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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.12.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19031206017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903120601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903120601
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-12
- Tag 1903-12-06
-
Monat
1903-12
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.12.1903
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— Der Verein „Volktzwohl" beabsichtigt, im Hinblick ans de« lebhaiten Zuspruch und die sreud.ge Ausnahme, deren sich die szenischen Darbietungen auf der Naturbühne un Heid» ' ^ während des verfloss " ^ ° » - .— BaumgartS, er habe sich in Notwehr de ckt keinen Glauben, sondern verurteilt Monaten ogen: »wenoernoe umiianoe , lluzrzprr» Ui eenem «uizugr, uns ^Lubezahl", dramatisches Märchen in einem Aufzuge von Bruno — Di« WethnachtsmeN« de- Dresdner Kunst- aeiverdevereinsw.rd deute Sonntaa vormittag ll Uhrkür den Verlaus geöffnet. Sie befindet sich in den fünf Hinteren Säle» de- akademi'chrn AusstellungSgedäudeS. Dort sind eine Neide Unstier scher Buden oufgrstellt. in denen junge Damen den Ver kauf übernommen baden An 4 Elttetaaen «9.. 12. 16. unv 19 Deremder von 4 dl» 8 Ndr> werden Damen des Verein» de» Verkauf ve»ieben. E'"»ritl 20 Pfg., Llttetag 50 Pfg.. Dauern karten, siet- gültig. 1 Mk. — Von den vielen Cabarets. die vor ca. zwei Jahren in Berlin als Vorläufer und im Gefolge der Ueberbrettelei entstanden, haben nur wenige ihre Existenzberechtigung nachzuweifen und zu behaupten vermocht. Zu ihnen gehört als eins der beliebtesten und interessantesten das Poeten bä nkel „Im siebenten Himmel! , das unter der geschickten Leitung des Schrift stellers und Komponisten Georg David Sckulz >eden Mittwoch abend einen frohen Kreis versammelt. Schulz dirigiert die kleine Kapelle, er dicktet, deklamiert und singt, er spielt auch den Eonsörencier. Er führt die blitzäugige graziöse Spanierin ein, die unter Kastaniettenklang singt und tanzt, er erteilt zwei jungen Kunstgenosfe» von der Palette das Wort, die mit viel Geschick ntld drastischem Humor Niggersongs zum besten gebe»: weiter- hin -rezitieren ^unge Poetinnen ihre Verse und endlich trägt Georg David Schulz, begleitet vom Komponisten Bogumil Zep- kers melodiösen Sang „Vivo lu Lcckvmv!" vor. — Nächsten Sonnabend veranstaltet dieses Poetenbänkel aus Berlin im Saale des hiesigen AI b e r t s h o s e s. Sedanstraße 7/9. einen iyümen Abend und cs dürfte hiesigen Interessenten für das lseberbrettl-Genre sehr willkommen sein, dieses Ensemble hier kennen zu lernen. Zutrittskarten zu der abends 9 Ubr be ginnenden Veranstaltung sind nur den Personen, die Einladungen erhalten haben, zugänglich und zur Erlangung einer Einladung ist die Abgabe der «Idresse beim Portier des AlberthoseS für Herrn Schulz erforderlich. — Aus de» GeickäftSwelt. Das Flanellwarenbaus W-Metzler, Attmarlt 8 9. ein in seiner Art wodl einzig da- stebcndes Tvczialwarenbauö. bietet bei der jetzt recht fräitia cin- setzenoen Win.erlemveraiur die passendsten und vrakli chiten Weib- nacklsaeichenke. Die Metzlericdc» Flanelle und Lamas, sowie Velouibaichente sind weit und