aufzubringen haben. Im Interesse der Selbstständigkeit Hamburgs und zur Ab wehr der Annerion desselben gebe er seine Stimme dem Abkommen. Ans eine vom Redner gestellte Frage erklärt Finanzministcr Bitter, daß der Reichskanzler noch henke ans dem in dem Schreiben an den Hamburg.Minister -Residenten vom 27. Mai 81 ansgcsvrochenenStand- mmltc stehe, wonach die Befreiung von zollamtl. Behandlung der aut der Nnterelbe nach und von dem Hamburger Freihafengelnet transiti- i cnden Schiffe eine dauernde Einrichtung sein soll. Jenes Schreiben sei übrigens mi! allerhöchster Ermächtigung erfolgt. I>r. Bambergcr bestreitet, daß er die Kommission angegriffen habe, verthcidigt seine Redeweise, die nickt langweilig und doch sachlich sei, und entgegnet Äindtbont, daß die 40 Millionen, die man Hamburg gebe, doch die Annerion Hamburgs event. nickt verhindern, ja eher befördern könnten. Schließlich wird >; 2 in Namensabstinimung mit 17k gegen!02 St. angenommen. Dagegen stimmen Fortschritt, mit Ausnahme der Abgg. R> e und Sandtmann (Hamburger), sowie Buddcbcrg und Fährmann (Sachsen), die Seccssioinsten mit Ausnahme von circa 8 Abgeordneten, darunter Laster. Scblntow u. s. w., die Sozial demokraten, die Volkspartci, die Welsen und einige Hospitanten deS Ecntrumö. Die polnischen Abgeordneten enthalten sich der Abstimmung. Die übrigen Paragraphen gaben zu einer Dis kussion keinen Anlaß. Dieselben, sowie die gestern mitgctb,eilte Re solution werden angenommen. Die RcblnuS-Eonvcntion sowie der Eonsularvcrtrag mit Griechenland finden in 3. Lesung ohne wesent liche Debatte Annahme. Berlin. Ter Reichskanzler giebt bekannt, daß die Rinderpest im Reichsgebiet erloschen sei. Berlin. Dem A bgeordnctcnbause ist die Vorlage betr. den Ankauf der Bcrgisch-Märkischcn, Thüringischen, Berlin-Görlitzer, EottbuS-Großcnbaincr, Märkisch-Poscncr und Rhein-Nahebahn für den Staat zugcgangcn. Das finanzielle Ergelmiß der mit den ein zelnen Gcicllichaslcn abgeschlossenen Verträge ist eine Erhöhung der preußischen Staatsschuld um ca. 955 Millionen Mark mit einem jährlichen Zins-Erfordcrniß von 40 Millionen Mark. M ünche n. In der Abgeordnetenkammer brachte Schellt einen Antrag ein, an den König die Bitte zu richten, er möge den bayri schen Bevollmächtigten beim Bundesrathe dahin inüruircn, einer etwaigen Vorlage auf Einführung des Tabaks-MonopolS nicht zuzusllinmen. München. Eine Botschaft des Königs verlängert die Session der Kammer bis zum 28. Februar. — Die Kammer nahm die außer ordentliche Ercditvorlage für die Hceresbcdürfnisse mit 123 gegen 28 Stimmen an. Kairo. Ein Deutscher, welcher einer Truppe angchört, die Wachsfiguren ansstellt, fiel thätlich einen cgnplischcn Soldaten an. Darauf rottete fick ein ans mehreren Hundert bestehender VolkShcyrfen zusammen und mißhandelte die Truppe. Die Eonsrilatsbehörden schritten ein, worauf die Ausregung nachlicß. New - Bork. Gerüchtweise v crlautet, Tast, der während der Präsidentschaft Grants Gcneralanwalt war, sei für den Gcsandt- schastsposten in Berlin in Aussicht genommen. BerNner Börse. Heute machte die weichende Bewegung weitere große Fortschritte. Die Wiener Meldungen riesen eine recht gedrückte Stimmung hervor. Das Geichäst war etwas schwach. Eredit-Actien verloren 2l, Franzosen !5, Lombarden lO Mart, Diskonto - Geicllschnst Laura und Dortmunder je 4 Proc. matter; Obcrschles. I Proc. schlechter, empfindliche Einbußen. Banken niedriger angcboten, aber geschüfts los. Bcrwverte und Industrien durchweg nachgebcnd. Deutsche Anlagewerthe ziemlich fest, fremde schwächer. Arantkur, a. M.. 21. Januar. Abend«. Srcd»2ü7.22. SlaatSbalin 2IL.2L. Lom barden IV4.7S. S0er Loose —. Silberrcnlc . Pavicrrcnte —. GaUzicr 242,SO, Lesicrr. lvnldrenlc . 4"!, Un»ar.«o!drcnte —. -7er Russe» —. --der Russen —. 2. Orirntanlclhe . Neueste Ungar. Geldanleihe —. 3. Lrientanlcihc . Nil» garischr Papierrente —. Mall. Wie», 21. Januar. Abends. Credit 2S4,SO. Slaat?l>ah»2?3.a0. Lombarden 123.00. Aiialo-Austrio-Banl . Rapolconkd'or-. Galizier—. Padicrrciile—. Oestcir, Aoldrcnle —. Una. Goldrcnle —. Una. Goldrcnlc —. Ungar. Credit 2«X>,L0 Unionbank—, lklbechalbahn—.