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Dresdner Nachrichten : 28.02.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189902287
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18990228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18990228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-02
- Tag 1899-02-28
-
Monat
1899-02
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.02.1899
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U'! ' , l» ä - « IN nachstehendes Telegramm zugegangcn >oir nicht, unseren ticsenipsuudene» Dank für die telea Kundgebung nuszusprechcu. welche Eiv. Excellcuz aus Anlas; der glückliche» Ankunft inncces Tninpfers „Bulgaria" an uns zu richten sie Güte liatten. insbesondere aber auch für die warme Anerkenn- ung. die Em Excellen; im Reichstage dem Pechalten der Affiliere und Mnnnschaslcn uttserer „Bulgarin" geipeudet haben." — Mit Eintritt der kühlen Jahreszeit hat sich der Gesundheitszustand in Kiautschou ganz erheblich gebessert. Von den wühlend der Lvnuiicr- nwnate durch das Klima hervoraeruseiieu Nraukheiten, dem Tvphus und der Malaria, kamen im Monat Dezember nur »och 8 bez 5 Fälle vor. die sämmtlich eine» gutartigen Verlaus »ahmen. H a m b u r g. Bei Eröffuuug der heute in den Räumen der Borienhalle stnttgehabtcn erste» ordentliche» Generalversammlung der Hamburg-Amerika-Linie (HaniPurg-'Amcrikanische Packetsalnl- AktiengcsellschasN wies der stellvertretende Vorsisrende des Aussichtsrnths ans das der Gesellschaft durch dieAnknnst der schon verloren geglaubten „Bulgarin" widerfahrene grosse Gluck hin. Redner gedachte sodann der Ehre, welche der deutsche Reichstag infolge der Mittheilung des Staatssekretärs Tirpitz dem Kapitän und der Mannschaft der „Bulgarin" erwiesen habe. Allen voran habe aber, wie immer. Se. Majestät der Kaiser sein warmes Interesse für Deutschlands Seefahrt durch ein Telegramm an den ersten Direktor. Balli». bekundet. Er glaube, das; dieses Tele gramm in seinen warmempfundencn hochherzige» Worten überall mit der gleichen Begeisterung ausgenommen worden fei. Der Vor sitzende machte sodann Mittheilung von den Stiftungen von je 10.000 Mk. für das Seefahrer-Armenhaus in Hamburg und für die Errichtung eines Seemannsbauses der Marine in Kinulschou und bemerkte hierbei: Wir gedenken dadurch des gemeinsamen Bandes, welches die deutsche» Seeleute der Kriegsmarine und der Handelsmarine verbindet. Wir gedenken dcS mächtigen Schuhes, unter welchem Beide stehen und des warmen Interesses und der Förderung, welche der Kaiser allen deutichen Seefahrtsunteruehm- ungcn zuwendet. Redner schloß mit einem begeistert aufgeuvm- menen Hoch auf Se. Majestät de» Kaiser. Der Präsident der Handelskammer, Wörmann. überbrachte die Glückwünsche der Handelskammer und der ganzen Knnfmnniischast. Er theilte mit, daß Handelskammer und Kansmannschast dem Kapitän Schmidt eine besondere Ehrung zu bereiten und für die Mannschaften um fassend zu sorgen gedenke»: er schloß mit einem Hoch aus den Kapitän Schmidt. Nachdem der Vorsitzende den Tank der Gciell- schast für diese Ehrung ausgesprochen hätte, begann die General versammlung. welche sich zu einer patriotischen Feier gestaltete. Dieselbe wurde ohne Debatte geschlossen. Hamburg. Drei Deputate der amerikanischen Negierung sind hier eingetroffen mit dem Aufträge, Deutschland zu bereisen, um sich über die Ausführung der jetzt bestehenden Fleffchichan- verordnung zu informircn, statistische Erhebungen anznslcllen und Untersuchungen über die Einzelfälle, in denen amerikanische Fleische