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Dresdner Nachrichten : 09.08.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-08-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188608098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860809
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860809
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-08
- Tag 1886-08-09
-
Monat
1886-08
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.08.1886
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EN 's, t jss « u >K U i'I: 5». i ^ « >» ? r 7 "tz^ s .4» r> > ? 6) /> ^ - St kdK tzargrpellten Personen sind alle höfischen Befehle. und di« korrupten Einrrchti . .. . - dir Mikado. ^ ^ Ei»r,chlu»gen. dl« nur zum Svotl dienen sollen. Der Galgenhumor wird darinzum Brinztp erhoben, daS sonst Grausige wird spaßhaft und überlustig behandelt. Der Verrückte Mikado verurlheilt seinen Sohn Nankl-Puh »im Tode, weil er eine alte Schraube, die Hofdame Katisha nicht heirathe» will. Der Prinz geht dann alS Vagadond und Musikant davon, verliebt sich in ein hübsches iunges Mädchen (Äum-Bum). da- aber chrcn troddeldasten Bormuird, den Ober Henkersknecht und Gewalt haber Ko-Ko helratben soll. Letzterer soll durchaus eine Hinrichl- ung inszeniren, weis- der Mikado befiehlt, aber eS fehlt ihm daS bereitwillige Opfer. Da erbietet sich der Prinz, sich köpien zu lassen. saüS ihm vorher Uum-slum zur Frau gegeben wich. Plötz sich trifft nun der Mikado ein. also muß die besohlen« Hinrichtung geschehen sein. Ko-Kv läßt den Primen mit der Geliebten verbergen mid erzählt eine erlogene Hinrichtung. Damit die verliebte Hob danie befriedigt werde, bietet er sich ihr selber als Mann an. Nun ist Alles nach Wunich arrangnt, der Prinz mit seiner jungen Frau erscheint vor dem Pater und allgemeine Fröhlichkeit schließt de» Reigen. Zahlreiche Persteckszenen, drollige Dialoge, satvrische AuS- schiuiickuiigen und Derbheiten geben die mehr oder weniger schmack haste Würze zu dem wunderlichen Gerichte ab. Unmöglich könnte man mehrere Stunden bei solcher Mahlzeit auShalten, wenn nicht die ganz allerliebste, wahrhaft amüsante Musik Sulllvan'S so vor- ziigliche Weine dazu lieferte. Voll Lust und Leben, Frische und Esprit, auch voll Zierlichkeit und Schelmerei, ist diese beständig in Rhythmen und Stiiiiinnngkn abwechselnde Musik, welche, sehr reich an melodischer Blnlhe un Solo, noch reicher an prächtig gefügten Ensembleslücken (Quartette. Duette, Terzette. Finale), keine leere Pause der Ermüdung znläßt. Fast alle Pariser und Wiener Operet ten erscheine» dieser Originalität, dieser Reizfüüe gegenüber als abgestanden und au». Die Frauenchöre und Terzette erinnern an die anmnthigsten Muster in deutschen Opern. Das Quartett mit Chor iin l. Akt („8o ploass.von mr") mit dem Trala-Resram und Tanz ist klassisch in semer Art. Noch höher ün Style und genuß reicher ist daS Madrigal (Quartetts im 2. Akt. Wäre dieses Stück von einem alten berühmten englischen oder niederländischen Meister iZ. B. Iosarunh es könnte nicht mehr jubelnden Beifall erzielen, als diese Sullivau'sche Nachbildung gelungenster Art. Außerdem folgen sich fast nnunterbrochen die angenehmsten Lieder, Tanzweisen, EoupleiS :c, die so populär gehalten sind, daß man sie leicht nach zweimaligem Hören Nachspiele» und nachsingen kann. Sehr wenig Banales lind Geschmackloses mischt sich ein. Man spürt, daß der Komponist ein ursprüngliches Talent ist, welchem die deutschen Studien znm größten Nutzen gereichten. Wer hatte geglaubt, daß