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Dresdner Nachrichten : 09.07.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188207091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820709
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820709
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-07
- Tag 1882-07-09
-
Monat
1882-07
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.07.1882
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»r. »„ — Salto » verletzt« b»> Symptom« oss«n ge« st dettnirl« vor einem Kätzchen des waren das man forschte - da« Kind Koitzsch war : scheubliche se, Schuhen », womit er enödannerie gefährlichen zu machen, jorna der >e, Herr von m Auge ver« is befürchtet, m Architekt che feierlich >e bei Groß- Zeesewitz, in ,efüngniß zu Bieroraucr- nden gleich . 43jäkriacr ndern. In ncr Wittwe, versäumten imann aus ckncr Eisen, z den Berg nszeug nicht folge dessen rd blieb so- )crt und cr- ißncr Fuhrt > nach Aken vcs Schisso- r noch nicht t und nach n 10. Juli: edelpiitzkan, ick in Gelc- in Trachau, rnndstück in :l Blaunn's Grundstücke 705, 37.5)82 35.500 Äi.: >orf, 27,000 8.-B. wird tung Thcil gegen die Gesüngniß bis zu zehn c nicht vor- g und des neu gestern Louis Ncu- Siebenlclm, alte Fabrik- cich August der scrncS ard Ncitzich Jahre alte der am 11. hur Stelzer encn. Tic ilc Verthci- in, Jränzel, 1. April zu Löbtau schaft eine dieser Ge- mn derart Frcnzel zur » aber, der und wurde i. nunmehr »Sport nach nd Ilmsich- tcrs raufte, getriebenen nt Wendlcr Personen, g gegen die wie es sich verschossen. „Der wird :n mehrere c ein und folge dieser s Schwur- Grund der s Aufruhrs Hoppe des ie Staats- tcn Ncitzsck n verneint Phielemaiin :n Schmidt Gefängnis! der Haupt- Hauer aus cmil Vogel bez. Anstis- dic Schnld- des llrthcil. icn Herren iränzel und ein, Mciicr Altmarkte, t „Deutsche > zwar auf ichtcn Anf- orgeworscu imcs nicht, rg gewesen, imng straf- schimxscnde Geldstrafe ler 1)r. Po« jUnMrozctz P'S Wider- tagrmg des »«« 4 I»l -410 i er. lv -7 4 >a " 4-U> 3° 4° »> « -r- >4 L 4-wZ' 1 »>« 4 l« 7? 4 IS ch Na^ .tzLATi ur»»« rempeeatur, »ei ' » >1 »d centralen > »» Mm. «egen I »Ä*iitr r» it»«r »n tm i «»rdwesi MMN enir<>leur,»a »ie -r «eine I, ««liretend, allenlba de. stellen««!!« regnerls» »> Ibei en «nd iltch»« »nü^sstd. Ueber ^an» Sonnt«-, Sou v. ikuli 18SS n fort. .. »tn« «elenillche Morgen durchlchnltttl» normole «erlhe ho». Im laud fand«« um Mlliag »euNtter statt. In Siegen Gtnnden. UDreSde«, 8. Juli, Mittag»! 114 üent. unter 0. äo ln der I^8nlnotrii^,er Vorfall ereignete sich jüngst im Il0«,)iee ... . Abtbe luna P"ns. Auf Anordnung des Arztes war in welches seit lank"?'-?"^ daS ehemalige Stubenmädchen Georges, Bad aebracht >6cit an Wahnsinnsanfüllcn litt, in ein warmcS w ibrenü der Danc"' .'udcni cs unter Aufsicht einer Wärterin überwachte die Bl-'v'j'rStundenvcrbleiN lallte Die Wärterin der Temperatur dU"^' U'dcin sie von Zeit zu Zeit sich von etwaigen Witnschcn^s 7^ übe^eugtc, die Kranke nach, sh'", lind wie es in Hins^ Die Badcernrichtungcn des Hospitals vollkommen bcareifliV^dle oft störrischen und wilden Patienten weicheres den Aufsicht"'"".. muß, von einer Beschaffenheit, stets in ihrer Gewalt möglich macht, ilnc Pslegcbcsolilenen zur Hälfte mit einem sinddcmgemäb des Wallers erforderliche?.^«" geschlossen: die zum Temperiren des Handbereichs der z^"»güro!