«ankverein—. Rordivest Ik.S.00. Marlnolcn da.vö. Pari«,21. Januar. (Schluß.) Nenle Sl.as. Anleihe II»,oa. Jialiencr W.20. Slaaldbadn VW. Lombarden 270. da. Prirrilälcn 2üi-,»0. Cgyblcr »33,uv. Oestcrr. Goldrcnlc 77-),. Mall. Lokales nnd Sächsisches. — Riltmeistcr z. D von Vünau auf Bischhcim, sowie Major z. D. Freiherr von Könncritz sind zu König!. K ammcrherre n ernannt worden. KommisstonSrath Magnus Wilhelm -Herold erhielt daö Ritterkreuz 2. Klasse vom Albrcchtsorden. — Znm Mitglied des Kompetenz-Gerichtshofs wurde der Appella- iionsgerichts- und SenatSprüsidcnt Eduard Ferdinand Noßky ernannt. — Unter den Namen, die aus Anlaß der bevorstehenden Be setzung des Amtes eines Ministers des Kgl. -Hauses genannt werden, tritt mit wachsender Bestimmtheit der des Kammcrhcrrn v. Erb in a n n L d o r f f hervor. — Landtag. Mit der vom Justizministerium beabsichtigten Einziehung von Amtsgerichten steht rinziveifelbaft die Lebensfrage so mancher kleineren Stadt aus dem Spiele. Deshalb baben sich auch die städtischen Kollegien zu Eolditz, Markncnkirchcn, Lengenfeld, Oberwieicntbal, WilSdruy, sowie noch 13 andere säch sische Städte nnd mehrere ländliche Ortschaften zu einer Petition an die Stände veranlaßt gesehen, daß letztere die Regierung ersuchen, von der Einziehung weiterer Amtsgerichte Abstand zu nehmen. Die Petenten schließen ihre diesbezüglichen Motive mit der Bemerkung, daß sie der Maßregel der Aushebung ihrer Amtsgerichte nur mit der schwersten Äesorgniß entgegenseben und in derselben einen weiteren -Lckritt zu der bedenklichen Eentralisatiou würden erblicken muffen, die allem Anscheine nach in ihrem unheimlichen Fortschrei ten dazu bestimmt scheine, den kleineren Städten immer mehr die Bedingungen zu einer erträglichen Enste»; zu entziehen! Die Deputation der 2. Kammer hatte sich nun hierüber mit dem Herrn Rcgierungskommlffar ins Einvernehmen geictzt, welcher erklärte, daß sich bis znm 1. Octobcr 1884 das Justizministerium das Recht beilegen müffc, ganz nach eigenem, freiem Ermessen in dieser Frage zu verfügen. Die Deputation vermochte aber diesem Einwand, der dem Landtage jede Einwirkung auf die Entscheidung in der vor liegenden Frage abipricht, als einen in der bestellenden Verfassung begründeten nicht so unbedingt anzuerkcimen. Sie hält die Ein ziehung eines Amtsgerichts, wo immer cS sei, für eine schwere Schädigung für die davon Betroffenen, namentlich darin, daß letz teren die RechtSvcrfolgung nickt blos erschwert, sondern auch er heblich vertbcuert werde. Auch dürfe bei Entscheidung über die Einziehung keineswegs die Rücksicht aus die Staatssinanzeu allein, sondern cs muffen auch jene aus die finanziellen und wirthschaft- lichen Interessen der Staatsangehörigen in Frage gezogen werden. Von der Minorität der Deputation wurde daher angeregt, zu be antragen, daß das Justizministerium von dem Rcsmtate der z. Z. über die Einziehung im Gange befindlichen Erhebungen beim näch sten Landtage den Ständen Mittheiluna macke und bis dahin die Einziclumg nicht verfügen möge. Tic Majorität aber glaubte von der Äöalicl' " einem solchen Antrag bei der Möglichkeit, daß Anträge dieser Art in der Kammer selbst gestellt werden, ihrerseits absehcn zu müssen. Demnach einigte sich die Deputation dabin, die Petition der Regie rung zur Kenntnißnahme zu überweisen. — Die Summen für den Ankauf der Linien Chemnitz- Würschnitz und der sächsisch-thüringischen Ost-Westbahn (Zwickau-Weida), über 5' - Mill. Mt., werden, wie neulich Kam merherr v. d. Planitz in der 1. Kammer mittheilte, nicht im Wege des Kredits <d. h. neue Staatsanleihe) ausgcbracht, sondern aus dem Eisenbahn-Erneuernngssonds entnommen. Die Möglichkeit, cwci neue Bahnen lediglich ans den Uebcrschüffcn der Staatscisen- balmcn zu erwerben, ist ein abermaliger glänzender Beleg für die Solidität der sächsischen Finanzen. Dieser Vorgang steht in der Eisciibalmgeschichtc anderer Staaten offne Vorgang da. — Der an, TnpffuS schwer erkrankte Reichstagsabgeordnete für Pirna. Rechtsanwalt Eusoldt ist in ein Berliner Hospital über führt worden. — Dem Geb. Mcdicinalrath Prof. Or. Wagner in Leipzig wurde am Donnerstag Abend von einer großen Anzahl Studirend« der Universität ein Fackelzug gebracht, nuS Anlaß der Angriffe die der Professor neuerdings von homöopatischer Leite erfahren mußte. Der Gefeierte dankte vom Fenster seiner Wohnung auS und schloß mit einem Hoch auf die Universität. Fünf ärztliche Ge sellschaften und Vereine Leipzigs baben ibm -ine Anerkennung-« Adresse zugchen lasten.
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