die fast tchon modrig gewordene Operette »och einmal einen Ver treter aunveisen würde, der neucn großen Reiz hineiubringen könnte ? Hier ist eS gelungen. Mögen sich »och Viele daran so erbauen, wie die Besucher der ersten Aufführung! Des Jubels und der Taeapo-Nufe war kein Ende, so daß es erst VrN Uhr zum Schlüsse kommen konnte. Hörte mau auch keine Glauzstimmen und keine Mcislersinger. so mußte doch die ezcellente Art deS Vor trages den Hauptdarstellern und dem unvergleichlichen Ensemble viel Ne'pelt und Ovinpallne sichern. Ein so vollendetes Zusammen- siiigcu und Zilsammeiiwiel ist eben nur bei einer so leslgefüglen Organisation von beiahime» Kräften möglich. Bei der ewigen Wiederholung wissen die Einzelnen immer wieder neue Nuancen lind neue Reizmittel lsinzuzubringen — sie werden ihrer Sache aus diese Werte nicht überdrüssig. Sobald gesungen und gelänzelt wird, sluden Alle, auch die kein Wort englisch verstehen, beste Unter haltung und aparten Genuß. Freilich gehen die eigenartigen Pomten deS Dialogs den Nrchtengländern vielfach verloren. Nie mals dark man bei dieser Vorstellung vergessen, daß das Ganze einzig au' Japan paßt, nirgends anders. Ott erscheint es wie gelungenes Baller im Eirkus mit Clown-Diskursen. Fast kern Wort gehl ohne Grimassen und Verrenkungen vorüber. Davon abgelchen mus; inan aber zugcstehen, daß Tinge in solchem Barock- stille nicht bullanler gegeben werden könnten. DaS kokette Fächcr- ipiel der Damen ist nie einförmig, wenn auch sehr methodisch. Die Einzellcistnngen gewährten fast durchgängig Befriedigung. Einen kräftige» Tenor besitzt der Vertreter der LievhaberrvÜe (Na»ki-Puh) Mr Eadwallader und singt resolut, mit Geschick und Nachdruck Nicht ,ge»ilg vermeidet er den Quetschion und die Fechterstellung. Ihm ist seine Partnerin lUnm-Bum) Miß Merivale, em Hoher, aus reichender Sopran, in Gesang und Darstellung überlegen, obwohl auch ihr Organ schon etwas angegriffen erscheint. Aus Schelmerei und graziöse Agilität versteht sie sich bestens. Ter Hauptmatador ist der Komiker Brr. David Flsher als Ko-Ko, ein Schweicchorer m'S Englische übersetzt. Konnte er auch nicht mit seiner Brust- sliiiiinc prangen, io hat er desto mehr mit komischer Verve und Vicheitigkeit. zumal auch im Eöuplet und Dialog, znm Beifall aiiiiiiirt. Auch der Mikado, em seideiirauschcildeS, avldbcstickies Ungeheuer, und der hosiarlige Höfling Pnh-Bah wnroen von den MrS. Fideriei und Billinglon portreislich reprüsentirt. AlS wohl- gebildete, künstlerisch dektamirende «angerm empfahl sich Miß Eainewn m der uiidankvaren Rvlle der allen verliebte» Katisha, Wahre Prachtstücke sind die original japanische» Kostüme, die einen enormen Werth besitzen müssen und in jedem Böller-Museum para- dlren könnten. Auch die bunten orientalisch anreizenden Dekoratio nen erhöhen die Illusion wesentlich. Nur mit der elektrischen Be leuchtung schien eS noch nicht recht klappen zu wollen. An der Regie war sonst nicht der geringste Makel. Die Büchner'sche Kapelle aus Leipzig hat unter Mr. Halton's Direktion wirklich Muster- gilliges geleistet. B- Seuberlich. 7 Ter ersten Mikado-Vorstellung im Ncsidcnzlhcater wohnte auch der Bassisten-Nestor Herr Kammersänger K i nde rm ann aus München bei. welcher zu kurzer Rast bei seinem Schwieger söhne, Herrn Direktor Karl, und bei seinen beiden Töchtern hierher gekommen war. Ter Künstler hat sich seine Rüstigkeit bewahrt, ist trotz seines Alters und, obwohl er schon öfters a!S Gralkönig Ti- rurel nn Sarge lag, sehr lebendig, munteren HniiwrS und zovial. 