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Dresdner Nachrichten : 12.06.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188506120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850612
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850612
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-06
- Tag 1885-06-12
-
Monat
1885-06
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.06.1885
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». dm WIM Von dn Etadt l wK) sind drei Viertel nieder» gebrannt. Die schönsten Stra ßen, viel« Kirchen und Regier. unaSgebäude sind zerfförl. Der Schaden betrögt viele Millio» nm. Verluste an Menschen» leben sind nicht vorgekommen. VariS. Neueren Nach- l richten »usolge wurden durch' den Lrevpeneinslurz im Justiz» palaiS zu ^hicrS 24Personen, getödtet und 164 verwundet, l darunter 14 schwer. Tagevlatt fiir Politik, MMlleile. HtlMneMr. MtoteriM. ZirmdMlle. Lvgtwg vllvAkaukoKvL ^esebmLokvollsr kijonltzsitzii »I«: Nr.rekvv. OIli-rinx«. Lr»ar«, LlväLMak.8, (^»Niors.^rmbänösr, ttot-ätfrtrlssli. KlN8U»e!tll»lvm« ttttnri'wüv, vkrlivUvft. bl.'kvUcn!t»tNs,fv sie. 5»pl.i i»!itLt: 8eLmurk,«',eontSn<« »»» evdtNm 4ett. F. Küdov, IdiSttckt,», IVttsctruIssrotiLosv Lid. U. 8opI>lvN8trL8»v Ü au» l'oiftplut/. I I:eckerv»»re»-8i>emIitSt! ß Z Lvrukar«! LasIlUvi», IVUsäralkvrstr. 3. 8 rrmLodst äsw ^ItniLrlrt. l kvssboüvllbvlLK ^ « iillor Wrd, pro tzuLär.-Iilstor kvrtib vsrlksst voll AK7 3 Sll N jtz nmpüvdlt iv sorMItixstor Liwslllirunx Ä ? 7Mrio llsiüte, Drude». KeiiiiiiherürO IS. Z 8 krtML IlttLLLvr Spsköül 8 xaii7. bsaouäors koill uncl nolilaehmaeKoliclF ä kbunä Ll. l.20, F Z kinmel!6-il.8i)tzi86-k8M.z Mer15U., Z K itnorlcanm bsstos 1'abriknt; ci'^I. N Lvlit«»» n Inter 50 emptlelilt L ^sollrvn-^polllviiv, ?ii-n3i8ellkn Z Avr rvll-FLq m Lllea Orüvssn, von »peil L 3, 4. 5, 6 M., unä Mol»»!»' 4^, 0, 7. 8l/, M., ß^r»u Nesiivv 6. 8. 8'/, llllc., I4»inin^nrL» 12, 15 AK,, vLL. 4^8111113,1111, «Ittppvv» 8t»iiI»inLntvt ü 8 /, AK IVr. S I Ar. 163.3y. 5ihrr»>r. L«lit§t: 40.000 rrpi. «irSIIchie» iür den 12. Juni, Siardwcftiaind mittlerer SiSrke »ki durchschnitt lich -rringrr «ewSllnn, an» »dne «eseniliche RicdrrschUtge. Brrhillntü- «iiSIa kaU, Dresden. 1885. Freitag, 12. Juni. rcrantlrortlickier Redakteur kür Politische- vr. Emil Biereu in Dresden Sauer genug, trotz seiner 78 Fahre, ist Herrn Gladstone sicherlich der Rücktritt von der Regierung geworden: aber «S war seines BleibenS nicht mehr. Sein schlapprngewohntes Cabinet hatte endlich den entscheidenden Stoß erhallen. Die Konser vativen haben sich entschlossen, das Staatsruder der Britannia zu ergreifen- Sie gehen nicht gerade leichten Herzens daran. Denn die politische Hinterlassenschaft Gladstone's ist eine drückende Last. Hierzu tritt, daß die Neuwahlen zum Parlamente bereits im Laufe des Jahres vorzunebmen sind-, bis dahin aber kann das künftige konservative Ministerium unmöglich solche Wundertbaten bewirkt haben, daß es unbedingt auf eine ministerielle Mehrheit rechnen kann. DaS neue englische Wahlgesetz, der sogenannte «grösste Ruhmestitel" Gladstone's, vergrößert die Zabl der englischen Wähler um 2 Millionen und Niemand verniag mit annähernder Gewißheit voranszusagcn, in welchem Sinne diese Neuwäbler ihr Recht ausübcn werden. Nur so viel weiß man, daß, wenn die Konservativen setzt zögerten» die