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Dresdner Nachrichten : 14.12.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190312140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19031214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19031214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-12
- Tag 1903-12-14
-
Monat
1903-12
-
Jahr
1903
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.12.1903
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SerugrgeMn »n—« bei »,N« Mtmalleer Hutraaun, b«r» ««kr» Boten <«»,«»« und ««,«,». <u> G«m. «»d No»««««« n«r «vimav ,*N.»oMt,d«n»«^«ürrt«e»vm. »il««ar» , »u. d« » «1. »« «f. vei ,i»»aii,«r Sude»«»» durch d« Voi,»«!. <odneBrItrlläÄ>. im»«t- wld mU «rivrecheudc« Auichiaae. ?! -»druck aller «iniktt«. Onatual- RÜNivui«« «ur «U deutlicher L«»>l«»a»a»be l.rndd. Rachrl zulL«,. «achtrialicku Lonorar- auivriche bleibe» miderücki>chti,t: wvaiauat« Ma»u«rivte werde» «icht autdewadrt. »elearamm-Rdrell«: «Rchktch»«» »,,»»«» StgrSoLtl 1856. vlrr. 8öi-np /Sline 28, l.. 8^. LIittelstr. Sp«1»liUtt.: Ü6Ä1386 Ormmpnplattes liv. »7». I. Linretns un«1 Lrückevardeileu. tzloinblerungon. Lekmorrlosa Aakaoperauontm ate. -mivlgeschäfiSstelle: Martenstr. 38,40. Knr eigen-kallf. »nnabme von »n«I»di,un-en bis nackmittaaü 8 Ubr. Soun- uns Seiermad nur Marienitrabe s« von u bis '/»i Ubr, Die iivatliarüiruiib- «eile ica s Silben» so P,».. An kündiaunaen aus dcrPrivalteite Heile Sb Pl».: die LivLltlee Heile als .Sin- aeiandt" oder aus Terticite so Pia. In i»lummer» nach Sonn - und tzein - ta,en I- du rivaluge Grundieilen so. «o du. so und so Vi, nach b» ionderem Laris. Auswärtige Aui- träge nur gegen Lorausduadluno. Beiegdlätter werden mit ro'Lig. berechnet. SerttsvreLanschluß: «Mil Nr.U und «r.rOLi«. ttvtelvl «L >«iun«ni» Mmreliiiil!» S1i«v«»trtu,»v O, runLckst äor ?ing'c>rstr. Vb «rette,«, ,1pch„« r«. Galileo llv»! 4d8strs>!,ttell ' ». 6vmmNtisunx, Odsr/ruwwi tür Ol'"»»1sleo u. ttoparatourv. Leilldsrät LevyoN 0ummt-r»brt>c, I»r«»U»>, - R 4oliu8 8ellLi>IieIl llln, 8eo Iv, pni t. v. I. Lt. üeleucliliiligzKegeiiMiilli! tz kür Os«, vloktr. klickt, M-iroisum. Karren. ik. Um LodvrtrLL, genr. Wfm LsdertraAkmulsio». ^ llönigl. üifspotlielre ^ - LvZvsrts. ^ — VItL8L»L!Ak-ll»«ors«Qtvi . «r. 34». kdieitl: Neueste Trnbtberichte. Hvinachiikdlrn. Zur WnhIrechtSre'orm, Sonntogsvcrkehr. Ettberal'au Sachsens. Evangcliicher Bund. Geuchlsverhaildlungeii. Gnvc.bcvnuS-Konrerl. Biieslastcn. Mvtttng, 14. Te;cmlier Neneste Dradtmeldnnqen vom 13. Dezember. Berlin. Nock» dem gestrigen Besuche des Schanspielhanieg begab sich da- Saiserpaar »ach dem Rener» Pa ais zurück. Zur FiühstückStnset waren geladen ÄeneralstabSnrzt Prosessor Dr Lrnthold, Professor Dr. Orth und Dr. Spieß. Die Herzte wolinken auch der Borstellung und dem Souper im Schauipiellianse bei. Berti». Der Reichskanzler G > ar B ii l o w empfing heute Bormiltaq die Drpulation. die vom deuische» Arbelt er tön arrß In Jrantiurt a. M beauftragt worden war. die Be schlüsse des Kongresses