tuest bekannt, evenw wie dir von der Firma am Oste eingetübricn Eidervaunsianeltc „ist Pmlieve aekau't werden. Besonders w fertigen Morgenkleidern Maiinees FlanelldlU'en and Unterröcken. größtem« s im eigenen Atelier solid onaeskltigt. sind« man die» von dem einsacksten bis zum ele lautesten Genre das reichdaltigste Lage». Als besondere Sveziolität ver dienen noch Schlaidecken In ,ede» Art, Reise- und Wagendecken, sowie Pferdedecken, kür welche die Firma aut verschiedenen Aus stellung,» >chon mebrfach erste Preiie erbtest, hervorgehoben zu wei den. Feiiilerziigfchülzkr g'bt rü in den modernste» Mustern und i» reicher Farbenauswabl. Wollsriew und Fitze für Poritore». Zug- schütz«. Fußbodenbelag. T ichdcckc» uiw. sind tu etwa 40 Farben vorrätig. Ein erster Sveziaiastckel der Fiimci sind die weltbekann ten Mckleiickcu Kameelhaardecken. welche schon seit Iabren ats beltebleste und willkommenste Weihiiachrsgescheiikr gelten. — Im Een trat-Theater findet heute abend sj-8 Uhr große Variötv-Vorjtellung statt, in der sämtliche Astral- tionen des Dezember-Programms eufircteu, — Ter Rat der Stadt Leipzig erläßt im Inseratenteile eine Bekantmachung, die Ratskellerverpachtung daselbst betreffend. . — Leuben. Zu der Auffindung eines Kindeslcichnams in der Abortgrube des Hausarrmdstücks Bauhofstraße 38 ist weiter zu berichten, daß cs den Bemühungen der Behörde bereits am Donnerstag abend gelungen ist, die Mutter des Kindes zu er mitteln und in Haft zu nehmen. Es ist die in demiclbcn Haus- Miurdstiick wohnende verw. Kupfer, deren Mann sich vor ewigen Jgkren erhängt hat und die im Besitz einer ganzen Anzahl uner wachsener Kinder ist. — In Stetzsch crhängtcjich der Arbeiter und Hausierer Karl Franz Kleeverg: er >ollte sich anderntags vor dem Schöffen gericht zu Dresden wegen Vergehens gegen 8 163 des Rcichs- strasgesetzbuchs verantworten. T»e „ Doiinerwachezu Sayda" wird auch iemelhin bestehen. Wohl hatten die Stadtveroidueten in Sayda kürzlich beschlossen, diese »raste Einrichtung au'zubeben. doch sprach sich dier Rat gegen die Aufbevung aus. Die Doimerwächter in Sayda wüsten also auch im nächsten Sommer während der Gelockter wieder ihren Dienst tu», um io'ort zu löschen, wenn der Blitz etwa einschlagen und zünden sollte. Mit dem dritten Toim«- schiage baden sie nach dem Spritzenhanse am Böhmischen Tor abzutücken. — Militärgericht. Wegen militärisch ausgezeichneter Nr. 101 verantworten. Ter Genannte befand sich am Aoend des 11.-November mit eurer Anzahl Kameraden in e.nem Restaurant am Bischofsweg, als die Kellnerin mitteilte, daß sie soeben ein Portemonnaie gefunden habe. Der Angeklagte erklärte sich für er erfuhr, daß der Angellagte ein Poriemonnaie von der Kellnerin erhalten hatte, verlangte er cs zu sehen. Nach einigem Zögern zog er auch ein solches aus seinen Beinkleidern heraus, cs war aber das leine, dagegen we'gerte er sich, auch die linke Hosen tasche einer Visitation unter; ehe» zu lassen. Jnsolac seines damaligen ousiälliacn Benehmens und weiterer Äclasluiigs- m'oliienie hält ihn das Gericht trotz se.ncs hartnäckigen Leugnenö durch die Beweisaufnahme sür überzührt und erkennt mit Rück sicht aus die große Dreistigkeit, die der Angeklagte an den Tag gelegt hat, aus 3 Wochen