>rc und Hahne stehen außerhalb Kautschuk gefiitterten Rei"' de m Haiü von cmcmelsernen nut dah die Bewegung und mderWeise umschlossen wird, erfährt Diese SickcrunqAung des Kopfes keinerlei .Hcmmniß wendia erkannt da sonst' d'kst^ wurde als unumgänglich »oth- mMasser baile.wäe«^ nur äußert schwierig um ssalb 10 U r daß das Zvic Wärterm der Georges bemerkte unter die vorgeschriebenc Tcii.'n d^^^^chnieihrcr Krauten einen Tbcil des erkalteten W^H^nnken sei. Sie ließ daher Röhre, welche das siedende W c . Kranken erforderlichen Lcinti>che!,W' u>» zum .lbtrockncn der mit einer äollegin zus°m».end.e Wartcr.n arme Mädchen, welches Len. tlnd vergab ganz ich darum, da man an dercrlet Las !stacl> einer Vicrtelstrinde trat eine i de!,' Badesaal, der vom heihen Wasser ,Ä"7,7! vollftändin erfüllt war. Auber dem uvuumt^und m.t ^.mnvf vollständig erfüllt war. Außer ausströinendc Wafler verursachte. ,vav dkn das noch immer DasE« auS der Wanne gezogen. Die pstichverMBch^ kdt gezogen. Gerichteir übergeben. Unter den 355 mit dcnr Dampfer getroffenen Arabern befand sich ein stcw' 'N Mnrjcliie aus Tunis, welcher nach dort zurückkchren gebracht undlder Behörde überliefert wrirdeglur nach Manustc crn- rageSgeschichte. tsche- Reich. Das ganze Interesse der merkantilen Welt dreht sich augenblicklich uni den vom Senat kürzlich der ist vorgelcgtcn Gencralplan für die Zollanschlub« bauten. Es sind bis jetzt nicht weniger als 12 verschiedene Projekte vorgelegt, und erfordert eS auck selbst fiir den Hamburger ein ein gehendes Studium, um sich aus dem Cbaos eine Meinung zu gestalten. Der Senat selbst hat keinen bestimmten Entschlub gefaßt, sondem erwartet wettere Vorschläge von der Senats- und Bürger- schaftS-Kommifsion. Die Grenzen in den Plänen sind wenigstens foweit gezogen, dab es sich überhaupt nur noch uin drei Projekte, von 100 Millionen, 111 Millionen, und uni das weitgehendste Projekt von 123 Millionen Mark handelt. — Das, in Hamburg immer noch ein gut Stück Geld zu verdienen ist, hat auch der von Berlin uns vor 8 Jahren überkommene Gasanstalts-Direktor Haase zu seinem Northeile erfahren. Er pachtete die Hamburger Gas anstalt vom Staate und betrug seine Einnahme in den letzten Jahren über 500,000 M. (!) Jetzt, wo der Kontrakt abgelaufcn ist, hat Herr Haase nach langen Verhandlungen sich allerdings mit einem weit bescheideneren Verdienst begnügen müssen. Jndeb wirst d;r Pachtzins nach neuesten Berechnungen doch noch immer 240,000 Mk. für den Pächter ab. (V. Fr. Vl.) ^ . Vor einiger Zeit brachten wir die Notiz, daß dem Inhaber eines Eigarrengefchästes in der Mittenwalderstraße in Berlin polizeilich ein Schild entfernt worden sei, weil es die Aufschrift trug: „Manufaktur-Konkunenz-Cigarrm, Konkurrenz-Fabrikate gegen die Kauert. TabakS-Manufaktur zu Strabburg i. E." Die Entfernung des Schildes geschah deshalb, weil der Inhaber der Mühlhausencr Haupt-Niederlage in der Mittenwalderstrabe ei» 15 Fuh langes Schild über seinem Laden hatte anbringen lassen, welches quest. Aufschrift tmg. Das große Schild hatte natürlich viel Schaulustige herangezogen und da der Inhaber keine polizeiliche Erlaubniß, die unbedingt nöthig ist, um das Schild aufhängen zu dürfen, aufivcisen konnte, so mußte es sofort entfernt werden und ist der Befitzer dieser- Imlb mit einer Ordnungsstrafe von 3 Mk. belegt worden. Die Schrader'sche Konkurrenz-Fabrik in Mühlhausen hängt in allen ihren Filialen Plakate mit der Aufschrift in obenerwähnter Weise ans und iväre cs daher reiner Unsinn, dies als Aufreizung gegen die Staats gewalt, wie in unserer vorigen Notiz präsumirt war, auSzulcgen. Eine Finna kann keine Staatsgewalt sein. Oefterreirti. In Prag wurde deni „Dr. I." zufolge das Urtheil »n dem dortselbst