'Nach seiner Rückkehr in die Hemralh erwartet ihn eine Nachfeier seines öchcihrigen Krinsllcr-IubiläumS und zugleich deS 40. Jubi läums als Mitglied der Münchner Hoibühne im Krene seiner Kol lege». Freunde und Verehrer. Aus Anlatz dieses seltenen Gedenk- feUeS sind dem Knnslvelelanen von allen Seite» Glückwünsche, Festgaben und Auszeichnungen (mehrere Orden) zu Therl geworden. 7 In den nachuen Tagen wird in Bamcnty eine nllgemeine Bürgcrveisatimilrliig abgehalten werden, m welcher gegenüber dem Bestreben der Ungarn, Liszt'S Leiche nach Budapest ^n lrans>eriren, . ».* mit einem Ihnen?".. waS a "" ca re« Gott l wie - was zündet^ Md - würden n solche» eiten nicht «nn dann ns Wroanmn uw »eit wodltbuendere NLNU'"« » Hab'^ wo« «macht, Dreier dafür. Moralisch« Erfolge ost^ großartig, pekuniäre «in lächerliches Minimum. Möchte krm Hund so länger leben. Wer ratbet, wer Hilst ? Ich nröcht mich gleich dem Teufel übergeben. wenn ich nicht selbst ein Teufel war. und zwar ein LeidenSgenosse jener sünsinalhunderttausend, die einstenS auf die Welt kamen. Nun aber hören Sie: »Als Dichter, der ich doch nun einmal bin, — spür' ich de- SvmmerabendS Wunderwalten — wohl mehr als Andere, die mit kühlem Ginn — prosaisch sich und praktisch unter- halten. — Als Dichter lockt der liebe Abend mich — hinaus, und sinnend wandt' ich zur Terrasse. — Musik, o Freundin mein, ich grüße Dich — und schätz« Dich, wie Wen'« aus der Masse. — Als Dichter aber, dreifach herbes Web! — Bin ich natürlich nur eüi armer Teufel, — wollt' ich mich setzen drum zue traut« volö«, — so wär' daS mehr als Leichtsinn ohne Zweifel. — Al- Dichter wandte ich drum außenhin, — das Gitter hemmet nicht der Töne nur mein« Gehet hin »mb wiß hast Du R weniger Zierpu paare keine so) ^ Mädchen kann (wre eine pul lich ruiniren, denn eS mu schonen. Nora. „Ich bin Villa bewohnt, in Stell»» aber die Küche und dm Lecher ist dasselbe re «ge» jetzt, seitdem i,. . Krenzschnierzeu. Trotzdem I recht müde, 20 Jahre alt uw e und Unfried« rau nicht zu wirthschasten ve> en. «freu« mich aber br- g . und kann meinen StandeSgenossinnen nrtz thuet deSaleiche» k Habe ich nicht recht f — Gx, cht! Dächten Viele so vernünftig, hält, ^ ^ en und die um'S tägliche Bro , Sorgen wie jetzt. Ein pubsüchtiges Di schtige Frau) die Wirtbschast grü entweder tue Kleid« ob« die nge Mach — der Seele Gluthen wnden angefacht. — und ich durchflie alle Weltrnräume. — Al-Dicht« wandt' ich schweigend dann »a . Hans, — voll göttlicher Gedanken und Gefühle, — ich schwärme in die stille Stacht hinaus — »mb schlafe hungernd ein aus hartem Pfühle." — 's — Schlafe nur ruhig weiter; Dei das, macht ja auch nur schläfrig I iLjähr. Ab. u. Geschäftsmann. „1) Können weitere Schutte gethan werden, wenn eise Einkommensteuerrekla- mution um deswillen als zulässig nachtet worden ist, weil die Deklaration erst nach Ablauf der IMägigen Deklarationsfnft eine reicht ist? 2) Wird die diesjährige Reklamation ohne Weiteres k der nächsten Einschätzung als Deklaration, mithin alS Grundla für die Besteuerung betrachtet oder ist anderweit »n drklariren — 1) Wenn wirklich zu spät deklarirt worden ist. so kann in Füllen, wo eine unbillige Schätznng und eine schwere Bedrückung vorliegt, höchstens ein Erlaßgesuch emgercicht werden. 