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Da-cblatt für Politik. llntnkialiuno, AeiMlirvrrikbr. Börlnibcnckl. 8rem5c«»(le. SKcuä^prbubr pler>cI>i>l>rlichM r,«o. du-.iti >>!c Von M e.is, - «»nairme n SioIundniuiouttMoricnslr.lOp s-3. Loouioos p,sr2lnn, äu Muliadl: Ur, Klollcra 5. inir o» Woclicolaae» biü L Zli», D>c ttvoNsoc Y>;,md-ciic amiclälir sLUVcu' is-i-a,. ,ürMl»>- >opo oder »lick Ncinooc» 20 Pi«. Uttlen» Ulrich «Lmactaudl! chiic 40 Vni Aoiuodioimpeo oor >v>Pr>vai- anc ffrac 20 Pß», Sn>c 'Kuroxiiait i»r hle »iichsiiooroc A»»»U»>»' der elumscuwstd >»a» gcocOc,,. AuS- war»«c Aoloodiamiüoomiiüoc ocac» Ävrdrrtcialrluoo doui, Liucimastcn oder 'bü»Ik»g»!i>i»io, gür Ri>lt>wbe cooiciaodlcr Lchrikt- »ulke Naic Rcrboldi Eit. dc„Iü»d,auooc» nrlwien ianliiiNi»« «amlronc PnoiinstttopEUcn an. üeriiwrechilelie Nr. II. 34. Jahrqang. Aufl. 47,000 Stück. dsron Markst mtnü wple, Viunvll voll 1 Lokt 8okv»r2v 8trami»r» >0 ivockor beim Traoon noek in clor IVSseko navmlioot, Trax llllltt olmn Xadt Mrk dis 2 60 1—1 xostriolct Mr Kinder und ^»rlc Norm, ttor/l'olll, Dresden, 1889. N viLLrrvll. M oi <1 f;« ^ vornI ÖKltltvv vnrrltgl. im Co^okmLelc, foillos Jroma. p»1or Lrsnd. Von ,MI Ktüel» an Krane» - ^mondnnx. Lmll KlüllN, Iirc>8dc,»-F., VnII»«tru!.!.«» IO» Z>s. Valin, 8po/4rU-k'ndrik xsprllktvr 8leix«I-Ai»rIiv» I^Iaavi» t». Vrvt,«len, 17 <Fer,,strr»l«il,nsttili,st 1141) mnvlloklt xanr dcsonclor« nopriisrl« I'acketvvrsodlllss- und iZonnt/Dlnrlren, sonio 8l^»ir»>« I„»I,Io„o», ullo Onttunffon »'»rootompvl und tlrnvIi-VrlivIten jeder /Vrl. A Vr«8<1vn, 8ve8tr»88v 6, I. Lernl»>r»rt,NrUo 1117. l. Anxonrex-Nxpräiiiox Mr »II« /«itxnirvn. II. INN.I-Verdunt Mr di» Vra>iänvr Mlvotor. III. iure, Iex-t!ox>rol« unlor <i,,r»nU«. IV. i nll.ltlnn ä«r Silrli». Uxxft, "iotlerle. LZ Moritr «artuNZ Hltmarkt 13 iin«! I^onnn»«-nt«u, n«-t«I,n»<-»» Ikniitl. 8i»l1/e I». klniiil- ^ arNvitis- und alle K-i,,»«»»»,« -1» tiK« I. ^ kliKl. Svdirmo, «Uv II. MLUel,Mlies. k»!itzi t Miss»«, M»» 1 ÜÜ7 ^NtCllCs' Gründung von Actienaescllschaften, Snmoa und die Amerikaner, Boulanger und die Republik. Wctlincijiidilämn. Anlage von ^ Wusserclvselt', WillenSüdertraguiig. Gerichtsverhandlungen. Tagesgeschichtc. Fürslenau-Oledenkieier. Mittwoch, 17. April. vkianiwortliaier Nedakienr kür Politisches w Sm» vieren n, Dresden In der Umwandlung industrieller Privatetablisscmcnts in Aktiengesellschaften ist ein augendlicklicher Stillstand cingetreten. Möglicherweise gebt nach einer kürzeren oder längeren Echolungs- pame das Gründen von Neuem a». Eigentlich sollte man meinen, cS sei in den lebten Monaten soviel gegründet worden, dag zum Gründen fast Nichts mehr übrig geblieben sei. Tie grobe» und grokten Etablissements wurden überall gegründet und zwar von den Ainanzinstitiitcn ersten Ranges lcinzelne derselben, z. B. Ber liner Diskont, belassen sich freilich griuidülblich nicht mit Grün dungen). Tann lnnien die mittleren Etablissements daran, deren Geburtshelfer entsprechende kleinere Bankfirmen waren. Wohl gicbt eS noch eine Anzahl grober Werke und Fabriken, deren