dem Reichskanzler zu überbringen. De, Sprecher der Tepnlalion Herr Behrens erwäbnte in sei- er An sprache. daß sich die »aironal denlrnde und chrisliiche Arbeiter- schail zum ersten Male i» Frnnlsurt zu gemeinsanie» ioziawoli- tischrn Beratungen zusammrngeinnde» bttite. Der Kong eg habe dnS am dem Gebiete der Albeitervetsicheruiig und des Arbeiler- schutzrs brieitS Erreichte dankbar a»r>kaunt, znglrich aber be stimmte Wünsche für den wrueren Ausbau deS KorlitionsrechreS, für die Rcchtsrätzigkest der BernsSvercine und iür Errichtung vari- täiischc, AcbettStammrrn tormuiiert. Die Anspiache schloß mit der Beriicheiuiig. daß die Auftraggeber der Deputation von herzlicher Treue und Liebe zu Kaiser und Vaterland eriüllt seien. Die Antwort des Reichskanzlers lautere: .Meine Serien! Irl» freue mich. Sie hier zu srbe» und ich danke §hiirn, daß Sie durch Ihren Besuch mir Gelegenheit geben, Sie oetsönlich kennen zu lernen. Ihr zranlfurter Kongieg war iür mich eure w Ükommene Erscheinung. Ich habe mir über den Vcilaus der dort gepflogenen Beraiuugeu eingehend Bkticht erstatten lassen. AiS die Wahl deS richtigen Weges begrüße ich eS. daß die t» Frankfurt versammel te» Arbeiiervertreter sich an Se. Majestät den Kaiser gewandt haben. Nur auf geseklichem Wege, urner dem Schub der Mo narchie und auf dem Boden der Solidarität aller Staatsbürger ist ein wirklicher und dauernder Jortlchritt iür die demschen Arbeiter möglich. Unbeirrt durch Gegeuitrömungen von UnlS und rerbls bäu das Odeihanpt des Reiche- daran fest, daß rS zu seinen iür Deutschlands «jutuMt wichtigeren Ansgaben gehört, die Wohlfahrt der deutschen Arbeiter zu löchern und thr VarwärtSstreden inner» -alb der noiwenvraen Unterordnung auch der Arbeirer-Interesien untn da- Gemeinwohl mit Kaiserlichen, Gerechtigkeitssinn zu mtteMben. Es m ein bleibender Ruhmestitel unseres deutschen KaiiertnmS. daß eS unter allen staatlichen Machtgebilden zuerst wrd aas tätem Antrieb die Jnitioiive zur Enrsühmna geseblicher schußmatzegeka ihr Arbeiter ergriffe» und eine Reihe von Aüisorgk-Etnrichtungen ins Leben gerufen bat, die in andere» Kulturttiudeen noch nicht verwirklicht sind. Dre letzten 20 Jahre haben bei u»S den arbeitenden Klassen gegen früher wesentliche Äe,d«sseru»gkn idrrr wirtschaftlichen Loge gebracht und an dein Ausbau der grundlegenden Crsetzaebung wich stetig iortaeardeitek. Aeirn iwendjemand dem werktätigen Truischrn bie Erreichung riaerLeVenShaltung wünscht, die ihn zum bestgestellr-n Arbeiter der Weit machen würde, jo ist e» u»ser Kars«. Das könne» Sie mir glauben. LaS nun die amtliche Bebandlung ihrer Resolution betrifft. Tr, brauche Ich Ihnen., meine Herren, dir Sie polit sch ge schult« MätUler such, nicht auseinander zu setzen, datz ich als erster Ht'inuer eine» io iörderaliveo StaalswcsenS wie das Deutsche Reich keine diudenden Zusicherungen für künftige Arbeiten der Arretzgrdnng an-rpkechen kann, um alle Ihre Wünsche zu er'üllen. Wohl aber will ich Ihne» versichern, daß ich die Bestrebungen verstehe und