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Dresdner Nachrichten : 13.01.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188701139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-01
- Tag 1887-01-13
-
Monat
1887-01
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.01.1887
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deil« der «M>ae «M I« einem rii«»< der «uilaie.» meist«» Mitte» »irst.» ««»,»« r»im eine» er»,« «„«eette». »er-»»«»« »t« Ne»e merde In »nr, »irnare«,«,» »re»tz««n»e» »»«»». *»»»ee «litte» eener»», strmttret« »er»« »in A»l«m»e»st»t Ach« iettiine»«,»«, »»er »ich« rntze». »I» «est m>» »rat»«, mt«»«r. k»rd J»»e»»,i,h >»I,e »l»»»ch «ui r«e» ,»t„»,r,z m»«m>«n leien k » » » , ». t»e» J»»r«»,i^ M»tttzl»tt> » krank«« »litzlich »» »er Tr»»»» ,» »er» «alietnw't ««tt'-,»»»»» »,» ft»r» »al» »aeaui ei?»" - - D» Niu» »«r sei« Indern »erziel Kimme». e»r»J»de« daran J»»e« den». Tageblatt für Politik, Ailnlakkm«. SrMIiicMr. ASrse»Im<I!l. Tnindriitiike. Lnxlisvlltzrl inki-ton. vlner, « L»rlr 1,7». (ostv« Ulgltel,«» r«»og) «k. I,»v. Tdrliad keiaad! k». lloULaüsr imä kL.Ujüst. ^.Ubtsnu v. »«!»»»„»». »«»«« »ael Trü»«t« Mkeii- ».IIitzLltzl MrÄmbtz! ve»n»Iii«« ln »vrrvstl. Xndmadl Mr llorron nnä virmsn «» ö»oodt, ^nNrktch, ttmet, „«»latlrt» werde» »>ro,n»>« »skoctnkrt. SlLLVLLroi» jsckor Xrt nun äen baäaatonärton 6Inni>gtten 6m In» «w6 ^aslalläm, emploklsn in reickkaltixor L.us«eM N!Il>. MIN L 8vl.n, IV^arnnrltt L>. r^«n»npn«»eli>tell« IIIV kiMckiM in«! vruin«n IIM. LItzMikIl'8 IIMof- u. !»L8!itzii-<Hrli iltzi che I. liruiM, ewpüodtt ln xrän^er Xnnerndl «ndr billig un6 sckvo 6as »n 8z»«»1a1-tz«nnt,ü5t von ^ Kxi. SoMek.. Z »>»»»>»« 1», u I. I2t., Eingang an 6pr älanor. » I. VvsedStt: TlllijüruLorstr. 17, n u. lll, II.VesvllLktr kravvll- 8lr»88v7,swpkieIiIb ärrLv,;sments rul'kautar-^llssaliranßkll u. TLaran, anok vavk »unvitrt» prompt, u. billigst. Lreisvourunt krunee». Nr. 13. 32. Jahrg. JahreS-Aufl. 4»,000 Expl.! LS.1u.ch ^ " « Qimttal.-iuwaL» ^ «»»irn» »er l wilireniiaNenngchir» k», »r» >N. Januar. 8S»«ftwind »an ml««lerer «tirke, »ei > mittlerer keirSIkanq »>,»k wklenil. »Ilrderschläar. rcmrerattie «rötzlen jjrl» unirr »t»II. Verillchr und zrttueile »lebeld»»»»». Drrtdm. 1887. Tonilkrstag. IS. Januar. «ermeNiiörtlicher Redave« für PvItttschkA v». «ml! «Irren Ni Drekden DaS war der BiSmarck. wie er leibt und lebt, der thatkrSitige, der offenherzige, der hinreißende BiSmarck, kurz, der ganze Bismarck! ?IlS Staatsmann wie als Redner stand er auf seiner vollen Höhe. Mit beneidenSwerther jugendlicher Frische übernahm er einem zer fahrenen. nörgelnden, rechthaberischen, von kleinlichsten Gesichts punkten geleiteten Parlamente gegenüber die Führung der Nation- Im deutschen Volk werden seine Worte zünden, das Ausland steht unter ihrem müchligen Eindrücke: fraglich ist es nur, ob der Reichstag selbst sich dem Patriotismus und der Erleuchtung ver- ichlirht, die aus den Worten deS Reichskanzlers ihm rntgegenblihen. Fürst BiSmarck besteht auf der vollen, unverkürzten Bewilligung der Heerrsvorlage, er weicht vom Septennat auch nicht „einen Nagel breit" zurück. Beharrt der Reichstag auf der nur dreijährigen Be willigung. so wird er. wie der