that- krästige und aus ihren Name» wie Bernislüchtigkeit stolze Eigen« thümcr cö grundsätzlich verschmähen, den verlockenden Anerbietungen berufsmäßiger Gründerbanken zu folgen, Männer, welche mit ihrer Person nicht in der papicrncn Hochslulh von Akliengesellschasten untergehen, nicht täglich im BörsenkurSzcttel als Brief oder Geld paradircn wollen, sondern ihre Ehre darcinictzen, mit eigener Bei» oniwortlichkctt ein viele Hundert von Menschen Unterhalt gewäh rendes Unternehmen zu leiten. Mögen diese festen, tüchtigen Männer nie aussterbcn! Das Vaterland bedarf ihrer zum .Heile dc3 Ganzen. Das Verschwinden des persönlichen Elements aus der Gütererzcugnng im Großen ist keineswegs eine nach jeder Richtung hin erfreuliche Erscheinung. Wohl aber wird die fortgesetzte Umwandlung größerer Einzel-Vermögen, die in Werken und Fabriken angelegt sind, in unpersönliche Gesellschafts-Kapitalien von der Sozialdemokratie als eine Etappe für ihre Ziele betrachtet. Unverkennbar hat jene Um wandlung auch mannichiache Portheile: sie kann eine gleich mäßigere Vertheilung dcS Nationalwohlstandes erleichtern: zu nächst aber hat sie außer anderen schweren Nachthcilen eine Verringerung dcö schassenden Mittelstandes im Gefolge. Man hat. aufmerksam gemacht durch manche häßliche Erscheinung des jetzigen Gründungsfiebers, daran gedacht, wie der Fortsetzung des Unwesens zu steuern sei? Man will künftig nur solche Papiere zur Börse znlassen, deren Akilciikapital 2 oder oder gar 5 Mill. Mk. beträgt. Einigen Schutz würde Das schon gewähren; es würde namentlich das Verschwinden der mittleren Fabriken ans den Reihen persönlicher Unternehmungen erschweren. Aber cs genügt nicht. Ist denn die Aktienausgabe ein unbeschränktes Naturrccht? Keuieswcgs! Dieselben Grünte, die gegen eine vollslänvige Bank- f elbeit, die gegen das freie Recht der Notenausgabe durch ein Bankinstitut sprechen, sie sprechen auch gegen das Recht einer un beschränkten Aktienausgabe. Ter Staat hat nicht blas das Recht, sonvem and, die Pflicht, wegen der aus dem Aktienwescn für den Kapitalumlauf, den Nationulwohlstand und die Eigenthums- und Arl citerintcressen sich ergebenden Folgen sich die Bedingungen und Verhältnisse etwas näher anzusehcn, unter denen cs überhaupt zu lässig ist. Privateigenthum in gesellschaftliches umzuwandcln. Schon manche Vorgänge bei den jetzigen Gründungen sollten den Staat veranlassen, sein Auisichtsrccht über die Ausübung des Akticngesctzes schärfer auszuübcn. Es ist weder dem Publikum, noch viel weniger der Börse ein Gcheimniß. wie das Aktiengesetz zwar nicht flagrant verletzt, wie aber seine Bestimmungen vielfach umgangen wurden. Man weiß, daß durchaus unbedeutende Geschäfte Aktiengesellschaften wurden, nachdem sic auf dem blosen Papier mit großen Kapitalsummen und EigcnthumSwcrthen ansgestattet worden sind. Eine Geselltchcnt, die ihre Papiere an der Börse cnrgesührt haben will, muß ein Aktienkapital von 1 Mill. Mk. Nachweisen, lliii dieser Bestimmung zu genügen, werden die Werthtaxcn des Eigenthums, der technischen Einrichtungen. Waarenvorräthe