verhandelten Sozialistenprozcsse verkündigt. Der Angeklagte Waigl wurde wegen Majestätsbeleidigung, Reli gionsstörung und Gchcimbündclei zu 2 Jahren schwcicn Kerkers, der Angeklagte Schuster wegen Rcligionsstörung. Beleidigung einer gesetzlich anerkannten Kirche und Geheimbündelei zu 18 Monaten schweren Kerkers, 1l Angeklagte wegen Geheimbündelei und Uebcr- tretung des Pretzgesctzcs zu Arrest in Dauer von 0 Tagen bis 8 Monaten, mehrere überdies zu Geldstrafen von 10 bis 50 Gulden verurkkeilt. Ungarn. Die Aufregung über den Mord des Christen mädchens S 0 lnm 0 ssy ist im Steigen. Tie Empörung über die widerliche Komödie eines Lcichenraubcs und der Schändung dieser angeputzten Leiche mit den Kleidern der ermordeten Christin ist all gemein. Endlich hat sich denn auch der Justizminister zu einer Erklärung bequemen müssen, die cS nicht zu leugnen vermag, daß die Juden ein nichtswürdiges Bubenstück mit einer gestohlenen Leiche begangen haben. Dort, wo die Leiche gefunden, wurden Versuche angcstcllt. »in zn erfahren, ob die Theiß-Strömung die Leiche dahin hätte bringen können. Durch zahlreiche Versuche wurde scstgestcllt, daß die starke Strömung an jener Stelle jeden Gegen stand fortreiße, woraus geschlossen werden muß, daß die Leiche dort, wo die Flößer sie gefunden haben wollen, nicht durch daS Wasser ans Ufer gespült worden sein konnte, sondern daß die Flößer selbst die Leiche dahin gebracht habe». Infolge dieser empörenden Afsaire ist in Popa das Verhältniß zwischen Juden und Christen sehr ge wannt. In Gasthäusern und Privatkreiscn hat es schon viele Konflikte gegeben. .. . Die Christen machen bei Juden keine Ein käufe und die jüdischen Fabrikanten entlasten ihre christlichen Arbeiter. Die Spannung hat namentlich in den unteren Bevölke- rungSschlchten den Charakter der Erbitterung angenommen, und seit 4 Tagen finden allnächtlich zwischen Christen und Juden ernste Zusammenstöße statt. In der verslostencn Nacht wurden über 100 nenster au Häusern der Juden eingcschiagen. Polizei und Honved- waft reicht zur Ordnung nicht mehr aus. > Frankreich. Maricille war am 4. d. wieder der Schauplatz nes franeo-italiemschcn Putsches. Ein angetrunkener Italiener, k» man wegen der vorgerückten Nachtstunde den Eintritt in ein vzufeneS Haus versagte, wollte die Thür erbrechen und leistete den sswigerufenen Polizei-Agenten mit einem Revolver Widerstand. Italiener an Ort und Stelle, um für ihren Lands- .Partei zu nehmen. Nun rückte eine Abtheilung Gendalmerie ii,^> ^ -stoiiener ließen sich auch dadurch nicht einschüchteru, zogen !>,. M" und richteten sich zu einem förmlichen Kampfe. Ta jetzt „»>- «so.cnmen zwar von ihren Revolvern Gebrauch machten, aber zu schießen, drangen die Italiener angeblich n t «^illfen : „Nieder mit der Polizei! Es lebe Italien! 'Nieder chFHch!' auf ihre Gegner ein, und diese mußten erst durch ^0» Zollwächtern weitere Verstärkung erhalten, um ,,n,id7n «uanten Herr zu werden. Fünf von den Rädelsführern e-mndm'iin"^t: ein Italiener, Namens Barrisone, hatte in dem .