Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 02.06.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-06-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187406021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-06
- Tag 1874-06-02
-
Monat
1874-06
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.06.1874
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»1t«» »«,»»» »»«»»»»» DI«»1»»i »»» ». »«1 LSV«. schattswaffer auf, welche» durchschnittlich circa LO Procent an« gebllch beträgt. In vielen Äädten, wo die Abnahme de» WirthschastSwaffer» eine unbeschränkte ist, wird daß Entaeld nach den bewohnte» Räumen bemessen, »Nr leben solch«» Raum ei» Lad von 15 bis 40 Groschen angenommen, so unter 'Anderem mit verschiedenen Scalen in Ureölau, Hainburg. Lübeck, Rostock. Danzig. DNsselbor», Posen re. Mehrere Städte schlage» hierfür dem Miethwerth der Wohnungen und GcschäitSlocaie 2 /, viö 4 Procent zu, ln andere» wird jedem Gebäude, welches an dein Rohre der Wasserleitung angrcnzt, eine Steuer auierlcgt. Der Verbrauch für gewerbliche Zwecke, für Gärten. Gewächshäuser. Springbrunnen, Vieh und Wagen wirb theilS nach gcwisicn Panschguanten, zu»» größeren Theile »ach Wasseruhren berechnet. Run Ist aber hinreichend ermiiteit, von Herrn Saaldach bestätigt tu»b auch »vir überzeugte» unö durch Keaiituißnahinc ron der innen» Einrichtung der ausgestellten Wasseruhr», daß eine solche, aucvauS der renvininirteslcn Fabrik bezogene, nlcht in» Stanke ist, bei etwa unzureichenden» Druck und beim Durchgehen geringcrWassermcugcn diese letzteren controlircnd anzuzeigc». Bei größerem Eonslvu gi bt die Berechnung »ach Wancruhren weniger Differenzen; ein gewisser Procetitsatz für die gehler der Construction des Uhrwer kes in Abzug gebracht, gleicht die Differenz auö. In einem be reits Im Juli 1812 von dem Stadtrath Hrn. 1)r. Stübcl an den fflath und die Sta tverordneten gerichteten, in Druck gelegten Bortrag ptaidirt derselbe iür die Nothlvendigkeit. daß daö Wasser den Consumcnten möglichst nahe der Bcrbrauchöslelle zugesührt werde, baß also der Bezug von Wasser ausschließlich innerhalb der Gnmtsiücke reih, der Haushaltungen staltslnde. Wenn »nit den» Wasser aus der neuen Leitung ge»peiste Bruunenstänoer oder Bassins bestehen oder eingeiührt werden sollten, würde die Em- schiicßung der Hausbesitzer, Gebrauch von her neuen Leitung in nerhalb ihrer Gruntslücke zu machen, viel schwieriger; die großen Wohlthatcn dcö AbnchmenS von Wasser i» seiner Nähe, »vodurch viel Zeit also auch Geld erspart ist. werde illusorisch, daS nutzlose Vergießen dcS WafferS ani Straßen und Trottoirs dauere fort, die daraus entstehenden Gefahren zur Winterszeit und alle ande ren Unzutraglichkeilen blieben beliebe», wen» nicht daö Wasser- holcn von der Stcaße nach de» Hämern hin auihörc. Der nähere schnelle Bezug wulc a»' Reinlichkeit, Ordnungssinn und aus Ge sundheit segcuövoll. Diesen Segen auch de» ärmeren, die höhere» Etagen bewohnenden Einwohner» Dresdens nicht vorzucnthalten, das Wasser ans möglichst kurzen» Wege ihnen zugänglich zu ma chen, anS diese» und vielen and re» truligen Glünden. besonders auch um das Was,'erwcrk möglichst bald in vollen ergiebigen Be trieb zu bringe», will endlich ter Berialfer. das; ein jeder