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- NSkloNlM >2« nKliiaqiae cknckesuen j>er tinleriiik wiiü u>mt «rqebsn «l»«- «LÄ»S««? wqck» oh P^jcmmtmmu JnIkWt, UmwMmiNlde rr,ou,mm» «>> Skrz>«d»>onen a>>- tzpr Ruitl !es Maiinlcrwi« krnu ««r> ronckn ,»be «ma«! -seit. TagkStatt für Mkilik, -üttsillm«. -MlAaW. MtMj-i. NmtmNke. uoä ävulsvks» fsbnlltLt, omptlslilt unter Ovvälrr für gutc-s 1'lAk<m 7u1iu§ Llalüsr, kVUvärakkorstr. 26. z II «Lrckwou HVvl«8 vrtinv jü erSssts» l»k»r vrosckon». «mpsieklt LU l'sdrikvreiüen Im 8 Isinrelnen, keawr ru 1—4 I'snstor pi»8»enä. ru Varnproissn Z Rn Ü,n»nvi, 5»brlk v«» IL«I. I»««« ,u» /tuirdiok t. Volgtl. 7 VoGauk: 0r,»ü«n. U»I««»k,ii„te. 2S, I. «MI»« ü. VIotorI,-8»Ion». ü.ö»Ls L LeLskklsr 47 pi'Lgvi-sli'LSSv 47 ompkolilon kein« LerrvnvLsodv, sorvis Xeakvltvn von On»v«tt«o, Lrnxo», Anosellvttvn vtv. . b'ür <tw »»»««Ine,- Ai»eU»totit«n, savio kür all« sLILttoräsrVolt nimmtru tirri!mü88i/xsll Lreisvn lnsarats rm clio erst« llnä Lltsstv Lnuooevll-LxpeäMon ÜMtz«8teill L V-xler, vre^e«. ^Virlrsirms ^dkrrssung äsrLnnouee, äiskrste Lntxobsu- oadms unä VVeitordotyrckoninzx äor Okkort-Ünsks xrstis. kÄtNiIilA-MiuInLWtzr-rckvIiiiellU'. -eillirlistill, lmtisepW. ersriscveild. M l Uk.. ZA. HokLvoid.sIrs, ^rssä.62, «in ««»rWrvntlior. auf 13 II. 1 U Kavalt. Nr. 148. 31. lahrM-. Lusisge: 42.WO Srpl. WItteru°a«»»«8a!len I»r»e»28.MiI: ««»wta» »an »lttlcrer Stärke. »»I »mnh- s«,«iilllch starker vewölkana, mit »et>- na» »ellenwrisen »liedcelqirzrn. Te«- Prraiae «rat, »erän»rr«. «tsarakter »rrWIttrran, tm raufe de« Tage« Wechsel«». Dresden. 1886. Freitag, 28. Mai. Im teil Ua«at Z»»i werden AbonnenientS auf die „Dresdner Nachrichten" in der Expe dition, Martenftrasie Nr. I» zu 90 Pfennigen, für auSwürt» bei den Kalserl. Postanstalten im deutschen Reichsgebiete zu 92 Pfennige», in der Oestcrr.-Ungar. Monarchie zu 77 Kr. cxcl. Agio Zuschlag angenviniiien. ^irainwortlicher Redalleiir für PvlitischtS vr. Emil Blerev ln Dresden. So recht zum Genus; de? Bewußtsein«: eS bleibt Friede! kommen die Volker Europas nicht. Kaum hat der »enliche Flolten- erlaki dcS Zaren eine möglichst harmlose Auslegung ersabre», eben nähert sich der griechische Ruuiiuel mittelst Entlassung des Kricgs- liccrcs und Wiedcrarishebung der Blotade dein ersehnten friedlichen Ende, da konnnt ans der russischen Kröittlngsstadt, ans Moskau, eine Kundgebung, die den Völkern mindestens so viel besagt, als: Trant den, Frieden nicht I Tein Sladthauvte dcS Mütterchens Maslau ist cs erlaubt worden, bei der Begrünung des Zaren im Kreml alannircnde Worte zu sprechen. Der Oberbürgermeister der erste» Residenz dcS Zarenreichs sprach, im Anschluss an die Flotten- griind.iiig nn Schwarzen Meere, die in allen Moskowilerhcrzen unzerstörbar lebende Hoffnung au-, „das; daS Chnsteiikreuz aus der heiligen Sofia erglänzen werde." Das Moskauer Stadthaupt meiiste damit, daß die Russen nach der Eroberung Konstantinopels das orthodoxe Kreuz ans der Hanplinoschee an Stelle des Halb mondes auipflanzcn werden. Der Mctropolitanbischof Moskaus siihrlc diesen Gedankengang noch dcS Weircrcn in blumenreicher Sprache aus. Nun hat der Zar aus die politische Anspielung