Reichskanzler unter dem brausenden Beifall von rechts chm ankündigte, aufgelöst und der Kaiser erläßt eine Proklamation an daS Volk. Diele Ankündigung wirkte auch aus die Opposition lähmend. Eine tiefe Niedergeschlagenheit spricht sich bereits tn den deutschsreisinnigen Zeitungen auS. Die Witze leien, mit denen Windthorst die KenlenschlägeBiSmarckS zu pariren versuchte, verfehlten ihren Zweck vollständig. Es gilt jetzt als sehr wohl denkbar, daß eine Anzahl EentrumSmitgliedcr sür daS Lepten» nat stimmt, während ein anderer Theil sich der Stinnnabgabe ent halt. sodaß daS Septennat durchgeht. Die Tcutschsreisinnigkn sind in voller Auflösung. Doch davon später. Für jetzt ist das Noth- wcndigsle. auS der Rede Bismarcks die politischen Schlußfolgerungen zu ziehen. ES war eine wirkliche FriedenSrede. Dahin fassen wir den Gesammteindruck zusammen. Wir weiden dm Frieden behalten, sobald wir uns nur bei Zeiten gegen eine srairzdsische Kriegser klärung gehörig wqppnen. Rußlands sind wir sicher. Rußland hat von uns Nichts zu befürchten, wegen Bulgariens fangen wir mit Rußland keinen Krieg an; eine solche Tuiiimbcit macht, einen solchen «indeSvcrrath begeht BiSmarck nicht. Da- sind seine eigenen Worte. Rußland unterhält mit Deutschland freundschaftliche Beziehungen: wir habm von ihm weder einen Angriff, noch eine feindliche Politik zu erwarten. Das ist eine hocherfrruliche Mitthcilung; sie wird im Wcrthe erhöht durch die weitere, daß ein Bündniß zwischen Ruß land und Frankreich gegm Deutschland niemals in Frage gekommen ist. Ncber das herzliche Perhältniß zwischen Deutfchland und Oesterreich sprach der Kanzler gleichfalls goldene Worte. Alle Ge fahr kann einzig von Frankreich kvinmm. Ihr zu begegnen, dazu ist eben die HcereSvorlage da. ES ist allgemein ausgefallen, wie ausführlich sich Bismarck mit Frankreich beschäftigt^. Wiederholt kam er auf die Möglichkeit eines französischen Kriege- zurück. Ja. ohne in den Worten de- Vorredners. deS nat.-lib. Abg. Hobrecht. einen Anlaß dazu zu haben, anscheinend, um eine eigene Vergeßlichkeit anSzugleichen, fügte er hinzu, daß die franz. Republik geradeso wie eS Napoleon Hl. gethan. uns mit einem Kriege ansallen könne, blos, weil sie sich nicht anders auS ihrm innerm Verlegenheiten herauSfinden könnte. Mit allem nur möglichen Nachdrucke — und hierin erblicken wir den Schwerpunkt der kanzlcrischen Darlegungen — betonte und wiederholte Bismarck: »Wir wollen Frankreich nicht angreisen, unter keinen Umständen. Wer daS sagt, spricht die Un wahrheit und weiß, daß er sie spricht." Deutlicher kann mit mensch lichen Worten nicht der redliche Wille Deutschlands und seine Friedensliebe auSgedrückt werden. ES ist immer wieder und einzig Frankreich, von dem ein Bruck deS Frieden- ausgeben könnte. Ganz so. wie es an dieser Stelle dieses Blattes schon mehrfach dargelegt worden ist. schilderte BiSmarck. wir die Geschichte Frank reichs beweist, daß eine keine Minderheit, ehrgeizige Führer und Revolutionäre, die große Masse Friedliebender zum Kriege hmrcißcn und daß e» dagegen kein Schutzmittel gtebt. Sobald den Franzosen der Glaube beigebracht ist. daß sie unS in einem Kriege überwinden können, werden sie ihn unS erklären. DaS kann in 10 Tagen