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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.03.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030318013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903031801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903031801
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-03
- Tag 1903-03-18
-
Monat
1903-03
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.03.1903
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Dresdner Nachrichten. Nr. 77. Seite 4. Mittwoch. L«. Mär» IVtt» Au» Westpreußen wird dem „Ges." berichtet: Nach der Melodie der verbotenen polnischen Nationalhymne: „vo-o e-o-, ,>ol-liiv^ - „Nock ilt Polen nickt-verloren!" — ' " ' Mari ^ werden jetzt an vielen Orten Manenlieder gesungen. Bei der Papstjudiläumsfeier in Ncuenburg, Westpreuhen, blieS die Krrchen- lapelle morgen», mittags und abends vom Turme der fesllick geschmückte» Pfarrkirche Kirchenlieder. und unliebsam fiel eS den Deutsche» aus. als sie mittags und abends das Lied vernahmen: Melodie den» Leicyenzuge durch die estadt gesungen. In uauren- vurg fand ein großer Zug statt, an dem sich auch etwa 80 Reiter uut rotgelben Schärpen beteiligten. , Aus dem Markte hielt Brauereibefitzer Olszewski eine polnische Rede, die mit einem Hoch auf de» Popfr endigte: dann wurde ein Lied zum Preise der Himmelskönigin nach der Melodie der polnischen Natwnal- twmne: „Roeo c-os gesungen. Italien. In der Devuticrleukammer führte de Marini aus, er sei kein Gegner eines Ucdereinkommens Europas bezüglich Narokkos, aber er wünsche auch, daß Italien diesem Ueberein- kommen nicht fenisteke: er wünsche ferner, daß Italien bei keiner i>rage betreffend das Gleicchrewicht im Mittelländischen Meere vergessen werde. Das habe für ihn grobes Interesse, weil nach einem Berichte eines französischen Beamten England still schweigend eine Besetzung der Bucht von Eomba (Tripolis) vor- genommen habe. — Der „Tribuns" zufolge landete im vergan genen Sommer ein italienisches Geschwader in der Bucht von Eomba, von der de Marini in der Kammer sprach, und fand daselbst keine Spur einer englischen Besetzung, nicht einmal unter der Form eines Kohlenlagers. Die „Patria" sagt, die italienische Regierung habe keine Nachricht über die Besetzung der Bucht von Eomba seitens Englands erhalten, und da ein italienpches Kon- "ilat in Beirghazi existiere, so komme dies einem Dementi gleich. Messaggero" und „Popolo Romano" schreiben, das Auswärtige liut erkläre die Nachricht von der Besetzung für unbegründet. England. Im Unterhause begründete der Finanzsekretär der Admiralität Arnold Förster die Marinevoranschläge. Er vgte, als Staatsbürger bedauere er es, daß die grotze und bittere Rivalität unter den Rationen andauern solle, welche diese ge- .völligen unprodukiioen Ausgaben nötig mache. Die Admiralität vtze keinen Stolz in die Höhe der Änichläge, die unter den be gehenden Verhältnissen notwendig wären. Vier Schlachtschiffe Eien in den Flottenverband ausgenommen worden, die schneller leien, als irgend ein zur Zeit aus dem Wasser befindliches Schiss. Nach dem neuen Bauprogramm sollten drei neue Schlachtschiffe gebaut werden, welche ähnlichen Schissen fremder Marinen in leder Weise überlegen seien. Noch viel mächtigere Geschütze, als bisher sollten in jedem Schisse aufgestellt werden. Mit 200 gegen Stimmen wurde eine gegen den neuen Plan der Admiralität für die Ausbildung der Offiziere gerichtete Resolution abgelehnt und die von der Regierung geforderte Präsenzstärke in Höhe von 127000 Mann genehmigt. Rußland. Nach übereinstimmenden Gerüchten, welche in den Petersburger kompetenten Abreisen über die Genesis des Za ren- manifestes vom 11. d. M zirkulieren, hat Kaiser Nikolaus II. seiner Kundgebung den bekannten Versassungsentwurs des Grafen Loris-Melikow zu Grunde gelegt, welcher durch die am 1. März 1881 erfolgte Ermordung Alexander II. zur Ausführung nicht gelangen konnte. Oberst Grimm, der im, Warschauer Spionageprozeß zu einer langen Zwangsarbeitssirafe verurteilt