u. s. w. so hoch angesetzt, daß die Million bald erreicht ist. Unbedeutende Ge ichäste,z.B.Hntsabcikcn,die ihrTalein bisher oft »lühsamhinschleppten. treten in Gestalt von Aktiengesellschaften ans einmal als höchst ansehnliche Unternehmen hervor. Sehr oft ist der betreffende Ge schäftszweig gar nicht besonders gcwinnreich und selbst, wo cS der Fall ist, kann die Verzinsung des hohen, d. h. künstlich erhöhten Gescllschaftskapitals nur auf dem Wege einer bedeutenden Pro- duktionövcrmehlung entsprochen ivcrden. Tritt sie nun auch ein (und damit sie eintritt, wird Hals über Kopf drauflos prvduzirt), 'o muß mit der wachsenden Produktion auch der Äeichäslsgewinn alluiählig sinken, selbst wenn es ans dem Wege von Carlclleir oder Conventionen gelingt, aus einige Zeit eine künstliche Rentabilität zu erzielen. Tie Ucbcrproduktion, z» welcher diese vermehrten Aktienfabrikcn greifen müssen, bereitet aber den mittleren und kleineren Geschälten desselben Zweiges eine unerträgliche Concurrenz. T>e sonstigen Folgen für die Aktienbesitzer und für die Arbeiter« »lassen kann sich ein Jeder an den Fingern beizählen. Weitere Umgehung der Vorschriften des Aktiengrsetzes bei den Gründereien mögen zunächst noch unerwähnt bleiben. Die Forde>ung ist aber gewiß wohlbegründet. daß der Staat das Recht der Aktienausgabe ganz genau feststem und dieses wirlhschastlich wie sozial tiefem« schneidende Veisahren bei der Vermögensbildung nicht Denen frei überläßt, die vom Gründergeschäftc leben und sich, heidi! um alles Weitere nicht kümmern. Es muß ermöglicht werden, die Bildung von Aktiengesellschaften zu verhindern, dir nur zum Ein streichen von Gründergewinnen nnd zur Agiotage in'S Leben ge rufen werden. Seht, wir Wllden sind doch bessere Menschen! kann der Häupt- lingSköntg Mataafa auSrusen, der ans Samoa seine Leute antrieb, den tchifsbrüchigen Deutschen Hilfe zu leisten. Er hat nachher sein Heer entlassen, aus Samoa herrscht vollständige Ruhe. Er ist wirklich ein besserer Mensch als jene amerikanische» Hetzer, die er sichtlich darauf ansgrhen, ans jener Eilandsgruppe im Stillen Ozean leine geordneten, ruhigen Zustände auskommcir zu lassen. Bis vor Kurzem knüpfte man an den Zusammentritt der Samoa- konserenz die Hoffnung aus eine dauerhafte Schlichtung der Streitig keiten der Einwohner unter sich und eine Vermittelung der Inter essen der drei dort in Frage komnienden sremden Nationen. Diese Hoffnungen sind jedoch etwas herunlcrgestimint infolge der Wahl der amerikanischen Vertreter. Schon die Person des einen dersel ben, des Herrn Bates, flößt Bedenken ein. Bereits zum Vertreter auf der Eonscrenz ernannt, hat er einen Zeitungsaunatz losgelasscu. der in jenem Tone der Ueberhebung und Herausforderung ge schrieben ist, den die amerikanische Presse so oft dem AnSlandc gegenüber anschlägt. Herr Bates versticg sich zu der Forderung, die sogen. Monroe-Doktrin ans Samoa auszudehnen, d. h. Amerika die ausschließliche Entscheidung über Land und Leute auch aus Inseln zuzusprechen, die nicht zu Amerika gehören. Darnach hätten sich