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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 21.07.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260721024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926072102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926072102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-07
- Tag 1926-07-21
-
Monat
1926-07
-
Jahr
1926
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7lr. ZZS Seite 2 — »Dresdner Nachrichten" —- Mittwoch. 21. Juli 1S26 eine eigene polnische Partei begründet und er darf mit einem großen Erfolge schon bei den kommunalen Wahlen rechnen, die jetzt endlich nach mehrjähriger Wartezeit auf den 11. No nein der anberaumt sind. Da rein parlamentarische Wahlen vorher nicht zu er warten sind, wird dieser Novembertag zu einer groben Abrechnung mit dem System des weißen Terr«rs werden. Selbst nationalistisch gesinnte Polen mit einiger Einsicht sehen diesem Zahltage mit größter Besorgnis ent-' gegen, Bezeichnend ist e», was der »Dztennik «ygodski* sich von seinem Gewährsmann. der Oberfchlesien bereiste, schreiben lieb: «In diesem Jahre finde, t, Oberschlesie« die Gemeinde, nmhle« statt, Ich sitrchte, daß die Deutsche« die Wahl de« herrsche» werden, de«, die »olnlschc« Reihen sind lichter ge worden. Scho« seit längerer Zeit beobachte n«d empfinde ich hier in Oberschlesie« eine Veränderung, die ««» «ichts Gute» oerheißt. Ich habe den Eindruck, daß wir in einer Fastnacht lebe^ der ein schreckliches Erwache» folgen ka««.* Aerriol -rängt auf Enlschei-ung. Eingreifen -es Gouverneurs -er Dank von Frankreich. Paris. 21. Juli. Während gestern -er KabinetttSrat tagte, begab sich der Gouverneur der Bank von Frankreich zum Präsidenten der Republik und setzte ihn von der stündlich zunehmenden Gefährlichkeit der Finanzkrise in Kenntnis, insbesondere davon, dasi seit dem RegierungS- cniirtll HerriotS Schatzicheine und Nalioiialbonds tn un geheuren Mengen zur Einlösung an sämtlichen Kassen des 1'andeS vvrgeiegt würde», und dab daS Schatzamt dem Li n st n r in nicht begegnen könne. Sofort nach dem Besuch des BankgouvcrneurS lieb Donmergne Herriot zu «ich ruien und legte ihm nahe, dab er möglichst schnell sich im Parlament vorstellcn und Klarheit über die Lebensfähigkeit seiner Negierung schassen müsse. Daraufhin bat Herrtot die Kammer bereits für heute nachmittag einbcrufen lassen. Die Reaiernnaoeeklärung, die Herriot nor der Kammer »er lesen wird, soll sehr kurz sein. Sofort nach Verlesung der allgemeinen Erklärung wird de Monzie die Tribüne be steigen. um seine Finanzvorlage einzubrtngen. De Monzie hat eine Borlage ausgearbeitet, deren Hauptpunkt eine im einzelnen bisher nicht bckante Form einer Kavilals- abgabe sein wird. Havas meldet zur politischen Lage: Die Tatsache, daß das Ministerium Herriot bereits heute nachmittag vor die Kammer tritt, ist in politischen Kreisen viel erörtert morden. Man steht darin den Wunsch der Regierung, unverzüglich den Schwierigkeiten des Schatzamtes zu begegnen. Die Regie rungserklärung wird sich in der Hauptsache mit der Finanz lage befassen. Für die Bekämpfung der Währungskrise kämen überhaupt in Frage: Auswärtige Kredite, Einsetzen des Gold bestandes der 2iank von Frankreich, Konsolidierung und Moratorium. Die Negierung trete für die Konsolidie - rnng und das Moratorium ein. Herriot werde nnter Stellung der BertraueuSsrage die Ent scheidung der Kammer noch für heute abend fordern. Die Debatte werde voraussichtlich