Volltext Seite (XML)
8»rn,pr«chtt.Sainm«.i»u«m«r: «»4L. Nur rür Stachigeipräche: roou. 18SS N»1«G> >»»NYr »««K^liwr.tch tn Dr»»»«> -n» v«»n« d» M«»az^r ZllN»-unz <„ <L»nn «-» M«»a,e» mu «m««,» „u b»> «mn, i,,r ZutUOun« dn'ck »N P», <^n» ««„»llgrü» « « M > «0 M »»1«iD»n-Hir-t>-. L» eni vaili« »7 m» dr«U» Z«IN N Pi. Vorvg»p-Ltz- u Sn«,gen .n Nummrrn nach «-MI-««» F-NrN,«, e I«tt. »o--. 2t,«rung»v ch-«» -Sn»w.»«„r geg B°rau»d-V>>,, -B-.t-d. IÜP, rn« n»r mt, »«nülch« Qxllrn-n^b« >.I>l»d,n R-ckr ", »Eist, - Un«r m,,« SchrttniLck« werden »ich, auIde«-N- SchrtftleUung und Hauvtgelchättslieüe: Marirulnast« ^8 40 Druck u Der a>, von Lievich L Slcichard, n Dttndmr. Postscheck Konw 18 388 Leipzig. pkonolas pkonola-Pianos pkonola-sslügel »«»«»« «r»»« «»»>»««. o o Uteeetnr und ve»«n« o o I^upkelcl-i^önisck VPLLVLdl'^., ^aisenkausstraöe 24 Nönisck-Pianos Nönisck-PIügel o o evi« m»ngiaii«. Nückrtv VoNendung. o o Die Verschleppung der Lorsriedensverhandlungen. Silk amtliche Seallchrlft Sb« die Lotzen der-oaierdlockode. Sine Anklageschrift von ebenso vernichtender wie ünwiderleglicher Beweiskraft über die Hunger blockade gegen Deutschland ist jetzt in zweifacher. Aus fertigung, deutsch und französisch, vom Reichsgesund heitsamt fertiggestellt. Ahr Titel lauiei: „Schädi. aung der deutschen Bolkskraft durch die feindliche Blockade. I^a effe's pemicieux cku diocu» ennemi sar I» vigueur et ,ur I» »nie «ln penple silemnoä". Zunächst gedacht als auf Auf. klttrung der Neutralen und wichtiger Protest gegen die in Ser Weltgeschichte wahrhaft einzig dastehende Grausamkeit, mit der hier die furchtbare Waffe der Aushungerung un ter Bruch des Völkerrechts gegen ein ganzes, großes, führendes Kulturvoll angewandt wird, ist diese ausgezeich nete, auf amtlichem Material beruhende Schrift nicht weniger geeignet, ein für allemal im deutschen Volk mit Sen Allusionen über unsere Heinde, ihre Kriegsziele und edelmütigen Absichten aufzuräumen. Die Denkschrift stellt zunächst in einem Kapital ..Umfang der Nahrungsmittelknapphett" fest, daß das deutsche Volk statt der notwendigen täglichen »300 Wärme kalorien seit Herbst 181« mit 1308 bis 1080 Kalorien hat auskommcu müssen. Die Fylgeu ,dieser Unterernährung, von denen der größere. Teil der Schrift handelt lS. 12 bis 40), äußern sich in einer Zunahme der Lterbe sä lle kn der Zivilbevölkerung: " Zahl der Ovftr Zahl der Dpi« prozentual der Vlo ade: vrr StrrbrM» von 1213 ISIS SSSß» S.» ,8,6 1?1 tr» 14,8 1817 2SS627 ,2.2 ,818 283 7S8 »7.8 Die vom Statistischen ReichSamt genau festgcstelltc Ziffer der Blvckaüeopfer während des Krieges heißt: 76 S 786. Durch die Fortdauer der Blockade steigt die Zahl der Opfer fortwährend. Bei den Kindern beträgt Sic Zunahme für solche von ein bis fünf Jahren 40V und für solche von 5 bis 15 Jahren 56.0 Prozent. Besonders deutlich wird der furchtbare Einfluß der Blockade, wenn män die einzelnen Krankheiten betrachtet tTüderkulose, Krankheiten -er Atmungsorgane u. a.j. Geradezu bejam mernswert ist die grausame Wirkung der ungenügenden Ernährung auf die schwangeren Krauen. Sie er lagen zu Tausenden im Wochenbett infolge ihrer Schwäche und Hier geminderten Widerstandskraft. Infolge des Mangels an Seife und wichtiger Desinfektionsmittel stieg die Sterblichkeit an Ktndbettfieber gegen 191» um 14,84 Prozent im ersten Halbjahr 1918. Die Krankheiten und Seuchen breiteten sich überhaupt in schreckcnerregendem Maße aus. und eine der grausamsten Folgen der Blockade ist. baß den Kranken und Leibenden die notwendigen Nahrungsmittel vorenthalten bleiben, deren sie zur Wieder erlangung ihrer Gesundheit bedürfen. Der Ausfall an Lebendgeborcnen von 1814 bis 1818 beträgt für Preußen 3566 008, für das Reich rund vier Millionen. Auch hiervon fällt mindestens