Volltext Seite (XML)
Allerlei für die Frauenwelt. Beraektung. lJortfetzuna.) «Ich werde eS nie nötbiaer brauchen/ hatte Serena unter Küssen geflüstert, »nimm rS. Liebster, und baue unS darau« ein ganzes künftiges Leben." „Dir, Dir!" mehr hatte er nicht jagen können. ES war etwas über ihn ge kommen. wie tiefe Rührung, da diese zarte Hand so Vertrauensvoll den ganzen sorgsam behüteten Sparpsennig in seine Hand legte. Ja. damals hatte er sich selbst, während ihr zierliches Köpfchen an seiner Brust lag, einen Eid geleistet — Pah! Es ist leicht. Eide leisten, wenn inan jung ist und unerfahren I Als er dann endlich Arzt war und voll ehr geiziger Hoffnungen »ach der Großstadt zog. da kam doch erst das Leben, das echte Leben mit all' seinen Wünschen, Plänen und An sprüchen ! Und dann kam der brennende Ehr geiz über ihn, die Sucht, an erster Stelle zu stehen, ein berühmter, ein reicher Mann zu werden. War es ein Wunder, daß langsam, langsam das Bild des sichen, einfachen Mäd chens verblaßte, daß glänzendere Erscheinungen an ib« Stelle traten ? Und dann lernte er die Tochter des großen Gelehrten, seines Lehrers, kennen. Er liebte sie nicht, sie war stolz, weltkundig, zu wenig weiblich. Aber ihre Hand streckte sich aus nach ihm. und diese Hand führte ihn in die große Welt, zu Neich- thum, Ruhm, Ehre, zu Allem, was er er strebte. Ehe er die schone Tochter des großen Mannes heimführte, schrieb er einen Brres an die kleine Sera in der stillen Heimathstadt. ES war ein AbschiedSbrles und die blauen Scheine lagen wohlgezählt darinnen. Aber der Brief kam zurück. „Annahme verweigert." Und so ging es ihm noch mehrere Male. Schließlich hatte er das Geld zurückgenommen. Aber als er es einsteckte, da kam es ihm zum ersten Male zum klare» Bewußtsein: Hier ist ein dunkler Punkt in Deinem Leben und er wird nicht mehr licht. Magst Du Alles er reichen — er bleibt! Die Jahre gingen und trugen ihn einpor. Man wunderte sich über seine Rastlosigkeit, über seine „Lebenshetze". Aber da war immer etwas in ihm, was er betäuben, übertoncn wollte Wenn er an dem stolze» Bau seines Daseins sich freute, durchrieselte cs ihn vst plötzlich: Und der Grundstein, auf deni das Gebäude steht? Den hast Du gestohlen. Nach und nach wurde eS stiller in ihm: der Genußmensch erhielt die Oberhand. Als dann seine Frau plötzlich starb, fühlte er sich noch leichter, noch freier. Aber heute, als er im Besuchszimmer einer Bekannten saß. da war eine schlanke Gestalt in's Zimmer getreten. „Fräulein Serene Hold, dre treueste Beschützerin meiner Lieblinge," hatte die Dame des Hauies gesagt. Er war aufgesprungen in tiefer Erregung. ..Ich glaube, wir kennen uns." hatte er völlig fassungslos geantwortet. Aber ihre dunklen Augen batte» ihn kaum gestreift „Sie irren," cntgegncte sie kühl. Und dann war sie ge gangen, ohne ihn mehr anzusehen, einen Zug tiefster Verachtung in dem bleichen Gesicht. Ihm aber ließ es keine Ruhe. Er konnte und wollte es nicht ertragen, daß ein Mensch auf dieser Welt so über ädchi ' ,n binsah. baß ihm diese« .Mädchen, da« keine Stellung, keinen Platz in seinen Kreisen besaß, ianorirte, mißachtete. Er fühlte es heute so deutlich wie noch nie: der schwarze Punkt mußte weg aus seinen, Leben, sonst blieb doch Alle» Stückwerk Er hatte so viel gezwungen — er zwang wohl auch noch sie! » » Am