würdige, die Gleichberechtigung der Arbriier auf dem Bode« der Selbsthilfe und in staatlich gcordncicr Interessen vertretung noch ozebr »ur Geltung zu bringen, und daß ich daher iür eine ernste sachliche Prü'ung rvrrr Frankiruter Reiolntionc» Sorge tragen werde. Mögen Sie auch aus der Bergangenheil der itaaruchtn Arbeiterfürsorae in Teutichland bas Verirauen iür die sukurrit schilpten, daß sich die verbündeten Neg>er»ngen ihrer srit» ucken Aufgaben gegenüber den Arbetlrrn vollkommen bewußt und rntichlossen sind» sie gewrisenhaft zu rrsüllen. Die Hoffnung, baß Sie. mriue Herren, dies Vertrauen mit sich iolt»kblnen. macht mir »>l>er Zniammeutrefien wenvoll und M nß Eine Bt'kanntmachniig des Gounerneurs veisngt die administralive Besliasung von 25 Peisonen, welche der Veia»»stal>ung von Ber- samnilnnge» in Privalwohniinuen znr Bc,utu»g »aatsseindlicher und die össentlichef>>»ke gefähidciiderHand!ni»gcn iibe>sührnv>ltden, mit A'reilstiaie» von I Woche bis zu 3 Monate». Unter de» Bestraften befinde» sich 19 Juden. Washington. Ein Besuch des Generals Bell, deS Kom mandanten des Fort Lcavenwotlh in Washington, bat z» ve>- ichiedene» Vermutungen Anlaß geg.bcn. Offiziere des Generai- stnbeö gebe»« zu, daß der Besuch imt Genemls>aisangelege»iheilen in Zusammenhang steht und eine Beratung mit dem General be züglich eines mögliche» Feldzugs gegen Coluinbien zum Zweck habe» könnte. ES wiio angedentek, daß, wenn Cvininble» ivriiahien wüide, Truppen nach dem Isthmus zu senden, die Dinge damit einen Punkt erreicht haben würden um die Entsendung von Truppen der Veleinigten Staaten ,eoe»zei> zu rechtfertige». W ciihingto n. Bei der hiesigen coininbische» Gesandischast ist ein Telegramm des Obkrhesehlshabcis der eolumdischen Armee eingegangen, i» rem dieicr nntleilt. der Spezialkoimnissal Ren es. der sich setzt in Washington besindet. habe bei den Präsidenlschasls- wahlen ain 8. d M gesiegt. Sa n t o D o m i » g o. Als Kandidaten siir die Präsident schaft sind ausgestellt Morasis uud der ehciuaiige Präsident Jimeuez. Oertliches «nd Tächsisrljes. — Se. Majestät der König wohnte mit den Prinzen und Prinzeisinnen des Königl. Hciuies gestern vormitiag dem Gottes dienste in der katholiichen Hofliiche bei und nahm nachmiltags 5 Ubr an der Fainilientasel bei Sr.König!.Hoheit dem Priuzen Johann Georg im Palais an der Poilstraße teil. — Ihre Marestät die Ko nig i n - W i t w e erteilte gestern vormittag in der Villa Strehlen niederen Damen Audienz. — Ihre König.i che» Hoheiten Prinz Johann Georg und Prinzessin Mathilde bcmchten die WeihiiachlSmesse der Dresdner Kimstgeilvssenschast. Schössergajse 4, 2.. u,rb machten da selbst Einkäufe. — Ter Kronprinz'Von Dänemark traf mit Gefolge estem vorm. 7.0Ä hier ein und nahm iw Wmteiaal 1. Klasse des auplbabnhofes -a- 8>ühstück eiu. Die Weitcrsahrt nach Kvpeu- Leipzig. esteni e 49, daß ich danke Ihnen nvchiuats. mich ausgesucht haben." e tz. Im Zollschuppen des hiesigen Bahnhofes brach heute früh kurz nach 3 Uhr Großfeuer aus. dem eine sear bedeutende