oder in 10 Jahren der Fall lein. DaS ist BiSmarck» „unumstößliche Ueberzeugung" und die voll«, uneingeschränkte Wahrheit. Jetzt freilich hüten die Franzosen ihr kriegerisches Feuer sorgfältig unter der Asche: sie wissen, wir sind ihnen überlegen. Aber BiSmarck unterschätzt die KriegStüchtlgkeit der Franzosen nicht, er zollt ihrer Tapferkeit und ihren Heerführern hohe Anerkennung. Damm, deutsches Volk: sei wachsam und rüste Dich I Unter welcher BorauS'rtzmza hätte Deutschland nicht nvthig seine KriegSrüsiung zu verstärken r Fürst BiSmarck deutete «S an: obold Frankreich ehrlich den Frankfurter Frieden und unseren Br itz von Elsaß-Lothringen anerkennte. Wo aoer ist ein Ministerium. xzS eine solche wirkliche Friedenspolitik auszustcllen wagte? So bald ein französischer Minister diese- Programm entwickelte — die Entrüstung der Deputirtenknmmcr würde ihn von der Tribüne jagen, daS ganze Land von Wutbgeschrri über den Feigling von Berräther Widerhall««. BiSmarck -erklärte, daß er sich 16 Jahre lang eifrigst bemüht habe, mit Frankreich eine ausrichtige Aenöhnuna herbciuisührcn — eS war alle- verlorene LicbrS- mühe. Sonnt bleibt eS bei der traurigen Thatsache. daß t>» unerloschene Revanchclnst Frankreich» auch uns zwingt, liniere Wehrkraft za verstärken. BiSmarck beklagt bitte Roth- Wendigkeit, und zwar in Worten, die an ihrer Amrichtigkett keinen Zweifel lassen. Eine tirte FnedenSsebnsucht tönt auS seiner SchtldAflig der Segnungen de» langen Frieden» heraus, den Europa noch der Niederwerfung de» ersten Napoleon genoß. Me mächtig schritt die civilisolori'me Entwickelung Europa» nach 18IL vorwärts, wir wuchs sein Wohlstand, welchen wlrthschastlichrn Auf schwung nahm eS. ivelchr wissenschaftlichen nnd technstchrn Fort schritte machte eS in den langen JriedenSjahrrn nach 18lk> 8» könnte «» auch heute sein, läßt BiSmarck merken, aber da die Fran zosen «D nicht wollen, so müssen wir unS aearn ihre bösen Gelüste vn Leit« schützen. U war m krümn Tmcke übertrieben, als er die sicheren Folge» eines doch nicht unmögtichen Sieges der Fran- »«»«». >r. Jan«»». «-»»«.iL. »me»e »>»,»». Ai-iie«« sr.r; zoieu schilderte: Verlust des ganzen linken Rhcinusers. Schleswig-^ E«»<n«iabn r«8.7r. L»w»ar»e» rix.oo. »,. ari-rn»««, S»,ntte«.k>v. Holsteins und der polnischen Provinzen PreiißenS. Zerslückelung i vt»m»ne,»l9. "'"c «nleide . . ru«ke» . . e«w»». DruiichlandS und eine Brandschatzung nnd Beraubung uwewS ^ - * ' " ' '' 8 AudeS, die einer völligen Ausplünderung gleich käme. Siegte! «merttaner m. «'»»-. n»,ar. «»>»»«,e 8i>/,. oeiier». «»r^ Deutschland, so mußte es gteichtalls de», überwundenen Gegner w so. v«»,. ,si. «„»»er ?«-/„. «.-» «„»,er harte Bedingungen anserleacn. daß er aus M Jahre hinaus das! »„»«er S8>/.. 0tt,m«a»a»r e»ez.«cttc» 8«>.. «»anier er-/.. - Knegslidren vergäße. Welche Opfer würde uns aber ein solcher! summ,»,« rriae.