Deutschland nnd England einfach Dem zu fügen, was Ame rika betreffs Samoas für gut findet. Diesem Herrn Bates wurde aber außerdem noch unter dem Titel eines Zahlmeisters der be kannte Generalkonsul Sewall mit nach Berlin beigegcbcn, dessen wahrheitkwidrigc Berichte über Samoa so viele Erbitterung gegen Deutschland erregt haben. Die Unzuverlässigkeit und Unwahrhastig- kcit jener Berichterstattung Sewalls bewog den vorigen Präsiden ten. ihn ohne Weiteres seines Amtes zu entsetzen. Die Köln. Ztg. glaubt, daß dieser Mensch daraus ausgeht, eine Verständigung geradezu zu vergiften. Will Amerika wirklich eine freundschaftliche Beilegung der Samoawirrcn unmöglich machen? Unser Kaiser bat soeben die als Ersatz nach Samoa bestimmte Kreuzerkorvette von Wilhelmshaven aus ein Stück in die offene Sec begleitet. „Bei Sonne, starker Brise und Seegang", schildert der Telegraph. Der Kaiser empfahl Schiff und Mannschaft dem Schutze Gottes. Möge dieser nicht ausbleibcn! WirTeutschcn fürchten Gott, aber sonst Nichts in der Welt, auch nicht die Ungeberdigkcitcn der Amerikaner: aber cs ist uns lieber und wir wünschen cs aufrichtig, uns mit ihnen in Frieden über eine Streitfrage auseinander zu setzen, die cS nicht welch ist, daß zwei große Kulturvölker sich ihrethalben gründlich verfeinden. Nur ein böser Wille kann darnach trachten, und von einem solchen fühlen wir unser Gewissen rein. Boulanger und seine Freunde richten sich alluiählig in Brüssel häuslich ein. Tie Republik in Frankreich aber geht auf der Bahn des „trockenen Schreckens" einstweilen weiter; sic arbeitet mit deni Pompe eines StaatSgerichlshoses und dem Androhen von Hochverrnthsstrascn. Mit Gcwaltthaten will die Republik dem Lande jetzt wieder gewähren, was sie ihm mit Verbrechen nnd eigensüchtigen Leidenschaften geraubt hat: den innere» "Frieden, Unter den denkbar günstigsten Umständen haben die Republikaner ihre Herrschaft über Frankreich, gestützt auf eine ungeheure Mehr heit im Palarment wie in den Wählermasscii, angctreten, um es durch die Mißwirthschast ihrer parlamentarischen Regierung ans- zuranbcn, zu verderben, zu entsittlichen und es an den Rand des Bürgerkrieges zu führen. Und sollten wohl dieselben Männer. Der Norddeutsche Lloyd ha! mit der englnchen Weiü siui in 2Ml i nuin» , Berlin. gebrochen und bei dem „Bulkan" i» Stettin zwei neue Schnell dampscr von 7000 TonneS nnd Il.OOO indicicten Pserdeträslen bc stellt. Der kommandirende Admiral v. der Goltz macyle dem Kaiser während der Fahr! aus der „Alexaudrinc" von diesem sür den deut sche» Schiffsbau erfreulichem Ereignis; Meldung. London. Nachrichten von der Wcttkittle Afrikas zniolge er schien un März ein deulsches Kanonenboot in Oltalaba nnd nöthigte Iden König zur Fieigebnnn einiger gelangen gchaltcncrMänner, die einem unter deutschem Schutz stehenden Stamm cingchörlcn. Tcr Kö»ia war eine Nacht hindurch Gcsangencr aus dem deutschen Kanonenboot. — Der „Times" zmolge wurden die ameritanischen Vertreter angewiesc», am der Samoa Konferenz ans der absoluten Unabhänginkeit der eingeborenen samoainschen