Dresdner Grtiurslncksbcntzer gezwungen werde, innerhalb Jahresfrist Wasser leitung in seinem Grundstück anznbringc». Dagegen schlägt aig Ersatz sür ticseu Zwang Hw 1)r. L lüdet vor. das WirlhschaitS- wancr zn beliebigem Geblaneb, selbstbcrsiändlich nntcr Eontrole zur Verhüt»»» vbii Vcrsänocndnng, wenn solche übertrieben wer- den sollte, ganz frei zu gebe»; mir die zu gewerblichen und an dere» oben bereits genannte» Zwecken verbrauchten Mengen nach Wassermenern :e. bezahlt zu nehmen. De» AuS'ail vom Ertrag zum Begleich der .linsciiamortiiativn, Betriebs-und Vcrwaitnngo- kosten ani die Stadtkas-c zu übernehmen resp. durch eine astge- meine Steuer zu decke». Wie schon früher in anderen Kreise», so santc» diese Ansichten bei viele» Mitgliedern des Bczirkover- eineS großen Linklang.— Da cS doch nicht wohl denkbar sei, daß das Wasserwerk in den erste» Jahren rcniirc, könne man mit der Ausführung bcregtcr Vorschläge wohl de» Versuch machen. Man bedauerte, daß die Frage wegen der Bedingungen, unter welchen die Abgabe des Wassers an Ebnsnmcntc» geschehen soll, noch nicht znm Abschluß gekommen sei unk nahm mit Befriedigung tieVcr stcherung teS Vertragenden Hrn. Hoffman», der seit Ansaug dS. Iahrcü Dlitglied der Bau- mit Wasscrieituiigsdcvutailon ist, cnl- gegcu, nach welcher der Hr. Do. Slübel in ciiicm nieiuuiö rer iumitten der Dcrulalion gepflogenen Böralbungc», dennitive An- t.äge in astcrnäcl'ster Zeit zur B'scl'luß asiung dem Ralhsplcnum und den Stadtberordneic» untctbrcilcn wird. Wir kommen, so bald wir von denselben nähere zzennlniß erhalte» haben, daraus ehestens zurück. — g. Endlich ist er cingczogcn, der Frühling und die ganze, unS umgebenke Natur zeigt üpvigcö Wachsen und Gedeihen, »risches Lebe» und Fülle, Seit Monaten zwar »rar die Sonne höher und Heber gestiegen und halte i >e Erde von ihren eisigen Banden ciittcssctt, aber immer noch erinnerten nno wiederkebrend: Fröste, .Kälte. Schneegestöber und eisige Regenschauer, daß der Wint.r de»! Lenze dicHcrrichast noch streitig mache. Letzt aber umkreisen warme LcnzcSiiute die Höhen, durchziehen die Thälcr und belebe» und cririschc», von den schimmernden Strahlen der Sonne dnrcbziilcrt, den weichen, farbigen, ewig wechselnden Teppich der Natur. Die Erde prangt nun in ihrem »chensten Feietgcwante: das schmcizenke, wcchselpolle Grün der Berge, Wälder, Wiese» nnd Acckcr spendet dieGrundiarden und Blätter, Knospen und Blüthen weben schimmernde Blumen darein. Wer Sinn iür das Schöne, »rer Empiänglichlcit und Verständ nis» sür die reinen Freuden hat. die ans dem nie versiegende» Born der Nattw uns cntgegenströmcn, der enteilt gern, frei ron Gcsä'äilcn, dem to cndcn Treiben der Stadt, um in den üppig cilstendcn Frühlingoblüthcn, in dem Schaffen der wieder ver täu sten Erde Gott zn suchen und zn midcn. Kein Wunder daher, wen» nach langem Harren die Mitglieder der „Flora" in niigcwchnlich reicher Anzahl zur ersten diesjährige» Ercursion ^ , nach Pillnitz »ich vcreinigte». Der käsige Schloßgarten bietet! Wege zurück zu gelangen. ES liegen acht verschiedene Fälle vor, allerdings nichts Neues, aber ein Wandeln in den schattigen § welche am Diebstahl, Betrug. Unterschlagung und bez. Beihilfe Gängen, nnker den ehrwürdigen, irisch belaubten Bäumen er- dazu