-inen Schutz in die Schulter und ein anderer Italiener kies, empfangen. So lautet die französische Version bedroht batte und r gekesselt werden einen Agenten Arabt , ^ . gehen und dort gegen die Franzosen aufzuivu-geln. Rochesort lehnt die Einladung zur Theilnalmie am Bankett bei der StadthauSerössmina ab. Seine originelle Absage geht dahin, daß ihm die Gesellschaft, die er dort trisst, nicht paßt: „Man mag noch so bemüht sein, die erlittenen Kräiikungen zu vergessen wenn ein Herr erklärt hat, dah man für den Cxecutionöpsahi von Latorn zum Erschießen reif ist, kann man ihn nur schwer fragen, wie eS seimr Familie geht. Wenn Macbeth selbst den Banko zu seiner Tasel geladen hätte, wäre ihn, seine Nachbarschaft doch recht unbequem gewesen. Ich bin überzeugt, daß mein Erscheinen viele offizielle Gäste in Verlegenheit bringen würde, als mir das ihrige lästig wäre. Es gicbt Berührungen, von denen nian sich schlechterdings fern halten muß. Selbst wenn ich bet dem Anstößen der Gläser alle mönlicheii stillen Vorbehalte machte, könnte ich doch nicht mit Herrn Pu»baraud toastiren, der mich ohne Zweifel durch seine Spitzel überwachen läßt, oder mit Herrn AUain-Targü, welcher mich in einem Blatte, daS übrigens bald ringegangen ift, beschi in den Aktien der Bona-Gilelma-Bahn zu schwindeln. Z bat, Ohne auf Einzelheiten einzugehen, kann jetzt schon versichert werde«, daß der erste Akt des Parsisat auch in scentsch-dramatischer Hinsicht eine Gesammtwirkung der außerordentlichsten Art hervorbriage« wird. Selbst wer sich mit der Dichtung und durch das Studium deS Klavier-AuSzugeS mit der Musik sehr vertraut gemacht hat» wird aufs Höchste davon überrascht werden, wie durch daS Zusammen wirken aller künstlerischen Faktoren ein Ganzes sich erzeugt, welches auch sehr hoch gespannte Erwartungen Ubertreffen wird. Die Ver- wandluiigSscene, während welcher Ginnen,anz und Parslsal durch Waldgebirge und FelSklüste der Gralsburg zuschrciten und an deren Schlüsse daS Innere der Gralsburg wie m»t einem magischen Zauberschlage erscheint, übt im Vereine mit der über Alles gewal tigen Macht der im großartigsten siwiphonischen Stiste gehaltenen Musik einen Eindruck aus, der im Gemüthe des Zuschauenden eine Erregung hcrvorbringt, bei kder die erhabcndste Rühnmg mit dem freudigsten Erstaunen sich diircbdringen. Bei der mit Klavier ab- gchaltenen Scenenprobe waren im Ziijchaucrraume die Künstler des L-rcheslers anwesend; ein unwillkürlich hervorbrechendcr Sturm des Beifalls durchbrauste das Haus, als das Innere der Gralsburg vor den staunenden Blicken sich enthüllte. zu fchw Gesicht würde ich machen, wenn beim Nächtlich Herr Ehalleme- lacour mir die Rechnung der tausend Francs Schadenersatz überreichte, die ich vorige Woche ihm zu zahlen verurttzeilt worden bin? Das ist aber noch nicht Alles. Der „Jntransigeant? hat bekanntlich eine Sammlung für einen dem Polizei-Präfetten Camcscaffe, der ihn so wohl verdient hat, darzubringenden Elncn-Todtschlägcr er öffnet. Vielleicht ivird dieses populäre Andenken, welchem wir alle unsere Sorgfalt widmen möchten, bis zum Tage der Einweihung des Stadthaufcs nicht fertig sein. Dieser Cchniuckgegenstand, an dem noch gearbeitet wird, soll aus einem biegsamen Schafte bestehe», von dem das eine Ende den Kops eines Dirncn-Zuhälters zeigt, geschmückt mit einer Bummlermützc, deren Schild die eigentliche Stichwaffe bilden wird, während das andere Ende einen Badinguct (Spitznamen für Napoleon Hl.) mit dem Hute eines Stadtjergcanten vorstellcn wird, so daß Opportunismus und Kaiserreich vereint auf die Schädel unserer Mitbürger cinhauen können. Nun denn, es würde mir eine gewisse Beschämung bereiten, wenn ich in dem Bankettsaale auf den Polizei-Präfekten stieße, ehe ich ihm dieses höchst patriotische Gescheut dargebracht hätte. Für einen Schuldner ist nichts unanaenchmer, als in Gcsellichaft seines Gäubigcrs zu speisen. Jeder Bissen, stelle ich mir vor, würde für mich ein Ge- wissensbiß sein. Ich werde nur also das Vergnügen versagen, auf dem Bankett am 13. Juli im Kreise unserer Freunde zu