waare» beanstandet werden, zu erheben. Posen. Tie Strafkammer verurthcilte die Verlegerin des völkischen Blattes „Goniec Wielopolski", Frau Dr. v. Rzepecka. wegen Aufreizung der Polen zu Gewaltthätigkcitcn gegen die Deutschen und Veröffentlichung eines Gedichts an die Jugend zu 600 Mk. Geldstrafe. Der Hauptinhalt des Gedichts bildete die an die polnische Jugend gerichtete Aufforderung, für die Wieder erlangung der Freiheit und Selbstständigkeit Polens zu kämpfen. München. Die Kammer der 'Abgeordneten nahm heute mit llO gegen 3 Stimmen den Artikel des neuen Gemcrbcstencr- Geketzes an, durch welchen für Waarenhänier. Großbaznre und der gleichen eine Umsatzsteuer von Vs bis 3 Prozent vom Umsatz fest gesetzt wird. Paris. Nach einem Telegramm aus Manila traf ein Bataillon des 23. Liiiien-Regimcuts in Cebu ei», um die Insel, deren Gouverneur keinerlei Widerstand leistete, zu besetzen. — In Manila wurden seit vier Tagen 8o00 Hütten. 60 steinerne Häuser und 150 eisenaedcckte Holzhäuser ein Rand der Flammen. Die Ankunft des deutschen Kriegsschiffes „Kaveri» Augusla" erweckte große Befriedigung unter der europäischen Bevölkerung. Madrid. Die Abstimmung des Senats über die den spanisch-amerikanischen Fricdensvcrtrag betreffenden Regierungs vorlagen wird wahrscheinlich morgen stattsinden. Man gläubt. das; Ministerpräsident Sagasla für die Vorlage die Stimmenmehrheit erlangt, daß aber im Falle seines Sturzes wieder ein liberales Kabinet an's Ruder kommen werde. — Der „Liberal" veröffent licht einen Brief Enstclar's, in welchem dieser die vom Grafen Almenas gegen die Generale gerichtete» Angriffe tadelt. Man müsse es den Gerichten überlassen, den wahren Sachverhalt fest- znstellcn. Eastelar erklärt ferner, daß er ein Anhänger der Einig ung oller Liberalen sei. London. 'Aus Penta Telgada werden Berichte der ge retteten Passagiere der „Bulgarin" mitgctheilt. Darnach flüchteten nach Abgang der Boote, am 5. Februar, alle in die Küche, dem einzigen trockenen Platz: sie erwarteten ;edc» Augenblick den Untergang des Schiffes. Man hörte darnach, wie die Ovcriugenieure befahlen, das Feuer anzuhalten und an den Pumpen zu arbeiten. Sie drohten, daß sie den Ersten »iedcrichicßen wollten, der die Arbeit aufgsbe. Ter Rest der Maniischatt mußte die Ladung in's Feuer wersen und verbrennen. Mit Weizensäcke» und hölzernen Schnh- nägeln wurde der Kessel geheizt. Das Schiff richtete sich allmäh lich auf und begann langsam südwärrS zu fahren. Ter Gestank der Pserdeleichen im Schiffsraum war so furchtbar, das; man den Ausbruch von Krankheiten befürchtete. Nach iechs Tagen mäßigte sich der Sturm, die Schiffsluken konnte» geöffnet werden. Tie Mannschaft warf nun die Pserdeleichen in's Wasser. Am 20. ge lang es den Offizieren durch Anbringung eines geeigneten Takel werks den direkte» Kurs nach den Azoren ciiizuichlagen. Alle Ge eckten sin? voll Lobes für den Kapitän und den erstell Ingenieur, welche während der gefahrvollsten Zeit schwer für die Rettung des Schiffes arbeiteten. Hongkong. Tie Regierung der Filipinos hat eine Erklär ung veröffentlicht, in der es heißt: Die Filipinos bezeugen vor der civllisirten Welt, daß sie bis znm Tode gegen den Verrath und die rohe Gewalt der Amerikaner kämpfen wollen, und daß auch die Frauen erforderlichen Falls an dem heiligen Kriege für dic Unabhanaigleit theilnehmen werden. Die Berliner Börse verkehrte heute im Ganzen in fester Haltung. Anregend wirkten außer der Kaffeuerled'gung des Ultimo die günstigen Situationsberichte aus Rheinland und Westfalen; ferner waren allerhand Gerüchte