bastrcn. Kirchhöicr batte die Schiniedeprosession erlernt, freut um so mehr, ais das Auge, wohin cö blickt, sorgsame dieselbe aber wegen Kurzsichtigkeit ausgegeben und als Hand- Ordnung und liebreiche Pflege .findet AIS Krone dcö dies-! grbnter gearbeitet; Galle hatte als Schornsteinfeger ebeniaUS geordnete Zusammenstellung wirb in vielen Fällen schnellere Aus kunft geben, al» ein größere» Loursvuch. Am Abend des 20. vor. Mts. hat der Blitz in Neu-JohnS darf in das Haus des Webers Knobloch cingeschlagen. Das ent zündete Feuer ward bald gelöscht, aber die junge, 26jährige Frau und ihr ^jähriges Kind sind vom Blitz erschlagen worden und der Mann zeigt seitdem krankhafte Symptome. — Pulsnitz, 31. Mai. Heute wurde dem Werkführer des im ganzen Eachsenlande bekannten 82 Jahr alten Pfefferküchler Bubnik, Herrn Friedrich Gustav Zeibig, als Auszeichnung sür die langjährige treue Arbeit im Geschäfte des re. Bubnik, die große sil berne Preismedaille nlit derAufschrift „Zur Belohnung des Fleißes" Namens der Negierung durch Herrn Bürgermeister Lotze in Gegen wart des ganzen Geschäftspersonals überreicht. — Am Freitag Nachmittag zog eit» schweres Gewitter über das Zscho pauthal und der Blitz zündete in einein Hause in der Wiesenstraße. Zum Glück wurde das Feuer gelöscht, ehe eS grüße-, reu Schaden anrichten konnte. Zu derselben Zeit hat der Blitz auch, wie den» „CH. T." berichtet wird, in KrumhcrmerSdorf gezündet und ist in Folge dessen ein Bauerngut mit vielen Getreidevorräthen ein Raub der Flammen geworden. — In Waldkirchen wurde am 29. Mai nach längerem Suchen der Leichnam des Begüterten Franke in königl. Waldung ohmveit seines FeldgrnndstückeS erhängt aufgefundcn. — Aus Stollberg schreibt man dem „CH. T." unterm 29. Mai: Ein seltenes Schauspiel wurde heute unserer Stadt zu Theil, Früh nach 5 Uhr thaten sich die Pforten d«S Schlosses Hoheneck auf und in langem Zuge marschirten die bis jetzt dort de- tinirten Frauen durch die Stadt nach Lugau, von »vo sie um 7 Uhr mittelst ErtrazugeS nach BoigtSberg abgingen. Bereits in der zweiten Nachmittagsstunde langte als Ersatz für die Abgegangenen der erste Transport weiblicher Züchtlinge an, welche ebenfalls mittelst Cztra- zugcs von Waldheim nach Luga»» befördert morden waren. Unter denselben sollen sich Mehrere befunden haben, die seit länger als zehn Jahren nicht aus dein Bereiche des Zuchthauses gekommen waren. Sonnabend den 30, Mai wird die Translocation be endet sein. — In Meerane brannten am 28. v. Nachmittags zwei Scheunen total nieder. Drei Schulkuaben sind verdächtig, das Feuer durch brennende Cigarren veranlaßt zu haben und sind die Bürschchen eingezogen worden. —- Am Mittag des 28. v. M. fanden zwei Frauen, welche Holz lesen gingen, auf dem in der Nähe von Altmannsgrün be findlichen Ottoschcn Holzschlage den Holzarbeiter Hey mit seinem -tjährigen Kinde schlafend bei einem Feuer. TaS Feuer, welches Hey entzündet hatte, war während seines Schlafes bedensind größer gcivordcn, hatte einige Haufen Büschel ergriffen und die Frauen kamen gerade noch zur rechten Zeit, um das Kind vor dem Flanrmen- »od zu retten. Hey rannte, als er der Gefahr ansichtig ward, davon. Das Feuer breitete sich über ca. 6 Scheffel Areal aus und vernich tete 20 Schock Büschel und einige Klaftern