strengen Arrest. — Der 21 Jahre alte Soldat Emst Ernst Kaiisser von der 9. Kompagnie desselben Regiments ist beschuld gt, eines Tages Anfangs Novemöcr in seiner Eigenschaft als Kammerarbcitcr ein Paar Achselklappen und zw« leere Lcdcrfettbüchjen, Eigentum des Militärfiskns, sowie »n der Nacht zum 29. November aus dem Kompagnieschlasiaale abs einer an der Wand hängenden Hole eines Kameraden einen Barbetrag von 6 Mk. entwendet zu haben. Ter Angeklagte, der e.n offenes Geständnis ablcat. wollte mit dem Gclde seine Schulden bezahlen. Mit Rücksicht aus stine bisherige Un bescholtenheit und tadellose Beurteilung durch seinen Kompagnie- ches halt das Gericht 3 Wochen mittleren Arrest für eine aus reichende sühne und sieht von Versetzung in die zweite Klasse deS soldatenstandcS ad. — Landgericht. Die kürzlich vertagte Verhandlung gegen den Altwarenhändler Karl Heinrich Göhler aus Henners dorf bei Frauenstein, welcher beschuldigt war, am 9. September zu Lockwitz ein 3jährigeS Kind überfahren und verletzt zu haben, endete mit der Freisprechung des Angeklagten. — Als Fahrrad- märder tat sich der Gelegenheitsarbeiter Paul Oskar Friedrich hervor, indem er in Rupacrtsdors und Dresden sc ein Fahrrad stahl. Auf seinen Bettclgängcn versuchte er durch Vorlegung gefälschter Bestellzettel sich Genußmiltcl aller Art zu verschalen. Der vom Gericht als gewerbsmäßiger Dieb bezeichnest Ange- war. Der Behaupt»» fststdrn, schenkt das Gen den Angeklagten zu 10 Monaten Gefängnis. — Wege» Ver brechens wider das keimende Leben bezw. Beihilfe dazu müssen sich der praktische Arzt Dr. med. Karl Bertholv Pscisfer in Meißen und tue Kellnerin Marie Luc.e Bogt aus Zitlau verain- ixbrstn. Zur Verhandlung sind 11 Zeugen geladen, deren ernehmung bis in die Abendstunden hinein dauert. Das Urteil gesetzt wird. - — Taaeeordnuna der Erben Kammer für die 6. üsstmlicke Sitzung am S. Dezember, mittags >r Mir - Antrag zu »er Pelüion dcS Zte'lauraieurs Langer in Vittelbach uni Siewlibruna einer Littichavigung sur die Kokten »«S vura Hoitnvajstr bedingten Abbruchs und Wirderauidau.S «eines Hauke«: — Anzeige über eine kür unzuiMg erckLrie Petitum. — Tagesordnung der Kwetten Kammer stlr die >6. bhentlicbe Sitzung am 7. Dezember, mittags >2 Ubr . Srdluhberaiung Uber die Peti tion deS Kaufmanns Zeiht« tn Grob-Wiedcrchsch ui» Äewählung einer Entschädigung wegen angeblich unichuloiger V,runc>lu„g. , , naeklogt incindediener Emil Richard Bormann aus Zauckerode und der Arbeiter Karl Theodor Ay aus Dresden. Nach geheimer Be weisaufnahme erhält Bormunn 8 Monate 2 Wochen Av 8 Mo nate Gefängnis und 3 Jahre Ehrverlust. — Wegen gefährlicher Körperverletzung steht der Fle schergeselle Friedr.ch Ernst Baum gart aus Braunsdorf bei Tharandt vor Gericht. Am 6. April geri^ er auf dem Zentralschlachwiehhof mit einem Arbeitsgenoffen ff, Streit, wobei der Letztere einen schweren Schlag mit einem Knüppel über den Kopf erhielt und lang« Zeit arbeitsunfähig Zur Beurlaubung der Soldaten schreckt die Der Antrag des Reichstagsabgeordueten Dr. Ben . „Post", lntrog des Reichstagsabgeordueten Dr. Bcumer, alliährlich den Soldaten eine freie Bahnfahrt zum Besuche ihrer Heimat zu bewilligen, verdient nicht nur vom rein menschenfreundlich^! Standpunkte