nächsten Morgen war Doktor Egon Heß zu einem Entschluß gekommen. Daß eS ihm schwer wurde, merkte man ihm an. aber er wollte trotzdem Alles daransetzen. ihn durch- znführen. Als er im Borzimmer drin Diener aegeniiberstand. seine Karte für Fräulein Serena Hold abgebend, da schnürte ihm die Erregung säst die Kehle zusammen, und als er ihr selbst eine Minute später i» ihrem ein fachen Zimmer entgeaensrat, da siel ihm kein einziges von all' den schönen Worten ein. welche er sich so mühsam zurechtgelegt. Er sah nur sie. die regungslos inmitten des lichtdurch- flutheten Raumes stand. Ei» Bebcndurchrann ihn. War das wirklich Serena, seine Serena, die einst — vor kaum 12 Jahre» — selig sich a» seine Brust schmiegte? DaS süße. liebliche Kind, das voll Vertrauen sei» ganzes Eigenthum ihn, bot? Die dort vor ihm stand, das war eine gereiste Frau, »och immer voll Anmut!,, aber ohne einen Hauch von Jugend. Und als jetzt sein Blick den ihren trat, da wußte er es. diele Frau hatte das leidenschaftliche Empfinden »och nicht verlernt. Aber statt Liebe loderte ihm nun etwas Anderes entgegen. «.Schluß loigt.) kvaldgeheimnih! Ganz heimlich hat mir's der Wald vertraut: Der Winter sei schwer erkrankt. Sein Leibarzt ihm Lustveränd'rung empfiehlt, Weil sonst um lein Leben ihm bangt! Der Hase hält Umschau nach Wehfran und Nest: Was baid erhoffen er soll, Hat die Gattin, die treue, in's Ohr ihm gesagt. Halb freudig, halb sorgenvoll. Schneeglöckchen treibt lustig den Säst durch den Schaft, Parfüm hat das Veilchen bestellt: Schon sehnt sich nach Lerchenjnbel mein Herz, Und Werdeluft athmet die Welt! Zwar wehrt sich der Winter verzweifelt noch, S' ist des Fiebers zerrüttende Macht! An der Pforte stehtschon, mit Blumen bekränzt, Meister Lenz in sieghafter Pracht! Hosianna dem Knaben im lichten Gelock, Im schimmernden Jugcndkleid! Wie die Knospe schwellt uiil're Herzen die Lust» Wir öffnen die Seele weit! Richard Brust. kso,no » V NI. Ich bin ein männlicher Name, Der sicher Dir wohlbekannt, Zugleich ein Ding, das siehst Tu In manches Diebes Hand. A. ». cs. V-gvündet 1866 M«. VA Donnerstag, den 25. April. Erscheint täglich »»«> „Die Frau Patronin". Roman von Franz Rosen. (Fortsetzung.) (Nachdruck verboten ) Reinhard Bendemann war beinahe athemlos „Wenn Sie niitgehen. die Sie sonst nie solche Begräbnisse mitseiern. in Ihrer Eigenschaft als Gnisherrin. als Patronin — wissen Sir auch, daß Sie mir damit in meiner Gemeinde öffentlich Front machen?" „Ja, bas weiß ich. DaS ist in diesem Falle dann sogar meine Absicht. Wenn Sie der Tobten diesen ganz ungerechtscrtigten Schimpf aiithnn, w will ich, als GutShcrrin und Patronin, der Gemeinde zeigen, daß ich diesen Schimpf nicht billige." Der Pfarrer wußte nichts zu sagen. In seiner Seele brauste es wie ferner Sturm. „Ich weiß sogar noch mehr," fuhr Elisabeth fort und ihre Stimme klang wieder weich. „Ich weiß, daß solche HaiidluilgLweök einen Bruch zwischen mir und Ihnen — zwischen meineni^niid Ihrem Hause bedeuten würde. Das thäte mir sehr, jehr ieid. Herr Pfarrer „Also Sie geben doch zu." sagte er niit eisigem Spott, „daß Ihre Handlungsweise Folgen habe» könnte, welche Sie bereuen würden?" „Bereuen nicht Wohl aber bedauern." „Und das bat keinen Einslns; ans Ihre Entichlüfsc ?" „Nein. Denn ich handle ans Rück sicht ans die Gemeinde. Tie Rücksicht