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L»« u. »«.. zn^»de«d«»r, «. «äetOOrii». «. »>e».M°ad«kiri, ?»a,iI-H»Uc. V. Nrndi.BerltnV,, » «„>»cr-H>»»l>»r,. Ptotiin.repttp. !», «„««ave ein,ei. Mauuseeiptt leine VetdtppUchlcit. Tageblatt für Kolilik, -uler-LttM. HeschäftsverkeSr, WrsenöML. Irmdelllilie. ür.MUs Lu^vll- A ttsilaostLlt i-i M i',nrz,'oi8>rn88«! 43, N. Kpiveürroit: 10—12 uull 3—4 4Nir. j »I»»«vlt»«r»tr«»»« L»., ^ omirfiolrlt »ick rur I-isksruu^ »Nor .4rtou § !NüI»sIpI»<tsii, I««ilsiita5sli>, r vr»I»iI«»Iii»KI«r vto. boi nivckrisxstsr LioiLsttvUun«- H Ookvkltkt xsgTÜnckot 1826. ««»««« 6»rl Ileä«»»»», Vrvktlvll N»U»», HU«» «,«>„ kidrlt 5l»ri»»,tr. >7, ^»rir»pr»eiutt«U» 2»1. Om»N»»»te»«»« II, ,, 27 d. N«ineivst-te., Ktaät OLrUtr ,, 510 ?»drip: L-ei«IllM«e»tt. 1V, „ 207 b»o ». PoruLpreeluttLUo i-7ü Aeic^Ä/itrüücr^s/' - ^aü,'/.4 6. K5//f5ilü L § /6,u//«te.»p O/?^5Otsztz/ HU« ZUKIlSR't, iiönigl. ZSolisisvlivn unö iiönigl. Preussisohep tiofphoiogpaph, I>» «««1«»», r»i-r«« IO. ökfflin, l-kiprigenplatr l2. bir. 221. 30. rihrgaug. Auslage: 40,000 Srpl. «Xfichteu «ür dn, I. «iinuft: Sestwiud mtttlerer Stärke bei durchschnittlich ftarkcr vewölkuu«, mit zett- und stellexwetlc» SttrdrrschlSqiu. Temperatur «eutg verludert. Etzurakter der Witterung wechseln». Dresden, 1885. ZVUlltag, l). Ang-ist. Politische». Interessenvertretungen — das ist eine Forderung^die sich mebr iiüd mehr geltend macht, deren Berechtigung nicht zu oerkennen ist mid der auch mein und mehr Rechnung getragen wird. Hin und n'icdcr freilich drängt sich die Trage auf. ob die Interessenten auch l'. nklich immer im Stande sind, ihre Interessen richtig zu erkennen. Aaß häufig eine kleinliche Auslassung in dem Urtheil der Interessenten icll sl dann, wo cü sich um ihre ureigensten Angelegenheiten handelt, Abrtz greift, wer wollte es leugnen? Und ebensowenig kan» man in Atrede stellen, daß in Interessentenkreisen wenig Neigung vorhanden ich außerhalb dcö betreffenden Greises liegende Interessen zu schonen. Von einer Auslösung des Staates in Interessenvertretungen kann demnach nicht die Rede sein Andererseits kommt man aber bei der .'Arlirnchmnng berechtigter Interessen mit großen Gesichtspunkten, mi! dem allgemeinen lieber blick allein nicht aus ; spezielle Sachkenntniß ui uueulbehrlich. Ist eine Einrichtung, die ausschließlich »ach „großen Eesichlspnnlten" getroffen wurde, verfehlt, so ist der Schaden meist mäßer und tieseinsckncidender, alö der mit kleinlicher Detailkrämerei verbundene Nachtheil. Häufig ist auch das „Vorgehen »ach großen uiesichtspnnktcn" nichts weiter, als die Lust am Schablonisiren. Ta denkt sich Einer außerhalb des praktische» Lebens am Studiertisck ein Suffe,n aus und bildet sich ein, die Welt müsse nun just dabiueiupuffen und wo ElwaS nicht hineiupassen will, müsse es mit I!ewalt Inueingevreßt werden. Das ist der Hauptsehler der sozial- deiuekratischen Lehre. Nicht an daS Bestehende, was sich doch erst !!