des Stadt- Hauptes in seiner Antwort keinen unmsttelbaren Bezug genommen; er beschränkte sich vielnichr darauf, zu versichern, wie sehr er Moskau licbe. alio auch dasjenige MvSkan. dessen Bevölkerung so kriegerischen Hoffnungen nachtrüumt. Ter Zar kannte diese Worte, bevor sie geipwchcu wurden. denn jede Ansprache an den Zaren unterliegt bnchcr der Eensur durch die Regierung. Ihre Zulassung und sofortige Weitcrvcrbreitung durch den Telegraphen ist eine amt liche Handlung, die ans Europa berechnet ist. Vielleicht wollte dcr Zar, indem er nicht auf den Inhalt der Ansprache cinging. vor Eiiw'ia hervorhebcn, daß, während daS russische Volk Kttegsträumcn nachhinge, er selbst nach wie vor Anhänger der Friedenspolitik sei. Vielleicht auch ist die ganze Szene nur deshalb eingerichtet worden, um dem ticsen Ingrimm Rußlands über seine Niederlagen im Tuente eine Art Genngthnung zu verschaffen. Je schmerzlicher am ru'sffche» Leibe die Wunde brennt, daß Bulgarien seine Vereinigung ml! Estrmnelicn erst ohne Wissen und zuletzt gegen den Willen dcS Zaren vollzogen hat. um so wenigcr will man sich's merken lassen. Tic Moskauer Zeitungen suchen ohnehin durch die tollsten Lügen- mlchichten das russische Publikum in Wuth gegen den Bulgaren- 'äisicn zu versetzen, der angeblich den Zaren uiidMrißlaiid fortgesetzt bistidige. Tie Entdeckung deS teuflische» Attentats gegen de» Fürsten Alexander, wobei russische Agenten die Hände im Spiel hatten, dcr 7rli»npl>rng Alexanders durch Ostrumclien, dcr Ausfall der ostrnme- lochcn Wal,len, die ein geradezu rührendes Vertrauen des Volkes gegen stmc» Fürsten bekundete», hat die Moskowiter um alles ruhige Mut gebracht. Um ihre Blamage zu verhüllen, voMühre» sic einen Heidenlärm. Je schlechter die Aussichten der Moskowiter irrst Ver- nistlichnng ihrer Pläne der Eroberung Konstarstmopels geworden sind, desto dreister spektakeln sie. Es ist ja möglich, daß daS CImslcnkrenz auf dcr Aja Sofia in der Stadt des Konstantin er glänzt. noch ehe unser Jahrhundert Abschied nimmt: ob aber gerade die Russen den .Halbmond mit dem Kreuze vertauschen werden, daS ist höchst zweifelhaft. Seitdem Rußland in den Bulgaren seinen Vor- pc'slc» gegen die Türkei cingcbüßt hat, ist es wahrscheinlicher, daß anderen Leuten, als den Russen Konstantinopel dereinst zufällt. Tohcr messen wir dcr Moskauer Kundgedung mehr den Charakter ciues Ausdruckes dcr üblen Laune bei. Der Berliner Frieden, dcr den letzten Türkcnkricg beendete, lustie den ousgeivrochcnen Zweck, den als last unabwendbar er- ichemcudcn Veriall des Türtcnrcichs möglichst zu verlangsame». Mau will Katastrophe», die Europa in einen allgemeinen Kampf mßcn konnte, hintanhcilte», will Zeit gewinnen, daß sich die natio nalen Verhältnisse ans der Balkanhalbinlcl klären und diejenigen Eluucuic. die 'ür küistlige Staateiibildimgen in Frage kommen, sich dcuiücher bcrmisicheiden. Mit Bulgarien ist darin ein guter An saug gethan. Griechenland hingegen hat seine geringe LeistungS- iahigh'it soeben bewiesen. Bisher konnte man sagen, daß dcc Grundgedanke des Bcrlmer Friedens: daS Zurücktreten cinzcincr ehrgeiziger, selbstsüchtiger Bestrebungen vor den Jn- icmieii der