weilen, um nicht auch mit unseren Gegnern in Bcrülirung komme» zu müssen. Dieser Entschluß liegt mir uni so näher, als meine Gegenwart viel leicht bemerkt worden wäre, meine Abwesenheit aber sicherlich nicht bemerkt werden wird." ' Die Rüstungen im Arsenal von Cherbourg werden ebenfalls eifrig betrieben. Die beiden AvisoS „Hussard" und „Tumont- d'Urville", welcher letztere kürzlich non einer Fahrt ans dem stillen Ocean zurückgekehrt war, sollen sofort nach Egnptcn abgehcn. Zwei Marinebataillone sind soeben nach Toulon beordert worden. Rußland. Im russischen Mnrineministcriuin zu Petersburg wurden eine Geheimdruckerei und Tausende von Crenwlareir einer ausrührcrischen Proklamation entdeckt. Der Direktor rm Ministcrum, Tikchatchcw, hat sich in seinem Bureau entleibt. lieber den Tod des Generals Sk 0 belesf verlautet, daß bei ihm eine Blutanhänsung in den Venen des rechten Beines ein- gctrctcn sei, welche zur Zerreißung der venrr lomoialm und zum .Herzschläge geführt habe. Der Tod sei in wenigen Minuten cin- gctretcn. Zur Theilnahme an der Leichenfeier werden sich der Kriegsininistcr und andere hohe Würdenträger nach Moskau begeben. Die Besitzer einer Anzabi öffentlicher Vcrgnügungsorte wollen letz tere am Tage des Begräbnisses schließen. Türkei. Der Premier Adnrrahmnn Pascha hat seine De mission eingercicht. Als sein Nachfolger wird Kadri Pascha in Adrinnopel bezeichnet. Den „Times" wird ans Paris gemeldet, die Conscrcnz werde Montag die Pforte zur Intervention in Egnpten formell einladcn und deren Antwort für Mittwoch erbitten. Wenn die Antwort der Pforte bejahend ausfallcn sollte, würde sich die Conscrcnz ohne Termin für ihren Wie. erznsanniicntritt vertagen, verneinenden Falls aber die alsdann zu ergreifenden Maßregeln beschließen, wonach die JntcrvcntionSmächte ein Armee-Corps von 25,OM Mann mit 15,OM Mann Reserve in Egnptcn concentrircn. Die Truppen sollen in Abukir landen und in zwei Richtungen gegen Alexan drien opcrircn. Euglaud. Das Oberhaus genehmigte die irischeZwangs - biIl iu erster Lesung. — Das Unterhaus erledigte in der Abenv- sitzun^i den Bericht über die irische ZwangSbill und nahm dieselbe in dritter Lesung mit allen gegen 4 Stimmen an. Der Miiiistcrrath tritt zusammen, »m sich über die Haltung gegenüber seiner Niederlage schlüssig zu machen. Eine kabincts- krisis wird in maßgebenden Krciicn nicht erwartet. Die „Dailn ch Ter Tenorist Wmkelmann hat es durchgesetzt, daß er in der elches I ersten Aufführung des Parsifal in Bayreuth die Wteirolle singt. " Es gehört die ganze Bescheidenheit, unseres Gudchus dazu, aus sein verzichten. Gudehus tritt daher erst in der sei geneigt, angesichts der kritischen und Auslände den Beschluß Lcs Unter- Ncws" erfahren, Giadstone 'Angelegenheiten im Inland Hause?, anznnehmcn. Das englische K n n a l g c s ch w ad er wird einer neueren Be stimmung gemäß nicht nach Alexandrien, sondern nach Cupcrn abgehcn. Tic Einschiffung der gedachten 2 Infanterie - Regimenter sammt einer Genieabtheilung soll heute s'lattsindcn. Cgyplen. Nach dem Korrespondenten deS „Taiin Telegraph" in Alexandrien rechnen die Araber in ibrem Widerstand gegen Eng land auch ans die Unterstützung der Fenier. Sie leben in dem Wnbne, daß die vor Alexandrien liegenden amerikanischen Kriegs schiffe im Aufträge derselben dort siationirt worden seien: sie bchaupttn ferner, mit den an Bord befindlichen amerikanischen Ire» in täglicher Verbindung zn sieben, welche bereit leien, die Briten ans Egupwn vertreiben zu Helsen. Die amcrikaiuicheii Schiffe sollen vicie Torpedos