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Nachbar sei und Frankreich das — Der Staatssekretär des Aus land zur Aushebung des iranzmr Chinas beiaetragen haben. Die landS mit China, welches viel dem Rußland ein gefährlicher Thor seiner Südarenze okkupire, wärtiaen. Lord JddeSleiah, empfing im auswärtigen Amt kämmtliche hier beglaubigten Botschafter und Gesandte, mit Ausnahme der Bot schafter von Oesterreich und Italien, welche sich aus Urlaub befinden. Dresden, den 9. August — Vorgestern Abend >/,10 Uhr trafen Ihre Majestäten der König utnd die Königin von Schloß Reheseld kommend in Niedersedlitz ein und beaaben sich von da nebst Gefolge in bereit ge kaltenen Geschirren nach Pillnitz. Die Witterung war währcild des Aufenthalts der hohen Herrschaften in Reheseld keine Hochsommer licke: die Fluren waren an mehreren Morgen mit Reif bedeckt. Beide Majestäten erfreuten sich des besten Wohsi — Bei der am 6. dS. auf dem Nassauer Reviere abgehaltenen Jagd schossen Se. Maj. der König 4 Hirsche, davon 3 starke Hiriche aus einem Stande. Ein seltenes Jagdglück bei einer außer halb eines Thiergartens abgehaltenen Hochwildjagd. Acht Hirsche kamen zugleich bei Se. Maiestät vorüber und von diesen/fielen von der sicheren Kugel des Königs getroffen die dreistärksten Thiere. — Der Direktor des städtischen Mujeums in Leipzig. Herr Dr. Lücke, ist zum ordentlichen Lehrer an der königl. Kunstakademie zu Düsseldorf berufen worden. -- Bei dem gestern Nachmittag zu Ende gegangenen Schießen der priv. Bogenschützengesellschaft wurden nachstehende Schrcß- resultate erzielt: Königsschuß: Kaufm. MersiowSky I. (selbst geschossen); Dukatenjpan: Depntirtcr Barthel (selbst geschossen); Rudolvb'sche Medaille: Musikinsiitutsdirector Ehrlich (geschossen d. Wundarzt Nieblmg); Jriedrich-Angust-Jubelprämie: Dekorations maler Möller (selbst gesch.); Kopfkleurod: Se. K. H. Prinz Mar (gcich. d den Kgl. Kommissar); Elbflügelkleinod: Kunstgärtner Earl Knösel (selbst ae,ch.): Landftügelkleinod: Exc. Staatsminister von Könneritz (gesch. d. Vorsteher Kretzschmar); Schwanzkleinod: Par tikulier Gluhmann (gesch. d. Kunstgärtner R. Beyer); Kronen- prämie: Kaufm. Samnrler (gesch. d. Kaufm. MersiowSky II.); Reichsapselprämie: Kaufm. Miethke (gesch. d. Kaufm. Eschlcr); Polenzprämie: Baumstt. Wackwitz (gesch- d. Holz- u. Steinhändler Schulze): 1. Heydenreich-Prämie: Fabrikant Liebold (gesch. durch Partikulier Jahn): 2. Heydenreich-Prämie: Se. Ezc. Staatsminister Graf v Zabrice (gesch. d. Vorsteher Kretzschmar); Scepterprämie: Hosfchauivlelcr Porth (gesch. d. Deput. Jähne); Scholz-Prämie: Restaur. Reibeholz (gesch. d. Wundarzt Niedling); ü Bvrn-Prämie: Eonditor und Hoflieferant Lrmberg (gesch. d. Decorationsmaler HanS); Schnabelprämie: Hosmundbäcker Adam (gcich. d. Deput. Hauswald); Weindeputatprämie: Deputirter Bcger (selbst gesch.); Kcilprämie: Kunstgärtner Gustav Knösel (gesch. d. Kunstgärtner Earl Knösel): v. SvlnrS-Prämie: Oberförster a. D. Müller (selbst geschossen); Kretzschmar-Medaille: Amtsrichter Dr. Nippold (gesch. d. Vorsteher Stadtrath Dr. Höckner); Kretzschmar-Prämie: Polizei- Präsident Schwans; (gesch. d. Deput. Bcger); Dr. Pabst-Prämie: I K. H. Prinzessin Mathilde (selbst gesch.): Dr. Höckner-Prämie: Nlechanikus Buhle (gesch. d. Kunstgärtner Rob. Beyer): Jähnc- Prämie: Kassirer Rosenkranz (gesch. d. Fischermeister A. Klemm); BcnedictuS-Prämie: Hauptkassirer a. D. Schroth (selbst gesch.); Aschiicke-Prämie: Sattlermcister Giebler: Jahn-Prämie: Kammer- berr Baron v. Burgk (gesch. d. Deput. Begcr); Barthel-Prämie: Fahr. Röbcr (gesch. d. Holzhändler Hübner); Hauswald-Prämie: Partikulier L. Kaufmann (selbst geschossen). — Von Herrn Stadtrath Lockner, Vorstand der hiesigen privi- legirtcn Schelbeuschützenaesellschast ist uns ein Schreiben zuge- anngen, in welchem er NamrnS der Gesellschaft die von uns an dem Vogelwiese nfenerwerk geübte Kritik als gairz zu treffend bezeichnet und die Bitte hieran schließt, zu veröffentliche», „daß vorgestern der Vorstand der gen. Gesellschaft den einstimmigen Beschluß gefaßt hat, dem Herrn Pyrotechniker Fischer die Bezahl ung sür das gedachte Feuerwerk zu verweigern und sich aut solche verklagen zu lassen. — Freilich wird sich wohl Herr Pyrotechniker Fischer aus das Urtheil anderer Blätter berufen, die m ihren Be richten nickt genug Aufhebens machen konnten von seiner weit bekannten -Kunstfertigkeit und dem brillanten prächtigen Schauspiel, welches sich angeblich geboten hat. Na, Jeder urtheilt eben, wie er's versteht. — Unser Mitbürger Herr Bankier Josef Bondi hat dem Armcnamt 500 Mark überwiesen mit der Bestimmung, dieselben an 20 brave christliche Familien mit je 25 Mark zu Verthellen. — Diejenigen Bürger, welche mit der Entrichtung von StaätS- und Gemeindeabgaben länger als 2 Jahre in Rückstand geblieben sind, wollen in Erwägung ziehen, daß in der nächsten Zeit die Wahlliste sür die diesjährige Stadtverordneteu-Ergänzun ausgestellt wird, in dieselbe aber die bczeichneten Steuerrcstanten nicht ausgenommen werden dürfen. Wem es also darum zu thun ist — und das müßte doch bei jedem Bürger der Fall sein — sein Wahlrecht z» erhalten, der berichtige nun ohne Verzug seine Abgaben — Morgen begeht der Bodenmeister Münzner auf dem Leipziger Bahnhof sein 40jährigcs Staatsdiener-Jubiläum. Dem selben war in den Jahren 1870,71 namentlich die Versendung der Liebesgaben an unsere Krieger in Frankreich übertragen. — Die Vernichtung eines Eisenbahn-GüterschuppenS durch Brandnnglück gehört sicher zu denjenigen Ereignissen, welche i-> den Kreisen von Handel und Industrie Aufsehen erregen. ES sürste deshalb von allgemeinem Interesse sein, zu vernehnien. in welchem Umiange die Einwirkungen, welche der am 25. v. M. er folgte Brand eines Güterschuppens sür angekommene Güter auf dem Bayerischen Bahnhöfe in Leipzig i» Gefolge gehabt hat, ab zuwenden gesucht wurden. Wir erfahre» in dieser Beziehung auS zuverlässiger Quelle. bah der Durchgang der Güter in Leipzig an keinem einzigen Tage eine Störung erfahren bat, daß bereits am 26. v. M. alle Einrichtungen getroffen waren, die Abfertigung der sür Leipzig anlangenden Güter in der früheren ras bewerkstelligen, dal und entsprechende am 27. v. Alt. genaue bau des Schuppen» vorzunehmen fei, Vorlagen. Dersclbe/st auch nunmehr schon m An bis zum Beginne der orzu griff genommen, und es' wird die Vollendung UchaeliSmesse sicher erwartet. Weiter hören Entichädigungssorderungen sich in flottem Gange diefen Mittheilungen entnehmen wir mit Vergnügen, daß der vom Publikum fo beliebte Transportweg der sächsisch-bayerischen Eisen bahnlinie frei von jeder Verkehrsstörung geblieben ist. — Gewiß jeder Tourist hat wohl, wenn er im Erzgebirge den Schcibenbcra bestieg, seine Freude gehabt über die an der Nordostseite desselben