Oeiladung. medreie Waggon- amerilanischen Specks, sowie andere Güter reichliche Nahrung boten. Außer den Fe»e»veh>cn von Metz rurd deS Vorortes Sablon waren auch drei miliiärische Fener- ivehien bei der Rettung gekährdeicr Guter »nd Lö'chnng des Brande» tätig. Diese aestaltele sich besonder- schwierig, weil der nächste Hydrant rin Kilometer entfernt war. Die Mannschaften der Feuerwehr des 4. day> licken Jnsantrrie-ReginientS. welche zuerst aus der Brandstätte erschienen war. ho ten mit Lebensgefahr die Lrtrolkumsässer ans dem brennenden Schuppen. Um 9 Ubr vormittags war da» Helle Feuer gelöscht. Menschen sind nicht verletzt ^worden, der sachliche LchaLcn wirb auf 2 Millionen Mark ^^Wien. Ter Kaiser stattete heute nachmittag dem Erz- >oa Rainer einen Bestick ab. um ihn zu leine,» M-jäh- M'Iilär-Iudiiänm zu, beglückwünschen. Ai» Vmmittag batte Herz dnritS Generalcidiutant Gras Paar dem Jubilar ein Handschreiben deS Kaiser- überbiacht Rom. In der Devutiertcnknmmcr wird ein Brief des Minister- de» Aiiswärtigen T ttoni mitgeleilt. in dem dieier be kannt gibt, daß der deutsche Bvtichaster G»ai MontS ihn gebeten habe, dem Präsidenten der Kammer den aufrichtigsten Tank der kaiserlichen Regierung für die Mo minien von der Kammer zuteil aewordene Ehrung auSziiiprechen. eine Knndaebung einer Vertre tung de» Volkes. daS so eng in Jrcundschast mit dein deutschen Volte verknüpft sei. (Sehr gut» Madrid. In der Nähe von Cordoba entgleiste infolge eine» Dammrutsches ein Eiienbabnzng: 11 Persoueil wurde» ge tötet, zahlreiche Personen erlitten Verletzungen. Kopenhagen. Der König von Dänemark gedenkt während de» ArrsentbalteL. den er ans der Reste nach Ginnndcn in Berlin nimmt, dem Teulschen Kaiser einen Besuch abznstatten. Petersburg. Rach rincm Telegramm der Nowvje Wremsa au» Wladiwostok bat der Statthalter von Ostasien. Admiral SIrre > efs. sein» Abreise »ach Petersburg, wo er die Festtage verbringe» wollte, bi» z»m Januar verschoben. Kiew. In der Univerl ität derstchte gestern Ruhe. In mehreren Auditorien wurden vor einer kleinen Zahl Zuhörer Vor lesungen gehalten. Im polytechnische» Institut hiekten trotz der zeit» iliarn Ächtietning etwa 4M Studenten eine Versammlung ab an« Anlaß der Beschimpfung jüdischer Studenten durch russische. '.0-t . s WA Hagen erfolgte u»8 , — Der G rsktzerzog v»n Oldenburg besuchte ac das Sport- »nd Svielwarenhaus L. Lemcke.. Prager Straß! und »rächte dort Einkäufe. — Die Fürst inPa »lincvonMetternich» Sändor traf, von Schloß Ruprechtsau kommend, mit Dienerschaft hier ei» und nahm im Hotel du Rord Wohnung: ebendaselbst stieg ab die Gräfin zu Stolberg-Wernigerode. — Ueber den Stand der Wahlrechtsreform schreibt das konservative „Vaterland": „Diese Suppe wird nicht so Hers gegessen werden, wie sie eingebrockt war. Man hat narnentlb industrieller inzwischen in len Krc.sen recht wohl erkannt, durch e ne Wahlrechtsreform, wie sie uisprünalrcy vielfach in Vorschlag ge> bracht war, würden in der Hauptsache die industriellerr Ber treter auS dem Landtage