-«»,«»: ««»kal». Krieg aufcrtcgcn! Wahrlich. eS ist eine schwere Verantwortlichkeit, j «»«,,>».». «»>»«. i in». <»«tte>»r»«er»i. »ei,«, a»». welche die deiitich-lrcisiiinigen nnd Nerikalcn Abgeordneten ans sich >»« wL-t«s. »r. «»ru-M-l rk8^«. »r. «»i-Juni iss.»», «»«ge» m»„. laden, wenn sic durch Verweigerung des einzigen Mittels das die! '-"77. «»r«. Mai lZ».i». »e. Mai. 3a»> irazr». Franzosen jinn fltuhehaltcn nöthigt, die KricaSgttahr heransbe- schwören. So steht eS! „Lehnen Sie die Fordern»« ab. dann fürchte ich. ist der Krieg sicher!" ritt Feldmarschall Mollke Nun, der Reichstag steht Var der Entscheidung. Wir muffen unS. bei der Ueber'ülle des Stoffs Verlagen, noch andere hierbei aul- tanchende Gesichtspunkte heute zu würdigen. Ist der Reichstag blind und taub, so wird das Volk einen neuen wählen, der das Reich vor einem Kriege bewahrt. >21-177. »r. Nvril. Mai lZ».i». »e. M»>-3a»i rrozi». «Kb-I still, vr. «»ril-Mat «».»». e»ir»n« ?<m, l»k» LS,iX>, »e. Ja»»»» rsz>g. str. »I»r>l-Ma> I7M, p». g»nt-J»l> WLi>. Vetralra« lar» II.<0. vre » I , a. 12. Januar, »iaiiiia. «i»ttrtt»»mark»>. Goiriw» »r. Aamrar vr. «»ell-Mai 86.7». «»MIN, l»e» UUM. »r. «»ril-Mat IZ8M. Mat- ^ Juni lM.g«. Rll»»l i — Scttcr: Trübe. »r. Januar ttz.oo. »r. «»rll-M-i «^>. «>»r »«sastla». Neuestereleqr«mmkder..DreSvner Nack»r."vom irr Januar. Berlin. Reichstag. Das HauS und die Tribünen sind voll besetzt. Präsident v. Wcdcll-Picskozs thcilt mit, daß der Abg. Dmchlet gestern verschieden sei. DaS HauS ehrt das Andenken des Verstorbenen durch Erhebe» von den Plätzen — Die zweite Be- rathung des Gesetzentwurfs betreffend dieFriedensprälenz- stärkc des Heeres wird fortgesetzt. Abg. v Helldork (konk.): Von den Gegnern der Vorlage werde immer behauptet, wir bewilligen ja jede» Mann und irden Groschen. In der Kommission wurde diese Auffassung von der' Mehrheit nicht getheili, und der Abg. Windthorst war in seinen früheren Reden keineswegs geneigt, die Nothwcndigkeit der Forderung anzuerkennen. Durch dir Verkürz ung der Zeit soll der Bestand der Armee mehr nnd mehr vom gemacht werden. Die Behauptung, daß wir «mster»»», >2. Jamiae. Br«»»tte« (««>»»>. IStt»« Per Mai 227, »rlcheu». «o««eu »er Miez >2«, »er Mai >31, bcd»»Vttt. L a a» o II. 12. gaimar. vrudukle» «Schind). Welze» nihi«, fremder stai-er. a»s»Iu« tSuierlo». Mel» rulila. Mais iräse. Gerste and Hafer fest, «attischer Hasir trüge. — wettrr: «»»kalt. Lokales und Sächsisches. — Ihre Kgl. Hoheiten Pnnz Georg und Prinzessin Ma thilde trafen am Montag Vormittag in Wien ein und nahmen im Palais deS Erzherzogs Karl Ludwig Absteigequartier. Erzherzog Karl Ludwig und Erzherzogin Margaretha sowie der sächsische Ge sandte v Helldor» hatten sich zum Empfange der hohen Gäste auf dem Perron des Bahnhofes eingesunden. Um 1 Uhr Nachmittags stattete der Kaiser, der die Obmten-Unisorm ieines Infanterie-Re giments trng. den» Prinzen Georg von Sachsen und Tochter einen längeren Besuch ab. Zwei Stunden später machte Prinz Georg von Sachsen mit seinen beiden Töchtern, der Erzherzogin Maria Jolefa nnd der Prinzessin Mathilde, dem Kaiser einen Gegenbesuch. Während die Holsen Gäste aus Sachsen in der Hosbura wellten. LeUnVät^ttl^^ sich>!»dren im.Palä< des,Erzherzogs Katt Ludwige. Erzherzöge Karl Salvator, Johann nnd iura > Er; Wilhelm Parlament abhängig an der Grenze der L „ ^ „ durch die Thatsache. daß der jährlicheAuiwand des deutschen Volkes > T-nowig für Bier. Wein und Eigar-ren RX)I)M'll. beträgt Es ist unrichtig.! °cm Punzen Georg thren Besuch adz, ... daß das Gesetz ohne den 8 1 keine Lücke enthalte, da dann d>c! enüerntrn uch unter Nncklassung igrer Karten,^ Abends um 6 Uhr Feststellung der Prälcuz-alliöhr>'ch.k1alsmäß g erkolgen.werde. Ties ^nd br»n^ Erzheerog Karl L'idwig rin Famlltm-Diner statt, an würde avcr der Verfassung widersprechen, die eme Feststellung deriT^chW Pnnz Georg von Sachzen. dessen Tochter^Prinzessin . . . .