lcidenschastlich sein, doch könne irgendeine Voraussage über den Ausgang nicht gemacht werden. Der Widerstand tn den Reihen der Radikal-Sozialisten und der republikanischen Sozialisten ist so grob, daß die Bil dung einer Mehrheit auS den Reihen des früheren Kartells als kaum wahrscheinlich angesehen wird. Auch die Sozialisten sind mit der Regierung außerordentlich unzu- srieden, so daß die Kommunisten diesmal das Zünglein an der Wage bilden. Selbst wenn die Regierung aus dem heutigen Kamps mit einer kleinen Mehrheit hervorgehen sollte, bleiben die weiteren Aussichten doch außerordentlich unsicher. „Echo de Paris* behauptet, falls daS Kabinett Herriot ge stürzt werden sollte, würde ein großes Ministerium der nationalen Einheit unter dem Borsitz von Poincars gebildet werden. De Monzie fordert Vollmachten und ein Moratorium. Paris, 21. Juli. De Monzie forderte vom Minister rat Vollmachten für die Lösung der Finauz- , frage, ähnlich wie schon baillaor. und außerdem gje Ge währung eines Moratoriums für den Staat. Dieser soll insbesondere ermächtigt werden, die Rückzahlung der Berteidigungsschcine und der Schgtzscheine bis aus weiteres zu verzögern. De Monzie erklärte dem Minister rat. er werde zurttcktretcn, wenn bas Kabinett seine Forderungen nicht im vollen Umfange vor der Kammer unter stütze. Es gelang de Monzie, die gewünschten Vollmachten zu erlangen. Geheime Wahl -es Kammerpräsidenten. Eine erste Niederlage HerriotS. Paris, 2l. Juli. Die gestrige Abstimmung in der Kammer, durch die mit 274 gegen 283 Stimmen die geheime Wahl des Kammerpräsidenten wieder herge stellt wurde, wird vom „Figaro* alS eine Probe auf die Abstimmung über die 'Regierung Herriot aufgesaßt. Die letzte Wahl HerriotS zum Kainmerprandenten wurde im wesentlichen durch die Ein führung der öffentlichen Abstimmung herbeigesührt, die jetzt mit einer Mehrheit von 41 Stimmen beseitigt worben ist. Nach dem „Figaro" kann man darin bereits ein Votum der Kammer gegen Herriot erblicken. Die „Gruppe der öffenttichen rvohlsahrl" gebildel. Paris, 21. Juli. Wie HavaS aus den Wandelgängen der Kammer berichtet, hat der Abgeordnete Morinaud mit mehreren seiner Freunde heute vormittag die interfraktio nelle Gruppe der öffentlichen Wohlfahrt, deren Zweck die Herbeiführung eines Ministeriums der nationalen Einheit ist, gebildet. iW. T. B.) Leichte Besserung der ArankenwShrunge«. Berlin, 21. Juli. In London wurden am heutigen Vor- mittag iür 1 Pfund Sterling 287,50 französische und 218 bei- gische Franken gezahlt gegen 288,25 bzw. 220 gm gestrigen Tage. Ueberfall aus amerikanische Däsle. Paris, 21. Juli. Auf dem Montmartre wurde ein amerikanisches Fremdenauto überfallen. Als ein Schutzmann die Amerikaner verteidigen wollt«, kam er in schwere Bedrängnis und konnte sich nur mit Hilfe seine- DienstrcvvlvcrS seiner Haut wehren. Als Verstärkung her- nnrückte. konnte das Auto nnter dem Geheul der Menge seine Fahrt forkletzen. Englische Kritik an -er amerikanischen Schut-enpolilik. London, 21. Juli. Die englisch-amerikanische KriegS- schnldenkontroverse dauert an. Rach Berichten aus Neuyork, die in den Morgenblättern ausführlich wiedergegeben werden, hat die vorgestrige UnterhauSdebatte, in der die Redner aller Parteien den Amerikanern vorwarsen, hartherzige und selbstsüchtige G e l d v e r l e t h e r zu sein, tn den Ver einigten Staaten große Verstimmung verursacht. DaS amerikanische Schatzamt hat die englische Kritik an der Schuldenpolitik der Vereinigten Staaten mit der Heraus gabe