entfernt werden, und an deren Stelle Sozialdemokraten treten — eine Aussicht, die bei dem jetzt in unserem Lande scharf zugespikteii Kampfe zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern ur den Kreisen der letzteren keiner besonderen Sympathie begegnet. Tie, welche in der Frage der Wahlrechtsreform besonders drängen und die Verabschiedung einer bezüglichen Novelle bereits in diesem Landtage fordern, haben sich wohl nreuials eingehend mst den vielen Vorichlägen oeschäft gt, die hierzu gemacht worden sind. Wie überall, ist es auch hier unendlich viel leichter, Kritik am Bestehenden zu üben, als irgend etwas wirklich Wertvolles und Praktisches an dessen Stelle sich absolut undurchführbar erw esen. wenn man in deren naten wesentlich anders denken als im Anfang, rrn^ daß man die Hoffnung, dieses Pluralsnstem werde am beiten Handel und Industrie fördern, auch auf wahkreformfreiirrdllcher Seite längst begraben hat, daß, sobald nicht weitere Schutz« Maßnahmen getroffen würden, das Pluralsnstem der Sozialdems- kratre die Tür zur Kammer gerade weit genug öffnen werde, ein gedeihliches Weiterarbeiten mit der Regierung unmöglich machen. Bemerkenswert ist auch die Tatsache, daß vornehmlich in Industrie, und Handelskreisen jetzt in ausfälliger Weste der Wunsch nach Reorganisation de- Ersten Kammer bervortritt, während sich dieser ursprünglich mehr auf die der Zweiten Kammer richtete. Die geaenwärt c>e Lage des Landes mag diesen Umschwung erklärlich erscheinen lassen. Die Schwierig keiten. welche sich einer solchen entgegentnrmen, müssen aber von jedem, der sich eingehend mit dieser wichtigen Sache bc und sich b'erbei von der Ueberzerraung le ten läßt, die Zweite Kammer dürfe nicht zum Tummelplätze der Sozialdemokrot'e hcrabsinken. wobl gewürdigt werden. — Wie sich im übrigen jetzt schon seststellen läßt, wird der Landtag vor Mai nicht ge schlossen werden können. Denn neben einer ganzen Reihe von Gesetzen, die durchzuberaten sind, ist es gerade die schwierige Frage der Wahlreform, die einer eingebenden, zeitraubenden Er örterung bedarf. Ebenso wird die Materie der Gemcindc- bestencrung lebhafte Debatten und langwierige Beratungen zur Folge haben." — So wenig aussichtsvoll diese Auslassungen für ein ZusAndekommen einer Reform mit der Begründung un überwindlicher Schwierigkeiten klingen, so darf man doch aus den letzten Sähen von neuem die Ueberzeugurrg gewinnen, daß es llen vatertäildiscyen - . . Erörterungen der „Deutschen Tage-ztg." über die Frage vor acht Tagen klangen viel weniger vertrauenerweckend. Darüber ist man sich allse tig klar, daß eine Reform nicht Über das Knie gebrochen werde» darf. — Mehrere Herren vom Finanzministerium und der Staats bahngencra direktion begaben sich am Sonnabend mit dem vorm ll Uhr 5 Min. vom hiesigen Hgnptbahnhoie aista-rende» Schncll- zuae nach Chemnitz, um von dort uus die technische Prüfung der iieuerbante» Linie Chemnitz—Obergrüna varzniiehmen. Ein Smiderzng inh.le die Heuen mittags l Nur 15Min. von Chemnitz »ach Obergruna, wobei