Scheit- und Klöppelholz; ron einem dem Gutsbesitzer Wunderlich gehörigen Kiefernbestande ist ein Theil bis an die Wipfel verkohlt. Der Anstrengung Herbci- gecilter gelang cs, dem Feuer schließlich Einhalt zu thun. Leider hat sich der unglückliche Veranlasser des Brandes während desselben in einem etwa öOO Schritte »vcit davon entfernten Teiche ertränkt. Er hinlerlaßt eine Frau und 2 Kinder. - Versteigerungen den 3. Juni in den GerickstS- ämtcrn: Lcic-nig: Earl Häiisel'ö Hauö 1075 Thir.; Meißen: Christian Edel S Branercigrundstück in Lclpge» 3400 Tlstr,; Sestöncck: Ferdinand Hcistcrvcrgk'S Haus niit'Apothckcncoiicclsion 3030 Thir, tar. — Verlautbarungen in» Handelsregister. AnS dem Vorstände der Firma „Dresdner EiSwerke zu Dresden" ist Herr Friedrich Richard Himmler auögeschicdcn, Herr Aug. Ferdi nand Dietrich aber alö Dircclor eingelrcten; Herr EarlHeliiiaiyi Gündcl ist nicht mebr Dircclor, sondern Stellvertreter dcö Di rektors. Die biSbcrige Firma „»stöbert Rcick'At" lautet setzt: „Silo Dreß, Robert Reichest Rächst"; Inhaber Herr Georg Otto Dreß vier. — Oeffcntliche Gerichtssitzung vom 20. Mal. Müsslggang ist aller Laster Siniang! Dieses ewig wahre Sprüch- wort findet volle Anwcntuiig ans die beute aus der Anklagebank befindlichen, anS Dresden gebürtigen Subscctc Amanduö Guido Hugo Kirchböier und Ernst Moritz Juliuö Galle. Trotz Ihrer be reist. zahlreich verbüßten Vorbcnrastmgen haben sich Beste wie derum verschiedener Verbreche»» schuldig geinacht und dadurch Gelegenheit gegeben, durch eine längere schwere Straibatt sich an Arbeit zu gewöhnen und somit vielleicht wieder aus rechtliche jährigen, lobncndcn Besuches inüsscn wir wiederum teS überaus praäst.bo'!cn Ealccolarunifiores gedenken, »reiche Special Eulruc der dast.zc Hostzärtncr Wentzcl init besonderer Vorliebe und glücklichen» Erivlge pflegt, linker einen» Sortinienk von nahe au. 4»st> Pstawen sanken wir die prachtvollsten Farbenzcichnnngen vom dunkelsten Sammet bis znm lichtesten Goldgelb, wobei nie eine Blume der anderen völlig gleich, sondern immer wieder eine neue Abwechselung und Vcricl'icdcnbeik bot. Lebbait bedauern wir nur, daß diese oder eine zweite, ibr glcichstchenbc Ealccolarien- Sammlnüg nicht in Dresden selbst zu finde» ist, damit an ibrcmAinchgneu reckst viele Blumcnirclmrc sich erstellen könnten. — Heute Abend conecctirt die so überaus beliebt gewordene Tiroler G.-eBäa r Rainer zum letzte» Male. Dieses Abichiedsebnccrt ist zugleich Benefiz »ür Therese unk JmbcUa. Trotz der warmen Witterung, die den» Auicntoalt in Eoncert- lälen nickst gerade günstig ist, werden die zahlreiche» Freunde deS irischen NatnrgeiangcS in diesem Eonccrt nicht schic» und Die jenigen, welche die Geiellsehast wirklich noch nickst gehört haben solttcn, wecken diese letzte Gelegenheit nickst versäumen »vollen. Die »Rainer s gebe» nun an den Achensee zurück. Hoffentlich aber kommen sie ütnr ö Fahr einmal »bieder. Beznznehmend ani de» aus Torgau gemeldeten Eisenbahn- aniall wird nnö mitgethrilt, daß am 31. Mai, Morgens 7 Uhr. rer erste Zug >»il ruhigen» Tempo daö bereits abgestcnstc Brücken- jock» pasiirke. Die im vorigen Berichte bemerkten Dampfkessel, Armaturstücke, auch große eiserne Kaste», sind zur Ausrüstung der nengcbcniten Zuckerfabrik bei