-theim vor. um Georg ihren Besuch abzustatten. Die Erzh, Z 8 Präsenz durch Gttetz vorichrcibt. Ziedner erinnert an dm frühe ren aus der gleichen Ursache entsprungenen Konflrkt, in dem die Regierung glücklicherweise obsiegte, nnd mahnt von einer Wieder holung deS damaligen VettahrrnS der Opposition ab. Er wendet sich ferner gegen das Reichseinkommensteuerproickt, von dessen Un- diirchtührbarlcit Herr Rickcrt selbst überzeugt sein werde. (Ter Reichskanzler tritt in das Haus ein.) Die Regierung dürfe nicht vor de» Bundesgenosse» Richter, Windthorst, Bebrl kapitukiren. (Beifall.) — Abg. Haienclever (loz.): Der Reichskanzler habe ge stern eine sehr kriegerische Rede gehalten. Tcrcmlcde habe leinen Meister in ihm gesunden. Das Franzoscnvolk sei friedlich gesinnt, das beweise der sozialistische AbrültungSankrag. lieber das deutsche Volk iei schon so viel Unglück gebracht worden, daß eS den Krieg gar nicht mehr als ein allzugwßes Unglück empfinde. Rein Par lament taffe sich so behandeln, wir der Reichstag durch dm Fürsten BiSmarck: anderwärts müßte ein Minister, der ivlches unternähme, fort von seinem Platze. Durch die Militärvermchrung wollten die Regierungen noch mehr die Zügel der Reaktion in ihre Hände be kommen. Die Vorlage richte sich gegen daS Volk, wie das Sozia listengesetz und die ganze Piittkamerei. Die Sozialdemokraten würden uch bei den Amendements der Abstimmung enthalten und schließlich gegen die Vorlage in jrdcr Gestalt stimmen. — KrwgS- mmiftcr Broniart v. Schcllendon rechtfertigt die vorgekchlagene Verstärkung der Eadres und die Forderung des SepwnnatS. Die Bildung von Formationen an? ein Jahr sei ein militärischer Nan sens. — Gras Vehr (Rrickspartei) svucht sstr die Vorlage. Er erinnert a» Vlrchow'S Abrüstungsaiitrag vor dem dentich-stamö- sischcn Krieg. — Windthorst kommt aut dre Aeußerungen des Reichs kanzlers bezüglich Hannovers zurück. König Georg habe wiederholt ui» Fricdcnsuiilerhandlilngen grvctcn, sel aber schnöde abgcwicim worden, iOrdnungsruf.) Wenn König Georg gethan, Wa der Reichskanzler in seiner gestrigen Rede ihm zmchrcibt (er hätte die Acußerung gethan, mit Hille Napoleons seinen Thron zurückerlangen zu wollen). >o habe er nichts Anderes gethan, als gewisse Staatsbeamten, die trotz der Verträge den veuk- schcn Bund zu sprengen luchten und die ungarischen Legionen gegen ihren Laudesherm führten. Wer im Glashauie sitze, Ritte nicht mit Steine» nach Anderen wetten. Die Bezeichnung -Welse" nehme er ruhig an: sie sei ein Ehrenname. Er trage der Autorität Moltke's und deS KricgsministerS Rechnung und sei bereit, jeden Mann und jeden Groschen zu bewilligen. Die gestrige Rede des Reichskanzlers würde die Ablehnung rechtfertigen. Er denke nicht daran, in ^ie Prärogative der Krone einzugreiim, wenn er hrr. (Beifall, Züchen). — Der ntät, die keme mehr sei. wenn , . . . ^ fltivcs zu schaffe». Aui