>i Lause der Jahrtausende aus dem praktischen Bcdürlniß heraus- relildrt hat und nun der Weiterbildung harret, soll angcknüpft und nnt Verständniß für die vorhandenen Interessen werter gearbeitet neiden — nein, eS muß tabula rasa gemacht werden, damit man aus dem Nichts eine neue Welt hervorzaubere. DaS ist einfach unmöglich und deshalb braucht »ran sich auch nicht dabei aufzuhalte». daß die Herren von der Sozialdemokr atie über die Evnstruction ihrer neue» Weil selbst »och lange nicht einig sind und schwerlich sc einig werden können. Die Zahl Derer, welche neben großen Gesichtspunkten auch über ein feines Verständniß für Detailsragen und Detail» iulcresse» verfügen, ist gering. * Es ist deshalb geboten, aus «ine eiche Vertkeilung der Eompetenzen hinzurvirken, von der man eine nwbltbälige Ergänzung der Wirksamkeit derjenigen Corporationen, die mehr nach allgemeinen Gesichtspunkten operiren, also der gesetz gebenden Körperschaften und der speziellen Interessenvertretungen, erwarten darf. Insbesondere wird da- für da» große Gebiet sozialer und wlrthschaftlicher Institutionen zu gelten haben, die man »uter der Bezeichnung „Arbeitersckuhgesetzgebung" zusanrmenzusassen pflegt. Unter den Vorkämpfern für die „Arbeiterschutzgcsetzgebung" findet sich häufig die Neigung, zu schablonisiren. 'Nonnen sestzusetzen, dre unter allen Umständen Anwendung finden sollen, wie sehr sich auch bestehende Verhältnisse dagegen sperren. Diese Verhältnisse, unter denen sich das Erwerbsleben bewegt, sind von einander durch aus verschieden, womit auch die Bedürfnisse variiren. Vor Allem ist dies in Bezug auf die Verhältnisse und Bedürfnisse der Fall, die man mit der „Arbeiterschutzgcsetzgebung" regeln will. Die grseh- gcbcriichcn Versuche hinsichtlich der Sonntagsruhe haben gelehrt, daß die Gesetzgebung über die Aufstellung eines Rahmens nicht lünauskommrn kann; denselben gesetzgeberisch auSzusüllen, bat sich vorläufig als unmöglich erwiesen. Die österreichische Regierung hat die schwierige Ausgabe übernommen und nach bestem Willen zu löien gesucht , über den Erfolg muß erst die Erfahrung sprechen. Freilich läßt sich aus dem Verordnungswege und durch llcbertragung discretionärer Vollmachten an die verschiedenen Verwaltungsbehörden Vlairckes zur Zusriedenheit regeln. waS zu sehr in daS Detail ein» greift, um eS zürn Gegenstände der Gesetzgebung zu machen. Aber dieser Weg führt doch auch leicht zu bureaukratischcr Willkür. So werden denn vor allen Dingen die Interessenvertretungen berufen iciu, den Rahmen, welchen die Gesetzgebung in Bezug aus den Arbeiterschutz zu geben vermag, auszufüllen. Sie sind am besten ir» Stande, fcstzustellerr, inwieweit in ihrer Gruppe Beschränkungen cbnc schwere Schädigung Derer, die man schützen will, durchführbar und welche Ausnahmen von den ausgestellten Normen speziell tür sic ziizulasscn seien. Ob unter Erweiterung ihrer Befugnisse die BerusSgcnossenschcrften geeignete Organe hierfür sind, läßt sich im Airgenblicke nicht übersehen. Man wird wohl auf die Dauer nicht umhin können, auch für besondere Arbeiter-Organisationen Sorge zu tragen. Den Verwaltungsbehörden wird unter allen Umständen eine bedeutungsvolle Mitwirkung zufallcn, da die Compe- teuze» der Interesscnten-Organe immcr beschränkt sein werden. Die lateinische Münz - Konferenz ist resirltatloö auseinander gegangen. Zum niinbcstcn