2) Es ist auch für die nächste Einschätzung fristgemäß eine Deklaration einzureichen. Ihre übrigen Auslassungen erscheinen als völlig unbeachtlich. So lange von drei Deklarationen zwei zu niedrig sind, werden die Ein- schützuiiaSkoliniitssionen Erhöhungen eintreten lassen müssen. Wer richtig vcsicnert sein will, braucht ja nur rechtzeitig zu deNanren und, wenn er höher geschätzt wird, zu reklamiren. In Sachsen findet Jedermann sein Recht und von einer Willkür der Em- schätzttngSkouiniission kann nicht dir Rede sein. Stammtisch „Krone". Großenhain. „Es ward die Angelegenheit besprochen, daß ein Junge von 10 Jahren beim Nachbar eine Fensterscheibe cinaeworten: es bcba daß der Vater die Fenstericheive bezahlen müsse. Gast (Teutschsieisinniger) behauptet, baß nach den sächs. Gesetzen der Vater nicht zu bezahlen brauche, es müsse der Beschädigte warten, bis der Junge mündig sei, um nachher von diesem seine Forderung einzuziehen. Hat dieser Gast mit dieser Behauptung recht?" — Der Junge haftet sür die Beschädigung mit seinem Vermögen, nota bene, wenn er welches hat. Der Vater braucht, wenn ihn nicht selbst eine Verschuldung trifft, nichts auS seinem Beutel zu zahle». Was aber ein anständiger Vater ist, wird eS trotzdem lhuti und Regreß rrä posteriorem seines Filius nehmen. Langj. Leser. „Ein Bekannter, der beim hiesigen Schützen-Regiment steht, sagt, in nächster Zeit sei beim Regiment ökonomische Musterung. Es gäbe da furchtbar viel zu thun, die Kammerunteroffiziere hätten den meisten Drasch. Kannst Du nur, der ich Nichtw.ilitär bin, wohl sagen, waS eine ökonomische Muste rung ist und was sie bezweckt? Was für eine Funktion haben Kammerunterossiziere?" — Die ökonomische Musterung dient zur Revision des gesammlen Wirthschcitksbetriebes eines Truppentheils bei einer Herrschaft, die ihre und eS gefallt mir so weit in tädchenzimmer sind im Souterrain, t feucht. Früher war ich stets gesund, da hier bin, habe ich oft Kopf-, Zahn- und >en ganzen Tag arbeite des» Abends kräftiger Natup bi» und " . . ätru bin un! , gen weiter Lade, io kann ich dennoch viele Stächt« voe Moderge ruch nicht einschlasen, und wenn ich einschlase, dann bin ich so auf geregt, daß ich wiederholt aufwache. Da ich hin fremd bin und nicht weih, an iven ich mich iveuden soll, so möchte ich Sie bitten, daß Sie so freundlich wären und mir sagten, ob e- schädlich ist. in einem feuchten Zimmer zu schlafen, und ob mav dadurch krank werden kann. Wenn das der Fall wäre, dann müßte ich mich nach einer anderen Stelle Umsehen ?" — In feuchtein Raume zu schlafen ist allerdings ungesund. Stelle Deiner Herrschaft vor, welche Be- schtverden Dir die feuchte Schlafstelle einbnnat. und sie wird sicher aus Abänderung sinnen und Dir ein Bodenkammerchen einrämnrn. Ein offenes Wort findet wie ein gutes Wort iminer bei offenen und mlien Menschen Gehör. ^ Bobersen bei Riesa. „Ein Mädchen, da- ncht schlecht, — hat nns geschickt zum neuen Jahr — vier Karten, die recht schofel war'». — Der Kukuk läßt uns nicht in Ruh', — er rust uns stet- „Beleidigung" ,u; — er giebt stet- etwas Neues an. — Ob man ihn da verklage,! kann?" — Jawohl klagt; aber erst geht zum Kukuk. Wißt Ihr, waS der sagen wird? „Wie cs in den Wald hinrinschallt, schallt eS auch wieder heraus!" P.. Arnsdorf. „Sei doch so gut und sage mir daS * * .