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Dies«» Bl»« «tr» den Lesern »on Dresden nnd Umgedun, am La,« vorher d«tü» al» Hbrna-Mrgabe geslelll, während «» dir Posi-Adonnenten am lorgen ta »ln« tbeiamlaurzad« erhallen. S7. Jahrgang. 247. Bezug»-Gedühr »terlellllgrl. für Dre». den bet iSgttck, >wei- mall>«r Zunaeung <,» Sonn- und Monmaen nur einmal) 2,bk> M , durch au»wilrl>ge Nom- miMenire bi» S.»o M. Bel «tninaltaer 8u- lieüung durch die P»It »M.<ohneBeItrIlg«ld>. Au»land: Oelter- reich.Ungarn »,ir Nr, Schwei, e,»L Frt». Jielien 7,17 Lire. — Nachdruck nur mit deutlicher LueNen- anaab» i.Dr«»dner riachr.")MUlIst-. -Un> »erlangie Manuffripi« «erd. nlchluusbewahrt. Telegramm-Adresse: Nachrichten DreSdeir. Druck und Verlag von Liepsch öc Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: Marienstrafte 38M. Sonntag, 7. September ISIS. Anzeige»-Tarif. Annahme von Ankün- divungen di» nachm S Uhr. Sonntag» nur Monenjtrode von 11 b»» '/,» Uhr. Tte e'nipaltig« Zeit, (etwa st Silben» 30 Pf. die »weijpaltige Zeile aus ülertsette 70 Ps.. die zweispalt. Reklamezeiie 1.5,6 M., Familien Nachrichten aus Dre»- den die etnjpalt. Zeile 25 Pf. — In Num- mern nach Sonn- und Feiertagen erhöhter Tarif. — Au»würtige Aufirüge nur gegen Vorau»bezah1ung. Jedes BeiegdlottrvPf. »Mt fällte»«' SWISINI > V» ^lÜASl pisninos t-tsrmoniums :: HadrilLatv «rsten IT»nxre8. :: /^UAU8l ^Öt'SlSt' Köni^l. äacbs. kiokliekersnt vreLcien, Lenii'al-l'iiSLlst'-^LssLßs. ZlLri? orttgo Lesern. Das L a n d c s m u s e u m für Sächsische Bolks- kunst wurde heute vormittag in Anwesenheit des Prinzen Johann Georg e r ö s s n c t, nachdem cs vorher vom König besichtigt worden war. Der König und der Kronprinz von Gricchcn- l-a n d sind heute vormittag in Berlin eiiigetrosfen: der König wurde zum Chef des 2. Nassauischen Infanterie-Re- gimcntS Nr. 88 ernannt. Londoner Blätter behaupte» erneut, der K a i s e r werbe im November dem englischen Künigspaar einen Besuch abstatten. Die österreichischen Delegationen treten im November zusammen. Nach einem Newiiorkcr Telegramm nach Berlin werden deutsche Bücher auch weiterhin zollfrei in den Bereinigten Staaten cingeführt werden können. Der in Konstantinopel weilende bulgarische Delegierte General Sawow erklärte, Bulgarien wolle mit der Türkei in Freundschaft leben,- mit Griechenland dagegen würden sich die Bulgaren nie verstehen. Expräsident Rooscvelt soll im Aufträge der nord amerikanischen Regierung den Bcrsuch unternehmen, Deutschland, England usm. zur Beschickung der Pa nama-Ausstellung zu veranlassen. Neueste Zrahtmelduugen vom 6. September. Der König von Griechenland in Berlin. Berlin. Der König und der Kronprinz von Griechen land sind heute vormittag 814 Uhr auf dem Anhalter Bahn- Hofe eiiigctrofscii. ivo sie vom Kaiser, den Prinzen Eitel Friedrich, August Wilhelm und Oskar empfangen wurden. Bei dem Empfange des Königs der Hellenen trug der Kaiser zur Uniform des 2. Garde-Regiments zu Fus, das blaue Band des griechischen Erlöscrordeiis. Der König der Hellenen, Chef des 2. Garde-Regiments zu Fust, trug gleich falls dessen Uniform, dazu das Band des Schwarzen Adler- ordenS, der Kronprinz von Griechenland die Uniform des 1. Garde-Regiments zu Fuß. Zum Empfange waren die Mitglieder der griechischen Gesandtschaft und die Spitzen der Generalität