aus Beachtung, sondern auch wirlschastsoolitische Ge sichispunkle lassen seinen Erfolg als wünschenswert ersckzeinui. Ee »st in der Gegenwart von ganz besonderer Bedeutung, den Sinn sür die Heimat und den Zusammenhang mu derselben iebendm W erhalte». Das viel beklagte Hebel der Landflucht erhält inst , ern durch den Militärdienst einen gewissen Vorschub, als di Rekruten vom Lande mit den Vorzügen und Vorteilen der große» Städte bekannt werden, sich nachher teilweise in die einfachen heimischen Verhältnisse nicht wieder einlebe» können, deshalb zum Wanderslabe greisen, um in die Großstadt zurllckzukchren. und sich daselbst dauernd heimisch machen. Deshalb sollte möglichst das in gesorgt werden, den Zusammenhang des Soldaten mit der Heimat zu erhalten, denn je mehr sich während der Militärzeit das Baud mit der alten Heimat lockert, um so leichter wird die Neigung, auch nach Ablauf der Dienstzeit in der Stadt zu bleiben, bei den mindci begüterten Rekruten vom Lande die Oberhand behalten. Anderer- ronesgcschichte. Deutsche« Reich. Aus dir Anzeige, die Grneraliuverior der Gesellsckait des göttlichen Wortes, Amol» Janssen in Siegl. über das Ableben des Biichofs v. Anzcr dem ReickS- lanzler «stallet batte, aniwo»l«e Graf Bülow mit nach- sstbendem Schreiben: „Euer Hochwiiid«, iprcchc ich aus die mir übrrsaudte Anzeige von dem Ableben des Vikars von Süd-Schantung. Bischofs v. Anzer. mein ausrichkiges Beileid zu dem schweren Verlust ans, den JhreMissionsaeiellictiait erlitten not. Tie wackere palriolüche Gesinnung, die ver Vciewigle in rastwier MtffionSarbeit leoerzeit und zumul in entscheide»»« Stunde bkwälm har. wild ihn, bei mir und. wie ich nicht zweifle, auch überall m seinem deutschen Vaterlande rin dantvarcs An- denle» sickern." Neichstagsabyeordpster Freiherr Balduin v. Scheie, Lands cha ' Hausen, i Krankenhause der bis zum angchört hatte, ivar zuerst in den Jahren lS6l bis 1893 als Ve-treter des 4. Wahlkreises (Osnabrückj Mitglied des Reichs tags sWclfel. unierlag 1893 und 1896 dem nationalliberalen Wam Hofs in Schledehausen, zog aber im Jahre 1898, nachdem er mii einer Mehrheit von kaum 300 Stimmen den Sieg über den nativnalliocralcn Kandidaten errungen batte, von neuem als Vcr- treter des Osnabrücker Wahlkreises in den Reichstag ein. Auch bei der Stichwahl am 25. Juni v. I. wurde v. Schele. der schon damals seit längerer Zeit schwer leidend war. mit 14 933 Stimmen gegen 14561, oic auf den lialionalliberalen Kandidaten Raydt entfielen, gewählt. Tie Aussichten, den Osnabrücker Wahlkreis der in den Jahren 1867, 1874—77 und 1893—98 in national liberalem Besitze ivar, zurückzugewinnen, sind mithin für die nationalliberale Partei sehr günstig. D« Staaisjekicick des RcichskcbatzamstS Freiherr v. Stengel hat der .Voss. Zig" zu'vlge «"eBeratung mit de» bayrischen Abgeordneten über teuien Gesetzentwurf zur Einlrituna der Finanzresorm gepflogen, um sie iür die Grundsätze der Vorlage zu gewinn«». Es scheint, daß auch Mitglieder des Zen trums nicht jenen Wideistaud zu leiste» geionnen nno, den man »am der bisherige» Haltung der bayiiscde» „Patrioten" und deren Presie erwa,ren durste. Ohne Zweckel rechne: man i„ Zemrums kielirn sür den Fall der U,»er»eUu >g der Regierung auf cnr- ivrechciibe Gegendienste an andeier Stelle. Auch Herr Spahn soll bereits an der Arbeit lein, «ne»Koinmvmiß zustande zu bringen Das Zentrum brachte im Reichstage eine Interpella tion ein. ob die verbündeten Regierungen in Ausführung der kaiserlichen Erlasse vom t. Februar l89o nunmehr gesetzliche Be stimmungen über die Formeln in Aussicht nehmen werden, in denen die Arbeiter durch Vertreter, die ihr Vertrauen be sitzen. an der Regelung der gemeinsamen Jnlereffen beteiligt und zur Wahrnehmung ihrer Interessen bei den Verhandlungen mit den Arbeitgebern und Organen der Negierung befähigt werden. Die Interpellation kragt dann: Tars insbesondere baldigst ein Gesetzentwurf zur Regelung der privatrechtlichen und öffentlich rechtlichen Verhältnisse von Bcrussvereinen, namentlich hinsichtlich der leichteren Erlangung der Rechtsfäh gkc't und vollen Siche» rung des Koalitionsrcchls. ferner ein Gesetzentwurf, betreffend die Errichtung geordneter Arbeiterverlretungen fMbeiterlammern) zum freien und friedlichen Ausdruck ihrer Wünsche und Beschwer den auch gegenüber den Staatsbehörden erwartet werden? Der dem Reichstag zugegangene Entwurf eines Gesetzes über die Handelsbeziehungen zum britischen Reiche bestätigt die darüber bereits bekannt gewordenen Mit teilungen. In der Begründung der Vorlage heißt es: Nach- dem der Handelsvertrag zwischen dem Zollverein und Groß britannien vom 30. Mai 1865 von Großbritannien am 30. Juli 1898 gekündigt worden war, wurde der Bundesrat ermächtigt, die in der Vorlage genannten Vorteile auf ein Jahr weiter zu gewähren. Die Befugnis wurde mehrmals, zuletzt durch Gesetz vom 29. Mai 190l bis 3l. Dezember 1903 verlängert. Der Bundesrat inachte von der Ermächtigung bisher gegenüber allen Teilen des britischen Reiches, außer Kanada, vorübergehend Barbados, Gebrauch. Der Entwurf will den Bundesrat in die Lage setzen, dieselben Befugnisse auch über den Jahresschluß hinaus io dem durch die Lage der Handelsbeziehungen be stimmten Umfange auszuüben. Solche Verlängerungsvollmacht liegt im Jntercsje der Bestrebungen aus Herstellung einer dauernden Grundlage für den Warenaustausch zwiscken dem Deutschen Reiche und den verlchiedeneu Teilen des britischen Reiches: sie erscheint besonders auch im Hinblick auf die sonstigen Verhandlungen wegen Erneuerung von Handelsverträgen zweck- mäßig und gerechtfertigt. Im Rei chsv osteta t befindet sich unter de» Mebrsorderuu, gen sür vaS Perwnal, die sich über eine halbe Million höhe, itellen als im lausenden Rechuungsiahre. eine ganze Reihe solcher durch dle eine Verbesserung der Besöiderungs- und Einkommens oerhältn.sie usw verschiedener Beaimen und Unterbeamte klaffen erreicht weiden ioll. nämlich: eine Vermehrung der ekatsmäßigen Beamten'tellen nm 2606 »»o der etarsmäßigrn Unterbeaimeicktellen um 2826. die Festsetzung drsMe-stgrhaits der Ob«-Posti»spektvic» aus 4200 Mk, die UmwandMiig von 200 KassiererilcUen in Jnspektplstellen, die Schaffung weiterer 1000 gehobener Dienst stellen sür Unlerbeamic die Erhöhung dcS Ansangsgehosts de, Lanabliesträg«klasse aus 800 Mk.. die Verstärkung der Mittel zu TenerunaSzlllagen für Nnteibeamte »m IMOOo Mk., Mittel im Gesamtbeträge von 515 100 Mt. zur Gewährung der Lstmarken- rnlage an Post- und Teteyraphendeamle und -Unle.beamte tn den Provinzen Posen und Wettprenßen. sowie endlich eine Summe von 100000 Mk. zur weiteren Herabictzung des Leistungsmaßes der Beamten. Von der wzioldemokcatstchen ReichStayssraktio» werben von jetzt ab drei statt bisher zwei Mitglieder in de» Senioren- llonvent dcS Reichstags entlaubt. ES wurden hierzu erwählt die ..Genoffen' Bebel. Gey« und Singer. In einer Sitzung des geschäftsführcndcn Ausschujscs des Wahlvcrcins der Liberalen, welcher sämtliche Mitglieder der Rcichstagsfraktion der Freisinnigen Vereinigung wohnten, ist sestgestellt worden, daß cö für einen Anschluß Freffinnigen Vereinigung an die nationallibcrale Parte» gc bei Fre'.sinnigen Vereinigung an die nationallibcrale Parte» gegen wärtig sowohl an den politischen Voraussetzungen, wie an der Neigung fehlt. Dagegen ist das Kommissionökartcll zwischen den drei freisinnigen Gruppen, das auch früher bestand, erneuert worden. Dem Reichstag ist eine Afrika-Denkschrift zngegangen. towte das Abkommen zwilchen Schweden und Deutschland bezw Mecklenburg übe, die Stadt Wismar. Dem Reichstage ist eine Tenkichrist betreffend die Beteiligung des Reiches an der Weltausstellung in Sl. LvuiS 1904, zuaegangen Am Schluffe der Tenk'christ beißt es: „So unerwünscht eS auch ist bet der gegenwärtigen Finanzlage des Reiches eine um 50)000 Mk «höbie Ausgabe ooczasehen. io wird sich dieielbr dock nicht vermeiden lassen, nachdem dnrch die üb« dir urlvrüngckche Annahme hinauSarbrnd' Beteiligung de, brutschen arwribllchen Kreise an der Ausstellmia sich die in der voriähriaen Denkschrift vorgeiehenr Summe als nicht ausreichend envieten bat. Ir gewaltig« sich das AuSsteUungSunrernebmen enkwickc k bat. und je kraftvoller der Wettbewerb der großen Jndnstrirstnnten ans secks wird die Erhaltung des Zusammenhanges mit der Hestnai, auch wenn sie recht weit vom Garnisonorte eirtsernt ist, manchen, den die Reize des Stadllebens schon locken könnten, doch vollem«!, so folgenschweren Entschlüsse noch zurückhalten können. Gegen- wärtig aber ist cs gerade den ärmeren Soldaten, die i» weiter Entfernung von der Heimat ihrer Dienstpslicht genügen, außer ordentlich erschwert oder fast unmöglich gemacht, durch einen Be- such daheim die alten, sich langsam lockernden Beziehungen neu m festigen, die Erinnerungen an manches Vergangene, dos neben den vielen neuen Eindrücken in der großen bunten Stadt mehr und mehr zu verblassen begann, neu auizufrischen. Die Besatzung unserer Kriegsmarine soll im Etats- jahre 1904 insgesamt 38025 Mann stark sein und zwar 190t Offiziere, 1652'Deckoffiziere, 7886 Unteroffiziere, 25 506 Gemeine nnd 1100 Schiffsjungen. Von den 1901 Ossiz ertN sind IM Seeoffiziere, 223 Maime-Jngenieure, 50 Offiziere der Marine- Infanterie. 66 der Artillerieverwaltung, 39 des Dorvcdowcseus und 17 des Mincnweiens: hiuzukommen dann 197 Marincärzte Gegen das Vorjahr tritt eine Vermehrung von 2840 Mann ein und 'ivar 179 Offiziere, darunter 140 Seeoffiziere, 16 Marine- Ingenieure, 4 der Marine-Infanterie, 2 der Artillerie- Verwaltung. 