Regierung anzutrcten, sie noch viel weniger aus einen günstigen WahlauStall würden rechnen dürfen; ihr Fernbleiben von der Regierung würde in den Augen des Landes ihrer Sache das denkbar schlechteste Armuttiszeugniß ausstellen. Selbst aus die Gefahr bin. nur für wenige Monate, bis zum Ausfall der Neuwahlen, am Ruder zu bleiben, müssen es die Tories setzt ergreifen und die Geschäfte leiten. Dazu gehört vor Allem der Abschluß der Wahlgesetzgebung. Zwei derartige Gesetze, von denen das eine die Wähler um 2 Millionen vermehrt und das andere die Einschreibung der Wähler ouordnet, baden bereits die König!. Genehmigung erhalten ; ein drittes, das die Wahlkreise neu eintbeilt, ist vom Unterhaus« bereits angenommen wo>den und kann rasch das Oberhaus vasstren. Schwieriger wird die Beschaffung der Geldmittel für di« von Gladstone überflüssiger Weise gemacht« Kriegs-Anleihe sein. Dem Engländer macht cS durchaus keine Gewissensbisse, dm Indem und Egnptern hohe Steuern zur Pcrtheidlgung ihrer Länder ausznlegen; soll aber Job» Bull selbst in dm Beutel greisen, um seinen Ruhm zu bezablm oder doch seine Cbre zu wahren, so kratzt er sich verdrießlich hinter dm geehrten Ohren. Nun wird zwar das conservative Ministerium Salisbury nicht wegen der Opse Pendschded oder etlicher von elenden Turkmenen bewohnter Filzzelte mit Rußland Krieg führen, vielmehr die von Gladstone begonnenen und erbärmlich geführten Unterhandlungen rasch zum Abschluß bringen, aber die Vertheidi- gung Indiens durch Befestigung seiner Grenze kann unmöglich allein auf die Schultern der Hindus gelegt werden. England selbst muß hierfür Millionen aufbringen. Der Unmuth des Durchicdnitts- EngländerS darüber, daß eine feste, ehrenvolle Politik mehr Geld kostet. alS eine schmähliche Krämerpolitik. verbürgt daher dem neuen Ministerium nicht gerade «ine lange Lebensdauer. Trotz alle' dem ist es Pflicht der Conservativen, zu versuchen, den gründlich verfahrenen SlaatSkarren wieder in geordnete Gleise zu bringen. Ter Sympathien aller Friedensfreunde unter den Staatsmännern Europa- dars das conservative Kabinet Salisbury sich versichert halten und vielleicht besestigt diese moralische Unterstützung des Auslandes, die ihre wohlthätigm Folgen in der Neubelebung von Handel und Wandel auch in England bekunden muß, seine Steh lrrng mehr, als dem Unruhestifter Gladstone lieb ist. Kaum vergeht setzt ein Tag ohne eine neue Veröffentlichung irgend eines Sozialdemokraten in dem die Partei spaltenden Ltreiie. Diese Erklärungen widersprechen sich oft schnurstracks. Während Liebknecht betheuert, die Mehrheit der Partei sei nickt auf Leite Frohmes» sondern aus der Beder'S und daß Frohme Das bald er fahren werde, sagt der eigene Schwiegersohn Lrrbknecht's, Geiser, unter ziemlich geringschätzigen Wenvungen gegen Bebel. daß die Paiteimehrhrit entschieden gcgm diesen und für Frohme sei. Geiser schreibt: „Bebel habe, was bisher in der sozialdemokratischen Partei unerhört war. damit begonnen, einen serner Jraktionsgenoffen, Froyine, in öffentlichen Preßorganm schwer zu beleidigen; die Folgen träkn zunächst Bebels Haupt." Dabei ist cs bemer- kenSwerth, daß, wenngleich die hadernden Parteifreunde das gröbste Geschütz gegen einander adleuem, sie durchdlicken lassen, sie hätten in ihren Arsenalen n-rch ganz andere Waffen, die den Gegner moralisch vernichten müßten, wen» man