ckuf dem festlich geschmückten Anhalier Bahn hose erschienen. Die Ehrcnkompagnie stellte das 2. Garde- Regiment. Um v Uhr 20 Min. trafen der Kaiser und seine Gäste im Automobil in Potsdam ein und fuhren an der Gartenseite -cS Neuen Palais bei der Wohnung der Kaiserin vor. Diese war aus die Terrasse hcransgctreten. Nach gegenseitiger Begrüßung überreichte der Kaiser dem König die Kette zum Schwarze» Aülcrordcn, sowie den Fcld- marschallstab und ernannte ihn zum Chef d e s 2. Nassau ischen Infanterie-Regiments Nr. 88. Der Kaiser überreichte sodann dem Kronprinzen das Groß- krcuz des Roten AdlcrordcnS mit Schwertern und den Roten Adlcrorden 3. Klasse mit Schwertern und der könig lichen Krone. Später frühstückte» der Kaiser und die Kaiserin mit ihren Gästen im Tcehäuschcn. Kamps eines Schutzmannes mit Einbrechern. Berlin. Drei Männer, die in der Nacht in ein Ko- lcnialwarengcschäft in der Nähe der Hasenhciüe cingcdrun- gcn waren, wurde» überrascht und flüchteten. 'Nach stunden langem Suchen wurde der eine Einbrecher heute früh ans dem Bvdcn eines Hauses fcstgenvm m c n. Ein zweiter wurde in einem anderen Hanse ermittelt und gab aus der Flucht zwei Schüsse ab, ohne jemanden zu treffen. Er be drohte ferner einen ihm ciitgegentrcteiidcn Schutzmann mit der Pistole und einem Messer, woraus der Beamte ihn durch einen Schuß in den rechten Oberschenkel verwundete. Der Einbrecher bedrohte den Schutzmann aufs neue, so daß dieser einen zweiten Schuß abgab, der den Mann in den linken Fuß tras. Erst jetzt konnte er seslgenvmmcn wer den. Der erste Einbrecher will aus Neuburg im Kreise Parchim stamme». Die Persönlichkeit des zweiten ist un bekannt, er scheint aber ein Ausländer zu sein. Ter dritte Mitschuldige ist entkommen. Dcntsche Bücher zollfrei- Berlin. tPriv.-Tel.j An hiesiger interessierter Stelle ist ein Ncwyorker Kabeltelegramm eingclaufcii, in dem be stätigt wird, daß deutsche Bücher auch weiterhin vollständig zollfrei in die Vereinigten Staaten cingeführt werden können. Nur auf englische Bücher bleibt der bisherige Zoll bestehen. Zur Mordtat bei Miclesdorf. Plauen. Wie dem „Bogti. Anz." aus Schleiz ge meldet wird, sind die an der Mordtat bei Mieles- dorf beteiligten Burschen s e st g c n o m m e n und dem Amtsgericht in Schleiz zugcführt worden. Die Verhafteten sind dieselben Burschen, die jüngst bei einem Büchsen macher in Plauen in raffinierter Weise mehrere Revol ver und eine Anzahl Patronen raubten. Daü Arbcitsprogramm der österreichischen Delegationen. Wien. jPriv.-Tcl.) Die österreichischen Delegationen treten im November bestimmt zusammen. Das A r - beitsprogramm umsaßt: den ordentlichen Voran schlag des gemeinsamen Staatshaushalts für 1914, die Be willigung der 40» Millionen übersteigenden NachtragSkrcdite, die Reform des saiidwirtschaftlichcil Lieferuiigöwcsciis für -as Heer. Graf Berchtold wird bestimmt seine Politik den Delegationen gegenüber rechtfertigen, doch wird kein Rotbuch, wie nach der Aiiiicxionskrise, erscheine»: hingegen wird Rumänien ein G r ü n b u ch veröffentliche n. Nene Unruhen in Barcelona. Barcelona. N c u e Unruhen sind a n s g c'° b röche n. Die Polizei ging wiederholt gegen die Mani festanten vor. Zwei Polizcibeamtc wurden verwundet und 4 0 Manifestanten durch Säbelhiebe verletzt. Sechs Verhaftungen wurden vorgenommen. Die Affäre Tha«. Ncwyork. lPriv.