über den heute erscheinende» Jahresabschluß der Deutschen Bank verbreitet. Der heute publizirte Reichsbankausweis weist eine wesentliche Erleichterung des Status der Bank aus. Von Bankaktien waren die meisten Welche gut behauptet. Deuttche Bank selbst lebhaft umgesetzt, ferner Kommandit- rmtheile und Dresdner Bank gut beachtet. Enenbakmaktien Kill, aber fest: die Kurse waren durchweg Höhe,. Von Montanakticn waren namemlich Kohlenaltieu hoher. cs stimulirten der Jahres abschluß der Hibernia und der 'Monatsalisweis von Gcljenkirchcn. Renten behauptet. Türkenloosc merklich anziehend, Russen leb hafter umgesetzt; heimische Fonds fest- Privatdiskoiit R/-, Pro;. — Loco -Spiritus aus mangelnde Kauflust und großes Angebot schwach: 70er 10,6Mk. oder 10 Pfg. niedriger. Der Getreide- Markt lag anfangs fest, schwächte sich aber später ans mattes Amerika und aus die Nachricht, daß das Angebot von 'Argentinien groß und dringlich sei, wesentlich ab. Weizen und Roggen gingen wieder 50 Pfg. zurück, Hafer unbeachtet. Nach privaten Ermittel ungen wurden bezahlt für Weizen l58 bis 158,25 Roggen l-i-1 bis 111,25 Mk.. alles effektive Mailieferung. Nach Ermittestnig der Eentralnvtiningsstclle der prenßiichcn Landwirthschastskamniern wurden bezahlt in Berlin: Weizen 162, Roggen li-t.50, .Hafer 113 Mk.. i» Stettin-Stadt: Weizen 157, Roggen 112, Hafer 132 Mk — Wetter: Frost : Westwind. M. (Schlich.) ercdii 231M Diöcomo 203,70. Drcidttkr Bank Lombarde» MM. Laurohüttc —. Ungar, vioid —, „Ew. Excellcnz verfehlen, mit Eniiaoungcn beehrt die ' -------------- geschädigte Deutsche durch zinsfreie Darlehen zu unter durch Zahlung von Stipendien einer ganzen Reihe tu Werker und Laudwirthe de» Besuch staatlicher Fachschu worden waren: Ihre Excellenzen die Ltaatsmiiiisler Tr. Schling und Dr. v. Cepdewitz und General- . ^ lentnant v. Funcke, ferner der Präsident des Oberlandesgerichts werter u»l Lvßnitzer. Geb. Rath Dr. Barchewitz. der Präsident deS Landes- möglichen. Medizinal Kollegiums Geh. Rath Dr. Günther, Generalmajor ' Freiherr v. Ende, Geh. Rath Dr. Rittcrslädt, der Generaldirektor der König!. Staatseiseiibahucn v. Kirchbach. der Senatspräsidcnt beim Lberlandesgericht Hardraht. der Präses des katholiich-geist- . Leopold, der Direktor vom K. K. Ministerium für lichen Konsistoriums Maaz, der Herzoglich Sachseii-Alteiiburgischc Kauuiicrhcrr v. Stammer, die Königs Kammcrherrcn r>. Schöiillerg- Mockritz und v. Arnim-Peres. Geh. Jnstizrath Börner, Obcr- lviisislvrialrath Mensel, Geh Regicrnugsrnth Dr. Roscher, Oberst von der Armee Freiherr v. Stralcnheim. Geh. Regicinngsrath Dr. Forker-Schiibaucr. Oberst Frechen v. Fricseii-Miltitz. Oberst leutnant Freiherr v. Oppeil-Hlitdenbcra. Geh. Finanzrath Dr. Wächter. Geh. Schnlrath Grüllig und Geh. Bauratt, Lehmann. — Ihre Majestät die K önigin unterzieht sich zur Zeit einer Kur beim Geb. Mrdizinnliath Dr. v. Reicher. — Sc. Königs Hoheit der Prinz Georg empsiiig am Sonntag 'Nachmittag den 'Abtheiluiigsdirektor im Jinanziiiinisterirnn. Herrn Geh. Rath Hoffman». — Ihre Hoheit Herzogin Friedrich von Schleswig- Holste i n beehrte gestern das Magazin von I. Olivicr, König!. Hoflieferant, Pragcrstraße. mit Ihrem hohen Besuch. — De» Knniincrhcrrndleiist bei Sr. Majestät dem König hat bis znm 4. März der Königs Knnimerherr Freiherr v. Finck ans Nöthnitz übernommen. — Herr Gelieimrath Professor Dr. unserer Königlichen Frauenklinik, hat Kultus und unterricht in Wien einen Ruf als ordentlicher Professor für Gcburlshilfe und Ghnäkologie an die deutsche Universität in Prag erhalten, hat