europäischen Gemeinschast. glücklich gewahrt wurde. Will sich Rußland von dem Berliner Frieden lossagen? Daß eS Tas möchte, glauben wir. dnß eS dies aber jetzt nicht kann, erscheint auch ziemlich sicher. Das russische Volk mit seinem nwiigvliich- slaviicben Charakter wird freilich niemals «eine Gier »ach dc» RcchiihiilNkm des Orients mstacben, eS verlangt »ach der Stadt des Konstantin, um durch die Urbennacht im Morgrnlande das Abendland zu beherrschen: eS bat z» diesem Behüte das ge- schlciite Scbastopol neu aulgebnut. Nilolajefs zu rmrin starken Sre- iraiscnpsatz gemacht, die ganze Schwarze Meereslüfte mit einem Kranze von Belestigunae» bedeckt und diele militärischen Positionen durch ein Sustcrn von Eiienbaliiien mit drin Hintertande verbunden; ab-r inzwischen habe» die Ballanvölker rrsiihre», daß Rußland Icdialich zu seiner Vergrößerung und nicht zu ihrem Wvble an de» der Türkciihenschast denkt. Europa aber ist wachsam: es den, Spiele siebt, wenn der Kosak am goldene» volitische und wirlhichattliche Beziehungen sich einlassen kön Mitteleuropa uipß leine ircien Eisenbahnverbiiidungeii nicht bis Salouichi und Konstantinovel haben, sondern auch die Aus können. . nur . die Aussicht gewinnen, ganz Vorderasien bis nach Indien hin durch die Eisen hahn in seinen Verkehr zu ziehe». Es ist das dcr natürliche, historisch und geographisch voraelchriebene Weg für die Beziehungen Mittel-Europas zum Orient. Dieier nolhwcndige Gang dcr Dinge, welcher durch den Verfall der dculichcn Machtstellung vor Jahr hunderten unterbrochen wurde, muß jetzt nach der Begründung eines anderen deutschen Reichs und eines bleibenden Bündnisses mit Oesterreich von Neuem eintreten. Ter Traum einer panilavi- stischcn Weltherrschaft, der überhaupt nur möglich war durch die volitische Erniedrigung Mitteleuropas, darf die Geltendmachung dcr wcienstichcn Lcbensintcressen Europas nie und »innner hindern. Rußland kennt diese Entschlossenheit Europas, und oarum sind Rede» wie die des Moskauer Stadthauptcs für Europa keine Schreckschüsse, sondern nur Signale, die bezeugen, was in der rujsischen Volksseele vorgcht. Der Oberbürgermeister einer anderen europäischen Hauptstadt, Herr B»lß in Brussel, hat nach langem Schwanken den Entschluß gefaßt, die große für Pfingsten dahin ausgeschriebene sozialdemo kratische Kundgebung zu verbieten. Die Sozialdemokraten habe» bekanntlich aus den ersten Pfiilgstieiertng eine Niesenvcriammlnng nach Brüssel ausgeschrieben, die das allgemeine Wahlrecht fordern soll. Um die städtische Erlaubnis; hierzu zu erlangen, hatten die Sozialisten in den letzten Wochen ziemlich glatte Gesichter gemacht. Die Sprache der Redner in den Volksversammlungen war weniger brutal und nicht so aufreizend, man versicherte Herrn Birlß, eS bandle sich lediglich um „friedliche Ziele". Genau dasselbe hatte Mn» s.Z. dem Bürgermeister von Lüttich gesagt, und dieser ging auch vertrauensselig auf den Leim. An den, guten Willen dcr lozinl- dciirokratiichcn Führer, den gesetzlichen Boden nicht zu verlassen, zwei felte Herr Bulß »n Allgemeine» nicht, wohl aber an der Möglichkeit, daß sie der Bewegung Herr bleiben könnten. In vielen Fabriken organisirtcn