worden war. ist in Sachalin,, wo er Eine Strafe abbüßt, wahnsinnig geworden und mutzte in ein Irrenhaus gebracht werden. Türkei, Aus Monastir und Uesküb wird übereinstimmend gemeldet, daß bulgarische Banden der Bevölkerung mehrerer Dörfer eine Zwanasüeuer in der Höhe von 2 bis 100 Francs entsprechend dem Vermögen der Bewohner auserlegt haben. Serbien. Die frühere Königin Natalie hat, der „Köln. Ztg." zufolge, einen neuen Beweis ihrer Abneigung gegen die Königin Draga gegeben, indem sie vor einigen Monaten den ihr einst von Milan geschenkten Fanulienschmuck der Obrenowitsch an die Gemahlin des montenegrinischen Prinzen Mirko geb. Konstan tinowitsch, als Verwandle des Fürsten Michael, mittelst Postpakets aus Biarritz zu deren Hochzeit sandle Vor einiger Zeit verdächtigte die demokratische Zeitung „Stampa" in Belgrad einige bei Hose hochstehende Offiziere, datz sie ihre Stellungen dazu benutzten, um andere Offiziere desselben Jahrganges in ver Kriegsakademie bei der Beförderung zu überholen. Man glaubte, anläßlich des Kröiiungssestes würde eine Anzahl von in oevorzugien Stellungen befindlichen Offi zieren zu Obersten ernannt werden, was jedoch nicht geschah. Hier mit in Verbindung steht die Tatsache, daß der Hosmarichall Nikolajewitsch und der Adjutant des Königs Oberst Wcljkowiisch den Hochschulprofessor Alexander Borisawliewitsch als den Ver fasser lenes verdächtigen Artikels fordern ließen. Tie Zeugen des Professors sind die ehemaligen Minister Awakumowilsch und Ribaratz. Amerika. Im Laufe der venezolanischen Wirren ist die Monroe-Doktrin und ihre Anwendung aus die Aisiprüche der europäischen Mächte, in erster Linie Deutschlands und Eng lands. gegenüber dem böswilligen Zaksier Castro wiederholt Gegen stand ernster Erörterungen gewesen. Präsident Noosewelt aer Verewigten Staaten herbeisühren würde. Auch in den letzten ragen hat Argentinien sich eine ähnliche Abweisung von seiten der Regierung der nordamrrikansichsn Republik geholt. Ein demnächst .Scheinendes Buch „Der Amerikanismus, Schriften und Reden von Theodor Roosevelt, Präsident der Vereinigten Staaten von Nord- amerika", enthält nun einen Aussatz über die Monroe-Doktrin, Ser aus Anlaß eines seinerzeit in Amerika lebhaft, ja leidenschaftlich erörterten Grcuzkonfliktes zwischen England und Venezuela ver saßt ist, aber auch heute gleiches Interesse beanspruchen darf. r'Ius Len allgemeinen Ausführungen des amerikanischen Staats- marines ist folgendes hervorzuheben: Ter kurze Inhalt der Monroe-Lehre ist das Verbot europäischer Gebietserweiterung auf amerikaniichem Bosen. Tic Vereinigten Staaten fühlen nicht das mindeste Bedürfnis, ein allgemeines Protektorat über andere amerikanische Staaten zu Proklamieren und die Verantwortung für deren Zwistigkeiten zu übernehme». Gerät einer von ihnen in Schwierigkeiten mit einem europäischen Staat, dann muß ihr ,'sivist aus die eine oder andere gebräuchliche Weise geschlichtet werden. Aber keiner europäiichen Macht darf das Recht zuge- iicindcn werden, ihr Gebiet in Amerika auf Kosten eines amerika nischen Staates auSzubreitcn. Auch ist kein Austausch amerika nischer Kolonien zwischen europäischen Staaten gestattet, wenn die Vereinigten Staate» der Meinung sind, baß dieser Austausch ihren eigenen Interessen schädlich ist. In erster Linie handeln wir im Interesse des Landes, also aus Vaterlandsliebe. Es giebt eine kleine Anzahl Menschen, die eine Genugtuung in der Behauptung Enden, daß Patriotismus eine egoistische Tugend sei, und die all ihre schwachen Kräfte anspaiinen, um an seine Stelle eine Art wässerigen, weichen Kosmopolitismus zu setzen. Diese guten Leute und niemals Männer mit einem mutigen Charakter oder kräftige Persönlichkeiten. Ihre Ausführungen sind in der Tat der Wider legung nicht wert. Mögen auch einige neumodische Reformer oer- tuudeu. daß in einer fernen Zukunft Vaterlandsliebe und eheliche Treue nutzlose, altmodische Tugenden sein werden, so ist doch ein Mann, der andere Länder ebenso lieb hat wie sei» eigenes Land, heute noch ein ebenso schädliches