Mühlberg (unterhalb Riesa an der sächs. Grenze) bestimmt. - Am nächsten Sonnabend wird eines der schönsten Grund stücke Dresdens. das „ Lincke' lck,e Bad öffentlich an den Meistbietenden versteigert. ES wäre düngend zu wünschen, daß endlich einmal das reizend gelegene Bad daö wieder würde, was cS einstmals war. ein viel und gern besuchter Ort. der Sammel platz seiner GeicUsck»ast. Indessen geht möglicher Weise nnnmehr der bisherige öfftntiiche Ebaraktcr des Linckeschcn Bades ganz verloren und es wird vielleicht der Sitz einer reichen Familie. UcberkleS wird die Lage teö Bades noch oebculcnd günstiger und wcrthvollcr. wenn erst die prcjectirte dritte Elbbrücke zur bluösühnmH — Die So mm er-AnS gäbe der bekannten Fritzsche- schen Fahrpläne ist soeben im Buchhandel re. erschienen. seinem Berust entsagt und sich der Handarbeit zugewentet. Letz terer wurde am 2. November 1873 anS dem Lanbcögefänguiß Zwickau entlassen und wandte sich bei seiner Rückkehr nach Dres den an den von Herrn Geheimen RegicrungSratb Friedrich ge leiteten Verein zur Fürsorge iür entlassene Strästmge. diesen um Unterstützung, in Kleidungsstücken und Geld bestehend, ersuchend. (Nn gewisser Arnold, der sich auch meist vagabondirend In rer Statt herumtrcibst unk. nebenbei bemerkt, gleichfalls angeklagt ist, jedoch bis jetzt nicht ermittelt werte» konnte, hatte die Freimklichselt. mit Galle in den genannten Verein sich zu be mühen. nachdem Letzterer bereits schon erkolgSloS dort vorgcspre« ck'cn hatte. Beide tupirsten den Geheimen Rath Friedrich durch lügenhafte Aussagen, indem Arnold angab, er hätte Galle Arbeit verschafft, auch Wohnung könne er bci seiner Mutter aui der Trabantcngasse erhalte». Daraus hin bekam der entlassene Sträf ling vorläufig ein Paar Hoien, eine Jacke und 15, Rgr. Geld, «> Tbir., welche er von Zwickau mitgebracht halte, waren biö da hin seiner Angabe nach bereits verjubelt. Am 7. Nbbemker er langte Galle durch den wohltbätige» Verein ferner ein Paar Schuhe, Hemd und l Tl'lr. in Geld, auch war Ihm ein Logis versorgt worden, da sich dle frühere Angabe von' einer z» be ziehenden Wobnung als kreckst Lüge erwiesen harte. Auch -'ver schaffte, ihm der Verein Arbeit aus der Salovpr, Galle trat aber dieselbe^ nicht an, verlauste vielmehr sämmtliche ihm gelieferte Gegenstände, wozu noch Schaufel und Tragband kamen, und strolchte dann wieder umher, bis seine Dctinirung in daS städtische Arbcitbhauö erfolgte. Hier lernten sich die besten Aaga- bondcn, Galle und Kirchhöfer, kennen, und ihrem Drange nach Freiheit und Müßiggang iolacnd, entsprangen sie. nahmen aber gleichzeitig ein dem damals auch detlnirten Bacher gehöriges braunes Tuchiaguet mit, dessen Werth der Bestohlene ays 2 Thlr. angiclst. Die aus der Arbeitsanstalt mitgenommenen Sachen wurden theilwcise verkauit Soiort nach der Entweichung In der Nacht vom 2. bis 3. Februar d. I. führte Kirchhöfer in Gemeinschaft mit einem Soldaten, der sich gegenwärtig in Unter suchung befindet, einen Einbruch in eine Baubude aus der Ammonstraßi anS, nachdem sich Beite vorder besprochen hatten, ani diese Weise ihren finanziellen Verhältnissen »nieder auf die. Beine zu betten. REt einen» Pfahl wurde die Thür zur Baubude ans den Angeln gehoben und auö dem Inneren ein Rock und eine