* Rezept, Bartspuren »u entfernen. Ich bin "ein hübsches, junges ° sieht doch kurios auS, wenn Damen mit Schnurr- bchaupten 12 Gäste, jedoch der eine Revision des gesammlen Wirthscha'tSbetriebcs eines Truppentheils der Toiletten? Sprich, weltcrsahrener, bcrühmtcr Onkel, halb und findet in vestimmtcn Zwischenräumen (alle 2 Jahre) statt. Ihr A" ">sht m Deinen „holden Junglinasiahren Gelegenheit, er spezieller Zweck ist, die Ueberzeugnng zu gewinnen, daß die Wienerin oder bayrische Schönheit, mir ihrer geschmackvollen, ei Truppen mit denen ihnen aus die eigene Stärke gegebenen Solide- mchen Toilette zu studnen? Na, na, Onkelchen, nun ist s zu sp stünden an Waffen^ Instrumenten und und kricgsbrauchdarcr nn marsch- und streitf Truppen durch die Wirthschas mene Stärke gegebenen Bekleidungs- nnv Ausrüstungsstücken, Signal eldaeräthgegeiistäirden in vorgeschriebener Zahl cschaffenheit versehen sind, sich demgemäß cn Zustande befinden; inwieweit bei den fl derselben erzielte, überschießende Be stände an BekleidnngS- und Ausrüstungsstücken vorhanden und nvch sür Kriegszwecke oder zur Benützung im Garnisvudicnste ver wendbar sind; daß die vvn den Tnippen selbst beschafften und an- gesertigtcn BekleidnngS- und Ausrüstungs-Gegenstände dem Zweck und den gegebenen Proben entsprechen, sowie daß die den Truppen zur Sclbstvcwirthschaslung überlassenen Fonds den Vorschriften gemäß verwendet und verwaltet sind. Tie Musterungskommission besteht aus dein Brigadekommandenr und einem Jntendantnrrath. Ta die Kammerunteroffiziere (Kavitaindarmes genannt) die Kammern verwalten so giebt cs bereits Monate vorher viel Arbeit, um Alles sein am Schnürchen zu haben. »*» H. Kr, Glaucha u. „Dürfen nichtregierende Häupter vierspännig, ohne zweite Waage und Ortscheit lang fahren?" — Warm» denn nicht? Ta ist rein Geschmacksache! Häupter, die sv zu knlschiren verstehen, oder einen Kutscher haben, welcher die Geschicklichkeit besitzt, dag beim Ein- oder Uinlenken kern „Gefitze" der Hüse mit den Strängen entsteht, brauchen keine zweite Waage. Eine gesetzliche vder herkömmliche Beschränkung besteht dafür nicht. . » Knabe. ,,Hat sich ein wegen Verweigerung eines Duells entlassener junger Leutnant zu Cvntrolvcrsammlnngen im Falle eines Krieges znm Militär zu stellen?" — Wenn derselbe den Ab schied erhalten hat, ist er seiner Militärpflicht üherhaupt ledig. L- Künzel, Kirchhai n. „Welches sind die vestcn der feierliche Beschluß ge'aßl werden loll. daß die Stadt Bayreuth nr Errichtung eines würdigen ZMansvlenins für den sich Tonheros an» ihre Kosten und ans ewige Zeiten verpflichtet, ichlages ist nicht zu zweifeln. Schwankungen unterworfen Ab. a. T. NvtHschrei. „Wie urtheilst Du über solche rücktichlSlose Menschen, welche mit leichten und schwereren Geschirren in sausendem Galopp den engen Thcil der Concordienstraße durch- i großen j fahren, ohne am die den Passanten, hauptsächlich den Kindern, zur Instandhallnng der Grabstätte drohenden Gefahren zu achte», da ein Erwachsener kaum imStand An der Genehmigung dieses Vor- > ist, anöweichen zu können und trotzdem auch zwei polizeiliche Ver botstafeln „Schrill fahren betr." oben und unten ausgestellt sind. K u ii sl v e re i n. Die Eingänge dieser Woche sind fast aus-^ Am 21. Juli früh hatte ich Gelegenheit, zu beobachten, wie ein nahmslos Aauarclle. Die Ausstellung ist dadurch aber nicht we-? besetztes 2spänmges herrschaftliches Geschirr, einem Fabrikbesitzer Niger »ueressaiit, da Edgar Meyer (Rom) sowohl de» KunslkenneriE gehörig, diesen engen Stcaßcntrakt schneller durchfuhr als cs bei wie den Licbhabcrn mir »einen neuaiisacsielllen 47 Blättern »ach! Hose üblich ist. Sollen wir ansässigen Steuerzahler denn ganz und jeder Richtung hm zu genügen und Genuß zu bereiten die Bracht! gar liniere Kinder diesen rücksichtslosen Menschen prcisgcben? Ist besitzt. Wenn er auch nicht die Sanbcrkerl deS Alt- und Grosz- meislers der AmiarcUmalerci. Karl Werner (Leipzig), erreicht, so zeige» doch d>cj