eine solche Majorität wolle der Vorredner den Bestand der Armee ver weisen. Er halte an dem seinerzeit vereinbarten Komproniiß fest. Er wolle keine ParlamcistSormee. Heren Bestand von Beschlüssen wechselnder Majoritäten abhänae. Wir wollen das Volk schützen, wir wollen ihm de» Friede» sichern. Anstalt Unterstützung sindcn wir aber hier elende Streitigkeiten. Das Volk hat sich geirrt, alS cs Sie hierher sandte. Viel schärfer als die Ankäae des Königs Georg seitens Preußens wurden von diesem 1866 die prrußüchen Anträge znrückgcwittcn. Derselbe har die denkbar verkehrteste Poli tik getrieben, die unter den Kanonen von Magdeburg und Minden möglich war. Er hatte sich für den Fall der Niederlage Preußens eine Terrilottalerweitcrung von Oesterreich garantire» lassen. Die Regierung könne um keines HaareS Breite von der Vorlage ab- weirben. Die Berliner Börse war heute ziemlich erregt, die Ten denz vorwiegend schwach. Die Course wäre» meist mrdriacr, die gegeben, in den 7 oenz vorwiegcno icywacv. Liie rroune wäre» meist niedriger, die Spekulationen rescrvirt in Erwartung der Abstimmung des Reicks- „ ^ ^ ^ . . tag». Sväter trat im Anschluß an ante auswärtige Notirungen. ""d kn Branntwein chcmiiq umer- sowie infolge von Deckungen eine Be es'igung ein. die sich ipcziell worden. Durch Abhaltung Von LandeSversamiillungen. Grün- — - - "" - - ' - dring und Förderung von Vereinen >m ganzen Lande ist versucht worden, ans die öffeutlichc Meinung ttnzuwirkcn und die Trunksucht Maihilde und Erzherzogin Maria Joicfa. Kronprinz Rudoll und Kronprinzessin Stephanie, sowie die in Wien weilenden Mitglieder der kaiserliche» Familie Theil nahmen. — Tie Rene Sr. Kgl. Hoheit de» Prinzen Friedrich A » g »st narb Altenburg hatte den Zweck, einer Einladung des herzoglichen Hofes zu der größere» Ballsestlichkeit zu folgen, die im herzoglichen Rendenzschloß am Montag statlland. Zu derselben waren auch noch eme Anzahl andere Ossiziere de» 18. Husaren- Reginients (Garnison Großenhain), bei welchem der Prinz dermalen steht, mit Einladungen beehrt worden. — AuS den oberen Kreisen der Gesellschaft ist die vor einigen Tagen erfolgte Verlobung der verw. Frau Kamnrcttänaer Sara Diener, gell. v. Schoenbcrg-Pfaffroda, mit Herrn Emil Straff zu berichten. Ter Bräutigam ist derChes einer der ersten Fabriken von Meerane. — Aus die Bemerkungen in der Nummer 7 d. I. über die Mittel zur Bekämpfung deS Alkoholismns geht uns vom Vorstand des Dresdner BeurkSvereins gegen de» Mißbrauch geistiger Getränke folgende Zuschrift zu: „Die anfängliche Vereinsthätigkeit konnte zunächst keine andere als eine agitatorische sein. ES galt als das Wichtigste, erst das öffentliche Gewissen wachzurusen und zu schärfen. eS galt erst den Hohn nnd Spott der Alkohol-Inter essenten zn bekämpfen, um ein Zusammenarbeiten deS ganzen Volke» in bitter Bewegung hcrbeinisührcn. was nun jetzt, wo Presse, Ra- gicrnng und Verwaltung, Commnnen, Vereine und Private Hand in Hand mit uns gehen, in hohen, Grade gelungen ist. Wem, der Schreiber der Bemerkung in Nr. 7 den Rath aiebt, „vor allen Dingen dürsten die Behörden sowie einflußreiche Personen um ihre Verwendung bez. Unterstützung zu bitten scin". so möge cS gestattet sein, unter Hinweis