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H V. Sonnabend, den 7. Januar. kluae rri^btcr. Dm Ukorgenlande lebte ein Tischler, er arbeitete fleißig und »nie bieder und rechtschaffen und des- balb allgemein beliebt, teilte Lbefrau versorgte ihre 5 Rinder und die Mirtschaft, so daß ihr wenig Zeit blieb, anderer Frauen Tugenden z» beleuchten, »nd so lebten die Lbelente einträchtig viele Dabrc lang beieinander inid das Leben spann sich einförmig ab, -Lines Tages min, beim Masserholeu, bemerkte oie Lbefrau, daß die Nachbarin ein paar neue f'-mtoffel trug, welche ibr sehr gefielen und sie er- kündigte sich eifrig, wo diese gekauft seien »nd was ne gekostet hätten. Nach dem Mittagessen, als der Tischler eben seine Pfeife angezündet »nd deshalb die Acit am günstigsten war, brachte die Lbefrau die neuen Pantoffel der Nachbarin zur Sprache. — Mie reizend sie anssähcn, — wie nett sie kleidete», - wie dauerbaft sie gearbeitet und dergl. mehr, Der Tischler aber hatte wenig Interesse a» derlei Dingen und lenkte das Gespräch ans einen anderen Gegenstand über. Der Frau aber ginge» die Pantoffel nicht ans dem Kopfe »nd am Abend sagte sic: „Lin paar solcher Pantoffel, wie die Nachbarin bat. muß ich babeii, die kannst Du mir schon kaufen, ,b arbeite die ganze Mache »nd gönne mir sonst nichts, - de» Munsch will ich erfüllt haben," Der Tischler aber erwiderte er müsse seine Bretter bezahle», der Lieferant dränge schon längst, und er habe vorläufig keine» Piaster übrig, PKi!" sagte sie, „im Mietshaus da kann es kosten was es will, da wird gezecht und gespielt, iz» hast Du stets Geld, aber um Deiner Fra» -ninal eine Freude z» bereiten, dazu reicht's nie mals! Dn gibst mehr Backschisch an eine hübsche Kellnerin, als die Pantoffel wert sind!" Knd eiter spann sich der Liren „nd schließlich sagte sie: „Dch geh' jetzt, mir ein paar solcher Pantoffel >, kaufen, »nd D» inußl sie bezahle», der Lchnh- nicher lvrgt einstweilen." „Das sollst Dn Dir unterstehen!" sagte der -schier i» der bilderreichen Lp rache der Morgen - nder, und als sie sich trotzdem zum Gehen an iekte, schob er sie etwas nnsanft von der Tür, „Tyrann! — Barbar! — herzloser Mensch! liigeheuer!" — so schimpfte die Fra», Das Metermaß, das der Tischler in der pand nelt, wollte diese Aeußerungen nicht dulden und nachte sich deshalb auf dem Küche» der Fra» z» baffen, Ku» war es aus. — Meinend und schreiend ief sie zu ihrer Mutter, die glücklicherweise noch >ebte. Km anderen Morgen kam sie wieder und äumte stumm ihre Lachen zusammen, um sie zu brer Mutter z» tragen. Der Manu suchte sie z» begütigen, sie ließ 'sich aber nicht ninsliiiiuic». «rotzig wies sie jeden Knnälierungsversuch zurück, >a selbst die in Aussicht gestellte Beschaffung der streitige» Pantoffel half nicht, sie zog fort,' und als sie der Lischler mit Gewalt zurückhalteu wollte, ivurde er von den Kruder» der Fra», welche sie mitgcbracht batte, »in ihr beim Umzug zu helfen, unsänft beiseite gestoßen. — Lo wurde ein Ltstch Möbel »aä, dem anderen in den Pos gestellt und der Maaen erwartet, Dn seiner Kot lief der Tischler zum Kadi und bat um Pilse, - „Sei so gut!" flehte er, als der > Kaöi wieöerholt den Kopf fchnttelte, „schtche eiuiae Deiner Diener und lasse ihre Brüder von meinem Pose weise», — ich kau» doch nicht die Mirtschaft führen und die Kinder vertorgen, ich muß »u unterbrochen arbeiten, um