Landschaften, Architekturen und Interieurs seine Vielseitigkeit, und die slotte Behandlung seiner Sujets, die jede Schwierigkeit zu überwinden vermag, macht ihn, wenn auch in einer anderen Weise, zum Meister. Die Fülle des Gegebenen vcr- bindert aui einzelne Blatter »aber cmzngehcn, doch sei ans das „Colosseum bei Abendbeleuchtuiig" und au» „Aus dem Pinzgau" besonders aunncrksai» gemacht. Eonrad Ermoch bringt, glcichtalls m Agnarcll, euren (Lvdlcmtanz in einem dreitheiligen EyklnS: IWalvurgisnachl". ^„Tie Sonambnle und Pinchvpompos" (der Scelensührerß eine Darstellung von guter Technik, doch von großer Unklarheit. Es soll dem Künstler nicht zum Vorwurf gereichen, daß er sich weder der altgermcmjsche» Vorstellung noch der Idee des Danse Makabre des 14. Jahrhunderts anichtießt. doch das hier aus eigener Phantasie Gebrachte ist so verwirrender Art, daß selbst das beigcgebene Gedicht nicht ansklärend zu wirken vermag. Otto Günlher's (Naumburgs 5 Aquarell-Landschaften sind etwas flüchtig bergeslellt, doch durch Stimmung und Farbengebung recht anmutyig. Aug. Reinhardt's Z Festzetchnungen sind von sauberer Ausführung, wie dies auch dessen Lelgcinälde „AmZÄols vvn »Neapel" nachge- rülmit werden darf. I. Kilscher: -Studienkopk", ei» hübsches Mädchenantlitz in Pastell. zeigt gute Modellirung und tüchtige Fertigkeit dieser subtilen Kunst — von den wenigen der emgeaaiigeiien Oclbilder sind zu nennen. Lisbeth von Sncholskn (München) Vor dem Atelier", ein reizendes Genrebildchen, ein römisches kleines Mädchen darstellend, welches an der Schelle eines Ateliers zieht, sowie die beiden Landschatten „Am Teich" von I. G. Jentzsch und „Waldpartie" von D. Langko (Münchens Briefkasten. * 2 langj. Ab. „Wann sind die Mützenschirme bei der Infanterie abge'ch.isft worden?" — Im Frühjahr 13Ä beim sächsi- i-Uon Slrmeekomsi es nicht genug, wenn ganze Karawanen Lastwagen der „Dresdner Dünger Ezport Gesellschaft" ihren Weg hierdurch nehmen und ein Gerassel verursachen, daß es den gesündesten Menschen durch Mark und Bein gehl, vielwenigcr, wenn ein Anwohner krank darnicder- liegt! Sollte hier keine Hiffe uird strengere Maßnahmen zu treffen sein ?" — Fassen Sie nur so einen rücksichtslosen Schnellfahrer einmal sofort ab und bringen denselben zur polizeilichen Anzeige. Die verdiente Strafe bleibt nicht aus. Geschiedene Frau. „Einer schon vor 8 Jahren ge richtlich geschiedenen und wie sich immer mehr hercniSstellt, auf's Schmählichste betrogenen Frau, 'ging soeben die Mitthcilung zu, daß ihr einstiger Mann vor der Verheirathung wegen SlttlichkcitS- vcrbrcchcn angeklcigt und zu einem halben Jahr Zuchthaus verur- thcilt wurde. Würde eine Eingabe wegen Gestattung der Ab legung des Namens von Erfolg sein und wo wäre solche anzu- brrngcn?" — Zuständig ist das Ministerium des Innern. Viel Aussicht auf Erfolg hat das Gesuch nicht. Wozu auch Namens änderung. Ter Name hat doch mit dem Nuse einer Person nichts zu thun. »*. Emma. „Schon viel habe ich über „moderne Dienstbo ten" gelcien, und eS ist mitunter recht traurig, wie selbige beschul digt und deren Ehre angegriffen wird: leider habe ich aber in kur zer Zeit die Erlahrung gemacht, daß ich diese Klagen selbst billigen muß; die Gerechten müssen auch hier durch die Ungerechten leiden. Ich bin in einem Hause, wo zwei Mädchen bei einer Herrschaft täglich auch in der gewöhnlichsten Arbeit eine „Tournüre tragen; die Haare sind nach der neuesten Mode frisirt. Das ist doch skan dalös. Ties ist auch in anderen Häusern Sitte, nicht allein hier. Wäre