befindlichen sogenannten „Orgelpfeifen". Majestätisch stehen sie da. allen Erdreichs entblößt, die mächtigen, 8 bis 10 Nieter hohen und fast 2 Meter starken Basaltsüulen. Nun aber geht man höheren Orts damit um, diesen Berg, den Stolz und die Zierde Scheibcnbergs. seiner romantischen Schönheit zu entkleiden und diese Säulen zu stürzen, um sie da»» als Slraßen- baumaterial zu benützen, obwohl auch derartiges Gestein in Hülle und Fülle in unmittelbarer Nähe zu Tage liegt. Die Scheiben- berger sind darüber sehr bestürzt. Sie sagen, in der sächsischen Schweiz werden Felspartien. die dem Einsturz drohen, untermauert und bei Stolpen, wo man seinerzeit auch mit dem Abbruch der Basaltsäulen beginnen wollte, that diesem Beginnen sogar eine Verordnung des Finanzministeriums Einhalt, warum also hier die zerstörende Thätigkeit beginnen! Es hat sich in Scheibender» und Umgegend ein Komitee gebildet, das bei dem Kgl. Finanzministe rium Schritte thun wird sür Erhaltung dieser Zierde. — Kürzlich gab Kammerherr v. Zebmen aus Stauchitz bei Riesa eine arößere Abendgesellschaft und vorgestern fand bei Herrn Baron von Övpel i» Wcllerswalde bei Oichotz ein Balltest von IM Per sonen statt. Zn beiden Festlichkeiten hatte Herr Hoftraiteur Siegel hier die Ehre, die Soupers zu liefern. — lieber Bier und sein Trinken sagt der Direk tor einer Münchener Bierbrauerei: „Es ist nicht genug, gutes Bier in die Welt zu schicken, man sollte auch jedem Wirthe und Trinker die Behandlung lehren? Wie wird aber verfahren? Neun Zehntel Wirthe verstehen nicht einzuschänkeii, und Neun Zehntel Trinker verstehen nicht zu trinken! Dem Biere muß seine Kohlensäure erhalten werden bis zum Munde des Trinkers. Durch die Kohlen säure nur bekommt unS das Vier gut. Wird sie durch verkehrtes Verfahren dem Biere entzogen, so hat es einen widrigen, faden Geschmack und liegt wie Blei im Magen, macht Kopfschmerzen und allerlei Uebelbefmoen. Durch mehrmaliges Umgießen verflüchtigt sich auch die Kohlensäure, desgleichen auch durch Erwärmung. Erste Bedingung ist : Berührung des Bieres mit der Lust und Er wärmung so viel als möalrch zu vermeiden; zweitens, das Glas muß dicht unter den Hahn gehalten werden. Verkehrt ist aber das Eimchänken tiei unterm Hahne und Auf- und Niedersohren des Glases oder gar Lust emzuspritzen, wodurch die Kohlensäure geradezu gemordet wird: durch dergleichen Verfahren kann Schlimmeres und Thörichteres dem Biere nicht angctban werden. Die meisten Trinker, die kein Verständnis; hoben, wollen aber viel Schaum sehen. — Am Morgen des 27. Juni ds. I. wurde in Leipzig sowie in einigen Vororte» und in Rötha eine größere Anzahl Flug blätter. mit der Ueberscbrist „Au die Wähler des 12. und 13. Wahl kreises" und mit der Unterschrift „Die Sozialdemokratie des 12. und 13. Wahlkreises" versehen, verbreitet. In diesem Flngblatte wurden, unter Bezugnahme aus die Ausweisung der Sozialdemo kraten Köppe und Weber aus dem Stadt- und Landkreiie Leipzig und die Erncucrung des Belagerungszustandes, die Maßnahmen der Regierungsbehörden rc. in der genuasam bekannten, herabwürdigen- den und beleidigenden Weise kritisirt. Wegen Verbreitung dieser Flugblätter standen am Sonnabend folgende 17 Personen vor der Ferienstraskammer des Königl. Landgerichts Leipzig: der Gelbgießer Friedrich August Röder aus Auerbach, die Schneidergesellen Karl Franz Paul Feller aus GieSdors und Emil Haustein aus