einer Abrechnung, die außer der Richtigstellung gewisser vom englischen Schatzkanzlcr Churchill im Unterhaus gemachten Angaben nur nackte Zahlen enthält, beantwortet. Die Roihermcre-Presse, unter Führung der „Daily Mail", greift auch heute die amerikanische Schuldenpolitik in spalten, langen Artikeln festig an. Nur die Beaverbrock - Blätter mahnen zur Vorsicht. Wenn man mit der anttamerikanischen Propaganda fortsahre. sei zu befürchten, baß die vielen Tau- sende amerikanischer Gäste, die Europa alljährlich besuchen, in Zukunst iür Geld anderswo auSgeben würden. — DaS würde man an der Riviera ebenso empsindlich spüren, wie tn der Lon doner Geschäftswelt, wo man während der Sommermonate den amerikanischen Gästen die besten Einnahmen verdanke. Der -eulsche Autzenhan-el im Juni wie-er passiv. Berlin, 21 Juli. Die deutsche Außenhandelsbilanz ist im Juni zum erstenmal in diesem Jahre passiv. Der Ein- snhrüberichnsi im Juni betrügt insgesamt 85 Millionen NM., im reinen Warenverkehr 38 Millionen NM., während der Mai einen Aussuhrüberichnß von 27 Millionen RM„ der Avril von 56 Millionen RM. aufwies. — Die reine W a r c n c i n s n h r im Juni zeigt gegenüber dem Vormonat eine Zunahme von 88 Millionen RM. An der Steigerung sind sämtliche Gruppen beteiligt. Tie Rohstoffe und die halb seitigen Waren weisen mit 62 Millionen RM. die beträcht, lichsic Zunahme ans. E-s folgen dann Fertigwaren mit II Millionen RM. und die Lebensmittel ii">> Getränke mit II Millionen RM. Auch die Ausfuhr weist eine, wenn auch geringere, Zunahme auf. Die reine Warenausfuhr ist um 30 Millionen NM. gestiegen: daran ist die RohstoffauS- siilir mit 25 Millionen NM, und die Fertigwarenausfuhr mit nur 8 Millionen NM. beteiligt. Oertliches «n- Sächsisches. Mlttett»«gerr aus -er Gesamkral»-Sitzung am 20. Juli 1826. 1. Der Rat nimmt davon Kenntnis, da- der städtisch« An» teil an den Kosten der ErwerbSlosensürsorge lei« Drittel des Verwaltung», und ein Neuntel des UnterstUtzungsaufwnibe» für Dresdner Erwerbslose) — Pos. 51 de» HauShaltpl,«» 1926 — infolge Steigen» der Zahl der Erwerbslosen s«it Aus. stellung de» HauShaltplane» vorn »»sichtlich um mehr al» 2900 600 Mt. überschritten wird. Die «ngrlegenhrlt »st d«n Stadtverordneten vorzulegen. ^ . 2. Die Stabt hatte, um dem Ma«,rl „ N«n,rb«ltern ah. zuhelfen, auf städtischem Gelände am Wet-eritzufer eine Wohn, barocke für auswärtige Baufacharbeiter errichtet. Da die 'Baracke bisher nicht in Anspruch genommen worden ist, sollen 85 kleine Wohnungen auSgebaut und diese für dringlich nnter» zubrtngende Wohnungssuchende sinsbesondrre Räumung-- ichuldnrr) benutzt, aber der ursprüngliche VerivenbungSzweck gegebenenfalls Vorbehalten werden. 8. Den Stadtverordneten werden folgende Bewilligung«» vvrgeschlagen: »> «88 560 Mk. für einen umfassenden Erweiterungsbau der 42. Volksschule im Stadtteil Uebigau aus der Anleihe; i>) 3500 Mk. für eine Fernthermometeranlane im Er- weiterungsbau des Gitntz-Liades auS Ersparnissen, di« bet bereit» bewilligten Mitteln für Slektroanlagen erzielt worden sind. 4. Auf Ersuchen der Stadtverordneten beschließt man die Gebühren beim Wohnnngsschiedsamt bei einer JahreS- friedensmtete biö »u 5lX> Mk. nur nach Höhe einer Viertel» jahrsmiete zu berechnen »nd die Beteiligten bet JnanGr ich. nähme des Beschwerderechts auf die Gebührenpflicht hinzu- weisen. 5. Heber die Bvflagguug der Jlge«.Kampsb«l», ,«d de» Georg-Arnhold-VadeS bet sportlichen »nd sonstigen Veranstil- tungcn sind im Einvernehmen mit den Beteiligten Grundsätze aufgestellt worden. Danach erfolgt die Veflaggnng der in beiden Sportanlagen befindlichen Fahnenmasten seivetlS durch die Stadt in den Reichs-, Landes- und Stadtfarben, während BereinSfahnen an den Flaggenstangen auf dem Befehlsturm der Kampfbahn und dem Svriingturm der Schwimmbahn g«. hißt werden können. Bei Teilnahme von Sportvertretern anderer Länder kann deren verfassungsmäßiae Flagge neben den Farben von Reich. Staat und Stadt ansgezogen werben. Der Rat genehmigt diese Grundsätze Zu ihrer Anwendung beschließt man. bet dem am nächsten Sonntag auf der ^lgen- Kampfbahn von der Sächsischen Sptelverctntauiig im Arbeiter- Turn- und Sportbunb veranstalteten Kampfspiel zwischen einer russischen und einer Dresdner Städtcinannlchasi neben de» deutschen Farben die russische Staatsflagge aufzichen zu lass:». Hierüber wurde» noch 13 weitere Punkte erledigt. Vor neuen Grwerbslvsenunruhen? Die Kommunisten, denen kein Mittel schlecht genug ist, nenn es gilt, die Interessen MoSkauS zu vertreten, schicken sich wieder an. die Not der Erwerbslosen für ihre Partet- zwecke auszuschlachten. Wie vor einigen Jahren schon, sollen jetzt wieder die Erwerbslosen planmäßig auf die Straße ge- trieben werden. Die Kommunisten haben wieder einen so- genannten „Provisorischen Landes - ErwerbSlosenanSschuß Sachsens* gebildet, von dem ans die neuen Erwerbslosen» demonstrattonen organisiert werden sollen. Die kommunistische Presse teilt jetzt mit. baß der „Provisorische LandeSauSsckutz der Erwerbslosen* in seiner Sitzung vom 16. Juli beschlossen hat. als nächste Maßnahme znr Vorbereitung der Erwerb», losenkonserenz Sachsens für de» 27. Juli zur Mobilt» sierung der gesamten Arbeitslosen tn ganz Sachsen einen allgemeinen sächsischen Erwerbslosentag zu veranstalten. An diesem Tage sollen in jeder Stadt, tn jedem Dorfe Erwerbsloscnknndgebungen stattstnden, tn denen die Delegierten zur Landeskonferenz der Erwerbslosen Sachsen- gewählt werden sollen. Hoffentlich erinnern sich die Erwerbslosen, denen sicher gern teder Mensch ans ihrer drückenden Lage helfen möchte, der Folgen, die die ErwerbSlosennnrnhen in den vergangenen Jahren für die von den Kommunisten verführten »nd für Parteizwecke mißbrauchten Erwerbslosen hatten. Den Kom- mnnlstcn kommt rS auch diesmal nicht darauf an. den Er- werbssoscn zu helfen, sondern nur darauf, sie wieder vor den Aaiiatiouskarren der Kommunistischen Vgrtet z» Ginnen. Schluß mit der Betteruwlrtfchaft! 5N>r V«tri»d drauchl voNeillunqilSdig» Fach!»»«» l Der Arteli,»,ch»,i» Dreete» »nt 11«,. vermal«» sie nach dem «rund at> detler Utanuna. «nrus! 2LMI u. 248ZI Kunst und Wissenschaft. -1* Mitteilung deS Nestdenz-TheaterS. Tie am Sonnabend, dem 24. Ttzili, siatttindende Erstaufführung der Neueinstudierung „Grigri* dirigiert der Komponist Paul Lincke persönlich. s* Dresdens Neues Theater. Der Umbau des früheren Konzcrthanses für das KammerspielhauS „Die Komödie" ist bereits weit vorgeschritten. Tie malerische Ausgestaltung der Räumlichkeiten hat Adols Mahnke übernommen, wäh- rend für die technische Einrichtung der Bühne Maschinerie, direktor Brandt zeichnet. Die Bauleitung hat Architekt <B. D. A.) Leopold L u st i g. ck In der Großen Aquarell-Ausstellung aus der Brühl- scheu Terrasse hat die Stadt Dresden aus Mitteln des Verichöncrungssonds der Dr. Güntzschen Stiftung Werke folgender Künstler angckaust: 2V. Malerei: Bernd», Born, Bnsnn, Easiel, Dienst, Tix, Otto