Regierung zu bestehen. Die Berliner Börse setzte in Anschluß an schwächere Wiener Notirnngen gleichfalls ni schwacher Haltung ein. TaS Ge schäft hielt sich in engen Grenzen. Spekulative Banken waren durchweg etwas schwächer, ebenso deulschc Bahnen, nur Ostpreußen befestigt: österreichische Bahnen ruhig. Bergwerke behaupteten die gestrige» Schlußknise und wurden erst gegen Schluß etwas schwächer, besonders waren Kohlenaklien ans Realisationen gedrückt. Fremde Renten gaben eine Kleinigkeit nach. Im späteren Verlauf trat zwar vorübergehend eine Besserung ein. doch war dieselbe nicht von Dauer. Von Eisenbahnen waren in der zweiten Hälfte besonders böhmische bevorzugt. Jm Kassaverkehr waren Bauten still, deutsche Bahnen wenig verändert, deutsche Banken iest, österreichische Bah nen fest, Jndnsiliecn ruhig aber gleichfalls fest, desgleichen deulschc Fonds und österreichische Prioritäten. Privaldiskont 1',-> Prozent. Die Nachbörse war still. ffraakIur « a, ivi. irlbcudS.i ffrcdi« M'/,. EtaatSbali» 2iM/,. 1!om- bardex Gxlizier 177,<Xi. Egtivitr!N.7i'>, Ivror. Nun. «Soldttnir 87,25. risconto 2M.50. Dreüdn. Bk. —. Mritlriili. —. Laura —. LtNI wir». lAbrnxa.i Crrdit 297,75. Slaaisdah« 215,50. Xomliar»ku 106,75, »iardwcsldaiin 187.00. Markooic» 58.75. U»a. Creoit 504,75. Ruhig. Pari». iSchlusi.i «enkr 86,92. «xiridr 105.55. Jlaiicner 90,70. Slaat»- babn 526,25. Lvmdardea 246,25, oo. Prioritäten —. dvaatrr 76- r. ckaopter 463,43. Oiiomaxex 558.75. EScomvtc 130.00. Metaur —. ffrs«. Varl». Prvdullcn. cSäiluh.i Weizen 4>cr April 24.30, per Mai-Anqust 24,80, ruhig. Spiritus per April 44,00, per Sepliir.-Tec. 43.75, ruhig. Rübol »er April 66,50. per Septcnivcr-Dc«»ibcr 56.50, wcichcuo. A I» ft e r » a I». vropnktcu iSchluhi. Scizcn vcr Mai —, ver Novbr. 202. «,«gcu prr Mai 1l3, pcr Lciobcr U6. Lertliches nnd Sächsisches. — Das Befinden Sr. Excellenz de» Herrn Lbcrholmcisters v. Lüttichau giebt seit gestern leider zu ernsten Bedenke» An laß. ^aö heute anSgegebcnc Bulletin lautet: „Sc. Ezrellenz hat während der Nacht wiederholte und andauernde ErsttcknngSamälle gehabt. Heute Morgen ist größere Beruhigung emgettelen, Tr. Elb." — Oberst Bücher und Obcrstlculnani Hingst erhielten den König!. Preuß. Kroncnvrdcii 2. bez. 0, Klasse. — Bei der am 20. Avril d. I. slaltfindendcn ParolcauSgabe auf dem Theatccplatze ans Anlaß des Geburtstages Sr. Majestät des Königs Mittags 12 Uhr MMinuten werden von einer vor dem Poiitomchnppcn ansgesahrencn Batterie von 6 Gesthutzen 101 «a l nt s ch ü s s e abgegeben. Diese ParolcanSgabc für die Gar- "ssl-'N Dresden ist von Sr. König!. .Hoheit dem commandirenden General deS König!, sächs. Armeccorpo besohlen worden, nnd wird in Berbindung mit der Wachtparadc abgchaltcn. , "s Ticmnal trifft es sich, daß zugleich mit der protestantischen und katholnchcn Kirche auch die Russen und Griechen, wie über haupt die gesanimten morgcnlnndische» Christen näcusten Sonntag das Oitericst seicrn: auch das Panahsesl der Inden trifft dies mal mit linieren Ostern zusammen. Tic kirchliche Feier der AM ersiehnng wird bei de» Kätbottkcn bereits am Sonnabend Abende' 0 Uhr. bei der griechisch katholischen Ebristcnhcil NachlS 12 Uhr welche dos Ansehen der Republik untergraben haben, die richttgem^"«cn christlichen Rcl:gionSgcm.