diese» Rus jedoch abgelehnt. — lieber „Sttmmrecht und Wählbarkeit für dic Ha ndels- und Gewerbeka mniern im Königreich Sachsen" hat der erste Sekretär der Handelskammer z» Leipzig, Herr Dr. jur. I. Gensel. im Auftrag der Kammer eine Abhandlung veröffent licht. die sich sehr eingehend mit allen einschlägigen gesetzliche» Be stimmungen. wie solche seit Begründung der Kammern erlassen worden sind, befaßt. Das Ergebnis; der Erörterungen des Ver fassers ist »ach dem „Leipz. Tagcöl." Folgendes: 1. dic Scheid ung der Wahlberechtigten für die Handels- und für die Gewerbe tamm errichtet sich lediglich nach den landeSgeietzlichen Bestimmungen, wobei ffir die Begriffe „Kaufmann" und „Fabrikant" noch letzt die bezügliche» Vorschriften «r» 8 21. Abs. 1, unv 8 25 ä) des im klebrige» aufgehobenen Gewerbe- und Personnlslencrgcsetzes in der Weise zu Grunde zu legen sind, wie sie durch die Praxis ein gebürgert sind. Bezüglich deS Begriffs „Kaufmann" kommt er gänzend die genauer gefaßte Begriffsbestimmung des Handels- aeietzknichs in Betracht. 2. Wenn ein als Kaufmann oder als Fabrikant zn erachtender Gcwerbtreibender, dessen Einkommen aus Handel und Gewerbe den Betrag von 1900 Mk. übersteigt, zu einer Zwaiigsinining herangezogen wird, so bleibt dies ebcivo einflußlos aus seine Wahlberechtigung und BeitragSvsticht für die Handelskammer wie umgekehrt dic Heranziehung eines Haudwcrkers zu einer Berufsgenossenschast ans dessen Wahlberechtigung und Beitranspsticht für die Gewecbelammcr. 3. Sv lange dic Rechte und Pflichten der Handwerkskammern in Sachsen den Gewerbe- kammern übertrage» sein werde», bleiben auch die ans sie bezüg lichen Bestimmungen des Gesetzes vom 26. Juli 1897 ohne Einfluß auf die Frage der Zugehörigkeit zur Handelskammer oder zur Gewerbekammcr. — Dem Jahresbericht des Landes-Mcdizincil-Kolleginms für 1897 ist mit Bezug auf die sä ch s is ch e n L terb l ich t e i ts- uiid K ra n l h e r ts; ust ä n d e zu entnehmen, daß im Berichts jahre 92,303 Gestorbene» 1.53,663 Lebeudgeborciie gegeuüberstchcii, sonach sich ei» Geburtenüberschuß von 61.360 ergiebt. An Diph therie. Keuchhusten, Scharlach, Maier». Thphiis, Luiigentubertulosc und Krebs sind im Berichtsjahre insgeiammt 4110 Personen, das sind 513 weniger als im Vorjahre, gestorben, so das; denselben von sämmtlichcn Todesfällen nur 1,1 Pro;, gegen 5,3 Prvz. im Jahre 1896 zur Last fallen und nur 1,06 pro Mille der Bevölkerung durch diese Krankheiten verloren wurden. Eine gleich niedrige Mortalitäts- zifser hat keines der volausgcgnngencn 21 Jahre aufznwcisen, und in dieser Richtung bietet das Berichlsiahr sogar »och wesentlich günstigere Verhältnisse, als das bis daher betreffs der Verluste durch epidemische Krankheiten beste Jahr 1895. in welchem diese Ziffer 1,11 pro Mille beting. Der Rückgang der Sterbeziffer ist vor nehmlich der bedeutenden Abnahme der Todesfälle durch die Diph therie zn danken. Dic Todesfälle haben mir unter der ländlichen Bevölkerung zilgenommen, in de» Städten dagegen sich vermindert: namentlich sind in de» drei Großstädten dic Verluste weit geringere gewesen. Die günstige» Verhältnisse, welche das Jahr !896 rück- sichtlich der Mortalität durch Scharlach geboten hakte, habe» auch im Berichtsjahre angedailcrt, denn die dieser Krankheit zufallende Sterbeziffer beläuft sich wieder »nr ans 0,11 pro Mille; nur Gegensätze nun Vorjahre die Eiubiißc durch Scharlach größeren Städten eine weientlich geringere. — 'Nach den geringen Verlusten, die durch die Maier» in den Jahren 1891 und >895 verursacht Ware», war 1896 dic 'Mortalität nicht unerheblich ge stiegen. doch hat dieselbe im Berichtsjahre bereits wieder ab- gciiominen und ist infolge dessen der Antheil. welcher der genannlcn Krankheit an der Gesamnitsterbezisfer zufällt, von 0,22 pro Mitte aus 0.18. pro Mille zlirückgegangeii. Recht beträchtlich — von 208 im Voriahrc ans 272 — haben sich die durch Tvphus veranlaßten Todesfälle vermehrt, was um so mehr aufsällt. als die Sterblichkeit infolge von Tvphus vom Jahre 1889 bis 1696 stetig sich ver mindert hatte. 