batte man eine provisorische Ver einbarung erhofft, aber auch diese ist nicht erzielt worden. Die Tclcgirten Belgiens haben die Konferenz vor Schluß ver lassen, >r»v die Bevollmächtigten der übrigen bctheiligten Mächte babcn sich darauf beschränken müssen, den Text des neuen Kon- ucnlioirscntwurss scstzuslcllen. Die Erneuerung des Vertrages steht noch aus und soll aus diplomatischen, Wege vorbereitet werde». Am meiste» bat der Konscrenz die energische Opposition Belgiens gegen die von Frankreich vorgescklagene. sogenannte Liguidalioiisklausel zu schaffen gemacht. Frankreich hatte verlangt, jeder Staat solle die jenigen Frins-Fraiics-Stücke, die sein Gepräge trage», gegen Silber- slucke des dieselben präserrtirenden Staates oder gegen Gold nns- tautct'cn. Hierin sicht jedoch Belgien eine arge pekuniäre Schädigung seiiierInteressen. Es hat nämlich gerade silberneFüns-FrancS-Ltücke in einer Menge ausgeprägt, die in keinem Verhältnisse zu seiner Be- vülkcrungsziffer steht, und zwar nicht allein aus eign«Rechnung, sondern für Rechnung von auswärtigen Privaten. Diese. und nicht der belgische Staat haben den Vorthcil gehabt, wenn Millionen von Silberstücken, welche, nachdem der Preis des Silbers um 20 Pro» zent gefallen ist, nur 4 Franeci Werth hatten, mit 5 Francs in Umlaut üU«»t wurden. Nach einem von fachmännisch» Seite ge machten Uebeiscdlag cirkulire» in Frankreich 405 Millionen Francs in Belgien ausgeprägtes Silbergeld. während in Belgien nur 192 Millionen Tranes im Umlause sind. Die Differenz beträgt dem nach 273 Millionen, die aber nur einen effektiven Wertb von229'/s Millionen repräieiitireir. sodaß sich für Belgien hieraus ein Ver lust von 43'/» Millionen Herausstellen würde, 'Von anderer Seite — Aus R ügen wird uns aeichriebeu: Donnerstag 'Abend in der 6. Stunde besuchte» Ihre Majestäten der König und die Königin'von Sachsen den Köuigsstrihl bei Siubbentümmer und verweilten längere Zeit auf dem herrlichen Aussichtspunkt. Eine Dame, welche den König nicht kannte und von dessen bevor stehender Ankunft gehört Halle, redete den allein daher lammenden wird der der belgischen Regierung erwachsende Verlust sogar aus! König an und fragte ihn, ob er nicht wisse, wann der König von 70 Millionen Francs geschätzt. Daß diese sich unter diese» Um- j Sachsen komme. „Der ist bereits hier", antwortete Se. Majestät und schritt, trenndlich grüßend, weiter. Von den zahlreich anwe - " " " ' ständen ivecgerl. auf die Liguidalioiisklausel cinzugeherr, darf nicht Wunder nehmen. Es haben denn auch alle Vorstellungen seitens der übrigen iirterejsirtcir Mächte nichts genützt, und Belgien ist ent schlossen, lieber aus der Müirzuiriori zu scheibe», als die Klausel zu acceptrre». Der Austritt Belgiens würde dann mit Schluß dieses Jahres erfolgen, nachdem es jedoch den größten Tlreil seines ir» Auslände coursirenderr Silbers Kat zurückirehmen müssen, denn das Ausland wird »atürlrchcr Weise darnach trachten, sich der belgischen Silberstücke zu dem vertragsmäßigen Nennwert!, zu entledigen. Wer also im Auslande Zablungcn nach Belgien zu leisten hat, wird dieselben in belgischem Silber aussülrrcn, und man wird es einzurichten