sich die Arbeiter, >e10 stellen sich unter einen Korporal, über je 10 Korporale kommandirt ein Sergeant, und diese sollten für die Ausrcchterhaltung der Ordnung verantwortlich sein. Tas klang recht »ett. Daneben hörte man aber, daß die Anarchisten ihre Genossen ermahnten, einstweilen bis zu Pfingsten zur Arbeit zurückzukehren und sich bis dahin zu gedulden, dann werde eS los- gchen. Die Arbeitgeber müsste» dann alle Forderungen bewilligen — sonst! Tie Anarchisten schicken sich abermals an. die -Sozialdemo kraten als ihre Valmbreclier zu benutzen. Man wollte in einer Stärke von mindestens 60,000 Man» in Brussel cr'chcincn, Frauenzimmer und halbwüchsige Burschen, die den Zug begleiten sollen, nicht mit- acrechiict. Was bei wichen Vorbereitungen herauskoinmt, kann sich Jeder an den Finacril abzählcn. Mögen zehnmal die Führer dcr Gemäßigten die friedlichsten Absichten haben — die Vermischung dcr Gemäßigte» mit den äcwaltthätigci, Elementen dcr Uinstnrzpartei reißt die erstere» fort unv überwältigt sic. TieWclt hat soeben in Nordamerika erlebt, wie die .Ritter der Arbeit" die Abmahnungcir des BinideSoberhaiivtes. lo energisch dieser redliche Mann auch austrat, in den Wind schlugen und unbesonnen darauf losslreikwn. Die Welt hat weiter erlebt, wie die Anarchisten sich einer friedlichen gesetzmäßigen Bewegung bonirchtiaten und diese durch scheußliche Verbrechen entstellten. Diese Probe dürrste genügen, um Belgien die Wiederholung zu ersparen und die Weigerung des Brüsseler StadthaupteS zu rechtfertigen. Sachlich ist das Verlangen der belgischen Arbeiter nach Erweiterung des Wahlrechtes vollauf be gründet : Belgien wird sich dem Verlangen nicht ans die Dauer entziehen können. Zunächst wird man sehen, wie die belgischen Sozialdemokraten das Verbot der Brüsseler Psingstverlammlung am'nehnien und ob sie wirklich von dem geietzmäßig-sriedlichm Sinne beseelt sind, dessen sie sich stets rühmen. -ieueste Telegrimme der..Dre»vner «a»r." vom 27. Mai. Berlin. DaS Abgeordnetenhaus erledigte heute seine umfangreiche Tagesordnung in der kurzen Frist von l'/r Stunden. Der Gesetzentwurf, betreffend die Kommunalbestcuerung der Offi ziere. wurde auf Antrag deS Aba. Zelle streif.) sn dlyv angenommen. Die dritte Lesung der Kaiinlvorlage ries eine kurze Debatte hervor, i» welcher die Adgg. VoPelinS sfrcikons), Jnnvalle (Crntrum) und ablehnende Haltung begründeten, während oii Europa wird es »»in allen Umstände» nicht wcw. wo? aus Home gebietet. , dulden, daß ei» r»ssischw>ie»Ia>ijches Weltteich entsteht, welches E >ava politisch bedrohe» nnk >I»n wirlbsthaitlich die naturgemäße Euimickelung nach dem Orient abichneide» würde. Für Deutsch land-Lestcrreich ist es ein Lebeiisinleresse. daß ans der Balkandalb- loiel irrie Staaten bestehen, die Mit Mitteleuropa in treundschaslliche Gras Kanitz (kons.) ihre . . , Staatsminlster v. Bötticher und Abg. Dr. Natorp (nnt.-lib.