'An Lungentuberkulose sind 7652 Personell. 52 weniger als im Vorjahre gestorben. Es sind dies 8,2 Proz. der überhaupt Verstorbene» und l,97 pro Mille der Bevölkerung. In de» großen Städten, in welchen bisher schon immer die Verluste durch die genannte Krankheit größer waren als in den kleinere» Städten und Dörfer», kamen aut 1000 Lebende 2,19, in de» letzteren nur 1.83 Todesfälle Ta 1896 2,Ol pro Mille der geiannnten Bevölkerung an der Lu»gentnberk»lo>e verloren gingen, läßt sich gleichwie in de» vorausgegangenen süns Jahren auch im Berichts unterstützen und unger Hand- >ulen »u er- So übe ein jeder Zuwachs ini Innern des Reiches unfehlbar seinen segensreichen Einfluß auf die Kräftigung deS Dciitjchthums in den Ostmarken aus. Bon diesem Gesichtspunkte aus sei dic heutige Bersammlniig ciuberusen worden und er richte jetzt an die A »wesenden die Frage, ob sie mit der Gründung eines Zweigvcrcins für Dresden und Umgegend einverstanden seien. Als sich hiergegen kein Widerspruch geltend machte, wurde zur Wahl des Borstands geschritten. Ans Vorschlag des Herrn Bankier Fritz Günther werden dic bisherige!! verdienten Leiter des Vereins, die Herren Generalmajor V.Kusservw, Koininerzienrath Hahn, Rechts anwalt Schubert und Bcraiiispektor Hitler, durch Zuruf einstimmig in de» Vorstand gewählt. Herr v. Knsserow dankt in seinem und der übrige» Herren 'Namen für die ihnen erwiesene Ehre. Hieraus erstichtc der Vorsitzende die Versammelten, den Vorstand noch durch die Znwahl folgender Herren: Lberregierungsrath Stübcl. Bankier Fritz Günther, Bnchhändler v. Zahn, Kommerzlenrath Schlüter und Stnd, Rnthgeiis zn vermehren. Die Wahl sämmtlichcr erwähnten Herren erfolgte wiederum einstimmig n»d zwar durch Zuruf. Alle Herren nahmen d ulkend an. Zum Schluffe wurde noch bekannt gegeben, daß der Mindestbeitrag von 1 Mk aus 4 Mk. herans- gcketzt worden sei und das Bücher zur Gründling von Büchereien in den Ostmarken von Herrn Buchhändler v Zahn angenvnimcn und weitcrhesördict würde». — Hoffentlich ist die Arbeit des Vereins in Sachse» von gutem Erfolg begleitet und macht sich dic werbende Kraft der einzelnen Vereinsmitglieder in glänzender Weise geltend. — Scho» seit längerer Zeit hat das städtische Tiefbaiiaint die vorläufige» Pläne für den König Albcrt-Park in dcni Heide-Dreieck, das das Onellengebret des alten Wasserwerkes unnchließt. iin Großen und Ganzen sertiggestellt. neuerdings ist es damit beschäftigt, sie endgiltig aus Grnnd der inzwischen be schafften Höhenpläne feslziilegen. Die Turchführling wird sich jedenfalls aus viele Jahre erstrecken, da nur die Zinse» dcS Kapitals der König Albert-Stiftung (100.000 Mk.) hierfür alljährlich Ver wendung finden sollen. Was die Planung anlangt, so sieht sie den Hniipteingaiig in der Nähe des Albrechtssthlosses vor, doch in auch für sonstige Zugänge Sorge getragen. Bereits im vorigen Jahre ist man bemüht gewesen, einige Uebclstände an dem Pillnitz- Mvritzbnrger Kommuiiitationswege zu beseitigen, indem man den Reitweg über die Brücken sühtte, die Wege sür den Fahr- und Reilnei