unterwcaS alle Knusibauien »nd Station- an.agcn einer eingehenden Prüfung und Besichtigung unterzogen wurden. Kurz vor >/?5 Uhr nachm, traseir die Herren »her Wüsten- branv wieder in Chemnitz ein und reinen von da mit dem 6 Uhr Schnellzuge nach Treedcn zurück. — brach der Kundmachung 11 des Deutschen Ersenbah.r- Verkehrs-Verbandcs muß jede Sendung nach Rußland von zwei gleichlautenden Frachtbriefen begleitet sein, von denen einer als Zolldokument dient und als solches zu bezeichnen ist. Beide Frachtbriefe müssen auch die Unterschritt des Absender» tragen. Bei Sendungen nach der aus russischem Gebiete ge legenen Station Gramen der österreichischen Kaiser Ferdinand- Nordbahn ist gleichfalls ein Frachtbrief als Zolldokument er forderlich. — Dritter Advent — silberner Sonntag -- " mmer näher kommt dos Weihnachtsfesr. egt bis in das Mark erkältend durch die und über die Plätze, sonst aber ist es ein schöner, klarer Lag, dem nur eins fehlt, um dre Stimmung zu einer wirklich weihnachtlichen zu machen — eine reine, we he Schneedecke und ein leichter Flockenfall, der die Menschen selbst in Schneemänner verwandelt. Was Wunder also, daß sich auch gestern w eder ungezählte Scharen von Schaulustigen — Kauf lust gen wärewohl rm großen ganzen zu viel gesagt — durch die Stva- hen bewegten. Waren auch auf den E ienbahnen Sonderzüge nicht nötig geworden, io zeigten sich doch >ne fahrplanmäßigen Züge stark besetzt, vornehm! ch aber waren cs die elektrischen Straßen bahnen des P auenschen Grundes, der Lößnitz-Orlschaften und die von den Dörfern links und rechts der Elbe ober- und unter halb Dresdens hereinkommeuden. welche reiche Zufuhr brachten. Der Hauptverkehr ist mit zwei großen Strichen schnell skizziert', er bewegte sich vom Post- zum Pirnaischen Platze und vom Georgcnthor. bis zum Hauptbahnhose, eurgerechnet die Neben- straßen zwischen der Kleinen Brüder- und Breitestraße, der Frauenstraße und dem Freibcrger Platze. Hier allerdings starrten sich teilweise d e Menschen in beängstigender Weise. Vom Post platz aus die Wrlsdrn'ferstraße hinaufgesehen, in der in der Mitte kaum Platz für Fuhrwerk und Straßenbahn blieb, schoben sich die Menschen so dicht länas der erleuchteten Läden hin, als etwa eine halbe Stunde vor Ankunft des Sultans von Fez und Marokko. Die Geschäftsinhaber hatten durchweg alles aufgeboten, um ihre Auslagen so reich, so arrz'ehend, so brillant wre möglich- zu ge stalten. Biel Schönes, Praktisches und Gediegenes gab es da allerorten zu sehen, aber auch viel Dutzendware. Mit eigent lichen, dem Wcrhnachtsseste entsprechenden Dekorationen warm die wenigsten Schaufenster ausgestattet, nur die drei ersten Schokoladenfirmen am Platze boten darin etwas wirklich Reizen des, Aoartcs, Groß »nd Klein Erfreuendes. Am meisten dürften am gestrigen Tage Damenkonfektion. Pelzwaren, Spielsachen und Harrsbcdarfsartikel gefragt worden sein, in Läden anderer Branche rvaren Käufer nur sporadisch zu bemerken. Min beginnt der Striezelmarkt, nun zieht auch die Schar der kle'ncn