der vierte Teil der Blockade zur Last. Die Denkschrift erörtert weiter die Folgen des Man gels an Heilmitteln. Verbandstoffen, Gummi. Seife, Bo kleidungsstoffen. di« Verringerung der menschlichen Arbeitskraft, die Schwierigkeit der Wiederherstellung de» Viehbestandes und der Wiederauffütterung der durch die Blockade abgehungerien Bevölkerung. Sie stellt u. a. fest, baß wohl am meisten der Mittelstand, die .Festange stellten und Personen mit gleichbleibenden Einkünften ge litten haben und daß die Schädigung mehr unv mehr auch auf die Schuljugend übergreift. Tie Denkschrift kommt zu dem Schluß: „Die Blockade, schon in den ersten Wochen des Krieges 1814 beginnend, bat zu dem Unheil des Kampfes der Armeen ein Kampfmittel gefügt, das seinem Wesen nach die ganze Zivilbevölkerung. Frauen. Kinder und Waffenlose, an Leib und Seele treffen und so neben dem Waffenkampf einen Ausrottungskrteg der deutschen Raffe führen soll... . Wir sehen täglich, wie In dem vterfährtgeu Kampf um das tägliche Brot die Bevöl. kerung alle Kraft und Leichtigkeit zur Arvert verloren hat» wie der Unternehmungsgeist auf dem Boden liegt, wie schon das Kind verlernt hat zu lachen und zu spielen, wie da» deprimierte Bolk die Opfer gar nicht mehr voll empfindet, die ihm die Aushungerungspolitik aufcrlegt. Und wie zu Zeiten großer Seuchen, lebt ein Teil der Bevölkerung nur noch in de» Tag hinein, ihn genießend, wie «S eben gehen mag . . . Wird man es nicht bei kühler Ueberleguug entsetzlich finden, daß in Deutschland allein fast 800 000 am Kriege Unbe teiligte durch dir Blockade getütet worden sind, nicht rasch, schnell, schmerzlos, wie die tödliche Kugel bas Leven nimmt, sondern langsam, ln endlosen, aualvollen Tagen der Kranken und der Umgebung, die ohnmächtig war. zu helfen." Der Gelüschade» der Blockade zählt wenig gegenüber em sittlichen Mangel, der sich in der Wahl dieses Mittel» »eErpert. in dem völlige« Mangel au Menschlichkeit. Mechnet «an di« Schädigungen der Blockade um in Schätzt- ,nn» de» »rutschen Nationaln-rmöpenS. io eracht sich ein Gesamtschaben von mehr als 64 Milliarden 600 Millionen Mark. Wir schließen mit den Worten der Denkschrift: „Wann wird mau der menschlichen Leibe» gedenken, der Bäter. Mütter. Kinder, die durch einen unmensch lichen Eingriff zum Sterben bestimmt waren, wann der zahllosen Walsen, die für d«c Zukunft hilflos ihren Weg >«S Leben suchen müssen?" Ne Abfahrt der ersten englischen Damvfer. (Eigner Drahtbertcht der „DreSbn. Nachrichten".» Rotterdam, 18. März. „Daily Mail" meldet aus Livcrvoyl: Auf der SonnabeudschisfahrtSbörse wurde von der Reederei der Allan-Livie die Abfahrt der ersten vier englischen Dampfer nach deutschen Häfen für den 28. März augezeigt. Die Dampfer gehen nach Hamburg. Tic Zusammensetzung der erste» Leben Smlltelsendizug. Hmfterda«, 18. März Einer NentermeiLnng aus PM» znfolse sind i« Hinblick auf die Lieferung der ersten 278888 Tonnen Lebensmittel für Deutschland von den ver schiedenen alliierten Regierungen als sofort lieferbar an gegeben worden: von der britischen Regierung 38 888 Ton nen Speck, 18 888 Tonne« kandcustertc Milch, 28 80V Tonne« Pflanzenöle. 2888 Tonne» Margarine, 2888 Tonne» Fett. 88888 Tonnen Reis. 58 VV8 Tonnen R-a « g, o «doh «« », 18 888 Tanne« Hafermehl. 18 888 Tonne» Gerste, »ud Roggenmehl: von der franzö sischen Regierung: Kabeljau, Mantcamehl und 88 888 Tonne« Palm kerne» die schätzungsweise 13888 Tonne» Palmöl enthalten: von den Borräte« der amerikanischen Sorna es ellschast in Europa: 40888 Tonne« Weizenmehl. 