lelir tiimiiw »uv aus der Südseite einen beanemen Wat! >ahre eine Besserung in der Mortalität konstatircii. — Ungefähr 60 bis 70 Herren hatten sich granrsur« IKK SO. LlaalSbah» Porv>grel>m —. Ruhiz. Paris. >0 Mir Mibmittanüa Rente 102,00. Italiener SSM. Svanier S1,S7. Partiigt len 2LM. Türken 23.70. Lürkenlaoie lI7,70. Ouomanbank SW,00. «taats- bahn "73,00 Lombarden —. Unregelmäßig. Paris. Produltenmartt. Legen per Februar 2l,S5, per Mai-August 2I.2S, mal«. Lübal per Februar KM, per Mai.Auguft 10,7S. ruhig. LpiriluS per Februar 10,7d, per Leplember-Dczember SI,00. behauptet. Amsterdam^ Produltcu.Bcricht. Legen per Marz ISO, per Mai —. bkoggeit per Mär« III. per Mat >38, per Oktober l2L. Landau. Produktenbericht. Betreidemarkt ruhig, aber stetig, englischer Sh., amerikanischer l Sh. höher alb Vorwoche. — Wetter: Rachtjrost. Setzen LtrtltcheS und Sächsisches. — Gestern früh unternahm Se. Majestät der König mit Sr. König! Hoheit dem Prinzen Georg einen Jaadausflug nach dem Grillenburner Revier. Die Rückkehr erfolgte Nachmittags. — Gestern Nachmztag 7,6 Uhr fand bei Ihren Königlichen Majestäten zu welcher die nachaencwnten Herren ... , . . . Sonntag Mittag auf die Ansiordcmno des Vereins zur Förderung deS Dent sch- t h u ins in den O st mark e n im kleinen Saale des VereinS- hauses behufs Gründung eines Zweigvcreins für Dresden und Umgegend znsanimengeknndcn. Gegen N-I2 Uhr erösfnete Herr Generalinawr v. Knlserow die Versammlung und gab zuiiächft seinem Bedauern Ausdruck, daß die bisherigen Hauptsörderer und Freunde der Vereiilsbestrebungen am Erscheinen verhindert seien. Herr Kvmmerzienrakl, Hahn sei erkrankt und die Herren Rechts anwalt Schubert und Berginipcttor Hitler seren durch anderweitige Gründe vorn Erscheinen scrngehaltcn. Hieran! brachte Herr v. Knsserow in kurzen, markigen Worten ein Hoch ans Ihre Maje stäten den Kaiser und König Albert von Sachse» aus. in das die Versammelten begeistert cinstimmten und entwarf in treffenden Zügen ein Bild von der Entstehung und den Zielen des Vereins Als vor sechs Jahren eine Maffendcvutation der in den Ostmarten lebenden Deutschen dem Fürsten Bismarck ihre Huldigung dar- brnchte. mahnte dieser znm kräftigen Znsamme»schl»ß aller in der Ostmark lebenden Deutsche» zur Abwehr der nbcrhand nehmenden Macht des Pvlciilhiims. Dieser Anregung habe der Verein sei» Entstehen zn verdaute», der cs sich zur Aufgabe gemacht habe, das deutsche Volk über die Bedeutung der postiüchcii Frage aus- znklärcii und die in den Ostmarken lebenden Deutschen zu einer energischen Vertretung ihrer nationalen Interessen aimnrütteln Manche Erfolge habe der Verein bereits gezeitigt und nicht zum Wenigsten sei er in seiner Arbeit durch das energische Vorgehen der Regierung in den letzten Jahren gefördert worden. Trotz der vcrlcmndcrischen und gehässigen Angriffe, welche von polnischer Seite gegen de» Verein untcriiommcli würden, trotz des wirth- schastlichen Boykotts, der täglich dort gegen die Deutschen ge predigt werde, hätten sich doch in den Ostmarken 80 Ortsgruppen mit ungefähr 12,000 Mitgliedern gebildet. Einen besonders schönen Erfolg seiner Thätigkcit könne der Verein darin erblicken, daß vei der letzten Reichstagswahl 27,600 deutsche Stimmen mehr gegen früher abgegeben worden seien. Um biese deutschen Ostmärker im Kampfe um ihre nationale und wirthschastliche Existenz zu unter stütze». sei vor allen Dingen materielle Hilfe nöthkg. Deshalb babe der Verein schon von Anbeginn seines Bestehens erhöhten Werth aus Werbung von Mitglieder» und Bildung von Zweig- Vereine» im