wisse», daß dasselbe nicht wieder aus dem Lande kommt. Was die belgische Regierung resp. die belgischen Handelst,äuser für Maßregeln dagegen ergreifen werden, läßt sich gegenwärtig noch nicht absebcn. Allgemein nimmt man an. daß die belgische Regierung, falls eine Einigung innerbalb der Äünz- unio» nicht zu erzielen ist. zur Goldwährung übergehen wird. Nencste Telegramme ver „DreSvuer Rachr." vom 8. August. Berlin. Der Körrig und die Königin von Sachsen trafen Uhr 38 Mm. von Rügen kommend hier im strengsten Abends setzten dieselben ihre Rückreise nach Nachmittcrgs 4 Inkognito ein. Dresden fort. Berlin. Die Extrabeilage des „Kleinen Journal", welche die Enthüllungen der „Pcill-Mall-Gazetle" über die Sittenzustünde in London revroduzirt hatte, ist beute auf Anordnung der hiesigen Staatsanwaltschaft konfisziit worden. Köln. Die „Kölner Ztg." sagt in einem anscheinend offiziösen Comiiiiiriigrw über einen Artikel der „Nordd. Allg. Ztg.": Jeder wird nun einiehen, daß wir rieben eurem 'Nachbar lebe», der nur so lange Friede mit uns halten will, als er nicht gute Aussichten hat, einen Krieg gegen uns siegreich durchzuicchten. Der 'Artikel wird den Erfolg haben, daß wir wieder eurer längeren Rnhcperiode e»t- gegensehen können. Das ;» erreichen, ist wohl der Zweck des 'Ar tikels gewesen, da jeder Airsschub des Krieges den Frieden wahr scheinlicher macht. Ferner dcnientrrk die ..Köln. Ztg." das Gerücht, küß Fürst Bismirrck vcni Exkbödive Ismail Pasicha freundlich gesinnt sei. De: Reichskanzler habe dieser Personcnstage iiwmals Aufmerk samkeit geschenkt und sei der Ansicbt, daß nur der Sultan, England und Egvpten ein Interesse daran hätten. Wien. Der „N. Fr. Pr." zufolge glitt Kaiser Wilhelm gestern, als er unmittelbar vor der Mrreiie des österreichische» Kanerpaares die Treppe des Hotels Straubinger hirianfflikg. aus dem Laufteppich aus. wurde aber »och rechtzeitig von dem Kammerdiener uirtersliitzt, so daß er das Gleichgewicht behielt. Morgen erwartet der Kaiser den Besuch der Frau Großhcrzogin von Sachse» in Gastein. lieber den Tag der Abreise von Gastci» sind noch keine näheren 'Nach richten bekannt. — Kaiser Franz Joses wird am 23., das ruisiiche Koiserpaar dagegen am 24. August nach Krcmsier kommen. Ob Tisza der Zusammenkunft beiwohnen wird, steht den ungarischen Blättern zufolge noch nicht fest- Sollte jedoch außer dem Graten Kalnockv ein österreichischer Minister an den Beralhungen in Krcmsier Thcil nehmen, so wurde dies auch bezüglich eines Mit glieds des unaarischcn Kabirrets der Fall sein und wahrscheinlich TrSza entsendet werden. — Den, „Nenrzet" zufolge findet die Zu sammenkunft zwischen dem Fürsten Bismarck und dem Grafen Kal- nocky in Barzm statt. London. Gladstonc tritt heute an Bord von Brasseys Jacht „Sundeam" eine dreiwöchentliche Reise »ach 'Norwegen an. — Wolfs empfing gestern seine letzten Instruktionen und reiste heute Morgen nach Wien ab. Riga. Die „Rigaer Zeitung" meldet, daß der preußische Reserve-Offizier, weicher wegen des Verdachtes der Spionage in Kronstadt verhaftet wurde, bebiirs Ausweisung aus Rußland an die preußische Grenze gebracht worden ist. Berliner Börse. Friedliche