-Tel.j Der zur Verfolgung Thaws ans Kanada entsandte Vertreter der amerikanischen Gerichtsbehörde. Oberlichter Icrvmc, ist ans Anzeige der Anwälte Thaws in Kanada wegen Glücksspiels ver haftet morden. Er hat sich unter Preisgabe der von ihm hinterlegten Bürgschaft j2000 Mk.) über die Grenze nach den Bereinigten Staaten geflüchtet. Zugleich ist die von der kanadischen Einwandcruiigsbchörde verfügte Aus weisung Thaws durch einen Einhaltsbcfchl des kanadischen Obcrgcrichts in Montreal inhibiert worden. Die Verfügung des Obergerichts stützt sich daraus, daß cs zweifelhaft sei. ob man Thaw im Sinne des Gesetzes als einen Einmandercr anzusehcn habe. Berlin. In der gestrigen gemeinsamen Versammlung der selbständigen K ü r s ch n e r sowie der Arbeiter und Arbeiterinnen dieses Gewerbes wurde berichtet, daß 700 Arbeitnehmer im Streik stehen, während löo zu den neuen Bedingungen arbeiten. Ter Ausstand soll fort gesetzt und die Forderungen, namentlich die Verkürzung der Arbeitszeit ans 8! 2 Lnuidcii, sollen nusrccht erhalten werden. Berlin. sPriv.-Tel.j Der türkische Arzi Dr. M a h - m u d Moharremm Be», der früher hier als eifriger Vertreter der j 11 n g t ü r k i s ch e n Bewegung wirlie, Hai sich in einem Ansalle geistiger Umnachtung mit Blausäre ver giftet. Er war schon vor einiger Zeit in einer Anstalt im benachbarten Schönebcrg interniert. Festtage des Vereins für Sächsische Bottstunde. Die Eröffnung seines LandcsmuseuinS gab dem Verein Gelegenheit, mit einer Feier großen Stils an die Oefscntlichkcit zu trete», die heute vormittag von t 1 Uhr an in den Sälen des Ncustädtcr Kasinos siattfand. Vorher war als erster Besucher und Gratulant Se. Maj. der König im Museum erschienen, um unter der Führung des Gesamtvorsiandcs die ivon uns bereits zu Beginn dieser Woche gcivürdigtciU Räume zu besich tigen. Inzwischen hatte sich der mit Blumen reizend ge schmückte Saal des benachbarten „Kasinos" mit hochanschn- lichcn Gästen gefüllt: so waren ». n. erschienen Wirkt. Ge heimer Rat Graf Otto Vitzthum v. Eckstädt, General von Broizem, Wirkt. Geh. Rat Roscher, Ministerialdirektor Krctzichmar, Geh. Rcgiernngsrnt Schmaltz, Rektor der Tech Nischen Hochschule Förster. Bürgermeister Krctzichmar, Stadtbaurat Proscssor Erlivcin, Stadlrat Matthes, Ge heimer Hosrnt Treu, Präsident der Staatscitenbahnen Ul bricht, Geh. Hofrat Pattcnhauscn, Geh. Rcgicrungsrat Er wisch, Vortragender Rat Genthc, Architekt Reuter. Die Mitglieder deS Vereins hatten sich in überaus großer. An zahl ciiigefiindcii, zum großen Teil mit ihren Damen. Kurz nach 11 Uhr erschien Le. Königs. Hoheit Prinz Johann Georg, im Vestibül von den Herren des Vorstandes be grüßt. Nachdem die Inbelvnvcrtürc Webers verklungen ivar, betrat der Vorsitzende des Vereins Hosrat Professor Seysscrt das rosengeschmückte Rednerpult zu einer Festansprache. Von der Gründung des Vereins vor 17 Jahren aus gehend, verfolgte er die Bestrebungen des Vereins, der immer das Ziel im Auge gehabt habe, die volkskundlichen Schätze zu sammeln, aufzubewahren und wissenschastlich zu verarbeiten. Aus dem bis vor vier Jahren von dem leider erkrankten Generalmajor v. Friesen geleiteten Ver ein sei im Lause der Zeit mit heute 3450 Mitgliedern die stärkste Korporation ihrer Art in Deutschland geworden. Aus ihr heraus