Fischer, Frled-Nei, Garten, Gotich. Griebel, Großpietsch, Grundig, v. Habermann, Haescr, Hettner, Hofer, Hosmann-Juan, K-ovta, Walter Jacob, Johannsion, Jüchscr, Käthe Kollwih, Edmund Körner, Lachnit, Hermann Lange, Dito Meister, v. Mltichke-Eollande, Miihler. Ockert, Hanns Dehme, Walther Rehn, Alexander Niemer, W. G. Ritter ck. El. O. Schanze. Franz Nich. Scholz, Sichert, Steiner, Johannes User, Paul Wilhelm. Winkel mann, Fritz Winkler, Wrba, Zeising, B. Plastik: Godcnschweg, Gerstel, Eugen Hosfmann, Edmund Mocller, Schreitinüllcr, Sintenis, Völckerling. ck* Römischer Bauernkalender und der Kalender EäsarS. P»ppc»spicl" von Manuel de Fall«, die bei dem letzten inter nationalen Musikfcst zu Zürich im Schweizerischen Mario nettentheater eine reizvolle und begeistert aufgenommene Auf führung erlebte, ist vom Kölner Opernhaus zur rctchsdeiitschen Uranssührung erworben morden. s* Ein Wilson-Denkmal in Prag. Der Prager Stadtrat hat beschlossen, für die Ausstellung eines Wtlson-DenkmalS einen Platz im Stadtpark vor dem Wilson-Bahnhof zu reser vieren. ck* Taqnng für Denische Orgclkunst. DaS Musikwissen, schastliche Institut der U n i v e r s t t ä t F r e i b u r g i. B. ladet Im Namen und im Aufträge seines Direktors. Professor Dr. Willibald Gurlitt, »nd deS ersten Borsitzenben deS Verbandes der Orgelbanmeistcr Deutschlands. Dr phil. h. c. OSkar Walcker. LudwtgSbnrg, zur Tagung siir Deutsche Orgelkunst vom 27. bis 2V. Juli 1826 „ach Freiburg i. B. ein. Das Pro gramm bringt Borträge von ersten Autoritäten, wie Prosesior Dr. Karl Straube, Leipzig. Professor Willibald Gurlitt, Frei- bürg, Orgelbauiueister Dr. OSkar Walcker, Lndwigsburg, Sub- privr Pater Fidelis Böser, Beurvn, UniversitätSmusikdirektor Professor Karl Hasse in Tübingen, Dr. phil. Hermann Keller, Stuttgart, n. v. a. An die Vorträge schließen sich praktische Orgeloorsühriingen an. Hierbei steht die von Dr. h. c. OSkar Walcker nach einer OrgeldiSpositlon, nach Bauart und Klang- charakter der alten Orgelpfeifen In Michael PraetoriuS' 8vn- iagmo mu,icum. Organograoius (Wolfenbüttel 1618), sowie nach dem Vorbild erhaltener Orgelpfeifen und originaler BlaS. instrumcntc des 17. Jahrhunderts erbaute und gestiftete Prae- torius-Orgel im Mittelpunkt des Interesses. Der Gedanke, eine Orgel nach Angaben von Michael PraetoriuS (1571 biS 1621) herzustellen, stammt von Professor W. Gurlitt. i* Vom Reichsgcsundheitsrat. Der Vorsitzende des NeichS- gesundlicitsrats, Präsident des ReichSgesundheitsamtS, Wirk licher Geheimer Oberrcgierungsrat Dr. Bumm, ist infolge seines am l. Juli 1826 erfolgten UebertrittS in den dauernden Ruhestand aus dem Ncichsgesnndheitsrat ausgeschieden. Aus Grund der Geschäftsordnung für den Neichsgesundheitsrat ist nach Anhörung des Rcichsrats der Präsident des Reichs- gcsiindhettSamtS, Dr. Hamel, Berlin, zum Vorsitzenden des Neichsgesundheitsrats ernannt worden. s* Bewilligungen der Pren-ischen Akademie der Nisse«, schasten. In ihrer letzten Sitzung hat die Preußische Akademie der Wissenschaften folgende Summen bewilligt: Durch die philosophisch-historische Klasse 4000 M. für die Fortführung der Arbeiten Prosesior Konrad BurdachS an dem Werke „Bom Mittelalter zur Reformation", 3000 M. für die Arbeiten der Preußischen Kommission und 1800 M. für daS Aegyptische Wörterbuch: durch die pbnsikalisch-matbematische Klasse 4000 M. als Beihilfe für den Druck der „Geschichte de» Fixstern- himinelö* und 1000 M. siir die Herausgabe de» SternkatalogeS durch Professor Kopfs (Berlin). Eine Preisaufgabe über die Unbeliebtheit