Glauchau, die Titchlergesellen Wilhelm Heinrich Christian Ferdinand Wilke aus Eldena und Friedrich Gottbelf Berger aus Neuhos, der Stell- machcrgesell Johann Paul Tosekal aus Lauenstein, der Schrift steller Gustav Johannes Wilhelm Tummert aus Warsin, der Galvanoplastiker Friedrich Ernst Horn aus Frohburg, der Möbel- polierer Karl Jriedr. Beier aus Wcißbach. der Schneider Friedrich Gustav Köcher aus WalterSdorf. der Tischlcrgesell Emil Albert Heinrich Bergmann aus Sörchau, der Kaufmann Franz Friedrich Hugo Hagen aus Wiehe. der Klempnergesell August Friedrich Wilhelm Franz aus Kohrewcg Heinrich Gustav Gläubig aus ( Adam Stichler aus Schwcinstirt, , , . „ . . aus Willinaus und der Tuchschuhmacher Friedr" Aug. Schwerdtner aus Thiemendorf. Die Angeklagten waren entweder über der Ver breitung oder unmittelbar nachher betroffen worden: sie behaupten mir Ausnahme Beier's sännntlich, die Flugblätter von unbekannten Personen zum Vertrieb erhalten, von dem Inhalte keine oder nur theilwcise Kcnntniß gehabt zu haben. Das Gericht hat nach 8 186 des R.-Str.-Gek.-B. (schwerer Fall der Beleidigung) bezüglich Röder's, als deS hervorragenden Betheiligten, aus 3 Monate, gegen fänmitliche übrigen Angeklagten aus je 2 Monate Gelängniß, Tragung der Kosten und Gewährung der in 8 200 des R.-Str.-Gef. -B- vorgeschriebcnen Geilugthuimg erkannt. — Erst gestern berichteten wir über einen durch einen wüthend gewordenen Bullen verursachten Unglücksfall und schon heute er halten wir die Kunde von einem weiteren dergleichen, aber weit schwereren Unfall. Am Freitag Nachmittag stürzte sich ans dem Gehöfte des Rittergutes Thallwitz bei Wurzen ein wüthend gewordener Bullen aus zwei aus genanntem Gute dienende Mägde, warf sie zu Boden und bearbeitete sie derartig mit den Hörnern und Beinen, daß die eine der Mägde, ein aus der Dübener Gegend stammendes 23;ährigeS Mädchen, fürchterlich verstümmelt, unter ihrem Angreifer verstarb, während die andere durch herbci- geeilte Hilfe, wenn auch schwer verletzt, gerettet werden konnte. Angesichts so oft vorkonnnciider derartiger Uiiatückssälle fragt man sich unwillkürlich, hat man noch keine sicheren Maßregeln gesunden, um dergleichen Bullen bewältigen und vielem Unglück Vorbeugen zu können? Auch das Knicscilcn soll nicht immer ausreichcn. — Am Freitag Abend gegen -'/»O Uhr beim Schließen der GeschästSlokalitäten bemerkte der Kommis eines in der innercn Kloswlstraßc in Chemnitz befindlichen DeslillatimiSgeschätts, daß der Schlüssel zu einer VerbnidniigSlhür fehlte, und venmilhete des halb, daß sich Jemand emgcschlichcn habe. Der Kommis fand seine Veninlthung bestätigt, denn er traf im Laden einen Unbekannten, welcher schon die Gcldkästcn im Ladentisch herausgrzogcn halte; dieselben waren aber leer, denn die Kasse war schon vor Schluß des Geschäfts an- den Kästen vom GeichästSpersonal entnommen. Der Unbekannte wurde vom Konunis ergriffen und auS dem Laden nach dem Hose transportirt. Auf den Hilferuf einer Frau eilte ein im Hose anwesender Eisendreher herbei; dieser erfaßte aber in der Dniikelheit den Kommis, anstatt den Dieb und fand hierdurch dieser Gclegenhert sich loszureißcn und die Flucht zu ergreife». Im Laden fand nian darauf ein Paar noch gute Stiefeletten, die ver- muthlich vom Dieb zurückgclassen worden sind, ebenso ist den, Dieb im Hok bei der Balgerei vom Hunde deS Besitzers auS der Hose gerissen worden. in