es nicht in der Ordnüng, wenn die Herrschaften ihren Mäd chen streng untersagten, sich so zu kleiden. Muß sich denn das Dienstmädchen mit dem gnädigen Fräulein vergleichen wollen? Ich meine, unlerm Stand als Dienstmädchen würde weit mehr Gerechtigkeit widerfahren in Behandlung und Ansehen wenn die eschridrnn " ' ' Mädchen sich einfacher und be kleideten und benähmen Mädchen, und dass Härten hernmlausen? — Das einzig wirksame Mittel heißt: aus- zupse». Benutze dazu einen verziveiflungsvollen Moment, und Du wirst ausrusen: Schnörke, ich danke Dir. Könnte ich mir vielleicht von Deinem Schnurrbart ein Perrückchen machen lassen? »*. Frau OberamtSrichter Herrmann. Würden Sie wohl die Güte haben, mir gefälligst Auskunft zu gebe», wie mau am Bequemsten und Vortheilhqstesten nach dem Nordseebade Sylt gelangt?" — Die mit der kürzesten Seefahrt verknüpfte Tour nt per Bahn: DreSden-Berlin-Ha»iburg-Ncumünster--Rendsburg- Tondern-Hoycr, von da per Dampfschiff in 2 Stunden in Sylt. ,*» Häßliche. „In Deinem geschätzten Briefkasten las ich von dem Heros, der die kühne Offenherzigkeit besaß, den Geschmack der Dresdnerinnen, ohne Rücksichtnahme auf Gefahren, öffentlich an den Tag zu legen. Glücklicher Homer, der Du eS verstandest, Deine unheilverkündenden Anschauungen zuin Druck zu bringen! Ich bin eine geborene Wienerin, seit meiner Kindheit lebten wir edoch in Prag, und nun befinde ich mich bereits 2 Jahre in Dres- >en. Ich muß gestehen, daß mir Dresden so lieb und unentbehr lich geworden ist, daß ich es mein zweite- Heim nennen kann. Ich habe leider auch die Beobachtung gemacht, daß die an und für ich „schönen DreSdnerinnen" den „Geschmack^ nicht bei der trefflichen Seile anzusaffen verstehen und wünschte, sie möchten sich Alle die „Oesterreickernlneil" zum Exempel nehmen, nicht nur die Franzö- mnen, wie der Anonymus sich auSiprach. Haben denn dieDesler- reicherinnen nicht auch ein Anrecht aus Lob betr. ihres Geschmackes der Toiletten? Sprich, weltcrsahrener. berühmter Onkel, hattest Du nicht in Deinen „holden Jünglinasjahren" Gelegenheit, eine Wienerin oder bayrische Schönheit, mir ihrer geschmackvollen, ein- achen Toilette zu studiren? Na. na. Onkelchew nun ist'S zu spät um Leugne», ich sehe schon, wie die plötzliche Erinnerung Dir all Lein Blut bis unter die Simpelfransen (ah vardon, Du hast >a keine), treibt. Doch um zum Schluß nicht etiva in Dir den Ge danken auskvmmen zu lassen, daß Du eS mit einer Wiener oder bayrischen Schönheit zu thun hast, empfehle ich mich Dir als das Symbol der ..Häßlichkeit! — Als ob den „Ocsterreichcrinnen" nicht öfter als den Französinnen in unseren „Modenbrirfen" ein Loblied gesungen würde I Höre 'mal, Du scheinst mir gar nicht gut auszupassen. Lesen, lesen, fleißig Nachrichten, anstatt Talmud esen! „Wie ich kürzlich aus den Blättern ersah, war in Paris eine Klnberausstellung, auf welcher die schönsten Kind« prämiirt wurden. Ich frage Dich nun, ob nicht auch einmal eine Ausstellung alter Jungfern stnttfinbet. In dem Hause, wo ich wohne, befin den sich zwei solche, die unstreitig den ersten Preis «halten wür den I?" — Es freut mich stet-, wen» man die sogmannten alten Jungfern ehrt. Daß Du es thust, ihnen sogar zu einer Prämie verhelfen willst, beweist, welche Gefühle Dein edles Junggesellen- herz bewegen. Genuß verdienen die alternden Mädchen unsere ganze Theilnahme: das Geschick versagte ihnen dm Beruf der Gattin und Mutter. Kleine Bitterkeiten bemerkt man eben nicht, vder entschuldigt sie. Jedenfalls giebt es mehr liebenswürdige