Pren-enS. Die phtlosophtsch-historische Klasse der Gesellschaft der Wissen schaften in Götttngen bat für 1827 folgende Preisaufgabe ge stellt: „Der preußische Staat des 18. Jahrhundert» tm Urteil deS zeitgenössischen Deutschland*. ES kommt, wie die Gesell schaft bckanntgibt, nicht so sehr darauf an, dt« gesammelten Urteile ans ihre objektive Richtigkeit hin zu prüfen, als viel mehr darauf, die in Weltanschauung und Politik gegebenen Voraussetzungen der UrteilSbtldung aufzuzeigcn. Die über- wiegend »»freundliche und vielfach verständnislose Be- »rteiliing, die dem preußischen Staate im 19. Jahrhundert sein Werk der wirtschaftlichen und politischen Einigung DcuilchlaiidS erschwert hat, soll ins 18. Jahrhundert zurück- verfolgt und in ihren Ursprüngen aufgedeckt werden. Den zeitlichen Abschluß soll nicht daS Jahr 1800, sondern daS Ende deS alten Preußen, etwa der Tilsiter Frieden, bilden. Dt« znr Bewerbung bestimmten Arbeiten müssen vor dem 1. Fe bruar 1827 an die Gesellschaft der Wissenschaften etngelicfcrt werden. Der Preis beträgt 1000 M. s* Sine französische Gesamtausgabe v«, Thoma» Man«. Der Pariser Verlag Simon Kra bereitet etne französische Ge samtausgabe der Werke von Thomas Mann vor. Der Ver trag ist anläßlich eines vor einigen Tagen erfolgten Besuche» Thomas Manns in Pari» zustande gekommen. Die Nußgade wird sich eng an die deutsche Gesamtausgabe halten. Im Lause diese» Jahres werden die Romane und Novellen veröffentlicht werden, während später die Essay-Bänbe folgen sollen. Die dentsche Beteiligung am internationale« Film» kongrch in Frage gestellt. Der im September aus Beranlas» sung der Kunstsektton des Völkerbünde» nach Pari» «in- berufene internationale Ftlmkongreß steht unter einem recht unglücklichen Stern. Nachdem vor einigen Tagen erst die Amerikaner ihre Teilnahme an dem Kongreß abgesagt haben, sind jetzt auch Schwierigkeiten über die Teilnahme der deut schen Filmindustrie entstanden. Bon deutscher Sette Ist diese Teilnahme mit der Bedingung verknüpft worden, baß Deutsch neben Französisch und Englisch al» offizielle Verhandlung», spräche aus dem Kongreß zugelassen wird. DaS vorbereitende Komitee hat indessen den deutschen Standpunkt abgelehnt und die Zulassung der deutschen Verhandlungssprache von einem entsprechenden Beschluß der Vollversammlung abhängig ge- macht. Wie wir hören, geben sich die maßgeblichen Kreise der deutschen Filmindustrie mit diesem Beschluß keineswegs zu frieden und werden voraussichtlich dem Kongreß gleichfalls fernbleiben. s* Bier Rationen ln der Berliner Rationalgalerie. Zur Teilnahme an einer Wanderausstellung, welche die Gattin de» amerikanischen EtscnbahnkönigS Herriman tn den letzten zwei Jahren von Werken norbamertkanischer, englischer und fran zösischer Künstler veranstaltet hatte, sind ln diesem Jahre zum ersten Male auch Deutsche aufgefordcrt worben. Die List« der Etnzulabcnben ist von dem Verwalter der Ausstellung, dem über europäische Dinge sehr gut unterrichteten Herrn de Zaya«, ausgestellt, die Auswahl brr Gemälde zusammen mit diesem «nd den Künstlern von Dr. Thormaehlen, dem KustoS der Berliner Nattonalgalert«. welche die Kunstwerke jetzt tm Kronprinzenpalat» zur Schau stellt, getroffen worben. Vertreten sind dieses Jahr nur jüngere Künstler, und zwar von Deutschen Beckmann. Eampendonk. Dlx. Feiningtr, George Groß, Heckel, Hofer, Kirchner. Klee, Kokoschka. Rub. Levy, Moll. Nauen, Nolde, Otto Müller, Pcchstcin, Purrman»
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