habe sich dann der Landesvercin Sächsischer Hcimatschntz entwickelt. Zwiefach war die Aufgabe des Vereins: einmal die Leitung des Archivs in Leipzig, dann die Leitung des Muse u m s in Dresden. Dieses Museum ist in erster Linie der Volks- kniist gewidmet. Die Kunst ist ja unser persönlichstes Eigentum: eine intcriiativnale Volkskunst existiert nicht. Selbst wenn es einmal zu einer Wellsprache lommen sollte, ein internationales Volkslied wird es niemals geben. Die Kunst hat ihren reinsten Ausdruck in der Volkskunst: naiv und lebensfroh ist sie, sie redet, wie ihr der Schnabel ge wachsen ist, und er ist ihr hold gewachsen. Es ist im Lause der Zeiten viel gegen Kunst und Natur gesündigt worden. Das volkskundliche Emvsindcn war uns trotz oder besser wegen der erhöhten Schulbildung abhanden gekommen. 1 Wir Sachsen haben den erzieherischen Wert der Volkskunst ^ schon immer cingeschützt, lange bevor seine Bcdcninng ander- orts nach Gebühr gewürdigt wurde. Doch auch Wirt» Kunst und Wissenschaft. -s* Wochen-Spielpla» der Königl. Hosthcatcr. Opern haus. Sonntag <7.j: „Zar und Zimmcrmann" iVsR. Montag: „Die Walküre" jOj. Dienstag: „Die Zaubcr- slöte" l^Oj. Mittwoch: „Siegfried" (0). Donnerstag: „Rigoletto" j8). Freitag: „Götterdämmerung" t6). Sonn abend: „Die lustigen Weiber von Windsor" j8j. Sonntag N4.j: „Samson und Talila" j8>. Montag: VvlkSvvrstcll- ung j8j. — Schauspielhaus bis mit 12. September geschlossen. Sonnabend tlS.j: FcstvorstcÜung zur Eröff nung des neuen Königlichen Schauspielhauses vor gelade nem Publikum s7>. Sonntag: Lcffcntliche Wiederholung der zcstvorstellllng: Iubelouvertürc. Prolog. „Robert Guiskard". „Torgauer Heide" j8>. Montag: „Minna von Barnhclm" (8). -s* Mitteilung aus dem Bureau der Köuigliche» Hos- theater. Im Königlichen Opcrnhausc wird Montag, den 8. September, der Zyklus n e u i n s z c n i c r i e r Mcrke mit der Aufführung der „Walküre" i» der neuen Einstudierung und Ausstattung fortgesetzt. Die Besetzung ist wie folgt: Siegmund: Herr Löltgcn, Wotan: Herr Sovmcr, Hnnding: Herr Zottmayr, Sieglindc: Frau Plaschke-v. d. Osten, Brttnnhildc: Frl. Forti, Fricka: Frl. Tervani, Gerhilde: Frl. v. Eatopol, Ortlinde: Frl. Stünz- ner, Wallranle: Frl. Serbe, Schwertleite: Frl. v. Eha- vanne, Hclmwige: Frl. SicmS. Siegrune: Frl. v. Nor- mann, Grimgerde: Frl. Weber, Rvßwciße: Frl. Tervani. s* Königl. Opernhaus. In der gestrigen Ausführung deS „F rctsctiü tz" sang Herr K urt S ch ö ncrt von der Münchncr Hosover aus Engagement den Max. Weniger durch sein zwar nicht nngeschtckteS, aber im ganzen doch zu unbedeutendes Spiel als vielmehr durch seine ttiäiiiilich- schöne Tcnorstimmc wußte der Künstler von seiner Brauch barkeit und Tüchtigkeit zu überzeugen. Sein Organ ist namentlich in der Mittel- und Höhenlage so kräftig und voll, und wird so geschickt behandelt, daß hier aller Wahr scheinlichkeit nach ein vorzüglicher Heldcntenor für die königliche Bühne hernnzuziehen wäre. Um ein abschließen des Urteil über den Sänger zu gewinnen, wäre aber noch ein weiteres Gastspiel zu empfehle». Sehr straff gab Herr Stacgemann den Fürsten Ottokar. Das gut besuchte Hans erfreute sich im übrigen besonders an Ver reisen Gesangsleistung Frl. Secbes als Agathe. Q. K. -ß* Von Heinrich Zöllner kommt in den Sinfonic- konzerten der K ö n t g l i ch e n m u s i k a l i s ch c n K a p c l l c die dritte Sinfonie zur Aufführung. 