aus mich muß ich in diesem Falle bei Seite setzen." „Ich möchte wissen. Frau Baronin, imviesern und welche Ar! Rücksichten gegen die Ge meinde hierbei in Betracht koimnen können!" „Die Pflicht, öffentliches Aergerniß zu hindern. oder, wo^ich das nicht kann, zu milder». Und Ihre HandlnngSiveiic wird Aerger- niß gebe». Der iLpolt wird sich gegen die Tobte und das Mädchen ivenden: der Zorn gegen Sie. Ich kenne die Buchwalder — besser und länger als Sie. Herr Pfarrer!" „und Sie meinen, das Aergerniß mildern zu können, wenn Sie sich öffenilich gegen mich erklären und mir meine Stellung dadurch — untergraben?" Sic sah ein wenig erschrocken ans. „Das zu wollen sällt mir nicht ein. Ich dachte, eher vermitteln zu können — und das wird nöthig werde» — indem ich mich in die Mitte stelle, zwischen die Gemeinde und de» Piaricr. a» die Spitze des streitigen Gegenstandes. „Sie haben unzweifelhaft stmiegiiches Talent. Frau Baronin," sagte der Pfarrer ichneidend. „Thun Sie, was Ihne» beliebt. UcbrigcnS, was das sogenannte Aergerniß betrifft, so wäre noch die Frage, welches schlimmer ist: Das. was die Alle und ihre «siovschast der Gemeinde Jahre lang gegeben hat und die EnleUii voraussichtlich noch «ahrelang geben wird. — oder das. was ich Ihrer Ansicht nach zu geben im Begriff bi»." Elisabeths Gesicht nahm einen nachdenklichen Ausdruck an. „Ich weiß nicht — ich glaube nicht, daß Kathrine ein liederliches Mädchen ist. Und wenn sie's wäre, konnte man cs ihr nicht so schwer anrechnen — bei der Mutter, und wie sie ausgewachsen ist —" Reinhard Bendemann hatte nicht Lust, darauf einzugehen. Er kannte ihre nach sichtigen Ansichten zu gut, und es gab immer einen Streit, wenn sie darauf geriethen. „Also — wir wären fertig —" sagte Elisabeth, als er schwieg. Es klnng zögernd , wie eine Frage, wie eine Bitte, daß er cinlenkc» möge Ihre Schroffbeit that ihr beinahe leid: sie war doch nur eine Frau und »inßtc als solche vorsichtiger sein. — Aber zurncknehmen, was sie gesagt hatte, — nein. „Guten Abend. Herr Pfarrer." Sie gab ihm die Hand, die er kaum berührte, und ging hinaus, ohne daß er sie geleitete. Elisabeth ging ihrem Beisprechen gemäß wieder in den Garten nnd verplauderte in ihrer beruhigende» Weiie. die sür leben Menschen den rechten Ton traf, noch ein halbes Stündchen mit der Pastorin, die schon sehnsüchtig auf sie gewartet hatte. Reinhard Bendemann war heute beim Abendessen wortkarger nnd verstimmter denn ,c. Die Buben, die sich ungebührlich laut unterhielten, fuhr er io heftig an. daß sie kein Wort mehr sagten. Als man sich erhoben hatte, griff er nach Stock und Hut. „Wo willst Tn denn noch hin — es ist ja ganz dunkel," meinte Frau Ruth erstaunt. „Spazieren gehen. Und es ist auch gar nicht dunkel. Der Mond scheint ja —" 7. Kapitel. Ter heiße Sepicmbertag hatte sich erfrischend abgcknhlt. Es war windstill und mondhell Alle Düste der ipätionnnerlichcn Erde dufteten kräftig und herb. Kathrine hockte auf einem Holzklotz unter der Linde, hatte die Hände in das schwarze Tuch gewickelt und starrte trübsinnig aus das offene Fenster, hinter dem die Leiche der Alten lag. Ihr Heiz war mit einer ichweren, dumpfen Trauer gefüllt. Sie hatte die Aste lieb gehabt, die ihr Mutter und Vnter zugleich war. und für die sic hatte sorgen und arbeiten können. KIsiäsk-Aoik. keigs unci Loverk vost.» u. moäornan h'aibonsortimslltell, «las Aster voll Anrü —.72 bis 2.