auf die Vcreinsschmteii Folgendes zu bemerken Eämmtliche Behörden, welche Arbeiter beschäftigen, sind um Ver- thcilung von Schritten ersucht und solche verlhcilt wordm an Arbeiter im Bcrabau. in Hüttenwerken, bei der Forst-, Straßenban- nnd Eiicnbahn-Vcrwaltung. bei der Ponellanmanukaktur, btt kom munalen Behörden. An Insassen der Gefängnisse hat die Regie rung gleichfalls Schritten verthttlt. Nus unicr Ansuchen hat vaü Kgl. Ministerium de- Innern dir KrriShauvtmannschaften nnd Amksha»ptmon»schatten auf unsere Bestrebungen ausinerkiam ge macht. Außerdem hat sich der Vorstand noch selbst an bitte Be hörden. sowie an die Stadträthe nnd Vorstände der größeren Landgemeinden gewendet. Eämmtliche genannte Behörden baden unsere Vcreinsichristen aus das Wärmste empwhlen, rum Theil auch aiigrkaukt nnd fördern fortgesetzt durch Erlasse die MäßigkeitS- beslrebiingcn. Auf die Vercmsinitiative sind z. B. zurückzurührm die Einschränkungen von Biergelaaen und Prämicnboulen, die Ver bote des Branntn'ttnschankeS in Obstkütten, die Verringerung von Spirituosenschailkstätte» auf den sächsischen Staatscüenblchnen. Auch bei Kirchen- und Schulbehörden ist der Verein vorstellig ge worden. An alle evangelische Geistliche wurden BerttnSkchrrfttn seitens des Landeskonsistoriums verthttlt nnd die Bezirksschulmspek- torrn aiü unsere Sacke aufmerksam gemacht. Ferner hat der Verein Petitionen wegen Abändening der Schankgesetzaebung. wegen Entmündigung von Trinkern und Errichiüng einer Trinkerheilanstalt an die Slaatsregierung und die Ständekammern gerichtet, welche eingehend darüber berathrn haben. Weiter suchte der Verein zu wirke» btt den'Votttänden von Armenanstalten, bei den Mitgliedern der Bezirksausschüsse, de, Großindustriellen. Fabrikanten, Yabrik- direktorcn, Bauherren, bei Vereinen — kurz, es aiebt kaum eine «nfluß- reiche Perlon oder Behörde, an die sich der Verein nicht schon mit manchem Erfolg gewendet hätte. An AgitationSmatenal hak der Verein nicht weniger als 8 größere Schritten und 13 Nummern seiner Mitts ' aus Banken nnd russische Anleihen erstreckte. Eisenbahnen wale» vorwiegend schwach, Franzosen matt, Bergwette nach vorübergehen der Abschwvchung belebt iniolge steinender Glasgowcr Warrcnls. Im Kassaverkehr waren Bahnen lest, Banken ruhig. Industrien be lebt und fest, Dolbria 4 Proz. niedriger, denriche Fonds abgc- schwöcht, österreichische Prioritäten ruhig. Pnvaldiskont 3 /e Pioz X» a a k t» e t «. »- t». I«««. »r«»U Giaai»»«, 7».». ,»». »«»e, «attzin >«,» «„»-» 7».»«. 1»»^. ua«,e. «,„»»«» «3^0. »»«««« 20*^0. wer «»1«, —. »«0«»»>rvr —«c<n»ie«. Wie», i7. gammr. «re»«i WiM. Maar«»«»» >««»»r»ni irr,«, »«»»«»». «M. «aeNW-a «»,. Lee»- »i»^», »stchiilUl»«. zu bekämpfen. tros' . . Dan neueren Maßnahme», welche der Verein ge raffen, sind zu neunen: Do- Vorgeben gegen den Braimtwrm- konülm Ivim Militär, ferner Schritte bei der Kal. Genrraldirektion der Staaweisei,bahnen wegen Verbilligung der Mineralwäffn und deS Kaffee» und der obligatorischen Emiühmna de» ttiüachen Bieres in den Wartelisten 3. und4.Klaße der sächsischen Eilen bahnen, sowie die Adhaltnna von klärend, belehrend nnd erzü wirthschastlicher Beziehung
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