sie ans Tageslicht zöge — nur die Rücksicht aus die Partei halt» »on einem schonungslosen Gebrauche des detr. Materials zurück. Nun ist es ja sehr richtig, daß aus den persönlichen Streitigkeiten der Führer durchaus nicht der Zerfall der Partei hervorzugeheir braucht — lehrreich blelben aber solche Konflikte stets, da sie bester als Alles die Unmöglichkeit der künftigen sozialdemokratischen Weltordnung dartlym. Das Publikum gewinnt Einblicke in das Wesen einer Sekte, die umso abschreckender wirken, weil sie unter dem Vorwände einer Weltver- bcsterung und urrter den bestechendsten Phrasen auttrilt. Auch soll man sich nicht von der Zuversicht trennen, daß unter der überwie genden Maste der deutschen Arbeiter trotz aller Zugehörigkeit zur Sozialdemokratie der gesetzmäßige Sinn und die Besonnenheit schließlich die Oberhand gewinnen, sie auf dein gesetzlichen Boden erhalten und vor Ausschreitungen und Gewalttbaten bewahren wird. Dir» oorausgeschickt, so bandelt eS sich bei dem Streite Frodnic- Bebel nicht sowohl um deren Personen, sondern um die alten Gegen sätze: Reform oder Umsturz? Früher war Bebel mehrfach baiür thätig, daß die Sozialdemokratie sich der Reformarbett zuwende. Ob er eine radikale Umwälzung der staatlichen und gesellschaftlichen Ordnungen aus taktischen Gründen zurückstellte (weil die Zeit dazu noch nicht reis, die Gelegenheit nicht günstig sei und das vorzeitige Bekanntwerdcn der Endziele die gemäßigten Elemente unter den Arbeitern, namentlich aber die Kleinbürger. Kleindandwerker und den Bauernstand kopfscheu machen würde u.dergl.m.) fei hier nicht erörtert. Jedenfalls gelang e« ihm. die aus di« Revolution drängenden entschiedeneren Genoffen, Mott und Haffrlmann. auü der Partei »u entfern«, und zur Auswanderung nach Amerika zu zwingen, wohin ihnen Otto Walster. Bahltrich und Fritzsche folgten. Die frühere Mäßigungvebrl'S war »warauch nicht «die wahr, Liebe". Errichtete sein, Sprechweise f« nach dem Ort», wo. und nach dem Publikum. da« « w»ch, »«schied« «L Ja Dresden schien «r ihm an geniesten, recht gemäßigt aufzutreten, in Berlin blieS es umso revolutionärer aus seinem Munde. Infolge dieser Kunst gelang es ihm, eine leidliche Einigkeit in der Partei herzustellen und für seine Person Parteivavst zu werden, der selbst den geistig bedeutenderen Liebknecht ins Schlepptau »ahm. Eisenacker und Lassalleaner saßen, scheinbar einträchtig, in derselben Partei. Aus einmal rumort es in derselben unterirdisch. Die Abgeordneten «halten bittere Vor würfe deshalb, weil sie zu zahm auftrele», zu wenig Feindschaft gegen die Regierung und die Ordnungsvarteien an den Tag legen. Frohme rechtfertigt die gemäßigte Haltung der Partei im Reichs tage gegen die Vorwürfe einer von iinn als nichtswürdig bezeich- neten Krakel,ler-Elique. Was tbut da Bebel? Er fällt über Frohme her und stellt sick aus die Seite der aus der Grenze der Anarchisten sichenden Revolutionäre! Ihre Vorwürfe, daß die Partei im Reichstage sich nicht noch extremer und revolutionärer als früher benommen, finden ganz de» Beifall des Herrn Bebel. Da iha sein i Elugeiz a» die Soitze der Parteileitung fesselt, wird er vielleicht in Zukunft im Reichstage d,e heraussorvemde» Reden halten, die er früher an Haffelmann so bitter tadelte. Die Rothestcn der Rothen werden ilnn dann noch mehr Mallen. Abgesehen von der Frage, wo bei