Meldungen der „Morning Post" veranlaßten eine Befestigung. Dic'Ar,fangsnotirirrigen waren ans sämrntlichen Gebieten höher ais die gestrigen Schlnßknrse. Das Geschäft blieb indcß sehr still, infolgedessen auch eine vorübergehende Schwächung eintrat. Spekulative Banken waren still und fest. Vvn deutschen Bahnen waren Ostpreußen fortgesetzt angeboten und weichend, von österreichischen Bahnen wurden Elbctlral um 5'/s Proz. höher. Man hofft, daß das eiiigetretene Regcnwetter den Verkehr aus der Elbe »nd damit auch den Bahnverkehr heben werde. Bergwerke waren still und fest, ebenso fremde Rente». Im Kassa- Verkehr Bahnen ziemlich fest, Banken ruhig, Industrien vereinzelt belebt, Zimmer-marin gewannen 1' r Proz., Lcinchhammer 2 Proz. Von österreichischen Prioritäten waren Zprozent. Lombarden und Kronprinz Rudolph-Silber gefragt. Ar » nrfurt ,. M., 8. Aiiqus«. Credit IM/,, ktaatsbadn —. r»»- »ardrn . Ballette . Eaddttr K5',. «»rar. Ungar. Boldrrntc . »«Ildarddadn —. DiScoitto —. rarmstitdtrr —. Hrft. Pari«, 8. «nguft. Schluh. Rentt «0,82. «nlrihr NM.sS. IiaNenrr 11.45. Staat«»»-» KOO.lV. Lamdardrn —, da. Prioritäten . Sdauler b7,25. Ocst. Goldrenir —. Egddtrr 328,«X>. rsttoinanc» 52VM. Arft. Wien, 8. sl igust. Crrdit 282,20. Staatvdah» —. Lauidardr« —. Nardwrftbal» —. Marknolru —. Ungar. Credit —. Ungar, «old 98,«2. Still. Stritt». 8. «ugui«, slaäi«. i Uhr. cBetrridrmarkN. Wrizrn bcbauptc«, loco lüv.oo—>60.00, »r. Siptbr.-OIiobkr >60,00, »r. «»ril-Mai 171,50. Roggen fest, loco 131.00-NI7.00, pr. Scpt.mder Oktodcr 111,00, »r. «dril-Mai I18§0. Rlldol unvcrändcr«, »r. August 1öZ>0, »r. Septcinder-Oktotcr 15„50. Spiritus behauptet, loco 12,50, Pr. singnst-Sept. 12,20, Pr. Septempcr-Oktvdrr 12,50, pr. Slovrmber-Lccriiider 12,10. Petroleum loco 7,75. BrcS 1 a » , 8. August, Nachm. tGclrtidemarkN. Spiritus Pr. >00 Litrr 100 Proc. Pr. Ruguft-Scpicmdcr 12,20, Pr. Scvtcuibcr-Octobcr 12.20, pr. April- Mai 12,70. Weizen pr. August 163,00. Roggen pr. September-Oktober 138.00, pr. Oktober-November 110.00. pr. April-Mai 117,50, NLböl loco pr. Scptbr - Oktober 16.50, pr. «Prll-Mal 16,50. Zink fest. — Wetter: veriindkrlich. 1! ond - n, 8. August, Born,. II Uhr 10 Mi». ConsolS SO" i873er Musik» SL»/,. Italiener 93' .. vombardrn 10»/„. Türken 16. Iproc. fnnb. Amerikaner 125'/,. Iproc. Ungar. Boldrrnir 7»',,. Oefterr. Boldrenic 89. Perus,. Con'ol« 102",. «ghptcr 65'.. Otlomanbauk 10"«. Suez-Acticn 790«. Neue Cgpptcr 2'/, «gio. — Stlmmun,: Ruhig. - Wetter : Berändcrlich. Lokales «n!» Sächsisches. — Am Dienstag gedenkt Se. M a j est ät derKönig nach Schandau z» gehen und an diesem und dem nächsten Tage von dort aus aus Hochwild zu jagen. ich! der senden Sachsen wurden Jbre Majestäten überall ans's Herzlichste ge grüßt. Eme junge, hüvschc DreSdneri» trat sogar an die Maie stiften heran und überreichte der Königin einige in aller Eile ge. pflückte Blumen mit den Worten: „Genehmigen Ew. Majestät von einer Dresdnerin auf Stnbbenkammer ein paar Rosen hrildvoUst cntgegeirnehmeu zu wollen". Die Königin schic» sichtlich erfreut und dankte der jugendlichen Gebers». Der bercitstehende Wagen führte die Majestäten nach Saßnitz