als griesgrämige alte Jungfrauen. Fan, ilienmütter. Antwort: Nach Erkundigung an maßgebender Stelle hält man cs augenblicklich nicht für zweckmäßig, eine Revision der betreffenden Anstalt vorzunehmen, weil die be klagten Uebelstände jetzt sich weit wenig« alS bei Eintritt der Heizperiode Herausstellen werden. Im Lause de- Herbste- wird eure eingehende Lokalbesichtiaung vorgmommm und, wenn sich die Klagen gerechtfertigt finden sollten, aus die Beseitigung der Uebcl- slänoe gedrungen werden, soweit die hierüber bestehenden gesetzlichen Bestimmungen dies thunlich machen. »*. Alton, Grimma. „Unser SanaeSbruber Blechsenrina war jetzt in Reideburg zum Bundcssängcrseste und hat sich dort allein Anscheine »ach derb verkohlen lassen. Man hat chm nämlich erzählt, in dem großen, steinerne», überbauten Bassin auf dem Markte zu Radeburq befinde sich ein mächtiger Frosch, der von der Stadt gehalten und täglich niit Quark und anderen Men Sachen gefüttert werde. Freund Blechsmring läßt sich all« Vor stellungen ungeachtet nicht belehren daß n einem Spaßvogel zum Opfer geworden. Bitte, schaffen Sie doch Licht in die Sache." — Hier liegt ein Mißverständniß vor. Die Sache spielt nicht in Nadeburg, sondern in Klotzsche. Es ist auch kein überbautes Bassin, 'M>xrn ein auck naci seinen Kollegen in Grimma. E. Nbr. „Um den Skreithahn. welcher die französische Sprache sür die verbreitetste Kultursprache hält, zu beweisen, wie ungerechtfertigt seine Behauptung ist, drucken Sie vielleicht die ' <r entnommene, bezügliche Zusammen- chen in runden Ziffern: Chinesisch 66. Deutsch 76, Russisch SL Spa nisch 55, Französisch 45, Italienisch 3b, Portugiesisch 21, Arabisch 20 Millionen Menschen." ^ ,. Frida und Mariechen in Blafewitz. „Zwetjunge Mädchen, nett und fein, — möchten gern zwei Männer kei n; — die Eine blond die And're braun. — und vom Gesicht hübsch an- zuschau'n. — An Geld besitzen wir viele Thal«, — wir sind durch aus auch keine Prahler. — Kochen, Waschen und Schneidern ver stehen wir gut — und haben immer frohen Muth. Doch einen Haken hat es bei Tag und Nacht, — von Argusauaen werden wir bewacht. — Kein Stündchen ist'S unS vergönnt, allein zu sein. — wenn's die Tante merkt, müssen wir herein. — Gehn wir zu Kon zert, Theater oder Ball, — verfolgen muß sie unS überall. — Nun möchten wir gern von Tantchen kort, — doch sag' wohin, an welchen Ort? — D'rum bitte. „Onkelchen", verschaff' uns einen Mann, — der unS ganz glücklich machen kann. — Doch hübsch muß er sein, aut und sein. — Sein Bild woll'n wir erst sehn, — eh wir ihn lernen kennen. — Sechs große Flaschen Unaarwein — be kommst Du. thust Du unS einen kei n; — und thust Du'S nicht, so wird Dir nur — um HalS gehänget eine Schnur. — daß Du in tiefe Elb' versinkst — und drinnen ganz gewiß ertrinkst l" — s — DaS Wasser wird wohl bester sein — als der versprochene llngarwein — D rum bitte ich ergebenst nur, — hängt um den HalS mir eine SLnur, — und daß gelinge Euch der Witz —taucht unter mich in Blasewitz. — Dann sing' ich wie ein Schwänelein: — Ihr holden Mädchen, denket mem l .. . ctiat sem ... nachstehende, der „Allg. Ztg. entnon stcllung ab. Nach derielben sprechen 400, (Äolisch 100, Hindostanisch 66. - wcl, hint vder Höh geb, tress wir erlvl nach mit Erb die Iah dem Ver! eine Z» « Sch halt von rath Zivr fit e besti Lest» Bai diiw woy frei, zum Arv Nell Mm läyr die i vors such! des Bat. der, nicht Me, diese bei i zu li vertl gen,! yeisi new ft»»' Gm waq Kon sann — r mn
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