der Scheidung der Geister in Reformer und Revolutionäre künftig Herr Bebel zu finden sein wird? soviel ist sicher: die Sozialdemokratie wird die Probe ihrer vraftiicken Leistungsfähigkeit nicht bestellen. Sie scheitert an der Unmöglichkeit, in »icbtrevoiu- tionärcn Zeitläuften irgend Etwas zu schassen, was ihren An hängern auch nur als leiser Anfang der verheißenen Weltbeglücknng erscheint; steuert sie aber aus eine Revolution los, so entiesseltc sie damit den Bürgerkrieg, aus dem naturgemäß die Militärdiktatur und wieder die alte Gescllichaslsoidnung bervorgehen mußte. Wenn daher jetzt in der Sozialdemokratie eine Anzahl Abgeordneter sicy an den gesetzgeberischen Arbeiten bctheiligt und z. B. an dem Zustandebriiigeil der Postdampservorlage eifrig mitgemnkt hat, fo erblicken wir darin ein Anzeichen, daß cs den Einsichtigeren unter ihnen zu lange währt, bis die angekündigteRevolution cm-'bricht. die. zumal dieselbe infolge des Widerstandes der geordneten Staats gewalten, zuerst sie selbst verschlingen würde. Sie befreunden sich daher mit Reformen, mögen sie deshalb auch vo» den ihr wahres Gesicht immerinebr enthüllenden Revolutionäre» heftige Anfeindungen er fahren. Der gesetzmäßige Sinn wird auch hier über die ehrgeizigen Gelüste der Revolutionäre die Odeihanb behalten. Reucste relekr«»«me der „Dresdner Rachr."vom 11.Juni Berlin. Der Fürst und die Fürstin Michael Nadziwill haben sich nach Dresden begeben. — Der „Rcichsnnzciger" publicirt amt lich das neue Börsensteuer,besetz, welches am 1. Oktober in straft tritt. — Nachdem der chinesisch-französische FriedenSvcrtrag unter zeichnet worden ist, ertheiltc die chinesische Gcsandlschast den Aus trag zur Vorbereitung zum Auslaufen der drei in Deutschland ge bauten chinesischen Panzerkorvetteii. Die Schilfsbesatzungen werden in Stettin und Hamburg angrwordeii. Paris. Der Sne-zranalansschnß schloß gestern plötzlich seine Berathnngen, da die enälnchc» Vertreter erklärten, infolge der Mi nisterkrisis seien ihre Instruktionen hinfällig. Die Frage der Ueber- wachung der Sicherheit des Kanals wird nun direkt von Kabinet zu Kabinet verhandelt werden. — In Tiers, Departement Puv de DSnie stürzte die Haupttreppe des Justizpalais ein, wobei 20 Per sonen getödtet und über 100 verwundet wurden. — .Heule begann vor dem hiesige» Schwurgericht der Prozeß gegen de» Uhrmacher Pel, der angcklagt ist, 4 Frauen mit Arsenik vergütet und an 3 andercn Personen Vergistnngsversuche begangen zu haben. — Der König Leopold von Belgien erhielt für seine Bemühnngen am Kongo von der topographischen Gesellschaft Frankreichs eine Glück- wumchadresse. R v m. Die Kammer nahm che» ersten Artikel des Gesetzent- wnrscs, betreffend die Verantwortlichkeit der Arbeitgeber für Un fälle bei der Arbeit, mit lI9 gegen lI6 Stiiiiincn an. Der Ackcr- baumiiiister und der Justizminisler stellten eine Vertraucnsirage. London. Die Königin trifft in einigen Tagen i» Wmdsvr ein. — Betreffs der Ministerkrisis ist noch nichts entschieden. ES heißt, die Königin wünsche, daß die Liberalen bis nach den Neu wahlen im Amte verbleiben. Ter „Times" zusolge, lehnt die Kö nigin ab, die Demission des Kabinets aiizunchmen. weil ihr die un günstige Abstimmuiig über den untergeordneten Theil des Budgets nicht als triftiger Grund für einen solchen Schritt erscheint. Die „Times" dringt in die Negierung, sie