^tür die Vorlage eintratcn. Die Vorlage wurde wie m der zweiten Lesung auch diesmal mit großer Mehrheit angenoimnen. Annahme fand gleichzeitig eine Resolution, dir dem Wunsche aus Beschleuni gung der Kanalisirung dcr oberen Oder Ausdruck giebt. Ministerial direktor Schultz hatte erklärt, daß die Regierung im Fall der An nahme der Vorlage die Vorarbeiten kür die Regulirung der oberen Oder auch ohne die Resolution beschleunigen werde. Debattelos wurden endlich in dritter Helling angenommen die Vorlagen, bctr. den Beitrag Preußens (50 Millionen) für den Nordostjeckanal, so wie betr. die Beseitigung dcr schwebenden Schuld. — Morgen Nachtraasetat. Berlin. Nachdem in der gestrigen Sitzung der Branntwein- sttuerkommilsion Merzer-Hallc eine lange Lobrede zu Gunsten des Freihandels und der englischen Branntweinbesteuerung gehalten, nahm heute nach einer nir die Prinzipien der Vorlage günstigen Erklärung des Grasen Chaniare (Centmm) und einer ablehnenden Rede Kapser's iSoz.-Dcm.). Dr. Frege (kons.) Gelcgenbeit, die Frage der indirekten Besteuerung, wie sich dieselbe in Deutschland historisch gestaltet, eingehend Narzustellen. die Erwlge der Schutz Zollpolitik »ackzuwei'rn und die Forderung der Leutsch-Freisinnigen aui Auihevuiig landwirthschaftlichrr Zölle als Vorbedingung für eine Brnnntwrmstkiierrcsorm aus die bekannte absolute Unkcnntniß der Patte, über die Lage der Laudwirthschail zurückzuiühren. Die Notliwcndiakcit einer höheren Spiritnsdestcuening unter .voller Wahrung der bethciligtcn Interessen war das Resümee der Aus führungen der Vertreter aller derjenigen Parteien, welche bereit sind ctivaS Positives zu Stande zu bringen. ES ist Aussicht vor handen. daß die Majorität, welche im vorigen Jahre die Reichs- steurrrrforn, weiter führte, auch jetzt sich verständigt, damit endlich die Unruhe, welche jetzt alle Kreric der GpirituSiiidusttte ergriffen hat. beendet wird und die Last der Makikrilarbciträae sich ver mindert. - Die .Kreruzritung" hält es tür naglich. ob dem Reichs tag noch >» io später Stunde der Nachtragsctat überhaupt zugehen wird. Jedenfalls dürste sich derselbe nur aus dir. durch das um- grändrrte Offizicrs-Penüvnsgeiktz vom 2l. v. Mts. und durch das vielleicht noch zu erledigende Militäneliktrngeirtz notdwenbigeir Mehrausgabe» besiehe». Andere Mrl>rfvrdr»»ngen dürfte» dagegen de» nächsten Eeisio» Vorbehalten sein. Die „Kreuzreitlnig" hört ferner, daß dir Verleg»,»^n von Trupventdeilen nach den Rrichs- landen und der Rdrmprvviry keinesfalls in erheblichem Umfang« geplant sind, von ander« «eite, verlautet, die Regierung »er» zichte für diese Session auf die Einbringung des Militärrelikten- gesctzeS. Danzig. Im WeinveMschimgsprozeß wurde heute auch Volkmann und Riese srcigesprochcn, Paris. Ter vom Ministerrath bezüglich der Prinzen festge- stellte Gesetzentwurf umfaßt zwei Artikel, von denen der erste den Minister des Inner» zur Vertagung des Auienlkaits der Prinzen in Frankreich ermächtigt, dcr zweite die Strafen iür die Ueberlrct- ung des Verbotes festsetzt. Die höchste Strase sind 5 Jahre Gc- kängniß. — Die Anrede deS Gesandten Pül»t an den König von Portugal bei dcr Ueberrcichnng dcr Akkreditive als Gesandter in außerordentlicher Mnsio» janläßlich der jüngsten Heirath, hat unter de» Republikanern böses Blut erregt. Berliner Börse. Nach fester Vorbörse folgte sofort nach Eröffnung eine wesentliche Abichwächnng. Aus neuerliche Gerüchte über die Verschiebung der Koiivcrkiriing von russischen Anleihen, sowie ans Nachrichten über Triippenverlegunacn im Elsaß. Später schwächte sich die Haltung noch mehr ab. Das Angebot erstreckte sich namentlich auf spekulative Banken und Renten Ruisische Gold- anleiheir wurde» von effter Seite abgegeben. Auf dem Eisenbahn niarkt konzentrirte sich das Interesse ausschließlich auf Ostpreußen. Von Oesterreichnchen büßten Franzosen rasch ihre amäliglichcn Avancen wieder ein. Bergwerke waren wenig beachtet. Im Kassa- veckehr waren deutsche Bahnen ziemlich fest, österreichische gut be hauptet. Banken schwächer. Industrie» vorwiegend fest, öslerrerchische Prioritäten still. Privaldiskont l^/d Prozent. Arautfurt «. M.. 27. Wat. ilrkdil 227'/,. etaa»»»a»n 18S'/^ Lom- bar»«» 87,1«. Kanzler I6t,2!>. Snuvter 76,6«. Irene. Uuaar. Sritkenir 8ZH». Gotthard». —. Dresdner «auk —. DiScont, 216.76. Schwach. Sie«. 27. Mal. Credit 287,76. SiaatShabn LI6H6. Lombarde» — Galizier «lbethal N»,. Gold li>6.<6. StaatSdahu -. Matt. Varl«. 27. Mai. Sch»,», «rote 82.12. «»leide >66.22. Italiener 26^7. riaattbaim 18t'/,. Lombarde» 21l>/„ da. «riorttäie» —. Shanter 68,»S. Eghttter 760,66. Ottomanen 676,66. diene Anleihe —. TrLge. Land,«. 27. Mat. Bonn, u Uhr 16 Mtn. Conlal« l6l'/,. 1877er Rntten 16l. Jtallenrr »8-/,. Lombardc» S' „. «an». Türke» l6'/„. Idroe. snndirie «merikaner 128'/,. Iproc. Unnar. Goldrenlr 81'/«. Oeftrrr. Gold- rrnic S2. vrrnh. Laniol« 161. Savvtcr 69'/,. Kirne; Sgypter S1'/„ Garant. »6h»trr «>'/,. Oitamandank lt'/,. Snez-Nriirn 87»/,. — Stimm«»,: gleit. — «etter: lieanrrilq. « r « «l, ». 27. Mat. Nachm. iGeIrrtdemarkt,. Sdlritn» »». ,66 Lttrr ros s„e. »r. «at-Jnni 76L6, »r. Anni-tznl« 36gÄ1. »r. «Niuir-Septhr. 77,16. Roaaen »r. Mai-Jnnt l7«g»6, »r. Juni-gnli 178.66, »r. Sept.-October I3S.56. «üd»l laeo »r. M-i-Inni 11^6. Zink umsahla«. - S»Sn. Stettin, 27. Mai. Na»«. I »Ihr. <Grtrri»e««rtt>. Wrlzrn matt, toe» >16-161. hr. M«I-J«ul 166,66, vr. Eeptember-Oetdr. >68,66. Ro,,c» matt, laeo 127—128, »r. M»t-J«»t 176,66, 1>r. Leotcmber-Oclobcr 177,66. »tütol I nndcritnhrrl, »r. Mai-Annt 17.26, »r. Septbr..Oktober 17.66. Sdtritu« rnhi«, lar» 76,16, pr. Sliai-Jnni 76,16, Pr. J«lt-A»,nft 77,16, Pr. August-September 38,26. vrtroleum koco vcrlleurrt Usance 1", Pro-. Tara 11,16. «inftrrham iProdukten), 27. Mai. iSchlnh.» Wetzen Per Juni —, Per Ronember 216. Roggen Per Mai t77, Per vctoher —. Lokales unv Sächsisches. — LandeSsynode. Für den VettassungSariSschnß reserirte in der gestrigen Sitzung Bürgermeister Dr. Haberkorn über die vom letzten Landtag beschlossene Auslegung der 88 3 und 2k des Pa- wchiallastcnaeietzes. Es bandelt sich hierbei um die Heranziehung von juristischen Personen und Gewerbebetrieben zu den Kirche» anlagen. die bisher verschieden aehandhabt worden war. Ohne De batte giebt die Synode dem Erlaß in namentlicher Abstimmung ihre Zustimmung. Den zweiten Gegenstand der Tagesordnung bil dete der Antrag des PetirioiisailSschuffeS, die Petition dcr Glauchau Hoheiistcin-Oberlunawitzer Pastoralkoiifercnz dem Kirchenregimenl zu geneigter Berücksichtigung in dem Sinne zu empfehlen, daß die an vielen Orten mit danlenswerlher Bereitwilligkeit anerkannte und mit erfreulichem Erfolge erfüllte Verpflichtung der Religionslchrer. die Schulkinder, insbesondere der beiden letzten Schnljabre. durch Lehre, Ermahnung und Beispiel zu rcaclmäyigem Kirchenbesuch an zuhalten, im Sinne der früheren Verordnungen zu allgemeiner Geltung und Durchführung gelange. Als Referent sungirt Prof. Dr. Baur. In der Befürwortung des Antrags weist Sup. Wei- daucr darauf hin, in welcher Weise die Kontrole seitens dcr Lehrer ousgcübt werden kann. Sup. Tr. Richter verhehlt sich nicht, das; die vorgeschlagene Maßregel nicht allmächtig ist. Tie Schule allein könne hier nichts auSnchten, denn zumeist trügen die Eltern die Schuld an dem mangelhaften Kirchenbesuch der Kinder. Hier gelte es für die Geistliche», einz»treten, um durch die Eltem aus die Kinder zu wirken. Pfarrer Jmmisch zeigt, in ivelcher Weise er in den ihm unterstehenden Schulen eine Kontrole des KirchcnbesuchcS der Schulkinder schon eingeführt habe. AuS einem ihm vorliegen den Kontrolbuch konstatirr er, daß der geringste Kirchenbesuch bei den Kinder» 14 und 17 Mal im Jahre betrug. Die Herren Amts brüder möchten übrigens nicht immer daran denken, neue Gesetze z» schaffen, sondenr sich in diesem Falle einfach an den Katechismus, an das dritte Gebot halten. Prof. Poctzschkc-Plauen und Sup. Blochmann betonen, daß man den Kindern gute Plätze in den Kirchen anwcisen müsse, um den jungen Leuten nicht den Kirchen- besuch zu verleiden. Pfarrer Kittau beantragt, anstatt: „die Schul kinder. insbesondere der letzten beiden Schuljahre", zu setzen: „die Schulkinder, insbesondcre der oberen Klassen", während Sup. Gwß- i»amr die Beibehaltung dcS AuSschußantragcS befürwortet. Ober bürgermeister Dr. Stubel r Er könne nicht sagen, daß der Zwang des Kirchenbc!»chS. unter dem er in der Jugend gestanden, leine Sympathien für den Gottesdienst erhöht habe. Die gehörten Vor schläge ließen sich wohl in kleineren Gemeinden, nicht aber in de» Großstädten aussührrn. wo von jeher über Mangel an Platz in den Kirchen gellagt werde. Es beiße sonst, die Erwachsenen aus dem Gottesdienst ausschlicßen. Vor Allen, sei darnach zu streben, daß die Kindergottesdicnste in allen Theilen des Landes Platz griffen (Bravo!). Sup. Pank stimmt den Ausführungen deS Vorredners bei. ES st, AllG ,n vermeiden, was einen Zwang in sich schließe, denn durch verkehrtes Gesührtwerdcn zur Kirche komme man dahin, daß den Kindem der Gottesdienst verleidet werde. Hier sei große Vorsicht nöthig. In dcr Thal sei der Zweck auch ohne Zwang da zu erreichen, wo der rechte Geistliche und Lehrer am Platze sei. Er habe deshalb Bedenken, den Erlaß einer allgemein geltenden Verordnung zu befürworten. Im Nebligen tritt er für den Kinder, goltrödieiist rin. Sup. Ackermann beantragt, die Worte „zu allge meiner Geltung" unrzurvandcln in „zu möglichst allgemeiner Gel- tung » ein Antrag, der vom Ausschuß acrrptirt wird. Kultusminister Tr. v. Gerber erklärt, daß da« Ministerium deni Antrag durchaus sympathisch gegrniiberstchr. Er habe die Absicht, demelben der nächsten Monat in Dresden zusainmentretenden Konferenz der Be- l'ttsschuliirspektoren vorzulegen. grhr. v. Friesen meint, in erst« §6° : ff i r -