Weste gcstoblcn, erster«: wurde sür 22 Ngr. bei einem Tröb- Trotz reichlicherer Ausstattung aiö früher ist der alte Preis icr vetkautt und der Erlös geweilt, während die Wette Kirch- i2'/s Ngr» geblieben »nid die kleinen grünen Bücher sind eben höicr für sich behielt. In den frühen Morgenstunden des 4. Fe- noch so handlich wie sonst. Außer asten Fahrplänen Sachsens bruar ging Gaste mit seinem Freunde aus der Tharanbterstraße drn «Inen Bauplatz umglrbt, und machten sich an dleardrechuna der Vudx, welche Galle mit Hilfe eine» gefundenen Mellel» trotz de» starken Vorlegeschlösse» auch schnell bewerkstelligte. Nachdem sie sich hier augeeignet batten, waö der Mitnahme wertb schien, verkanten sie sich in kav gegenüber liegende Grundstück, in wel- che» sie sehr leicht gelangten, brachen vier cbensallL die Baubude auf und stahlen eine Anzahl Sachen, sich bann schleunigst au» dein Staube machend. Die gestohlenen Sachen, au» Schurzfell, Jacken, Mütze, Hosen, Strümpsen, Schürze, sowie einer Schmiege bestehend, habe» fast alle Bestohlene» wieder erhalte». Rach den längere» PlaidoyerS der Staatsanwaltschaft und der Verthet- diger verurthelite der Gerlchtöbos Kirchhöfer zu 2 Jabren. Galle zu 3 Jabren Zuchthaus, sowie Veite zu 3 Jahren vhrrnvrrlust und Stellung unter Polizeiaufsicht. — Tagesordnung der 2. Kammer, den r. Junk. Mittags 12 Uhr. Berichte: die Ausnahme einer'4NptocentIgen Anleihe bei dem Rcichsinvalidcnsonv; weaen der von dem Leilid- tagSauSschusse zu Verwaltung der Staatsschulden aus da» Jahr 1870 abgelegte» Rechnungen. — Tagesordnung der l. Kammer, den r. Juni.- Vorm. II Uhr. Bericht«: Eisenbahnen, iowic eine Anzabl Peti tionen zur Eoncession zu Prlvateiscnbahnvau und Herstellung von Eiscnbahne» auf Staatskosten; Bewiiligu»,, eine» Beitrag» zu den Kosten der Vorarbeiten sür eine Eanaivcrbindung Leipzig» mlt der Elbe. — Mitter«na»-Beovaek,t«na am I. Juni, Abend» 5U. Barometerstand .»ach Dtto L Bösoldt vier: 28 Paris. Zoll2'/-L. (seit gestern gestiegen 2 L.s. — Thermometer nach Mcamnur: 2:» Grad über Sluli. — Dir Schloßthurinkahne zeigte West- Wind, Himmel hell. — Elvhvhe in Dretzden, I.JunI, Mitt.: SO Cent, unter 0. mit säinmtlichc» Anschlüssen habe» Aumahme gefunden: caS Verzeichnis» i ä in in t l i ck» e r aui sächsische» EisciiAchnstationen zn habenden R»»» dre > iebilletS ica. 00 Touren», mit An gabe der Fahrpreise; Angabe derdircctenZugöverbind« ungen zwischen Dresden. Leipzig, Chemnitz und Zwickau »hnb verschiedene»' »nichtigen Städten und Badeorten Deutsch lands und DesterreichS. Namentlich ticke letztere alphabetisch spaziere», um sich in der frischen Morgcnluit etwas zu erhole», und kamen bci dieser Wanderung auch aus den Jagdweg, auf »reichen» sich zwei einander gegenüber liegende Bauplätze mit diversen Baubuden befanden. Während Gaste zugicbt, gleich blc Absicht gehabt zu haben, zu stehlen, sübrt Kirchhöfer an, er hätte noch einige' Stunden In einer der Buben schlaten wollen, — kur, und gut, Beide stiegen über die 3 Ellen hohe Planke, welche TageSgeWchte. Deutsche» Reich. Die krlegSgerlchiliche Untersuchnng ge gen den Kapitän zur See Werner soll min endlich ihren Ab schluß sinke». Da» Kriegsgericht, »reiches in dieser Sache sein Nrtbcil abgcbcn soll, wird Ente Juni zuiamincntrotc» und