solle im Amte verbleiben. Das Kabinet ichcint indeß entschlossen. bei der Demission zu ver harren. Die liberalen „Daily Nervs" sagen: „Wir könne» uns nichts Besseres denken, als den Triumph der Liberale» bei den Neuwahlen zu sichern nach einigen Monaten der Ton,Herrschaft. Gladstone sei augenblicklich überarbeitet und bedürfe der Ruhe. Wenn er sich gründlich erholt habe, würde» sich seine Anhänger be geisterter als je zuvor um ihn Maaren. Der konservative „Standard" seien entschlossen, die Regierung In diesem Falle würde Nvrthcole mit der Einwilligung Salisbury s das neue Kabinet bilde» und Premier werden. Dasselbe Blatt meint, das einzige Mittel, die auswärtigen Beziehungen aus einen besseren Fuß zu stelle», sei ei» Regierungswechsel. Die Frage des Eintritt Churchills in das neue Kabinet veranlaßt Meinungsverschiedenheiten- unter den Tories. Der Herzog von Ricbmond und mehrere andere Parteichess sind gegen die Ausnahme der Führer der vierten Partei. Die Berliner Börse erössnele mit Mars ausgedrückter Geschästsunlnst. Die Kurse waren aber ziemlich fest, zum großen Theil freilich nur nominell. Die deutsche» Bahnen waren abweichend von der Gesammthaltiing. anaebote» und weichend. Die Moricn- burger vcrlvren infolge der Nachrichten über »ngünsligcn Fracht- Verkehr 2'/« Proz. Fremde Bahnen waren meist gut behauptet, spe kulative Banken unbelebt, kaum verändert. Vo» spekulativen Berg werken zogen Laura etwas an, fremde Rente» waren sesl n»d etwas höher. Im Kasiaverkebre waren Bahnen still und schwächer, Banken lustlos, Bergwerke schwach. Industrien geschästslos. Eenieiit- wcrthe steigend und österreichische Prioritäten ziemlich fest. Der Privatdiskont betrug 2J«. Kra « tl» r« «. «..II. Ju»t. Eredtt S3KV». St««t!>»»»ll 213' ,. r»m- »ar»ra NIGalizier —. »«»»ter 60. 1»roc, Ungar, Goldrentr —. G-ithardbah» —. Hieran«»—. Still. este « , 11. Juni. Lred» 288,3». Staats»,»» —f-, Lomdardr» —. Nar»«arß»«-a —. Warlnotrn —. Ungar. Lr«»i« V8LL. Ungar. Gal»—. Rente» «U». Var««. «. Jan,, ««ln». «rntr 82.12. «nlrihr ,10.27. Italiener 06,00. Staat«»«», kiü.OO. Lan>»«r»rn 283,70. »,. SriaritSien -. Spauirr OS ... 0r». »,I»rr«1r-. «g«n,r «3.00. 0tt»«anen 062,00. Schmach. »« atz,», u. Koch «an». II Uhr >0 Mia. CansolSOO-,,. I873rr Russen »e. Italtrnrr ee> «. k»m»,rdrn »>,«. r»r»r« »6 >«»rar. in«», «»rrilaner «»rar. Unear. »»Idrrnte 81. veftrrr. Galdrriite 88. Vrruß. cionsal« 101. Sgtzptrr 01-,. 0tta««,»anf 12-/» S««t-2iriir» «0. — ««immun,: «ahi«. - Wrtter, »rachiddsl. Stettin, il. I»n>, Nachm, i Mir. <Gctrcidcmar1t>. Weizen mat>. lar» 181,00, Pr. Ma>-Ju»i >68,00, pr. Juui-Juli 168,00, pr. September Lctabrr 176,00. Otoggrn matt, loeo 110,00. pr. Mai-Inni 113,00, pr. Jimiguli 111,00, pr. Septembrr-Letober 118,00. Nübül „>«. pr. Mni-Juni 18,20, p>. Scplembrr-Oetoder 10.00. Spiritus gcschaiislo», loeo 12,00, pr. Mni-Juni 12,8o, pr. Jllll-Augnst 11,00, pr. August-Ieplrmber 10,00. Pelrolcun, loco 7.00. yrcSlau, 11. I»»I, Olaitim. lÄctrcidcmarl». Spiritus pr. >00 Liier 100 Proc. Pr. Mai-Iuni 12,00, pr. August-Scoibr. 13,10, pr. Scpibr.-Octbr. 13,80. Wcizrn pr. Mai 170,00. Rouge» pr. Ju»i-I»ll I12H0, pr. Juli-August lll.oo, Sepidr.-Octobrr >10,00. Oiüdöl pr. Mai-Juni 00,00, pr. Lcpidr.