Innern des Reichs gelegt. Könnten diese Ziveig- vereinr an der Erfüllung de, Bereinsausgaben auch keinen unmittel bare» ckntheil nehmen, so sei doch ihre moralische und materielle Hilfe nicht zu entbehren, die dem Verein den nothiaen kraftvollen Rückhalt gebe. Hierdurch sei es dem Verein möglich gewesen, den bäuerlichen Mittelstand durch Ausgabe von P/iplozentigen Amorth- satwiishypocheken vielfach von seinen hohen mit 6—7 Proz. ver zinslichen Hypothekenlasten zu befreien, viel» durch den Boykott Reilverielir trennte und auf der Südseite einen beauemcn Waldweg sür Spaziergänger anlegte. dessen Umgebung neuerdings von der Stadtgärtnerei bepflanzt worden ist. Ebenso bat nian begonnen, einen langsam bergan steigende» Weg auf den Wolfshngel zu bauen, dessen gelinde Steigung cs auch älteren Leuten ermögliche» wird, den Wolsshügel mit leincr schönen Aussicht über die Wald ungen dc> Heide und das Elbthat ohne große 'Anstrengung zu er reiche». Endlich sind i» die tiefeingerisienen Bachthäler Einbauten von Querschlägen im Wast'erlauf licrgestellt worden, um die Thal sohle zu heben und Raum zu gewinne» zur Anlage von Fußwegen entlang den Büchen. Ans dem Areal ielbst ist dic Anlage eines großen Sees geplant, ähnlich der 'Anlage des Earolasces ^ im Großen Garten, doch wird der See durch Brücken und Wege mehrfach durchschnitten. Oberhalb dieses Zees soll ein großer sreier Platz angelegt werden, welcher 'Raum für ein Restaurant zn bieten vermag. Der See wird gebildet durch den Zusammenfluß des Gntebornbaches und dcS Schvteiigrundbachcs. Der letztere Bach wird verlegt und der malerische Schotengrund in eine schattige Waldviomenade nmgewandelt. Zur Entlastung der Bautzner Chaussee, auf der demnächst der elektrische Straßenbahn betrieb eröffnet wird, sollen neue Straßen durch den König Albcrt- Park angelegt werden. — -soeben ist ein neuer Band der Zeitschrift des Koni gl. Sachs. Statistischen Bureaus (zweiter Abschnitt der Beilage zum 15. Jahrgang) erschiene», der die Statistik der Tampfkestel und Dampsniaichineu im Königreich Sachsen vom I. Januar 1896 enthält. Aus dem reiche» Material sei nur Einiges herausgcgriffcn. Die Zahl der feststehenden Dampfmaschinen ist vom Jahre 1816—1896 von 197 ans 9677 gestiegen. Jn der Kreis- hanvtiiinnnichnst Leipzig ist die Zunahme am stärksten gewesen. Auf je 391 Einwohner kamen im Jahre 1896 eine Dampfinaichinc. gegen 510 Einwohner im Jahre 1886. Von den 9677 Dainps- »inichineii waren 27 Proz. i» der Textilindustrie, 15,87 Proz. in der Industrie der Nahrungs- und Geiiußmittcl und 12 Proz. im Berg- und Hüttenwesen beschäftigt. — Mit den K r o »k e ii ka s s e » v erh ä l tn is s cn an den Sächs. Staatsbahnen befaßte sich eine am Sonntag Mittag im Paßen Trianoiisaale abgehaltene, aber nur mäßig besuchte öffent liche Eisen ba h iia rb ci l er-Versa ni m l >i »g. In dem einleitenden Referate bemerttc der erste Redner, daß mit der Neu- urganvation der Ge>ie»aldilettioii der Sächs. Staatsbahnen dic ist im ichk'" früher gewünschte Zusammenlegung der bisher bestandenen in den Betriebskrailkentäffeii slattgefinide» habe. Die Kassenmitglieder hätten aber durchaus keine Veranlassung, mit den festgeietzten Statute» zufrieden zu sein, den» sie enthielten zuin Theil eine Menge Verschlechterungen. Die aus Veranlassung der Verwaltung von den Arbeitern ausgesprochenen Wünsche seien anfänglich zwar aiiertannt. aber in dem Statut nicht berücksichtigt worden, so daß dic Mitglieder nur wenig Einst»!; aus die Kassenverwalliiiig aus üben könnten. Die Venvattiliig habe cs sich mit