an Bord iiaben. „Reuler's Office" meldet, daß alle Konsuln neuerdings ihren LandSIentcn gerntbcn haben, abznreisen. Die General konsuln, welche eine A»»chiebring der Beschießung verlangten und gleichzeitig ihre gute» Dienste bei der egmüstchen Regienmg anboten, erklärten, daß Admiral Scimiolir nichts mebr aus die Betiienernngen der militärischen Führer geben könne. Wenn aber die Konsuln diese letzteren zur vollständigenIEinstcllung der Befestigungsarbeiten bestimme» könnten, so würde der gewümchtcZweck ivahrscheinlich zu erreichen sein. Lsfieielle Berichte aus Sudan bringen die Miitheilnng, daß 3000 eguplischc Soldaten den falschen Propheten angegriffen haben, aber rinter enormen Verlusten geschlagen worden sind: 2M0 egpp- tiscbe Soldaten blieben; 4 Kanonen und 30M Gewehre gingen verloren. Der falsche Prophet befindet sich mit 7000 Mann auf dem Wege gegen Scnnar. Amerika. Ein Wirbel sturm bat am 30. Juni Abends die Stadt Eonlville im nordwestlichen Penns»iva»ien lbeiiwcise zer stört fünf Personen kamen hierbei um's Leben, 25 wurden verletzt. In New-Bort sind Seiscnblasen-Soiröen die nemste iinterbnl- tung in arijlolratischen oder vielmehr piutokrntischen Gesellschafts kreisen. Gcnilcmen und Ladies versammeln sich und jedes Mitglied erhält ein Nolir und eine Schale voll Seisenwasser, nm beides in der bekannten Weise spielender Kinder zn benützen. Cs wird jedoch hierzu auch elektrische Bclenchlnng erfordert, in, welcher die in der Lust schwebenden Seifenblasen höchst malerische Effekte heruorbringen sollen. Die größeren Seifenblasen werden durch Preise ausgezeichnet. -Vt, ßmt, — ei» Souper mit perlendem Elinmpagncr. Auf dem Ohio oberhalb Wbceiing ist ein Tanipscr mit 500 Vergnügungsreisenden gesunken durch Eollision mit einem Schlepper bei Mingo. Die Passagiere sprangen meist alle über Bord; der Schlepper, sowie Nachen retteten viele Hunderte, doch werden schon 50 als ertrunken gemeldet. Erstgeburtsrccht zu verzic zweiten Vorstellung auf. ch Nach eincni osfiziösen, ersichtlich vom Hosrath vr. Roßmamr inspilirten Artikel im „Dr. I." ist die Stelle des geh. Hosrath Hettner, als Direktors der Antikensaminlnng und des Mcng'schen Museums, sowie als Professors der Kunstgeschichte an der Akademie und dem Polytechnikum, dem Privaldoccnteii der Archäologie l)r. Georg Treu in Berlin crthcilt morden. Demzufolge ist unsere neulich hieauf bezügliche Notiz dahin zn rektisicire», daß die mit dein Herrn Professor Conze in Wien gepflogenen Unter handlungen sich nicht aus die, wie oben bemerkt, bereits ver liehene Stellring, sondern um eine demnächst hier zu vergebende, sehr bedeutende anderweitige kunststclle bezog. Daß die Ernennung des Herrn llr. Treu hier allgemein überraschte, ist wohl erklärlich, da gerade dieser Geleinte von all' den in Frage gekommenen wobt der jüngste war. Es ist derselbe, der in Olympia eine Zeitlang die Ausgrabungen geleitet hat. Literarisch ist er dadurch am meisten bekannt worden, daß er nachweist, daß der in Olympia gefundene Hermes mit dem DionyS-Knaben ein eigenhändiges Werk des be rühmten griechischen Bildhauers Pbidias ist. In Berlin las Ur. Treu an der Kunstschule und der Universität Kunstgeschichte. In teressant dürste es sein — wenn wahr —, daß die beiden, bei dieser Besetzung in Frage kommenden Dresdner Eollcgien, der 'Akademische Rath wie daS Professoren Eotlcgiiim des Polytechnikums, erst durch das „Dr. I." die Bereicherung ihres Lelwerpcrsonals durch die Er nennung des Dx. Treu in Er>ahrung gebracht haben. Die Unter handlungen mit Prof. Conze aber beziehen sich, wie verlautet, ans die Stelle oes Galerie-Direktors, da der bisherige Leiter der Galerie, der würdige und hochverdiente greise Vr. Jul. Hübner demnächst in den Ruhestand treten will. P Zum Besten der Armen von S ch a nd a uvcranstaltet morgen im Saale des Kurhauses <8 Ubr Abends) der Gcsnngsprofessor de Grandi ein Wohlthätigkeits-Konzert unter Mitwirkung seiner Schüler: Frau v. Hermann (Sopran) und der Herren Franke (Tenor) und Burkhnrdt (Baß). 