rlgcn Sittlichkeit zur Garten seiner Roßwein, welchem ein schweres Vergehen gegen die Last gelegt wird, hat sich dieser Tage in einem Wohnung gegenüber erhängt. — Der Tagarbeiter Gottlieb Wiede in Lommatzsch erhielt die „große silberne Medaille" für Treue in der Arbeit. — In Wurzen hat sich ein genossenschaftlicher Consumvercin gebildet. — Am gestrigen Sonntag feierte die Schiitzengilde inNieder - cunnersdors b. Löbau ihr IMjähriaes Schützenjubiläum und verband damit die Weihe einer neuer Fahne. — Schwer verletzt ivnrde am vergangenen Mittwoch der in der Wurzen er Dampfmühle beschäftigte Mühlcnarbeiter Schubert ans Bennewitz, indem ihm beim Answechscln von Walzen ein ab gesprungener Eiseiisplitter tief in's rechte Auge drang. — Am Freitag ereignete sich in der Nähe von Marien veda sich >n bedauerlicher Nnglücksfall.' der Nähe Der dort stativnirte Bahn- berg . „ Wärter Grcllinann wurde von ein Paar Pferden, welche beim Herannahen des von Reitzenhain kommenden Mittagspersoircnzugcs scheu geworden wc vorbeitahrenden Z >ch> , ... -ge erfaßt und unter den eben »g geschleudert. Der Unglückliche wurde über fahren und so schwer verletzt, daß er alsbald verstorben ist. geworden waren und durchgingen, mährenden Zug geschleudert. Der »om 8. Auftust. «aromerer naN, Vikar Bösol«, Walllir Nr. 1». Mlit. lS Uhr; 7L8 MIM»,.. 2 neftirgk». rhermomrirograhh uaL Reaumur. Temperatur: höchste: 21 vra» Wörme, nledripfte: 13 Srah Wörme. — Betritt — Regnerisch. Deut fcheS stein i TaaeSaesckitchte. Reich. Se. Mas. der Kaiser und König erfreut sich in Gastein andauernd des besten Wohlbefindens und setzt seine Kur niit dem günstigsten Erfolge fort. Wie nunmehr definitiv fest stes, wird Se. Maiestät am 10. d. Morgens seine Kur beenden und sodann Nachmittags Gastein verlassen, nm nach Berlin bez. Potsdam zurückzukehren. Um 1'/» Uhr Nachmittags reist der Kaiser zu Wagen nach Lend ab. Von dort wird mittelst Extrazuges die ! Reise über Salzburg, Passau, Regensburg, Hof, Leipzig, Güter- l glück nach Drewitz fortgesetzt. Von Station Drewitz führen die dort ! bereitstebenden Hofcquipagen Se. Maj. dcy Kaiser und Gefolge nach ' Schloß Babelsberg. Empfang und Begleitung finden auf der Rück- > reise von Gastcin nach Potsdam nicht statt. ' Der aus der Frankfurter Friedhofsaffaire bekannte Polizei- > kommissar Meyer wurde begnadigt, ebenso der Schutzmann Schwei- l ;er: den Schutzleuten Wingeleikh und Homan», die gleichfalls zu - ' '' " ' ' Geldstrafe - cv cv icsängniß verurtheilt waren, wurde die Strafe von je 80 und 40 Mark umgewandelt. Die Jubiläumsfeier in Heidelberg fand Sonnabend Abend — mit der Beleuchtung des Schlosses ihren offiziellen Abschluß. Eine « ^ große Menschenmenge wohnte auf dem rechten Neckaruser zwischen L den beiden Brücken dem großartigen Schauspiele bei. Zehn Minu- L ten nach 9 Uhr flammte das Schloß in bengalischciii Llchte auf, jeden Stein, jede Lucke des wundervollen Renaissancebaues in Sk Feuer tauchend, jedes kleinste Detail der baulichen Reize mit röth- ' lichem Lichte übergicßend. Zehn Minuten dauerte das seuerige Schauspiel, dann hegann vom Neckar, den Dutzende von lampion- geschmückte Kühne und Schiffe belebten und von der alten Brücke aus, ein prachtvolles Feuerwerk. Die großhcrzoglichc Familie sah von einer Privatvilla aus zu und war bei der Anfahrt wie der Abfahrt Gegenstand wärmster Ovationen. Mit den Nachtzügens verließen