nusern Unterbalt zu ver- dienen, bitte, bring' meine Frau zur Vernunft." Der Kadi ging würdevoll im Dimmer ans und ab, und als der Tischler geendet, blieb er sieben und dann sagte er feierlich: „Tor, der Du bist! Lasse Deine Frau rubia ziehen, und ihre» Brüdern aib ein Frühstück, - Geh!" Neis geparniscdtä Sonetten jetzige» Remitier UNei-sge» i» Ift'äseti >«>!». Sie füllt nicht ein. Kachdem eiiiinal das Lis gebrochen, wurde man auch gegenseitia gesprächiger, der palmenwein tvar vorzüglich und' nach dem dritten Glase lachte und scherzte die Geselhchaft, Dabei kam die Frau; denn es war eben der Magen angekoiiimen, starr bleibt sie a» der Tür stehen, ibr Man» sah gar nicht mehr betrübt aus, im Gegenteil, er «nachte ein sebr vergnügtes Gesicht, und als die Brüder einen Lchrank erfaßten, der etwas schwer war, da half er mit. „Laßt einmal de» Lchrank stehen," sagte sie, „und das sinnig draußen wird wieder herein- geschafft!" Und die Arme in die Leite stemiiiend zu ihrem Manne gewendet, sprudelte sie: „Kicht wabr, Dir wär's wohl ein rechter Ge fallen, wenn Du mich los warst, da könntest Du ja ganze Käcbte schwärme». Kein, nein, die Freude wollen wir Dir denn doch nicbt machen." Kach kurzer Deit stand alles wieder an seinem Fleck und der Tischler ging in die Merkslatt und indem er sein Käppchen in die Pobclspäne warf, sagte er: „ K a p p e a b v 0 r d e r M eisbeiI unsers Kadi' L- -. lr l c gft te G e w 0 p n p e i t. Buchhalter: „Porr Prinzipal, ich bitte für niorgeil »ui Urlaub!" Prinzipal: „lvas babeii Lie denn vor?" B » ch baI«e r: „läochzeit Hab' ich, Perl lNeyer!" Prinzipal: „Dum drittelt lNale? Aber Mensch, aewöbnen Lie sich doch endlich mal das lin INöcäcl liegt oft cnne grosse ticke llnä ob er kalt, ir ölclerrcb ungewiss: llnä oocb äe» 5anä;cbäcen siebt voll stiääetuis Lnlttwee man gehn recbt oll in kleene 5cbiicke, Drum biläcl ooch clie grösste Maueräicke lier» kinlall iimner »och kee» hiiiäeruis, llnä äarum kriegte oocb en äiclen biss üan?. uuerwaräet äie flugustusbricke, stock wklin's ooch bröckelt >tuä es an äeu Kragen I l)en krageuschtcencn gebt am Ilrickeit>oeb, Deswegen scbtcbl äie stricke lauge »oeb! llnä was oocb äie berliner Ireiuälicb saget«: Sie äbnt äem Istosseblatt nickt äeu stelalle», klul seine» blosen Muuscb bni cinrulallcu. Traurig ging der Tischler, es wollte ihm dünken,! daß ihn der Kadi zum Karren hielt. Doch wußte! er vorläufig keinen andere» Kat und als er vor,» - Krämer vorbei ging, nahm er eine Flasche Palmen : wein init, Du Pause aiigekoninren, trug er zu essen auf und lud die Brüder zum Frühstück. Kach einigem Döger» folgten diese der Linladnng, — es war ihnen der Tischler ja immer ein lieber verwandter gewesen. NDcije Lcbcnsr>.acln. Keale nicht mit Dynamit'Boinbc», Kaue nicht an den Kägcln, besonders nicht an I eisernen. Trinke niemals etwas, was wie rote Tinte aus ^ sieht, es könnte ja auch schlechter Bordeaur sein, Lpare, was du nur kannst, besonders an Arbeit, Laß dir nichts iveißiiiacben, ausgenomnien deine ^ Mäsche. Men» du großen Ltaat macheii willst, so darfst ! ^ dn vor dein Borgen «licht zurückschrecken, deiiii ein aroßer Ltaat ohne Lchulden ist nicht denkbar. Aha.' L r n a : „Denke Dir, der Leutnant v, Danneck bat sich zum Fest auch verlobt!" M l g a: „Melcher denn, der mit den schwarze» ! paare» ? " Lr 11 a: „Kein, der 0 b n e d i e b l 0 n d e n l" t