-Lctobcr 01,Oo. — ZI»I nmsablos. — Weiter: SSiO». sagt, die konservativen Führer nöthigensalls zu übernehmen. LokalrS und SiichsiiksteS. — Am Sonntag Nachmittag enwsing Se. Mas. derKönig eine Deputation der Lausitzer Militärvereine, welch' eine aus die vor 25u Jahre» erfolgte Erwerbung der Lausitz seiten- der Krone Sachsens bezügliche Hiildigungsadresse überreichte. Se Majestät sprach lebhafte Freude über die Adresse ans und unterhielt sich längere Zeit mit den einzelnen Dcputationsinilgllcdern. — Der hier in Dresden lebende Mcijor z. D. v. Wuthena u ist zum Oberstleutnant befördert worden. — Le- Erc. der Wirft, Geh. Rath und Hausmarschall Gras Vitzthu »i von Eck st ä d t ist nunmehr aus Sibvllcnvrt wieder nach hier ziirückgekchrt. — >.'crr Staatsanwalt VicariatSratb Lnfst ist wegen eines HalSleidcnS genöllngt, einen mchrwvchentlichc» Urlaub zu nehmen, den er im Nordsccbad Helgoland verbringen wird. — Tie gestern ermähnte Reise Sr. Erc. des Gcn,-Lc»t»anls Sensit v. Pilsach »ach G^r rmina geschah, uni einem Familienfeste Derer von Bühlau auf Schloß Toben beizuwohnen; eine Besichti gung des in Grimma gariiüonirendm Militärs fand nicht statt. — In der Prächtige» Rotunde der Villa des Barons von Marburg beging mg» vorgestern gegen Abend die Todlenseier für den mich längerem schwere» Leiden Heimgegangene» Hausherrn. Seit 5 Uhr sichren ununterbrochen die Eguipagen der Leidtragenden ans den höchsten Kreisen der Aristokratie durch eine, ans beiden Seite» der Holchvigasse gnfgcstellte Menschenmenge am Eingänge des herrlichen Parkes, der die einzig schöne Besitzung des Barons umrahmt, vor und füllten, den Windungen der schattigen Laub- gänge folgend, sehr bald die in de» beiden Flügeln der Villa ge legenen Iiinmös eingerichteten Wohnzimmer der Henschgst. Es traten u. T, zumeist von ihren Gemahlinnen begleitet, ein: Wirft. Geh. Rath Freiherr v. Weißenbach, Erc,, v Schönberg. Präsident der Oberrechiulnaskamiiier, Minister von Nostitz-Wallwitz, Erc,. Oberst Genthe, Oberstleutnant v. Egidy, Major v. Schimpfs. Gras v, Monts (der Hüter Napoleons ans Wiihelmshöhe und Bruder des deutschen Admirals), die Prinzessin von Schleswig-Holstein, Baron vo» Tettau, Gräfin Lonne v. d. Schuleiiburg. Wirkt, Geh. Rath Schmgltz, Exc., Kaimiierherr v. Suckow, Gras Malschall, der preußische Gesandte Gras v. Dönhoff, Kanniicrherr von Nochow, Hofrath v. Könnelitz. Baron v. Mavcnn, Generalleutnant und Stadtkommandant v. Fimcke, Exc., Amtshauvtmann v. Mctzsch, Kriegsminister General Gras v. Fabrice, Exc.. Lcgationsrath v, Friesen, Gräfin Kleist, Major v, Ronvroy, Rittmeister v. Funcke, Kammer- Herr v. ^italisch, Geh. Rath Bär, die Barone v. Dallwitz und v. Kaskel, Gciicra'leutnant v, Löhe», Exc.. Hoirath Hnbler rc. Vo» den an wesende» trällernden Verwandten der sreiherrlichen Familie erregte namentlich die stattliche Gestalt des Majors v, Bcmin vom Garde- korpS in Berlin (Bruder der Wittwe) Interesse: auch ein Neffe des Verstorbenen. Leutnant v, Marburg vom 5. Jägerbataillon in Gör litz, sowie der ehemalige preußische Gesandte v. Eichstädt, in weib licher Linie mit dem Hause v. Wmb»rg verwandt, waren erschienen. Im Hintergründe der, von einer herrlichen Knvvcl ans Buntglgs tagcsyelt beleuchteten Rotunde war der prächtige Eicheicholzsarg, an dessen beiden Seite» der Leibjäger und erste Diener, sowie noch zwei weitere Bedienstete des Barons, pacadirrcn, inmitten einer in ichwar; und Silber dckorirtcn Estrade im Halbkreis ausgestellt und eine Menge von