zurück. — Vorgestern Vormittags traf Se. Excellenr Staatsminrster v. N o st i tz - W a l Iw i tz irr Wurzen ein. Derselbe besichtigte in Begleitung des Grasen v. Könneritz aus Lossa unter Führung des Bürgermeisters Müble die Geschäftsräume des Ratbbauses, die Biscnrtfcibril von F. und E. Krietscb, die Wurzener Teppich- und Velourstabriken und die Cartoirnagcnfabriken van Zinnncrmann und Breiter, sowie Pflaum und Bäßler. Se. Excellenz nahm von den Einrichtungen und von der Fabrikation in den genannten Etablisse ments mit großem Interesse Kenntniß. — Landtagswahl. Der langjährige Vertreter von Dresden- Neustadt, Herr Hanptmann Käusfer, hat die Kandidatur für die bevorstehende Wahl in seinem allen Wahlkreise wieder angeiwinmen; obgleich ihn Gcsiindheitscücksichten längere Z-nt zaudern ließe», bat er doch den Intentionen der konservativen Partei Rechnung getragen. — Gestern Vormittag wurde aus dem Trinitatisfriedhosc unter zahlreicher Betheiligung Leidtragender die irdische Hülle eines ! Mannes zur letzten Ruhe geleitet, dessen Biederkeit und Ehren- < Hastigkeit sich ein ehrendes Andenken in der hiesigen Bürgerschaft gesichert hat. Herr Hcrmtch Hermann Steinmetz, Seisensabrikant, priv., hat im Jahre l835 das Bürger- und Meislerrecht in hiesiger Stadt envorben und beging demzmvlge dieses Jahr rein öOiirhrigeS , Bürgerjubiläum. Lange Jahre war er irr Jnnnnasangeiegenheiten auch als Jiriruiigsältester und als Obmann bei oem Jirimnasäl- testen-Vercirr thätig. Er war teurer Begründer des sitzt >n Bliithe stehenden 'Allgemeinen Handwerker-Verems zu Dresden. In den weren Jahren 1847 vis 1850 hat der Verblichene seine Dienste er Stadt als Stadtverordneter gewidmet und konnte ans eine 25jährige Thätiakeit als Armenpflcger im Jahre 1871 zirrückblickerr. Vielfach hat derselbe Gutachten in wichtige» Gewerbesrage», thcil- wcije auf Wunsch der Regierung, abgegeben. Dein Verdienst ist ferner, die Fabrikation der Stearinkerzen zuerst m Sachsen einge- sührt zu habe», wofür er auch vom hiesigen Gewerbe-Verein, dessen jweitältestes Mitglied er bis jetzt war, Prämiirt wurde. Seit dem Jahre 1873 hat er sich vom vffeiitlichcn Leben zurückgezogen und wibnrete seinen Lebensabend reiner Familie, der er, ebenso wie ent fernten Verwandten und Freunden ein treuer und bewäbrter Rath- gcbcr gewesen. Die Treue seines Herzens, seine Humanität, Liebe, Hingebung und Opferwilligkert für das Gemeinrvobl wird in den weiten Krciien, in denen er gewirkt, unvergeßlich bleiben. — Auch aus hoher See beschäftigt man sich mit den „Dresdner Nachrichten". Wir erhalten davon einen reckt erfreulichen und freundlichen Beweis aus Wisbu. der einzigen Stadt der Infel Kott- !and in der Ostsee. An der Westküste Gottlands, ca. eine Meile nördlich von Wisby, wurde am 22. Juli eine anschwimmendc Flasche auS der Sec gefischt, in welcher sich ein uns zugesandtes Papier mit folgenden Zeilen befand: „Der ehrliche Finder dieser Flasche wird hiermit höslicbst gebeten, den Ort und die Zeit der Auffindung nach Dresden, Expedition der „Dresdner Nachrichten", zu schreiben. Arrs- grworsen am 3. Juli 1885 von den Passagiere» der „Iris", unweit