—. ^33l35I6*66^V6!)6, «s t e t carrirt iwck ikrmrrxrrt in IVoiis, Lsribssiäs unci Aolurir tv fscksr krsislszsv. Homs8pun u.2ibsline, gemustert io allen moävrnsll h'arbenstollnoxoo, äss Aetor voll Aß. LEV dis S.7S. 1^)3663 >v glutt. ssktrvill, xewristert uns mit Llldcräruck, <i»s Aster voll Aß l.20 dis v—. ^13^3^1)1^6 810^6 n allen wocierneu unci solläsu Linäunxsv, vis Satin-lucd, (iloteline, viaxcmal, Olisviot, Oiepo etc. in grösster karbsuausvalil. kloussn-hisutieilen, E« n. Larreau, bis ru ckem elegantesten Lesebmacß. Vs80tl8villö. vis beliebtesten Xrtißsl äer Saison in ägllßbar grösster Lusirzdl. koulsplksille. Aeigemslll L ilsiM kiroaisvlisrolatr. HtleM-eitskauf! Elolckn« Panzer, getragen, 58b/»"« Gold, «olckn« I««»« <-««-, 75Y/«x> Gold. «nUI»n«nln>:^ Eto. zu verlausen. Hn-, Juwelier. Dresden - Altstadt. Gchlohstrahe. Ecke kleine Brndergasse. n kialllllo. KÄ kL ilmig gestattet »oppitz 17. part. r. «SlMIliüM in verschiedenen Preislagen »nd Größen außergewöhnlich billig wegen Raummangels zu verk. Extra Kassa-Rabatt 10 E. Hofsmann, Amalienstr. 15. p. .Ittstiii'-stdiTrtn. err-, Dam«. Mädchen- u. Knab - ^ädrr, ein Pneumat.-Dreirad spottbill. zu verkauf. Glaeisstr. 18 Reiche Heimchen vermitt. diSkr. jed. Alters u. Religion Verbind, in ganz Deutsch!., auch in Laird- gegendc». Näh. Frau Kramer n, Leipzig, Brüderftrahe «. Bei Ansr. 20 Psg> Rückporto. rhüre«. Fenster, eiserne Oesen» gebr.. am billigsten küldtLIMII mit Ballen. 60 cm b.. 1.80 m hvch.gesundc,vollgarnirtePf!anzcn (l. Qual.), sicher wachsend, st. Dresden u. Umgcb. Stck. :D Pf. bis 1M., größere Posten billigst. N. u. Sodvoer. Dresden-Strehlen, Ncickerftrastc 5 t. Sw ei bessere Hcrrrnanzüge O (neu) billig zu verknusen nn Tuchlagn Pilmitzerstt. 25.1. KrA8-8ruiiv>i Den hiesigen Boden- und klimatischen Verhältnissen entsprechend eigens zusamcugestellt. Schatterruttschnrig für schattige Flächen» 50 Kilo 56 Mk.. - - Kilo «6 Pi. Teppichbeetmischungf.Schmlltkparterres 50 Kilo 6V Mk., '/- Kilo 70 Pf. Promenadenmischung I.» extrafein, 50 Kilo 45 Mk.. V- Kilo 50 Ps. Thiergartenmifchung T. Qualität 50 Kilo 56 Mk.. > 2 Kilo 45 Ps. Thiergartenmischnng, gute Qualität» 50 Kilo 52 Mk.. '/z Kilo 40 Pf. Mk»Wi». W.». ii«l. Aiims. Unitr lerzmuii, I 1Viill8t.v vrosäso, IliiiiMi-. 32. » KlSnrsliük kiilliglM in sllsi, KporrrtMli! lMreii - kinlllt. gcs. gen!,., p. Apotheker 1^. ILr«u«. Ncberraschcndcr Erfolg bei Erkält»»« und Erkrankung der Llthniungs- (Hals und Brnst). VerdauungS- (Magen) und Harn-Organe — wohl schmeckend — gleich wirksam für Kinder, wie Erwachsene: bei In fluenza, Asthma. In veralteten Fällen sehr ersolgr. längere Kur. DM" Man hüte sich vor Ersatzmittel». "MW Erhältlich 5 1.20 in der SaloinoniS-, Marien-, Kronen-, Mohre»-, Linden-Apotheke re., i» Zwickau in der St. Morih-Apotheke. Bcsiandlhcilc: lOO. Lrtmßt«, v^ Anst 25. Konomr. Isiguiritia. I'siieal) istus komoranren je 0,5, Salze der Emjer Quelle » Prof.' Fresenius. k'piiNNngBltrtiotersäNv, täglich frisch gepreßt. k'iDikiltngflclt^üolr-ni-xti'alvt, Flasche ---- 10 Portionen 2 M, »Iotr«tu»k«i>88i»0Ieu, Schachtel 50 Ps. u. 1 M., »I»ti«»i»«g«nx«>tli«e, Packet 1 M. K'»»N»aiui»vN»t»', Flasche 1 M. Prompter Versandt »ach auswärts. M>t»klii> lliitWlIull«. Iniitliti lißll ki»ßltr.