fliegenden Händler ans, die einen Hampelmann. Christbaumschmuck, Pavier- blnmen oder sonst eine Kleinigkeit feilbietcn. um ein paar Groschen Erlös noch Hause zu bringen. Auch an ihnen gehe christliche Liebe nicht nnbcacwend vorüber. — Recht unerfreulich lautet der eben erschienene amtliche Bericht über die wirtschaftliche Lage des Erzbergbaues im Königreiche Sachsen im Jahre 1902. Es geht nicht nur den fiskalischen Werken nicht gut, sondern auch die in Privat- besitz befindlichen Erzbergwerke haben schwer um ihre wirtschaft liche Existenz zu kämpfen. Traurig stimmt die Tatsache, daß von den vorhandenen 124 sächsischen Erzbergwerken 1992 nur 20 irr Förderung standen, und von diesen nur die auf W sinnt bauende Grube „Gottes Geschick Vereinigt Feld F-dgr." im Johann- georgenstädter Revier einen eigentlichen Betricbsüberschuß erzielt not. Sie konnte 6140 Mark an die Gewerken auszohlcn. Im nesente Rückgang des sächsischen Erzbergbaues geht aus einem Blick auf das letzte Jahrzehnt klar hervor. Während uämlich !893 noch 40 376 Tonnen Erz im Wette von 4 370 289 Mark ge fördert lvurdcn, brachte das Jahr 1897 nur noch 38513 Tonnen rm Werte von 2595 921 Mark, und 1902 sank die Fördcrmcngc auf 23587 Tonnen Erz im Wette von 1982 068 Mark. Hieraus geht ein Rückgang der Fördermcnge um 16 789 Tonnen und des Gewinnes um 2488 221 Mark i» ocm letzlocrslossenen Jahrzehnt hervor. Diese Zahlen finden ihre Erklärung durch einen Blick Preise. Das Silber, tvs für >-s ^ L <v' c3 > S> L. Lr I 8 . auf die 1902 erzielten fischen Erzbergbau wichtigste Metall, hat mit einem mittlerrn deutschen Handelspreise von 71 Mark für 1 Kilogramm Fciusilbcr 1902 den ticsttcn Preisstand erreicht, der jemals zu verzeichnen " ' ichle" ' " " ' - "" ' war. Sehr schlecht waren auch die Preise für Blei. Im Jahre 1902 betrug der mittlere Bleiprcis für 100 Kilogramm engl, pig: oornmar 22,34 Mk gegen 25,22 Mk. rm Jahre «901 und 34il9 Mk. im Jahre 1901. Die Frage nach Wolfram war un- ,»iik kl«, NM1 ^itkiiminsimmt'1' mit hinwegznkommcn hoffte, mußte wegen daselbst ganz eingestellt werden. Die Eisensteinproduktion Sach.,, wurde wcitcrgcdrnckt, indem der Preis des von der KömKu- Marieiihirtlc rrr Lainsdorf verkauften Stabciscns im 'Durchschnitt sage senö nfgenl tion ist 1902 von 4198,3 auf 2640 5 Tonnen zrirückgegangen. Auch Zinn wurde geringer bezahlt als im Vorjahre. Befriedigender lagen die Verhältnisse für Zink und für Wismut. Ersteres kommt allerdings für den sächsischen Bergbau rmr wenig in Be tracht. Die Prodnktionsderhältnissc des ^ . Wismütvevgbanes haben sich durch die vermehrte Einführung der chemischen Per- arbeitung dieser Erze ersrcrrlrch gebessert. Wismutmetall wurde 1902 mtt 11 Mk. pro Kilogramm bezahlt. Angesichts dieses ernsten Gesamtbildes des sächsische» Erzbergbaues ist «S besonders reudig zu begrüben, daß die 1900 gegründete „Klingentzal-Gras- nvserbcrgban-Gesellschaft" soeben den Abbau von Kupfer erz in aussichtsvollster Weise begonnen bat.
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