der Neuorgani- jation der Kasse sehr leicht gemacht, indem sie sich einfach nach dem Statut der bislang bestandenen Wertstättenkraiikenkasse ge richtet habe und dem einige bedeutnngslose Bemerkungen hinzn- gcsügt habe Auch hier könne man wieder lagen: „Es erben sich Gesetz imd Rechte wie eine ewige Krantheit fort". Der nächste Redner beklagte sich über die Gleichgiltigkeit der Werkstätten arbeiter. denn von den 1000 in den Friedrichstädter Bahnwerk- stätten beschäftigten Leuten »eien kan», ein halbes Dutzend in der Versammlung anwesend. Hierauf sprach ein älteres Mitglied und empfahl, in Ziitiiiift geeint und bittweffe vorzugehen, denn bei denr ausgeprägten Gerecht igkeilssin» des neue» Herrn General direktors könnten die Mitglieder dann auch ans Abhilfe rechnen: er warne vor allzu vielem Wühlhudern. Nach längerem Meinungs austausch wurde ganz bewndcis getadelt, daß die Nertreterwahlen zur Krankenkasse zn spät veröffentlicht worden seien. Schließlich wurden für die verschiedenen Bahnhöfe diejenigen Persönlichkeiten bestimmt, welche sich dazu eignen, bei Regelung der Krankeilkakscn- vcrhältnisse die Interessen der Mitglieder zu vertreten. — Ter Alldeutsche Verband (Ortsgruppe Dresden) ver anstaltet heute Abend um 8 Uhr im Hotel Kasterhos (Stadt Wien) einen Vortragsabend. Herr Negicruiigsbansübrer Otto Eolberg wird über „die Fortschritte auf dem Gebiete der Strcitkräfte zur See innerhalb der letzten zwanzig Jahre und die Seeschlacht bei Santiago sprechen". Der Vortrag wird durch entsprechende Licht bilder illustrirt. Gäste sind willkommen. — Vorgestern Nachmittag 4 Uhr fand das Begräbniß des am Dienstag todd im Hamburger Hafen oufaefuiideiieir und nach hier überaesührten Kapitäns Carl Friedrich Rauhe ans dem Friedhöfe der Markus-Gemeinde in Picschcn statt Wie amtliche Unter- inchlliigen in Hamburg ergeben haben ist sestgestellt worden, daß R. vor dem Schlafengehen noch den Kaiütenosen angeheizt hat und i» de» sich entwickelnden Kohlcnvniddämpfcn erstickt ist. Schier »»absehbar war dic Begleitung zur letzten Ruhestätte. Der Militärvercin Pieschen erwies dein langjährige» Kameraden mit Fahne und Gewehriektion die letzte Ehre In der Parcnlationshalle sprach Herr 1'. MagirinS-Pieschen auf Grund des Schriftwvrtcs: l. Thessalonicher 1, ll „Ringet darnach, daß ihr stille seid" erhebende Worte des Gedenkens. Choralmnsik und erhebender Trauer- gcsang schlossen dic Feier. Dem Sarge folgten sodann zahlreiche Beamte und Bedienstete der Schiffsbauanstalt der „Kette", sowie viele Kapitäne und Mannschaften hier lagernder Elbschiffe. Gebet und Segen schloß dic Feier nm offenen Grabe. — In Folge erheblicher Zunahme des P ostverke. hrS wer den von den im Königreich Lachsen gelegenen Postagenturen vor- Postämter 3. Klasse umaewaudelt werden. — Im Verein Volkswohl findet übermorgen, Donnerstag, Abends halb 9 Uhr im oberen Saale des Äolksheims, Wasserstr. ?, der vierte Vortrag des Saniariterkursus statt. — Der vom Barmherzigkertsverein „Bettel st »deuten" am vcranngenen Svnntaa im Hotel „zum Schwan" veranstaltete humoristische Gesellichaftsabend hatte sich eines sehr anten Besuches zn erfreuen. Die zündenden Couplets des be liebten Humoristen Herr» Mörbltz hatten einen durchschlagenden Erfolg. Die ausgestellte Wciarenlotterle erfreute sich ebenfalls . . — „ . - . „ - . - eine- guten Absatzes, so pekuniären Erfolg dieses A> Gute kommt, zufrieden sein Waarenlotterie erfreute sich daß der rührige Verein mit den« bendi, welcher verarmten Dresdnern »i» kann.
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