unter dein Vorsitz des couunaudilenden Generals teö 10. Armeekorps »usaiiimciigcsctzt sei» aus 2 Generalleutnants, 2 Gcncralmajcrcn, 2 Dbcrstei» und 2 Oberstleutnants. Die Kaiserin von Rußland wirb in Jugenheim bei Darin- stadt zum 14. Juni erivartct. Eine aus Berlin eingelangtc Meldung stellt da» Gerücht von einer Eantidcttur reo Prinzen Friebrlch Karl auf he» spani schen Thron entschieden in Abrede. Die schon io lange schwebende Banksrage nähert sich letzt einer endlichen Entscheidung, ba der Fixaiizmluistcr Camphanscu seinen Widerstand gegen die llmwaiidlung der preußischen l» eine deutsche Rcichsbank »u» doch gusgegcbcn haben soll. Bci dieser i»Aussicht genommenen Umwandlung würde allerdings daö >846 binzugekoinmcne Privatkapltal auSscheiden unk der preußische Staat das von ihm in dcrBank und lür dieselbe beftndliche große Kapital von» Reiche zurückgczahlt erhallen. Sonst dürste der Ge- schättögang der hcrgcbrack'lc bleiben, kcrDlSconto- und Lombard- Vcrkebr also in alter Weile gepflegt werden. Für die V rivat- pcisone», »reiche als Inhaber von BankantbetlSscheinen letzt einen «hedlicheu Genuß auö dieser 'Anlage haben, wird die Umwand lung Verluste b«bciiührcii, auf »reiche icdocb nicht Rücksicht ge nommen »verte» kan». Der Bundcöiath wird sich zunächst mit den diesiailsigen Vorschlägen zu beschäftigen haben. AnS Frciburg wird gcschrieden: Bei dein irüberen Professor Karl Mciidcllohn - Barthoidn hat fick» die schon lange bemerkbare krankhafte Auucgilng zu völliger Geistesstörung gcstclaert unk c» ist derselbe vor Kurzem in eine entlegene Heilanstalt sür Geistes kranke wcggcbracht worden. Oesterreich. Bei Wien auf der Donau ereignete sich ein fürchterlicher Uiiglückviail, welcher leider elf Menichenlcbcn for derte. Vom sogenannte» Weidenhauic», den Massengut» tieren der DoiiatlregulirungSarbcitcr, wurde nur iür die Beschäftigten eine Uederilihr in die Lobau errichtet. Zur Vermeidung von Unglücksfälicn war eine die Uebenuhr betreffende Verordnung von der Direktion der ReguIirungSkbmmission erlassen worden. Trotzdem bestiegen gestern Morgens gegen 4 Uhr etwa 30 Ar beiter, zumeist Dalmatiner, das Ueberiuhrbcot und der Partie- sübrcr Eastcstarln handhabte das »linder. Kaum eine Klaitcrvon» linken User teS ncncn DonaubetteS cntiernt, kipple das ziemlich überfüllte Fahrzeug nm und alle da>!» Bciintlick c» steten in den Strom. Die mit dein Tode käüipicnden Kameraden z» retten, eilten schnell die Arbeiter vom linken Ufer mlt Stangen unb Stricken herbei, sprangen in losgelöste Zillen und ruderten rasch a» die Unglücköstätte ab. Erschütternde Scenen der Verzweif lung spielten sich aus den hochgchendcn Fluthe» ab. Der er wähnte Particstihrcr, Joses Castellarin, ein vorzüglich«:Schwim mer, erfaßte seinen füngcrcn Bruder Anw», um ihn zu retten. Letzterer umklammerte jedoch kramp'ihast dessen Arme. In dsssenp kritischen Momente näherte sich eine Zille den Ringenden. Josef Eastcllaiki wurde lebend in daö Fahrzeug gebracht, sein Bruder iedoch verschwand In den Wellen, ohne wieder zum Vorschein zu komincn. Vier andere Arbeiter »rollten gleichzeitig einen ihnen von» Ufer aus zugesteckten Haken ergreiien — Aue wurden sie jedoch von der Strömung erfaßt und von den Wellen fottgerlsscn. Rur Einer von diesen