-mscha'lcii stm am sein, nm es wieder herzustellen ? Das glaubt Niemand: aber bis "»'imslos am «onntag Vorm.ttag begonnen, nach der Ausstellung können sie die äußerliche Ordnung ansrecht erhalten und darüber hinaus denkt jetzt kein Franzose. Boulanger aber spottet der Versuche, die Republik unter den Galvanisirungs- versiichen von Rothschild Gnaden wieder zu verjüngen, er rühm sich, binnen wenigen Monaten werde er die Republik, diese „alte Vettel" abgcthan haben. Neueste Trahlberichte der „Dresdner Rachr." vom 16.April Berlin. Tcr Kaffer übernachtete in Wilhelmshaven im Salonwagen, welcher ans die Werst übcrgcsühct worden war. Heute früh ging der Kaiser an Bord des „Greis" dem Srhnl- i geschwader entgegen. Tausende erwarteten auf den Mohlcn die Rückkehr, welche nach 12',r Uhr Mittags erfolgte. NacbiiuttagS 2 Uhr trat der Kaiser die Rückreise nach Bcilin an. — Tie Kaise rin. welche infolge cincr Erkältung seit einigen Tagen an s Zimmer aesessclt war, beffnoet sich wieder aus dem Wege der Besserung. — Der bisherige Kricgsmimster Bronsiirt v. Schellendem erhielt den Stem der Großkomthure des HauSordenS der Hohen,oller». — Die „Post" bält ihre Nachricht von dem Vorfall, welcher die erbgrvß herzoglich oldknbmgischen Herrschaften auf ihrer indischen Reffe be troffen, gegenüber dem Dementi der „Krcuzzeilung" i» allen Punk tcn aufrecht. — Die „Nvrdd." tritt der Behauptung Pariser Blätter entgegen, wonach die Ministerkrisis in Rumänien in Berlin große Ve'stimmmig hervorgerilfen habe, indem sic sagt: „Tcntichland hat in Rumänien nicht mehr Interessen zu vertrete», wie in Bnlaaricn, und die Thatiachr, daß in Nnmänien em Fürst vom Hause Hohcn- zollcrn regiert, kann an sich nicht die Politik des Deutschen Reiches in Wege drangen, weiche durch das Interesse der deutschen Nation nicht geboten sind. Berlin. Gegenüber der Meldung verschiedener Blätter, daß die dcutlch-ostasiikanffche Gesellschaft aus vas Sultanat Ovpia. dessen Protektorat Italic» übernommen hat, Anspruch erhebe, wird der „National Ztg." von italienischer Seite authentisch initgetheilt, daß die Gesellschaft bisher »och nicht den Beweis erbracht habe, solche Rcchtsanivrüche z» besitzen. Sollten diese Rechte aber in derThat bestehen, io würde Italien dieselben ohne Schwierigkeit anerkennen, da eine derartige Anerkennung der wohlerworbenen Rechte nur de» gesetzlichen Anschanungen entspräche. — Ans dem Ucbunasplatze der Liislkchifferabthrilung führte heule Vormittag der Lultichiffer Drroux eine praktische Probe mit einem von ihm hergestelltcn Fallschirm aus. Der Probe wohnten der KriegSminister, der Grncralstaböchcs und viele andere Hobe Offiziere bei. Der Fallschirm hatte auSgr- spannt einen Umsang von etwa stMeter. AuS einer Höhe von etwa 1000 Meter ließ sich der Lustschiffer mit dem Schirm z»r Erde nieder, aus weicher er glücklich anlangte. P4 s- kp l 27 x-I — Bel der am 15. April IM Königlichen st c II o g r a p b l s ch c II Institut unter Vorsitz dcsHerrn Rcaiernng-5rathS Pronffor Krieg ^ abgehallcnen stenographischen Lehramtsprüfung laimte de» .Heuen S- slud.jnr. Herrn,Rohlcder-Dresden »ndBürger'clui.lehlcrEnül Tuode!