26 888 Tonnen andcre Mchlsor- ten» «nd 88 888 Tonne» Roggen. -keine Lebensmittel an streikende. (Eigner Drahtbertcht der „DreSdn. Nachrichten".» Genf. 18. März. Der „Herald" meldet aus Nenlmrk: Nach Rotterdam und Kopenhagen sind bereits 380 000 Tonnen Lebensmittel unterwegs, die zur Ber- sorgung der Mittelmächte dienen sollen. Tie Alliierlcn werden eigene Kontrolleure in Deutschland einsetzen, die eine Ausgabe von Lebensmitteln an Strei kende und Arbcitsunwillige verhindern sollen. Weder Lohn- noch politische Streiks dürften während der Bersoraung Deutschlands durch die Alliierten mehr möglich sein, waS zweifellos die inneren Verhältnisse Deutschlands politisch befestigen werde. * Da« Schicksal der deutschen Handelsflotte. Paris, 17. März. (Agencc Havas.i In einer halb amtlichen Not« wird die Verwendung der deut schen Handelsschiffe genauer festgelegt. Es Handel! sich nicht um eine Verteilung der Flotte, sondern um die Verantwortlichkeit für die Verwaltung der Schüfe, bis durch de» Hri«den»vertrag die endgültige Bc- stiwmung der Schisse geregelt sein wird. Der vor läufige Charakter der Mission jedes der Alliierten wird durch interalliierte Flagge bezeugt, unter ber alle Schisse fahren werden. Frankreich wird die Verantwortlich keit für den Betrieb von 600 000 Tonnen Frachtdampsern und 75, bis 100 000 Tonnen Transozcandampfer übernehmen. Der Rest wirb halb und halb von England und den Bereinig ten Staaten in Betrieb genommen werden nnd der Heim, deförderung der amerikanischen und australischen Truppen dienen. Die Kleinen Dampfer, die für große Fahnen nicht geeignet sind, werden zum Dienst zwischen Frankreich und England verteilt werden. Die Verwendung aller Schisse wird durch den Rat der Alliierten für Seetransport festge setzt, der auch über die österreichischen Schisse, die gegen wärtig bei den Alliierten Dienst tun, verfügt. Lt« Mtimatom der kanzöffschea Siseobahner. Bern. 17. März Wie die Paris,r Blätter melden, habe« die Eisenbahner ganz Frankreichs in einer in Paris abgebaltenen Delegierteufitzung ihre For - dernugen, deren Verwirklichung bis zum 18. März ver langt worden war, nachmals erörtert »nd beschlo ß . der Regier««« z« ihrer Dnrchsübrung «ine neue Frist bis zn« 1. Mai z« stellen. Die Forbernngen betreffen 1. Etnfkhrnng eines neue« Lohntarifs bei einem Mindest gehalt »an 2488 Franke« jährlich. 2. «enbernng des Per» sonalstatnts. ö. Einftthrnng des Achtstundentags. 4. Ratio nalisier»»« der Eisenbahnen dnrch Beschluß des Parla ments. Gewisse Zensnrliicke« in de« Blättern g"ftatteu den Rückschlnß. daß die Eisenbahner mit dem General, streik gebrobt haben, falls bist.Mai ihre Forderung«» nicht angenommen würden. Uerbirus VerlrctANg i« Wie«. tvon unsere« Sonderberichterstatter.) «len. L7. März. Die hiesige serbische Militärmission wirb dnpch eine neu« lesbisch« Mission ersetzt werben. krneute Verschiebung der Borsrieden-' Verhandlungen? Berlin. 18. März. fSig. Drahtmeld.) Bon gnt- unterrichtetcr diplomatischer Seite erfährt ein Berliner Blatt: Es liege» triftige Gründe zur Annahme vor, daß die Präliminarfriedensverhaudlnugen eiue ucue Berschiebuug erfahren werden. Es ist kaum mehr auzunehmen, daß unsere Unterhändler z« dem bis her genannten Termin. 28. bis 25. März, nach Versailles berufen werde«, sondern zn erwarte«, daß diese Bernsnug wahrscheinlich erst Mitte nächsten Monats erfolgen werde. Der Grund für diese plötzliche Bera dernug der Lag« ist darin zu suchen, daß mit der Rückkehr Wiksons aus Amerika neue Schwierigkeiten aufgetauckt sind, die in de» prinzipiellen Differenzen mit Frankreich ihre Ursache haben. Fn welcher Weise sie ihren Ausgleich finden werden, ist natürlich zur Stunde no<h nicht zu über sehen. Es ist anzunchmcu, daß Fra' krcich alles daran letzen wird, um seine Forderungen sSaarbk'cken. rechts rheinisches Gebiet. Polen. Verhinderung des Anschlnsses Trntsch-Oestcrreicho usw.j gegen den prinzipiellen Wider-: stand Wilsons aus Umwegen durchznsctzeu. Tie