5 des Torvedowesens, 1 dos Minenwescns und 11 SanitätSoffiz «e, ferner 1l"? Teckoffizierc, 444 Unteroffiziere und 1600 Gemeine. Hierzu kommen noch 2236 Beamte der Marine, zu denen ja auch der Staatssekretär v. Drpitz gehört , bei den Beamten ist gegen das Vorjahr «ne Vermehrung um 119 Köpke cingetreten. Alles in allem wird die Marine 40 341 Köpfe zählen. Bei der Aussicht, daß dem Reichstage in seiner jetzigen Tagung ein auf die Friedenspräsenzstärke bezüaucher Gesetzentwurf zugcycn wird, ist es von besonderem Interesse, von der Etatsnorke des deutschen Heeres, wie sie im Etat für 1904 ausgestellt ... .. . - . - ' ' " ' ^ ' """ "e 24 37' hlmeistci .... - ... Büchsen macker, 93 Sattler, 203 Waffenmeister. 82073 Unteroffiziere. 495500 Gemeine, darunter 17023 Spielleute und 105 885 Dtensr- oferde. Unter den Offizieren sind 390 Generale. 640 Regiments kommandeure, 205 Oberstleutnants, 1920 Majore, 5856 Houvt- leute und Rittmeister, 4651 Oberleutnants und 10704 Leutnants. Von den Militärärzten sind 97 Generalstabsärzte, Generalärzte und Generaloberärzte, 467 Oberstabsärzte, 569 Stabsärzte, 1089 Oberärzte und Assistenzärzte. Unter den Veterinären befinden sich 24 KorpsstabÄietermärc, 202 Stabsveterinäre, 277 Oberveterinäre, 176 Untervcterinärc. Bei den Unteroffizieren kommen 5768 aus die Feldwebel und Wachtmeister. 4139 auf die Vizeieldwebel und Vizcwachtmeister, 3894 auf die Fähnriche, 19381 auf die Ser geanten, 38 935 auf die Unteroffiziere, 466 auf die Stadshoboisten usw., 5547 aus die Hoboisten usw., 627 aus die Bataillonstambours. 1190 ans die Zahlmeistcraspiranten. 2126 aus die Sanitätsunter- ossizierc. Unter der oben angegebenen Zahl der Gemeinen be finden sich auch 5877 Ockonomiehandwerker. Ucber den „Luxus im Heere" veröffentlicht der kommandierende General Frhr. v. d. Goltz im Dezemberheftr der „Deutschen Revue" eine bemerkenswerte Abhandlung. General v. d. Goltz glaubt an das Vorhandensein eines wirklichen Luxus im Heere nicht, weist aber u. a. darauf hin. daß die Uniformie rung infolge der Verleihung von Abzeichen und dergl. teurer ge worden, wobei das Kostspielige mehr das Nebeneinander ver schiedener Stücke zu gleichem Zwecke als der Preis des einzelnen Stückes ist; dahin gehören z^ B. die weißen und braunen Hand- 'chuhe, die Felvbinoe und Schärpe, der hohe derbe Stiefel für den Dienst und der Hobe feine Stiesel für Meldungen usw. Mit bezug aus diese Verhältnisse schreibt General v. d. Goltz: „Kein Versuch, darin Abhilfe zu schaffen, wird in der Armee auf Widerstand stoßen, sondern mit ungeteiltem Beifall ausgenommen werden." General v. d. Goltz erhebt die Forderung, daß der Offizier in seinen sämtlichen Ausgaben rechnen soll. Wer nickt vermögend sei, müsse sich mit der Empfindung erfüllen, daß es für den Kavalier keine Schande sei, wenn er einmal erklären muß, er habe kein Geld für diese oder jene Ausgabe. Wörtlich heißt es: „Unehrenwert ist es. auf anderer Leute Kosten nobel zu sei». Das ist des Hochstaplers Geschäft." Die Vereinfachung ocr offiziellen und halboffiziellen Geselligkeit sei eine wertere Aufgabe. Vor allen Dingen sei die Unsitte, sich nur noch zum „Esten" einzuladen, die zum höchsten Schaden für jede wirkliche Unterhaltung in Deutschland in Blüte steht, aus der Welt zu schaffen. Im Kreise der Offiziers-Korps selbst sollten die Fest essen aufs äußerste eingeschränkt werden. Frhr. v. d. Goltz sagt: „Wenn