Blumen und Palmen, sowie der Glanz vo» 61, auf silbernen Girondolen ruhenden Kerzen erhöhten die Pracht des Ka tafalks. Die herrliche 'Akustik der Kapelle gelangte zur vollen Wir kung als die im Jaadzimmcr des Barons gnippirten Fricdhvssänger die Feierlichkeit mit dem Gesänge des LiedcS „WciS Gvlt thnt, das ist wvhlgethan" eröfsncten. Schien es doch, als ob sich die harmo nischen Klänge ans der hohe» Kuppel aus die Tranciveriamnilung berabsenkten — ein tiesergreüender Lphärciigesang. Anknüpiend an letzteren Liebliiigsgesang des Todtcn entrollte Herr Ober-Consislvrial- rath Tr. Nnliiig in schiviingvollcii Zügen ein Lebensbild des Ent schlafenen, der Sonnlags geboren und Sonntags gestorben, als Sonntagskind wohl mit irdische» Gütern reich gesegnet, nicht aber so glücklich gewesen sei, in voller körperlicher Frische das Leben zu genießen. Redner hob die zahlreichen Verdienste des.Heimgegangenen ans dem Gebiete der Wobllhätigkeit, seine Begeisterung sür Alles Edle und Schöne, seine Liebe sür König und Vaterland hervor und sprach der tieftrcmenidcn Witlwe, die der Entschlafene vor 30 Jahren znm Altar geführt, sowie den übugen Familiciiglicdeui innige Trostesworte zu. Nach dem Schlnßgesang trugen nicht weniger als 24 Eondlikteure der Gesellichait „Pietät" den Sam nach dem prächtigen Galawagcn. Der Sarg von Eichenholz hatte um so größere Dimensionen, als noch ein Metallsarg die Hütte des Em- tchlasenen umschloß, Gegen '/->? Uhr setzte sich der Eondnkt nach dem weiten Neuslädter Kirchhoi in Bewegung und zu Taincndcn war auch am Ziele das Publikum vertreten, um der Beisetzung in die provsiorüche Gniit bcizuwvhnc». — Hieran anschließend mögen »och einige Momente aus dem Lebe» des Barons v, Wallung hier Platz finden. Ter im Lebensjahre stehende Freiherr gehörte der preußischen Armee längere Zeit an und nahm s. Z. als Prcimer- leiitnant im 9, Hinareii-Reaimcnt seinen Abschied. Sein Schwieger vater war der General und vormalige preußische KriegSminister v. Bonin und mit dem General Adolph v. Bvimi. dem preußischen Höchslkonimandirenden 18<>6 in Sachsen, kam der Herr Baron nach Dresden. Der älteste Bruder der Wittwe, General W, v, Bonn,, lebt als Pensionär hier, hält sich aber gegenwärtig insolge einer Verletzung am Kopie in Wiesbaden ans und konnte an dem Be- gräbniß nicht thciliiehmc». Von historischem Interesse ist cs, daß W. v. Boni» 1610 die elfte Mftlheiliiiig von den« Emrücken preu bischer Truppen in Dresden zur Bekämpfung der Junirrektion »ach hier brachte. Eine Schwester der Wittwe ist die Gattin des ehe malige» lürlnchcii, jitzl in Paris lebenden Gesandten Effendi Be». 1867 kaufte der Baron v. Waibnm vom Baron Oppenheim sein hiesiges Besitzlhum und ließ die Villa von Semper «an, nach dessen genialem Plane »mgeslaltc». Große Summen verwendete der Ent schlafene alljährlich zu botanischen Zwecke»: seine Gewächshäuser liefen, Produkte, wie sic seltener »irgend erzielt werden. Seme Kunstsammlung weist eine reiche Kollektiv» Gemälde italienischer >l»d holländischer Meister ans; auch als Münz- und Alterchunis- Foiscber hat sich v. Warlmrg einen Namen geiiiacht und seine Vor- ! liebe mr de» Jagdiport wird durch eine Masse von Jagdtrophäen. j mit denen die Rotunde und einzelne Zimmer gc'chiimckt sind, illiistriri Nt s 2, 4 2 «E» -k -4 l z st W
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