4 In Warschau sollen im Monat August das erste Mal deutsche Opcrnvorstcllrmgcn gegeben werden. Darin wird unter Anderen der Hosopcrnsängcr Sommer, srübcr in Dresden, jetzt in Wien austretcn. Wundersam tlingt die 'Nachricht, daß diese Vor stellungen in Warschau .Herr Hoskapclliiicistcr — Hosrath S ch u ch dirigircn soll. P Die Dichicrin Harriet Beeck er-Stovc, deren Name durch ihren epochemachenden Roman „Lnlel Tom's Hütte" einst in alle Welt gedrungen, feierte am 14. Juni bei Boston in voller gei stiger Frische wie körperlicher Rüstigkeit ihren 70. Geburtstag. P Im Verlage von F. A. Lewuhn in Schandau erschien soeben eine Karte von Schandau und Umgebung. Dieselbe ist vom Baumeister Dachse! entworfen und gezeichnet, und läßt in Bezug ans Größe des Maßstabcs (1:12,5M), Deutlichkeit und lithogra phische Ausführung nichts zu wünschen übrig. Namentlich den Kurgästen Schandaus und Sommersrischicrn seiner Umgebung dürfte dieselbe ein willkommener und treuer Führer werden. Aenillerott. 4 Das heutige Rcpertoir des ResidcnztheaterS ist viel versprechend. Nachmittags wird bei halben Preisen Strauß' „Lustiger Krieg" (bereits die 52. Aufführung) und Abends die neue Wiener Gcsangsposic „Unser Schatzerl" mit Herrn Kart Blase! als nunmehr drittletzte Gastrolle gegeben. 4 Banrcutl>, 7. Juli. Gestern fand dir erste Scenenprobe deS ersten Altes des Parsisal mit Orchester statt, nachdem an den beiden vorangehenden Tagen bereits zwei Seencnvroben niit Klavier abgclinlten worden waren. Wer nicht mitten darin in dem Getriebe des Ganzen steht, kann sich kaum einen Begriff von der konzen- trirten Energie machen, mit der alle Bethciligtcn sich ihrer beson deren Ausgabe widmen. Die erste Scenenprobe des 1. Aktes, welche am Mittwoch stattfand, währte von 10 Uhr Vormittags bis Mit tags 1' r Uhr. Diese lange Dauer ist erklärlich, wenn man die Vermischtes. * Wie Schiller grob werden wollte , berichtet ein Aussatz der „Schweiz. Musikztg." Schiller beklagte sich eim mals bei Gölbe, daß er oft durch zudringliche Besuche in seinen besten Mußestunden »nd während der Arbeit gestört und unterbrochen würde. Wie wäre diesem Uebclstand abzuhclfcll? — Göthc gab ihm den wohlmeinenden Rath: recht grob zu sein und durch seinen Diener kawgonsch und konsequent alte lästigen Bcsnche ein für allemal abwciscn ru lassen, weil sein Herr in seiner Geistesarbeit nicht gestört sein wolle. 'Nun tra, cs sich kur; darauf, daß ein reisender Geehrter Schiller'» per sönliche Bekanntschaft zu machen wünschte und denselben durchaus zu sehen und zu sprechen verlangte. Der Diener aber wies denselben laut erhaltenem Besetzte atz. 