voraussichtlichen Pedinguiiqen. Haag, 17. März. Der gut unterrichtete Korrespondent der „Daily News" in Paris. Whyte. bestätigt im großen und ganzen die bisher bekannt gewordenen Berichte über die voraussichtlichen F r i e d e n s b e d i n g u n g e n. soweit sie sich aus territoriale Fragen beziehen. Whntc meint zu wissen, daß Elsaß-Lothringen an Frankreich zurückgegcbcn werde, daß Frankreich außerdem bedeutende wirtschaftliche Konzessionen im Saartalc erhalte. Politisch soll aber das Gebiet bei Deutschland bleiben. Tic Rheinuscr werden entmilitarisiert. Alle Forts und .Hecrcsücpo.'s werden aufgehoben. Die bisher beichten G?' biete werden autonom erklärt. England und Amerika werden iedoch niemals in eine Annexion dieser Gebiete ein- willigen. An der devnchen Ostgrenze werden Posen und Teile von Ost- und Wesipreusten an Polen fallen mit dem -Hafen Danzig. Deutsch-Vvlimni bleibe den Tscheche- Slowaken. Trotz des französische» Widerspruchs werde die Konferenz nichrs gegen eine Vereinigung Tmsi-ch-Oester- reiche mit Deutschland cinzuwenden ha'-en. Bon Schles wig werden zwei Drittel des Gebiets an Dänemark kommen. Tic finanziellen B rpfticht tnsien Dentstzlands ni« den Verband «Eigner Drahtbericht der ..Dresdn. Nachrichten".) Gens. 18. Mär?. Der „Temys" melde,: Die Alli- iertenlonfe'wnz hat die finanzielle Schuldverpilich, tungen Deutschlands aus 35 Fahre verteilt. Wilson aeoen einen Mtieririeden. Lugano, 17. März. Nach einer Meldung der Turinck „Stampa" aus Paris lat Wilson aus der Pariser Uon- screnz energisch Einspruch gegen eine Ver gewaltigung Deutschlands erhoben. Er erklärte, nicht zngeben zn können, daß Dcnücklttnd Bedingungen anf- erlcgt werden, die einen raschen Wiodcransbau seiner Pro- dnllionsfühigrcit unmöglich machen. Rotterdam, t7. März. Tic Pariser Korresuoudcnieil englischer Blätter melden, daß in Paris starke Mih- st i m m u n g herrsche über Wilsons Weigerung, den militärischen Bedingungen für Deutschland zuzustimmen, bevor er sie »über geprüft hat. Dazu kommt das Gerücht, daß WU!vu beabsichtige, darin zu belarrcn, daß der Völker bund und sogar der »etzige Entwurf des Bölkerbundstatutes, wie er veröffentlicht wurde, in den V o r f r i e d c n s v e r- trag ausgenommen werde» tolle. . Demgegenüber betont der Kvrrcivondcnt „Times", daß man in Amerika auch eine sorgfältige Acndcrung des Bvlkerbundentwnrfcs wie in Frankreich und England wünsche. Tie „Times" sagt dazu, sie begreife nicht, weshalb man darüber beunruhigt sei, daß die -Haupchügc des Bvlkervundcs in den Friedens- Vertrag ausgenommen werden. Tie Einzelheiten der Or ganisation des Völkerbundes müßten allerdings des näheren beraten werden mit aller Sorgfalt, welche eine solche gewaltige Angelegnbeit erfordert. „Daily Ebronicle" sagt, baß die Friedcnsarbeit beschleunigt, aber nicht hinge- schludert werden müsse. Das gelte hauptsächlich für die Frage des Völkerbundes. Es sei jedenfalls klar, -aß der Fricdeilsvcrtrag mit Deutschland viele Beziehungen auf den Völkerbund enthalten müsse. So soll Deutschland er klären» daß es sich dabei beruhig«, daß es vorläufig außer halb des Bundes bleibe und die Bedingungen gutheißc, welche seine Zulassung in der Zukunft ermöglichen. » Die polnischen Aordernnqen. Nach einer Meldung des „Newyork Herald" wird -i5 nach Polen entsandte Ententekommission am 18. März dem Rat der Großmächte über die von ihr angestellten Unter suchungen Bericht erstatten. Nach den von KommissionS- mitgliedern verschiedentlich geäußerten Ansichten ist anzu- nehmen, dcß die Endergebnisse der Untersuchung bei der endgülftgen Regelung Schwierigkeiten schaffen und aus die künftige deutsche Ärenzregclung Einfluß haben werden. Unter den von polnischer Seite gestellten An sprüchen sind folgende hervorzuheben: