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Dresdner Nachrichten : 02.02.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188502028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-02
- Tag 1885-02-02
-
Monat
1885-02
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.02.1885
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H-ellsein« üliMli-^l'ileiM lür IIvrr«i» '»»I V»invi, in ^r»88t«'>- 2Lu8v»i»hl hoi suorlcnnntvr ^ceurntv88o omMiilt I^ITLLTR iS«I7^lK,L tNil» «Nx, ei o»,v »r«U«i ««»—,<; » kllubtllcli« Ito^orir»»»ir nnc-k nusniirtv. vulpüsklt älo surcll u»> lillsill «inaoNUlrt«», ckurcN ikra Hvrrilxlicd« »Ulla tzaaliUit rvkmliodrt iivlr»iu>t»>>l884. ->»» ?„l->nllr6l»r»»« »»» >>, ,l«l»t, pro »UI» 1» »K., Milvlc c> II. 1. LI. Ktman, kttlnttrorstr»»««, keil« 1)1r«n>88trn»8v 24. Nlai «»uarL «oN« »«»«i o Vövlllsrsvtnile mit ksusiouLt kiir >>r»Iit.-l>Ic»I» INciXkrerr^Iiuna vom 6. dis 18. ludr unck XinüsrgSrtnvfilmvn-Laminar mit ssrüdi. liinliargartsn lür 3- di 4 L.jildrif;o IdNttdoir nn«l >!tt«ic.!ren ^odidlowr t-Miiäo. vir. HH'IIli. lllaliorlan«!, llrokckon. I-lnck«nua88e 10. 11. NrttiteUUre üdvr <»runäklll7.e mul /«!e!v Kr8l« 11. M8l« Masken-11. HloatorKaräeredv, >»««>». IZidmin«» in vorrü^Iieln-r .simivobl tilr Ilc-iren uncl vinnvn 2 Linie i tdditp. 2, pnrt. uncl or8ts lAoxv. jwomyt c>stoetu!rt. Rr. 3g. g«. IN'««',. üuN«,.- 4v.o»a , z^«IUL^SWS^SS^^ ! Dr-Sde». I88S. Montag. 2. Fkbr. Nenkste Telegramme der „Dresdner Nachrichten". Frankfurt a. M. Die hiesigen Kriminalbeamten wurden sännntlich init Nevolvern bewaffnet. W i c n. Eine anberaumte Arbeitcrversammlung. deren Tages ordnung „die Arbeiter unv daö Sozialistengcsev" lautete, ist bc- l,u>diiclierse>ts verboten worden. — Der 20jnl,rige Eiscndrclicr TbomaS Tiesenbachcr aus Kärutheu. ivclcher dcr Theilnalime an Len iiingst in Wiencr-dlieustadt slattgehabten Dnnamitatlentatcn d.ingeud verdächtig ist. wird steckbrieflich verfolgt, man vermuthet, dag derselbe unter falschem Passe sich nach der Schwei; ge flüchtet habe. r!o»dou. Ein Mann, welcher bei der Mioland-Eisenbahn in Derb» beschäftigt ist, wurde verhaftet unter der Anklage, an einer Dunamit-Perschwörung gegen Vas Stadthaus von Derb» und eine Bank in einer anderen Grasschast theilgenommen zu haben. Lic bei ihm gefundenen Papiere enthüllen eine »Veit ausgedehnte Verschwörung. geonrslirt, r. gkbriior. <Ton»l.»pc-S!«rrc»it.> C:e!>i! 2og. SilNlISb.iIi» .i!'ee.>dc» WO».. DILconlo 2V0.40. a»tc»b<U löl.7!> EINI. eoicn.I. Februar. <Soi»iIai>i<-r!erIM'.i (:re>>>>"0».r». Tlaalbdahn 206.00 .cmi'iideu ilb.SV. (Llbclliar 182. Galizier 268M. vcicstigi. Newdoek, 3». Januar. Mel,l :!.2ö, Noll,er WiiNcrwcUci! so>,„ Pr. Januar no- r. ineii. pr. Jcbruar 80'/., pr. März Sl. Mai» <New) 00. Jratt 1' ». Dresden. 2. Februar. — Sc. Majestät dcr König und Se König!. Hoheit dcr 'hun; böeorg hielten an, Sonnabend ;»»> Schluß dcr Fagdsaiion mit mehreren geladenen Eavalicrcn noch eine größere Jagd ab. wo- I'ei das Fagdfrühslück am Pogelberdc, das Jagddincr im Königl. Aesivenzschlosse eingenommen wurde. -- Am!iO. Januar starb liiccsclbst im 78. Lebensjahre der am » Oktober 1807 auf dem Rittermite 2iottbecl bei Sternberg in Äeilfalcu geborene Historienmaler Professor Theobald v. O ö r. Ter Verstorbene war von 182ii-31 Schüler von Matthäi hier und iodami von 1832—M auf der 2Ikavemie in Düsseldorf unter Scha- vow. Seit 183!) nahm v. ^> r seine» dauernden Wobusih iu Dreö- ocn, wosclbsr er Ehrenmitglied dcr Kunstakademie wurde und auch mir dem Titel eines Professors beehr! ward. Seine Bilder, die mciü historische Anekdoten behandeln, tragen vollständig daS lnsto- liich-romantische Gepräge seiner Düsseldorfer Jugend- unv Lehr jahre. so „Schiller in dcr Karloschule die Räuber vortragcnd", „Dürer ln Venedig von Bellini besticht" (in dcr hiesigen Königl. Galerie), „Friedrich der Große in Nhcinsberg". „Der Kandidat vor dem alten Tessauer", „Dcimars goldene Tage" :c. Ferner illustrirte er, im Verein mit Rob. Rcinicl, „Die Wurzclvrinzesstn", „Das Deutsche Valladcnbuch". „Tic Deutsche Geschichte in Bildern", und vieles lindere. Pros. v. Oör war ein reichbegabtcr Künstler, dessen Mal- :veiie wohl nicht ganz mehr in die jetzige Zeit paßte, dem man jedoch die GestaltungSsühigkeit und ein edles Künstlerstreben nie- maiS wird absprcchcn können. — Am 28. Jan. feierte Herr Oberlehrer Fr ist? che in Pot- 'cholwcl sein >',»jähriges 2lmtsjubiliium, aus welchem Anlaß dem ver- e ritten Jubilar die ehrendsten Ovationen zu Theil wurden. — Gestern wurde dcr VcrbandStog der Ortsgruppen des De 11 tschcn Schn lu creinS in Meinhold's Sälen mit einem l oclisl interessanten Vortrage deS Herrn vr. Wattenback, Professor 011 ver K. Universität zu Berlin, über „den Rückgang deS deutschen Einflusses im östlichen Grenzgebiet" crönnct. Dem Vorträge, au' de» wir morgen zuriicktommcn, wohnte eine zahlreiche Zuhörerschaft, mis Tamcn und Herren bestellend, bei. Unter den Anwesenden l emcillen ivir den Herrn Oberbürgermeister vr. Stüde! und viele auswärtige Vertreter von Ortsgruppen. Herr Architekt E. Gurlitt silbrle den Vorsitz. — In mehreren Gewerben macht sich in jüngster Zeit eine lebhafte Bewegung behufs Ausbesserung dcr Löhne bcmerklich. Tics gilt besonders von verschiedenen Gattungen der Bauhand« werler, ferner der Tischler und Ziegeldecker. Zu diesem Bclmfe melden 2! crsa »1 >n l u n g e n der BerufSgenosicn durch die „Ein bclufer" ausgeschrieben. Vorgestern fand im Tivolisaale AbendS eine derartige Versammlung von Tischlern statt. Dieselbe vermochte jedoch ihre Bcrothungcn nicht zum friedlichen Ende zu führen, weil einer der Lvrccher sich nach einer Richtung hin äußerte, daß der der Versammlung beiwohnende Königl. Polizeibeamte dieselbe auf Grund des Sozi'alistengcietzcS auflösen mußte. Das Verlassen des Taalcs erfolgte in verhällnißmäßiger Ruhe: aus der Straße jedoch l'iidctcn sich lebhaft gcslikuliicndc und verhandelnde Gruppen» so dotz einige »olizcilichc Sistirungen bchuss Feststellung dcr ?,onie» der Betrencnvcn vorgcnommen wurden. Die Uebrigcn zogen in größeren Truvvs, jedoch oline Störung der Ruhe, nach ,wci, aus dem Freibcrgcrplatz und Am See gelegene Wirthschasten» die vorzugsweise von Sozialdemokraten besucht werden. - Die von der Berliner „Germania" als ein Scklaa gegen sie Katholiken Dresdens geschilderteMassenausweisung czechischer Arbeiter reducirt sich daraus, daß eine geringe Zahl öfter« rcichischcr Staatsangehöriger ausgewlcscn worden ist. ES ist dabei aber nicht nach ihrcr deutlcben oder slavischcn Abstammung acfragl worden, „och viel weniger nach ihrem Glauben. Die A u L iocis u » g hat vielmehr nur 3 Lcstencichcr betroffen, die sämmt lick dcr deutschen Rationalität angchörcn. Sie erfolgte auf Grund von Haussuchungen nach verbotenen sozialdemokratischen rcsp. anarchistischen Schriften-, einer dcr Ausgewiesenen war früher Vorstand des FachvcrcinS dcr Schneider. Ebenso sind bei einigen Aussen Haussuchungen vorgrnommen und mehrere am Königl. Polmcchnikum studir>»de Russen verhaftet worden. Sie werden ,n sehr strcngcr Haft gehalten. Endlich haben niedrere Haussuchungen bei notonschcn Führern dcr sozialdemokratischen Bewegung stattge- »uiidcn. Ob diese -Haussuchungen, Licrliastungen und Ausweisungen non »rutschen, öftcrrcichiickcn und russische» Sozialdemokraten rcsp. Anarchisten oder Nihilisten untereinander im Zusammenhänge sichen, entzieht sich unserer Kcnntniß. — In diesem Monat ist zu entrichten: am k. dcr erste Termin der Grundsteuer mit 2 Pf. von jeder Steuereinheit: ferner vom 23. bis mit 28 der erste Termin dcr Gemeindeanlagc» nach dem Grundwcrthe und von den Miethzinsen; die Kirchenanlagcn nach dein Grundwerthe und von den Micthzinscn aus das Jahr 1885» in den hiesigen evangelisch-luiherischen Kirckeugcmcindcn; »-er erste Termin dcr Dienstbotcn-Rrankenkafsenbciträgc mit 1 Mark für jeden Dienstboten. — Die hiesige Straßenbahn-Direction läßt Versuchs« weise und »nt dem Vorbehalt tedeneitigen Widerrufes und Wieder» einsülnung deS tctzigen Fahrpreises vis aus Weiteres vom 1. Februar an eine Ermäßigung deS Fahrpreises von der Rosenstraße» nahe Stadtgrcnze, bis Löbtau oder uingekchrt an Wochentagen vor ID Uhr AbendS aus 10 Pf. und SonntaaS auf 12 Ps eintreten i vcr Maurer Ä. eruangl auigcsundcn kaum. Auch die Klage des Earlos über Trmrksncht und häuslichen Unfrieden Braut (Elisabeth) hat wenig ergreifende — Das unscheinbare HauS, in welchem die Drenßigsche Sing akademie so Manchen, eine angenehme Stunde bereitet bat. wird Anfang dieses Monats abgebrochen werden, sodaß dann das alte Zeughaus vollständig frcistchcn wird. Der an daS Haus an stoßende Flügel )l. ist bereits im Laufe dcr vergangenen Woche nicdergcrissen worden Im Zeughausc nimmt man bereits verschie dene kleinere vorbereitende Baulichkeiten vor. Für das neue Aka- dcmiegcbäude ist in dem Hause kleine Schicßgasse 1 ein technisches Bureau emchtet worden. Wie man hört, soll eine Petition an den Landtag gerichtet werden, in welcher man um Entfernung deS jetzi gen Hauptpolizeigebäudev bittet, dainit dort ein großer Platz ge schaffen wird, wodurch die neuen Akadcmiegcbäude, daS ZeuglinuS und die Frauenkirche an Aussehen gewinnen würden. — Wie das „Annabcrger Wochenblatt" berichtet, wird -Herr Amtshollptmann v. Kirchbach in allernächster Zeit Marienbcrg verlassen »nd aus dem Verwaltungsbezirke, wo sich derselbe allge meiner Beliebtheit zu erfreuen bat, scheiden, um in gleicher Eigen schaft nach Meißen überzusiedeln und den dortigen Verwaltnngs» bezirk zu übernehmen. — Unter Umständen, welche aus ein freiwilliges Ende schließen lassen, hat sich seit Donnerstag Abend ein in Kleinzschachwitz bei Verwandten aufhältlicher, 63 Jahre alter Herr von den «ei nigen entfernt. — Mit dem 1. Februar wurde die an dcr Noffen-Meißner Landstraße gelegene Elaussccgeidcr-Einnahme ..Katzenhäuiez" cingc- zogen. Man scheint also bereits jetzt mit der Einziehung von Einnahmcstcllcn Vorgehen zu wollen. — Infolge des neuerdings cingetretenen Tbauwetlers hat sich am Freitag Nachmittag in den dcr Firma Frödc u. Pirschet ge hörigen Steinbrüchen bei Schmilka eine vermuthlich durch den starken Frost gelockerte sog. Schale abgclöst und bei ihrem Sturze sechs in den Brüchen arbeitende Steinbrecher und zwar den einen tödtlich, die anderen mehr oder weniger schwer verletzt. Dcr Getödtetc ist Familienvater aus Hcrrnskretschcn, von den 2 Ver wundeten wohnen 3 in Schöna und Neinhardtvdorf» je einer in Ostrau und in Altcndors. Die letzteren wurden nach Schandau gebracht. Bei 3 dcr Verletzten soll keine Hoffnung auf Erhaltung des Lebens sein, während die 2 anderen weniger schwer ver letzt sind. — In Tauch a wurde dcr Maurer B. erhängt ausgcsundcn und polizeilich misgeboden. Trunksucht unv - - —' ' " bezeichnet man als Motiv des Selbstmordes. — Am Freitag verunglückten in der Holzstoff- und Pappen fabrik zu Limmritz bei Döbeln die Arbeiter Kunze und Kühne während sie mit dem Abnehmen des Wchrauss-tzes beschäftig! waren, dadurch, daß sich eine große Eisscholle lüste und die beiden Arbeiter weit über das Wehr in die Flutben hinabriß. Kunze verschwand sofort in den letzteren und ist bis jetzt noch nicht auf- gesunden worden, während Kühne einen Beinbruch erlitt, jedoch noch gerettet wurde. — Ein Goldarbeiter in Zwicka« bemerkte im Lause dcr letzten Tage einzelne Lücken in seinen Waarenvorräthen. Der Verdacht» die fehlenden Goldsachrn gestohlen zu haben» lenkte sich auf daS Dienstmädchen und bei einer Durchsuchung dcr Sachen derselben fand man Goldwaaren im Betrage von gegen 600 Mk., welche das erst kurz vor Weihnachten in den Dienst des Bestohlenen getretene Mädchen seit dieser Zeit entwendet hatte. — Tie auch in unser Blatt übcrgegangene Nachricht, dcr Vor stand dcö unteren Bahnhofes in Lengcnfeld sei wegen eines Kasscndeflzits verhaftet worden, ist. wie dem „Zwickaucr Tageblatt" authentisch mitgctheilt wird, eine irrthümliche — Am 2. Januar d. I. ist aus dem E hemnitzcr Hauvtpost- amt ein Packet aufgcgcben worden, welches an einen Sciscnfabri kanten in Erfurt adressirt war. In dem Packet, welches den, Adressaten nicht hat ausgekändigt werden können, weil ein Seifen- fabrikant mit dem auf l>cr Adresse angedeutetcn Vornamen in Erfurt nicht existirt, wurde bei der postamtlichen Eröffnung dcr Leichnam eines neugeborenen Kindes gefunden. — Der Stadtrath «»Plauen hat mit dem Kultusministe rium Verhandlungen angeknüvst, damit daselbst statt des Real gymnasiums eine Real- oder Gewerbeschule errichtet werde. — In dcr Nacht zum Sonnabend entstand in Plauen i. V in dem Schuppen deü Bäckers Kochel Feuer, das jedoch bald ge löscht wurde. Gegen 6 Uhr Morgens brannte cs schon wieder, und zivar schlug die Flanimc aus einem demselben Besitzer ge hörigen .Hintergebäude. Man nimmt an, daß beide Feuer ange legt worden sind. — Zum Nachfolger des Bezirksschulinspektor Schulrath Eichen« berg in Chemnitz in seinem ictzigen Amte ist Bczirksschulinspektor Dachselt in Borna ernannt worden. — Die Vieheinbruchsstation zu Kliugentl, al bei Auerbach ist. nachdem die Maul- und Klauenseuche im Bezirk GraSlitz er loschen, von, 4. Februar ad wieder eröffnet. — In Leipzig bat unter Leitung des Präsidenten Bodi ker vom Reichö-Versicherungsamte die Versammlung der Wollen Industriellen aus ganz Deutschland stattgefnnden. Es waren in, Ganzen 193 Vertreter mit zusammen 6523 Stimmen anwesend. Die Verhandlungen waren ziemlich lebhaft, doch nicht von Erfolg gekrönt. Die Versammlung ging auseinander, ohne eine Reichs-BerufSgenossenschaft zu Stande gebracht zu haben. Dcr Bundesrath wird also cingrcifen müssen, um zu verhindern» daß sich nicht lcistungSunfähige kleine BerutSgenosscnschasten bilden. Noctidem der Vorstand gewählt war, Vorsitzender Buchwald- Großcnhain, Beisitzer Wcrner-Mühldausen und Erkes ebendaher. Schriftführer Partscr-Luckcnwalde und Forster-Lauban, schritt man zur Beschlußfassung über die einzelnen Anträge. Der Hauptantrag, von dem Deutschen Wollwaarcntabrikantcn-Vercin ausgehend, mar gerichtet auf die Bildung einer großen, sich über ganz Deutschland erstreckenden RcichsberulSgenoffenschaft mit 3024 Betrieben und 165,915 Arbeite» n. Die weiteren ca. 15 Anträge zielten auf Bildung einzelner Genossenschaften; z. B. beantragten dies die Vertreter von Erlmmitschau und Umgegend, von Gera, Greiz und Netzschkau, von Elsaß Lothringen, von der Rlieinprovinz und West falen, von dem Königreich Sachsen. Lille diese Anträge fingen an mit den Worten: „Im Falle sich eine einzige deutsche BerusS- genoffenschast nicht ermöglichen läßt", wird die Bildung ciffer eigenen Genossenschaft beantragt. Elsaß-Lothringen, die Rhcin- provinz und Westfalen gingen niit dieser Manipulation voran, die anderen folgten. Diese Anträge wirkten zuletzt so entmuthigend aus die Anwesenden, daß man gtrichgiltig wurde und die einzelnen Ländchcn ruhig aus dcr großen BcrusSgenoffrnschost ziehen ließ. Nach langen Verhandlungen kam man allgemein zu dcr Ucber- jeugung, daß dcr eigentliche Zweck der Verständigungsversuche vcr- ehlt sei, und in ziemlich mißvergnügter Stimmung ging die Beo»! ämmlung rcsultatloS auseinander. Uviltirunn »,«> l.Fcbrnar. iGaromelcr „»« O»l»«»t>iol«. Wallftrapr I MilliigS ,2 Uhr: 717 Mm., mivcränder». rhrrm»m«tro,raph »aih Mraumn.. r««»rr»»ur: höchslc: 7 Grad Wiirmr, niedria»»«: «NOPuiik». — Bkdclli. Acuilletou. Königl. Hofthcater (Allst.) Zum ersten Male: „Don Earlos", Over in 5 Akten non Mer» unv Camille du Locle, deutiÄ von C. Niese, Musik von G. Verdi. Bedeutende und hochstrebende Komponisten wählen sich am liebsten anerkannt bedeutende dra matische Stoffe, denn immer zieht das Genie wieder das Genie an. Während verschiedene Komponisten dcr Neuzeit mit Vorliebe Dramen von Goethe und Shakespeare zu Operntcictcn wählten, zog cs Giuseppe Verdi mehr zu unserem größten Dramatiker Schiller, jedenfalls weil dessen erhabenes Pathos ihn mit Verehrung und Bewunderung crsüllte. Co hat denn Verdi auch „Ton Carlos" auSerwnlilt, in dcr Meinung, daß die Fülle pathetischer und tragi scher Momente eine höchst wirksame Opernhandlung ergeben müsse und daß auch Setiiller'S blühende Rhetorik der musikalischen Aus arbeitung sehr günstig sei. Ter Schiller'schen Tragik ist aber musi kalisch recht schwer naliczukommen, namentlich in dem kunstvoll aus- gebanten Drama „Ton Carlos", dem jene Einfachheit dcr Charaktere und der Empfindung, jenes Lyrische zum großen Tbcil abgcht, was hauptsächlich dem musikalischen Ausdruck adäquat ist. Obwohl dcr Tcrt zur Oper „Don Earlos" zweimal bearbeitet wurde — und zwar in reckst geschickter Weise — ist das Resultat doch kein sein- wirksames Ganzes geworden, sondern nur die gelungenen Einzel- beiten imvonircn und fesseln darin. Tie äußere Form des Libretto zeichnet sich durch Gefälligkeit und Klarheit, auch durch Enthaltung von Aanalitätcn aus. Die deutsche Ilebersetzung von Carl Niese fügt sich weit besser, als viele andere Ilcbirtragungen aus dem Italienischen und Französischen, dcr Musik an, bringt Reime mir da, wo sic hinpasscn, bei Liedern und lyrischen Stellen, und ist nirgends schwülstig, sondern bewahrt die edle Einfachheit. Fast staunenswcrth ist cs, wie dieses Libretto musst- und bühnengerecht eingerichtet wurde. Noch bewundernswürdiger ist cs, wie der große Komponist aus dem ziemlich spröden Drama so viele schöne, stini- inungsreiche und interessante Einzelheiten berausbractste. Am wenigsten sind solche im ersten Akte (d. h. in dcr ersten Abthciiung deS ersten Aktes) zu finden. Der düstere Gesang des unheimlichen Mönches (Geist Kaiser Karl'S V.) berührt sremdartig und intcrcssnt den Verlust der geliebte»» ..greifende Macht. Nur das Duo von Earlos und Posa wirkt durch «chnnmg und Dolllläfisst Die rM Cnscmbleszene des 2. Aktes, schon durch die Farbenpracht des Land- schastsbildes und dcr Frauengruppen anziehend und belebend, bringt einen lieblichen Fraucnchor und eine Eanzone der Prinzessin Eboli, welche freilich keinen hohen Reiz besitzt. Auch war davon Einiges verkürzt, so daß die Schönheit der Musik nicht zu voller Wirkung gelaugte. Nicht bedeutend, aber stimmungsvoll ist das folgende Duett von Earlos und der Königin; namentlich die Abschiedsworte des Prinzen dringen ins Herz. Weiterhin ist in dem Finale des Aktes, Duett des Königs mit Posa, ausdrucksreiche Tonsprache. Aber erst im dritten Akte zeigt sich größere dramatische Bedeutung bei der Szene, wo Carlos dcr verschleierten Eboli, welche er für die Königin gehalten, seine Liebe erklärt, noch mehr in dcr folgen den, wo die Verschmähte Rackie droht und von Posa mit dem Dolche bedroht wird. Das ist ein -Höhepunkt dcr Handlung und dcr Musik. ^ Vielversprechend beginnt daö folgende Finale mit lebendigen Gruppen, Aufzügen und Ehorsätzcn, während die wunderschönen Dekorationen den Reiz erhöhen. Weniger packen daS Auftreten der Flanderer und die folgenden Austritte bis zum Abzüge zum Auto dafe'. Anstalt des etwas »erkünstelten Gesanges der unsichtbaren Vcrurthcilten (Frau Schuch) würde volltönender Ebor des Volkcü besser für den Moment paycn und mächtiger wirken. Ileberhaupt sind die Aktschlüsse fast alle nicht csscktrcich genug. Sehr geistvoll »nd interessant hat dcr Komponist den 4. Akt gestaltet. Nach dem tiefempfundenen Gesänge des einsamen Königs erscheint dcr furcht bare Großinquisitor. In dieser Szene vereinigt sich sehr zutreffende Charakteristik durch originelle, bedeutsame Instrumentation mit ge wichtigem Ausdruck in dcr Tcllamation. Freilich bleibt der wiederholte Einsatz des Contra - Fagotts nicht ganz olmc komi schen Beigeschmack, den man aber bei dcr großen Feierlichkeit des Momentes vergessen kann. Ein feines und schönes Musikstück ist das spätere Quartett (König. Königin, Posa und Eboli). Tics empfindsam, fast unmännlich «sentimental bat dcr Koinvomst den Abschied Posa's von Carlos im Gcfängniß und die Sterbeijcne Poia's «nisgcsührt. Leider wurde vorher eine große Arie dcr Eboli ausgelassen. Im letzten Akte konnte n»S nur die Soloszcnc der Königin und das Abichiedsductt musikalisch intcressirc»; dagegen mußte dcr eigenartige Abschluß dcr Oper, die Geistererscheinung Karl'S V. im KrönungSornat, welche den bedrohten Carlos niit sich fortziebt, mehr Kopfschülteln als Ergriffenheit liervorrufen. Man weis absolut nicht, waS nun geworden ist. ob Earlos entslieht oder in den Geistcrarmen stirbt. Weder die Worte des Königs» noch die des Großinquisitors, noch die des Geistes geben darüber Aus schluß. Eine sehr düstere Stimmung rcsultirt, nicht dcr Eindruck tragischer Größe. Für die Zukunst des Wertes läßt sich nach dieser ersten Aufführung kaum viel Erfolg prophezeien. Jedenfalls ist Verdi's „Aida" eine viel wirkungsscihigere und einheitlichere Schöpfung, als „Don Earlos". wie in „Aida" auch Stoff und Handlung dcr tondick,tcrischcn Eigenart Verdi's weit angemcffener sein mußte». Für eine erste Aufführung war das Gcsammtgclingcn, abgesehen von den durch Heiserkeit deS Frl. Wittich verursachte» Gldhvhe in Dresden, 1. Februar, Mittags r 115 Cent, unter Kürzungen und einzelnen Unscrtigkciten bei den Einsätzen, ein recht aiierkennlnigswerlbcS. Die große Energie des Herrn.Hoskapcll- meisters Scknich batte die Einstudining in kurzer Zeit vollendet und eine rcspcltablc Premiöre zu Stande gebracht. Die Rollenbesetzung erwicö sich durchweg als paffend und glücklich. Ten König Philipp rcpräsentirtc und sang Herr Fischer hockst würdig und vorzüglich, namentlich im vierten Akte. Herr Riese hob die wirkungsfähigsten Momente seines Earlos mit bekannter musikalischer Bravour her vor. Ebenso hat Herr Bulß (Posa) seine herrlichen Stimmmittel bestens vcrwcrthct und sowohl in best Ensembles, als bei de» empfindsamen Stellen dcr letzten Akte prächtig gesungen. Vollste Ancikenilung verdient Fräul. Reuthcr, welche erst die Partie der Eboli «inzustudircn batte, »>ann aber plötzlich die dcr Königin über nahm- Was sic in dieser Rolle geleistet, wie schön sic zumal im vorletzten und letzten Akte gesungen, ist wirklich bock rübiiicnSwcrth. Außerdem excellirtc Herr Tccarli als Großinquisitor, eine Partie, welche für keinen anderen Sänger bester gepaßt hätte. Daß Fräul. Wittich trotz der Uebci anstrengung ihrer Stimme (durch die Proben) so tapfer ihren Part als Eboli durchlührte, steigert das Ansehen dieses groben Talentes wesentlich. Niit den untergeordneten Rollen deS Pagen Tcbaldo «nd des Mönches (Karl V.) hoben sich die Herren Meincke und Jost genügend abgcfundcn. Die Pracht der neuen Dekorationen» Meisterwerke der Heiren Hoftlicateriiialcr ieck und Schlegel, und die Schönheit der Kostüme, sowie ilbcr- aupt die glanzvolle Ausstattung, baden allseiti^e große Bewunde rung gefunden. Bernhard «euberlrch. NeiLirg Seil §. Mim
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