'Als nun die Verhandlung mit dem Fremden vor Sctziller'ü Thür gar zu laut wurde und der Letzterwähnte den Wunsch nnSsprach: Schiller wenigstens ans einen Augenblick sehen zn wollen— riß Schiller nngeduidig und ärgerlich die Stnbcn- thnre ans und ries: „Sie wollen mich sehen? Hier bin ich!" Der Fremde war keineswegs bestürzt, zog seine Börse heraus und ant wortete ruhig: „Was kosl's?" Schiller, darüber verblüfft, nöthigtc ihn dann, in sein Zimmer zn treten, und unterhielt sich mit demselben eine ganze Stunde lang ans'S Freundlichste. * Eine ergötzliche Geschichte von einem Bäuerlein erzählen die „N. Nachr.": Ter gute Mann fuhr dieser Tage ans einer Berliner Pserdcbnlmstrecke. Ter Kondnktenr tritt ein, überreicht dem Alten ein Bitlet für 10 Pfennige und reißt, wie üblich, seine Ecke ab. „Warum tzal der denn eine Ecke asrätcn ?" fragt der Alte einen neben ihm sitzenden „richtigen Berliner." „Ja," antwortet ! ihm dieser treubcnig, „dafor fahren wir eine Strecke." Etwa in j der Mitte der Tone tritt der Kontroienr ein, besieht sich dicBillcts 1 und reißt auch dem Alten wieder eine Ecke ab. „No, de hüt so wedder 'ne Eck asräten?" fragt unser Bäncriein seinen Nachbar von Neuem. „Na, da fahren inir wieder 'ne Strecke sor," antwortete ihm dieser lchalkbnst, worauf ihm das Bäuerlein mit einem vcrsländniß- innigen „Ach so" anwortet. Am Endpunkt der Tour cmgekoinmcn, steigt 'Alles aus, nur das Bäuerlein will noch sitzen bleiben. „Eie müssen liier nnSsteigcn, die Tour ist z» Ende," sagt ibm der Ber liner. „Na, ich häv jo noch twee Ecken an mein Bittet," wendet das Bäuerlein ein, und der schalihastc Berliner versichert mm dem Bauern, daß er bernnch für die zwei anderen Ecken wieder rurück- snhren könne. Niit Befriedigung vernimmt dies der aufgeklärte Bauer, verwabrt sorgfältig sein verstümmeltes Billet und mag näch ster tzci der Rückfalnt schön angesehen worden sein, als er für den Rest des Papiers die Tvnr noch einmal nach der anderen Seile fahren wollte. * Taß man die Reklame auch in der sogenannten guten, alten Zeit ausgiebig zn benutzen verstand, lehrt folgendes Beispiel: In der „Europa" ans den dreißiger Jahren kann man unter der Ueberscbrift: „Wirkung des Selterwassers" folgende ergötzliche Geschichte lesen: Herr Arnold, vormaliger Kapitän der englischen Marine, bewohnt ein einsames Landhaus auf der Straße nach Aberdeen. Kürzlich ivird er in der Rächt durch ein Geräusch geweckt und überzeugt sich bald, daß Jemand den Laden seines Zimmers ei brechen will. Er hatte keine Waffen, aber die Geistesgegenwart verließ ihn dennoch nicht. Er ergriff eine Kruke mit Sciterswasser, schnitt den Bindfaden im Finstern entzwei, stielt mit dem Tanmen den Pfropf fest und erwartete rüstig, bis daß der Diest das Fenster geöffnet und sein Gesicht ihm zngckehrt hasten würde. Nachdem dies erfolgt war, ließ der Kapitän den Pfropfen los: die Explosion ivar fürchterlich, und der Dieb, von dem Knall erschreckt, glaubte nicht anders, als daß das Seltcröwnsser, daß sein Gesicht über schwemmte, sein eigenes Blut sei, das aus einer fürchterlichen Wunde tzcrvorslrömcn müßte. Er fiel zur Erde und schrie: „Gnade und Aarmbcrzigseit!" 'Nachdem sich Herr Arnold überzeugte, daß er cs mir mit Einem zn thnn hatte, sprang er znm Fenster hinaus, stand dem Gegner die-Hände und führte ist» zn»i nächsten Torfe, um ist» den Händen der Konstabler zn überliefern. Es ist einem Jeden anzmatben, statt der Pistolen sich in Zukunft mit dieser »»schuldigen Waffe zu versehen. Stößt man ans keine Diebe, so bat man den Vortsteil, sich mit einer Vorstchlömaßrcgei erfrischen zn tönneii. Schwierigkeiten in Betracht zieht, die überwunden werden müssen, i vciober Abends ein ge tröffe ne Börsen. Ipaei« <Prodiik!c»>, tzuit. iEchlak.) Weizen Juli N.7.',. Ce'.-t. ^ee. 2a,oa. i'Niiia. TkirNN-r Init UTepN-e. ^ceia. S4,)-c>, scsi. NÄböl Juii 71.71-, IL»u»r-'.'!v>N 7a,'-a, scs>. ikimslersum pi-rvtilUkll), S. F»II. sTchluk.) Weizen Nvvbr. LM, Roggen w.eo.
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