1* Vollmöllerö „Mirakel" im Zirkus Sarrasani. Das Berliner Deutsche Theater wird am 19. und 20. d. M. mit dem „Mirakel" von Karl Vollmöllcr, Musik von Engelbert Humperdinck, in Dresden gastieren. Die Vorstellungen finden im ZirkuS Sarrasani statt. -s* Galerie Ernst Arnold. Die Ausstellung der Zeich nungen von Hans v. Marses findet eine ganz außer gewöhnliche Beachtung. Die Museen von Frankfurt, Düssel dorf, Elberfeld. Wien u. a. haben einen größeren Teil der Zeichnungen bereits erworben. Im ersten Stock ist eine große „Graphische Ausstellung" veranstaltet, die etwa 000 Nummern enthält. Sie umfaßt Originalradicrun- gcn, Lithographien und Holzschnitte deutscher und fran zösischer Künstler und schließt eine mehr als einjährige Sammeltätigkeit ab. Sie enthält eine große Anzahl Blätter, die zu den Seltenheiten deS Marktes gehören, anderseits viele Blätter, die in gleich hervorragenden Exemplaren nur äußerst schwer anfziisindcn sind. Bei der Zusamincilstellnng waren zwei Gesichtspunkte ausschlag gebend: Einmal soll in ilir das Bestreben z» erkennen sein, höchste künstlerische O.ualitätcn z» zeigen, so wie sie heute der Markt blctet »»d wie sie die Künstler i» vorteilhafter Weise vertreten. Anderseits sind Blätter berücksichtigt worden, die in technischer Beziehung besviiderc Beachtung verdienen. 7* Das Flicgcrdrama von Herbert Eulcnbcrg, das als Festspiel bei der Eröfsnung des Deutschen Mvnistcnkongrcsics in Düsseldorf zur Ausführung kommt, führt den Untertitel „Ein Oratorium". Es ist ur sprünglich von Eulcnherg für de» Zweck der B crt 0 nnng geschaffen worden. Leider hat sich aber noch kein lebender Komvvnisi gesunde», der die schönen Möglichkeiten, die Enlcnbcrgs Dichtung der Musik darbtctct, ausgcnützt hätte. Im Mittelpunkte der Handlung stehen Ikarus und Däda- lus. Wir hören den jungen Ikarus, in dem die Sehn sucht nach Taten und Ruhm brcnni. sein Schicksal be klagen, daß ihm die Welt nur immer als de» Sohn deS Düdalus gellen läßt. Der „Ehor der Geschöpfe" füllt höhnend in seine Klagen ein. und da beschließt Ikarus sein großes Wagnis, das Reich der Wolken zu erobern. Seinen ! Absturz erleben wir nicht, er vollzieht sich hinter der Szene. Inzwischen ist Dädalns ausgetreten, dem der Ebor der Winde die Schrcckcnskunde zuträgt. Wir hören die vcr- zweiflungsvolle Klage des erschütterten Greises, die aber Eulcnöcrg mit großer dichterischer Kraft überleitet in die erhabene Lelbstiröstimg des Alten, der sich zu der Ucbcr- zeugung durchringt, daß auch die Tragik seines Lohnes der Entwicklung der Menschheit dient. Ankauf von Radium dnrch den Berliner Magistrat. Der Magistrat von Berlin bat, dem Beispiel der preußi schen Regierung folgend, sich entschlossen, gleichfalls eine größere Menge Radium zu Heilzwecken anzukauscn. Es handelt sich »in 000 Milligramm, die von der Radiogcn G. m. b. H. Eharlvttenbiirg erworben worden sind, die auch mit dem preußischen Staat die Licscrnng für 1 Gramm ab- geichlossen bat. Die Lieferung erfolgt in kleineren O»an- titälcn und soll bis Mitte 1914 anSgcsübrt sein. 1» Wcdckinds Mystcrinm „Franziska" in Berlin. In de» K a m in c r s p i c l e 11 des Berliner Deutschen Theaters begannen gestern, Freitag. Frank »nd Till» Wcdckjiid ein Gastspiel, das zunächst das leider