Gottland. Oesterssön." Bemerkensrrertb ist noch, daß gerade ein dort lebender Landsmann unS mit Gruß die obigen Zeilen zrrscndet. — In der gestern abgehalteiren öffentlichen rsitzung des Bezirksausschusses der Kgl. Ainkshcniptmannschast Dresden Altstadt gelangte zunächst ein Gesuch der Parrline Vcrrv. Becker in Plauen mir Erthcilniia der Konzession zum Bierschank zur münd liehen Verhandlung. Dasselbe mußte wegen mangelnden Bcdnrs nisses aber wieder abgewresen werden. Die von dem Gemeinderath zu Döhlen erbetene Dispensation von der Bestimmung in 8 57 der rev. Laiidgemeirrdeordnuira soll stöberen OrtS befürwortet werden. Die Gesuche um Ertheilung der Konzession znm Bier- und Bräunt Weinschank bez. znm Kleiribandel mit Branntwein der Johanne Marie vcrrv. Hutschenreuter in Deubeir, des Restaurateurs Krnglcr in Schwcinsdort. Franz Louis Julius Schaarschiicb'S in Tharandt. Emil Theodor Hüstlcr's in Welschhnie, der 'Anna Martha verein, Reichardt in Dorshain, des Buchhalters August Mäkelt in Dresden um Konzession zni» Bier- und Branntweinverkanf an die 'Arbeiter der Siemens'schen Glasfabrik in Löbtau, 'Alexander Vierling's in Briesnitz und Karl Gottfried Hcrlster's in Löbtau genehmigte man, während die gleichen Gesuche des Maurers Gustav Heinrich Lindncr in Rippien, Friedrich 'August Wiencckc's in Welschlinse, Ernst Wilhelm Thicte'S in Löbtau, Ernst Wittselm Tstieme's in Naußlitz, Friedrich Wilhelm Otto gen, Bachmann's in Löbtau und Ernst Hermann Kämvfe's daselbst wegen mangelnden Bedürfnisses bez. aus verkehrsvolizcilichcn Gründen abgewicsin werden mußten. Weiter genehmigte man beziehentlich hedingungsmeise daS Orlsstatrit für die Gemeinde Döhlen, die Disniemvralion der Grundstücke Fol. 1) für Hintcrgersdorf. Fol. 8) für Golberode und Fol. 162» rür Somsdorf und Eoßmannsdors, die Stättegeldordiimia für die Stadtgemkmde Rabenau, sowie, ein Gesuch des .Hausbesitzers Simmang in Polschappel um Erlaubniß zur Errichtung eines Schlachthauses. Ein Gesuch des 'Allodialgntsbcsitzcrs Merbitz in Eckersdvrf um Anerkennung seines Modialgntes Eckersdorf als selbstständige» Gntsbezirk Munter gewissen Voraussetzungen bellst wollet werde». Bon den vorliegenden Rekursen zweier Ollscin wohner in Löbtau in Gemcindcsteuersachcii, wurde der eme unter Vcrurtheilmig des Rekurrenten in die Kosten verworfen, während wegen des anderen noch weitere Erhebungen angestellt werden sollen. Der Vezirksvellaininlnirg soll die Wiederwahl der seither in FunI tio» geiveieircn Beriranciismämicr für die Wahl der Schöffen und Geschworenen vvrgeschlagen werden. Ei» Gesuch Karl August Gvvsill's in Hainsberg um Erlaubnis; zu Abhaltung theatralischer Vorslellmige» re. nmßte manaelnden Bedürfnisses halber ahaewiescn werden, schließlich genchmigtc man noch unter einigen Modifika tionen das Regulativ der Gemeinde Eotta, die Erhebung von Ab gäbe» zur Ortsarmcnlasse von öffentlichen Lustbarkeiten im Orte Eotta. - O - Donnerstag gemeldete Wolkenbruch im Vercrun- gebict r» Böhmen ist wohl nicht so bedeutend gewesen, wie es an- sänglich schien. Die Wnsfermassen scheinen sich im weiten Gebiet verlaufen zu staben, so daß wir hier nur einige Centimeter Waffer- wuchü bekamen.