cs außer dem Kaisers Geburtstag noch zwei oder drei offizielle Festmahle jährlich im Offiziers-Korps gäbe, so wäre das schon reichlich genug . . . Ruhmvolle Erinnerungen durch Feier des Gedenktages hochzuhaltcn, ist gewiß ein lobenswertes Ding. Aber es kann anders geschehen, als durch eine gemein same Mahlzeit, beispielsweise durch eine Festrede, einen Vor trag, eine an die Erinnerung des Geschehenen belebende Uebpng " Von der einfachen Gestaltung der offiziellen Gesellig keit verspricht sich General v. d. Goltz, daß die ganze Lebensart unwillkürlich einfacher werbe, sobald die offizielle Gesclligkeii damit den Anfang mache. „Keine Mühe," schließt v. d. Lioltz, „darf daher gescheut werden, den Offizier wieder mit dem Stolze der Armut zu erfüllen, den einst der Ordensritter empfand, als er dieser „Göttin mit bloßem Haar und nackten Füßen" die ewige Treue schwur." Wie das Herold-Büreau erfährt, ist vor einiger Zeit ein Münchner Großindustrieller, Reichstagsabgcordncter für einen auswärtigen Wahlkreis und Bayerischer Landrat, in Hast genommen worden. Schon nach kurzer Zeit wurde er jedoch wegen Erkrankung ans der Hast entlassen. Es soll sich der Betreffende in einer Heilanstalt befinden. Tie Unter suchung nimmt jedoch ihren Fortgang. Es soll sich um eine Wechselaffäre handeln, bei der indessen niemand geschädigt wurde. Der Wahlgesetz-Ausschuß der bayrischen Abgeord netenkammer bat Bestimmungen über gleichhcitliche Wab'cknverlk- und Stimmzettel, üb« Wahlurnen unv Isolierraum bet de» Wahlen angenommen und bestimmt, daß auch die in Müuchen Icdenven Abgeordnete» Diäten <10 Mk. täglich! erhalten sollen. Bisher bezogen die in München lebenden Abgeordneten keine Diäten. Ter Minister des Innern sagte nach d« „Franks. Ztg." möglichstes Entgegenkommen z». u. a auch bezüglich der Wieder- herabsctzuug der Wählbarkeilsgrenze vom 30. auf daS 25. Lebens- mhr DaS 21 Lebensjahr Nr das aktive Wahlrecht vcrborreSziertc er dagegen aut das eiuickiedciiitc. In der Svezialdrsknssion wurde das 21. Lebensjahr adgelehnt Die Frage der Wablkretseintrilung. in der der Schwc>vnnkt der Situation liept. wurde dis zum Schluß der Beratungen MÜckgestellt. auch die Frage, ob sie ein integrierender Teil de» Wahlgesetzes lein soll, ob also zu ihrer Annahme zwei Drittel Mehrheit «sorderlich ist. In der Studentenschaft in Güttingen konstituierte akademische Ortsgruppe des Evangelischen znm Kampfe gegen die ultramontane Gefahr. Infolge der Uneinigkeit und Gleichgültigkeit der bürgerlichen Partei«» ae'a»H es in Schwerin i. M. der sozialdemokra tische n Parier bei den Wahlen zur Büigrrvertretung. den bis herigen Vertreter des 4. Krelsts. Tischler Koß. der tn einer Bor- versnmmn'ng damit renommiert batte, daß er im Sommer v. I' anläßlich des Besuches des Kaisers gegen die Ausschmückung der cuic Bundes , , gl-„— „ demsc ben sich gcstolten wi,d. desto notwendigesisies. daß Deut ch- Stadt gestimmt habe, auf 5 Jabre wieder in die Bürgnvertretung laud den auf den siuheren WebauSstellungen errungenen Platz zu wählen. V"i> 148 Stimmen erhielt der Sozialdemokrat 75; die auch m St. LoulS erfolgreich behauptet." i übrigen batten sich zersplittert. v vozuusA WM «r«
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