konnte gerettet werden, die übrigen eis ertranken. , Der „Bester Eorrespondenz" wird mitgeiheilt, daß Erzherzog Aibrccht aus die Anrede de» kroatische» Geistlichen ln Carlovago idle LoSISsung deö Landes von Ungarn betreffend) bei Nennung der Länder Dalmatien. Kroatien »nd Slavonlen sich vom Redner mit allen Zeichen deö MißnutthS entfernte und ihn weiter keiner Antworl würdigte Der Bürgermeister entschuldigte sich damit, daß der Geistliche angclucht habe, den Erchepzog begrüßen zu dürien. ohne Ersterem den Inhalt seiner Siede vorher »nitgethcilt zu haben. Die Convention Ungarns mit Rumänien über die Eisenbahn- Anschlüsse der rumänischen Eisenbahnen bei Orsova und Kron stadt ist unterzeichnet Beide Anschlüsse müssen binnen 4 Jahren ausgeführt sei», wogegen der betreffende Tarisartikcl von Ungarn zurückgezogen ist. Die Melkung von einer erneuten Zusammenkunft der Kaiser von Deutschland, Oesterreich und Rußland in Eins entbehrt noch (nach Wiener neuesten Depesche») jeder iactischen Untexlage. Ungarn. Die Rclchstagöscssiou soll Ende Juni geschlossen »verkeil. Die Gesetzvorlage über die Mittelschulen wird schwer lich vor dem Herbste vorgcnomnien werden. Ara»kreich. Die Bonapartisten kündigen bereits für die in fünf Departements auöstehcnden Wahlen folgende Eandidaturcn an: Seinc-et-Oiic: Herzog von Padua; Oise: Herzog von Mouckst»; Maine-et»Loire: Herr Louvct, ehemaliger Minister, oder Herr Berger, ehemaliger Abgeordneter; CalvavoS: Herr Provost he Launav; Seealpen: Prinz Napoleon (?) und Massena, Herzog von Rivoli. Der Eorresponbent des .'Journal veöDebatv" (Man beachte hie QuelIe! D. Red.) glaubt, Gras Hatzfeld wurde nickst »re gen der Hohenzokleni'Ecindltattn: nach Spanien geschickt, sondern um da» Terrain behulS Abschlusses einer deutsch-spanischen Offen siv- und Deiensiv-Allianz gegen Frankreich zu stubipeu. Das GroS deö linken CensrumS der Assembltze stellt dem rechten folgende Bedingungen: Ein die Auflösung der Nattonal- Vcrsaminlung in Aussicht nehmende» Ministerium wird gebildet; da» rechte Centn»», behält die Mehrzahl der Portefeuilles (sechS): dir drei anderen schien dem linken zu. ES soll dem rechten Cen tn»» auch zugestanden werden, daß ein solche» Cablnct, In wel chem die Orleanlsten den Vorrang haben, die Geschälte während de» Zeitraumes führe, der auf die Kaminerauflösung folgt. Diese Auslösung selbst wird al» unerläßliche Bedingung festgehaltcn. Broglic und die der Auflösung entgegen»»beitende», Blätter strengen sich sehr an, um das Zustandekommen eines solchen Ve> - ttages zu binden»; eS wird auch schwer halten und keinesfalls sogleich gelinge», gilt aber nicht kür ganz unmöglich. Die letzte Nummer de» Witzblattes „La Fronde" ist »regen einer Jlluslratton, auf »reicher französische Soldaten daS Porträt teS kaiserliche» Prinzen Iin Salon bewundernd, ff» ken Rus: Vivo I'lönworonr! auSvreehci», mit Beschlag belegt worden. Selttveiz. Der Ratlonalrcith wylbltc den Herzog auö kein Aargau zu», Präsidenten. VIceprasident wird wavrschciallch Ruchoynet werden. — Der Ständercith hat Köchli» auö Basel zum Präsidenten aewähtt. Italien, lieber die Krankheit des Papstes schreibt man au» Rom: Daö Fieber, den, Se. Heiligkeit seit einiger Zeit unter-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)