- ', Rcicäenvach i. V. das Rcuezciigniß crcheilt werben. Als Piü-nnaS- m konnnissare fnngirten die Herren Professor Tr, Zcivig, Proicssor Oppermann und Dr. jnr. Rätzsch, während die Scttclarlalsgcschaue durch Herrn Professor Tr, Lelnnann erledigt winden, — Tie iür das Wettiner Jubiläum vom Volstandc des Sächf. Pcstalozzivcieinsgevlantc M n I i kn nffü h rung mdcr Frauen ti rch c wird bereits Tonnerslaa de» «>, Juni abgehulten Te> Feuhnmmis. nach einer Dichtung von B, Müller (Direktor der »i, Bnrgeuclniim komponiit vom Musikdirektor Pros. Wcriiilinn, wird von« Lei rer aeiailgvcrcine zur Anfsührnng gebracht. Das Fesllied des ans Mi Stimmen bestehenden KmderchvreS (den beste» Sänger» und Sängclinncn ans^ den biesigcn Volksschulen beider KoiffmionciO ist gedichtet von Schiildirelwi Kleinert und einer klastochcn Kampe sition angcpaßt. Außerdem singt der Kindcrchor noch 2 Lieder: Herr Kantor Gast dingst! diesen Tbcil des Programms, Von der Kuppel der Küche aus wnd der Kreuzchor zwei Gemiigc z» Gehör bringen; cS ist bekannt, daß die Musik von diesem Standoric ans eine wunderbare Wirkung ans dic Zuböier ausübt. Bei der Ausfüh rung werden für Orgel nnd Sologesang neür andere musikalische Kräfte ersten Nanaes lhätig fein, w daß die von der Volksschule der Residenz mte»dstte Huldigung gleichen Schritt inst den anderen dem holien Fürstenhausc zu widmenden Tarbnstnnge» halten kann, — Tie landwirtbschaitlichcii Gesellschaften Hannonic i» Lommatzsch nnd Amicikia m Meißen belheiligkn sich in iolgendci Wküc genieiniam n» der Jnbelieier der Lpicllincr: Tic Landwuthschast lind der Weinbau werden je durch einen Wagen vernmchantichi: voran reitet ein Vorrcstcr, dann tommen die Spnücnie, vor den Wagen zieht je ein Rcsterzng einher und begleitet werden die Wagen von bildiaubercn Wiiizeiinne» und Bäuerinnen, ualnrlich fehlen auch die Baucrnbnischeii und Löinzec nickst. — Ei» großer Thcil der bildlichen Entwürfe zu den Schau wagen, welche beim Wettiner Fcslznge zur Vor führung gelangen werden, ist bekanntlich von den ver schicdcncn Kölverschailen bei Herrn Pros. Donadini bestell! worden. Tic Skizzen nnd Entwürfe dieser Scbnuwagen nähern sich letzt ihrer Vollendung: sie zeigen eine höchst reizvolle Abwechselung seiner Coinposilionen und eine vielseitige Schaffens lrast. Hat doch schon Prof. Makart in Wien bcnn Arraiignci! des bistoriichen FcslzngS zur silbernen Hochzeit des Kaiiervaarcs Herrn Donadini als seine tüchtigste Stütze hochgeschätzt. Augenblicklich geht Pros. Donadini damit nm, eine Ausstellung seiner eigenen reichhaltigen Saimiillingc» vorznnehmen, nm den Fcstlheiliieh,»ern Gelearnlieit zu bieten, sich in Kostünnragen mit ihm zu besprechen und sich mit den Firmen in direkt,- die Stoffe. Waffen, Federn u. s. w. liefernden Verlnndunn >» I»«u>>»