Tausende von Fremden die Stadt. Hamburg befand sich am 5. und 6. ds. in gewisser Aufregung; die Polizei war in große» Schaaren aufgeboten, weil man vcr- muthcte, cs würde bei der Abreise des ausgcwiesciien Sozialdemo kraten Schulz zil demonstrativen Kundgebungen der Sozialdemokra ten kommen. Dieselben hatten sich auch nach Tausenden angesain- melt und wogten die Straßen auf und nieder. Schulz jedoch, bisher Vorsitzender der Mitgliedschaft Ottensen der Tabakarbcitcr Deutsch lands. war in aller Stille bereits Tags vorher abgcreist. Oesterreich. Der 6)ras Herbert Bismarck ist Freitag »nd Prinz Reuß Sonnabend früh in Gastrin eingetrofscii. Ter Kaiser von Oesterreich wurde Sonntag Abend 7 Uhr erwartet; Graf Kalnoky und Frbr. v. Achrcnthal werde» Montag früh eintressen. Von Freitag Mittag bis Sonnabend Mittag sind an der Cho lera in Fiume 4 Personen erkrankt nnd 5 gestorben, in ganz Istrien 19 Personen erkrankt nnd 4 gestorben. Ungarn. Minister-Präsident v. TiSza äußerte sich einem be freundeten Politiker gegenüber, er sei von Sr. Majestät ans das Freundlichste empfangen worden und nichts deute darauf hin, als ob das Vertrauen zu ihm, wie die ungarische Opposition seit Wochen mit großem Lärm verkünde, erschüttert wäre. Urber das Eintreffen eines kaiserl. Handschreibens, welches eine Beruhigung hervorbriiigen soll, äußerte Tisza mit keinem Worte. Er sagte blas, daß die Mißverständnisse geebnet sind und daß schon in den nächsten Tagen allseitig«: Befriedigung erfolgen wird. Irland. In Belfast kani es ani Sonnabend abermals zu Ruhestörungen, die Polizei wurde mit Stciiiwürse» angegriffen, mehrere Polizeibeamte wurden verwundet. Schließlich wurden die Ruhestörer indeß von der verstärkten Polizei auseiiiaiidcrgctricbcn. cv co c/r cv Akuillekoi». ß Residenztheater. Lor.ziemlich aiisverkaiiitcm Hause ein Stück Zeug aussen iHandl, do oder „Ein Tag in Titipu". Man muß Herrn Direktor Karl, der den Dresdnern immer Neues und recht Unterhaltendes bietet, dafür danken, daß er gerade seht dieses Raritäten Gastspiel vermittelte und Gelegenheit bot, diese berühmt gewordene Operetten Truppe zu sehe» und zu hören. Es wäre verkehrt oder ungerecht, wenn man beanspruchen wollte, daß diese vollständig ani das Burleske gestellte englische Gesellschaft Stücke nach nnscrem Ge- chmack vorsühren oder ihr Possenspicl für deutsches Publikum cin- richtcn sollte. Da würde nur ein kläglicher Mischmasch des Spieles heranSkommeii. Nein, es ist durchaus richtig, daß sic ihren tollen japanischen Unsinn !o gebe», wie er am sicherste» wirkt, und ihrer englischen Manier völlig getreu singen, reden »nd spiele». - So nur wird jene Einheitlichkeit und Einzigkeit deS Ensembles erreicht, die wir zu bewundern hatten. Der Verfasser des Libretto, Mr. Gilbert, ein vielbcwanderter, wihreichcr.Man», berechnete Alles ans's Ingeniöseste, verlegte die knirile Handlung nach Japan, d. h. in ein überall fast unbekanntes Land der k»rio>eii Leute, welche nun einmal als kanikatnrarttg gelten, und durfte sicher sein, das; seine englischen Künstler mit ihrer niiseb bare» Komik den rechten Ton und Chic treffen, würden. Auch, hatte der Librettist den roßen >abc» Vorthcil, einen sehr talentirtc» Komponisten zur Seite zu Selbstverständlich ist nichts a» dem Inhalt nnd de» Vvr- ungen der durchweg nur auf Situationsntk zugeschnitb iien „ng ernst zu nehmen. Lächerlich und unvernünftig wie die