Mitglied der Gesellschaft, wie der Mann, der andere Frauen ebenso lieb hat wie die seine. Liebe znm Vaterlande ist eine Hauvttugend. ebenso gut wie Liebe zu dem eigenen Herd oder wie Ehrlichkeit oder Mut Kein Land, das sich leibst nicht emporhebk. wird in der Welt vorwärts kommen. Das untzlichsle Glied des Volkslebens ist der Mann, der vor allein seinen eigenen Rechten und Pflichten nachkommt, wodurch er um so ge- ichickter wird, die Pflichten der Gesamtheit gegenüber erfüllen zu können. Tie nützlichste in der Reihe der Völker ist die Ratio», deren Nationalgesühl am stärksten entwickelt und die am stärksten von ihren Rechten und Pflichten als Nation überzeugt ist. Das .st durchaus mit der vollkommenen Achtung her Rechte anderer Nationen vereinbar und mit dem Bedürfnis, sich dem Unrecht zu widersetzeu. das unterdrückten Böikern angetan wird. Die Ver. ,_,^e Macht mehr ein Stückchen amersk» Nischen Boden »m Besitz haben wird. Augenblicklich ist du 'itzungen haben, diese vergrößern. Wir müssen dafür sorgen, daß mir nicht in die Notwendigkeit kommen, ebenso wie Europa, große stehende Heere zu unterhalten Jeder rechtschaffene Patriot, jeder Politiker ui n»se''ein Lande sieht verlangend dem Tag entgegen, wo keine einzige zischen Boden »m roeirtz yavr ... . tand noch nickt notwendig, aber er wird «» werden, sol ängstliche», selbstsüchtigen Menschen, die das „Frieden um alles" zum Wahlspruch erkoren haben, in der Mehrheit sind und sobald die Bereinigten Staaten nicht mehr im stände wären, der Aul breitung der europäischen Macht in diesem Weltteil entgegen zu treten. In erster Linie ist es also für die Bürger der Bereinigten Staaten von Interesse, daß die Vergrößerung de« europäischen Kolonialbesitze« aus der westlichen Halbkugel verhiiidert wird. Bo» amerika,«licken Finanzinännern wird gevlant, sämtliche Kanäle in Nordamerika miteinander zu verbinden, und. wenn erkoiderllch, zu erweitern und zu vertiefen Zur Ausarbeitung eines Entwurfes sei be«e!tS ein Ausschuß von 20 Personen gewählt. Der dclltichr Gesandte v. Pelldram ist in Caracas (der Hauptstadt Venezuelas) elngrtrvfsen. Afrika. In Pretoria durchsuchte die Polizei nachts die Gasthäuser und Ccffss nach Personen. d>» den erforderlichen Er- laubnisschein sür den Eintritt und den Aufenthalt in der Kolonie nicht besitzen. Von den ungefähr lOO Feslgenommene» konnte die Mehrzahl die Behörde zusriedenstellen: ledoch erhielten 27 Per sonen russischer, französischer, deutscher und italienischer Natio nalität die Weisung, innerhalb 24 St ' ^ lassen. stunden Transvaal zu ver- Kunst und Wissenschaft. f Im König!. Hofopernbause gelangt heute „Das Rh ld" (im Nibelungen-Zyklu«) zur Aufführung. Das K ein- Das König!. Zähmung. otd"sim ofschauwiel gibt „Der Widerspenstigen e Vorstellungen beginnen halb 8 Uhr. f Im Residenztheater verabschiedet sich heute abend Herr Felix Sckweighofer als Merwinger in dem Schwank ,,Der Detektiv" . Donnerstag geht znm ersten Male das Lustspiel „Heideröslein" von Zabel und L'Allemano in Szene: Sonnabend gelangt zum Benefiz für Rudolf Dellinger dessen Operette „Jad- wiga zur Aufführung. s In dem beute stat»findenden Wohltätigkeits- Konzert in der Reformierten Kirche wird der rühniltchst bekannte Organist des Leipziger GewandkauieS. Herr Paut Homeyer, zum ersienmale in Dresden spiele». An gesa»glichen Darbietungen wird die Lressner Konzert- und O'ator>rwä„grrtn rau Tdercse Braß Kompositionen von Keiler. Rheinberger und »neu. Herr Kammermusiker Artbur Stenz, der ebeniallS seine Milwiiknng zuueiagt hat. wird den beiden Vortrags Nummer» von Lotti und Liszt-Stenz noch das Anäxnto relixioso von Goltcrmann hinziiiüaen. Die Orgelbcaleiiimg hnt Herr Carl " evse. ein früherer Schüler des Heirn Homeyer. übernommen. as Konzert wird zum Besten der IV. Krippe de- FrauenveieinS zu Dresden gegeben. Die Gesellschaft für Literatur und Kunst hält heute, Mittwoch, im Mnsenhause ihr drittes dieswrnterliches Kon- zeit iMendelsiohn-Schubert-Abend) ab. In dem morgen, Donnersiag. siatlsindenden NovttSten- Konzert im Gewerbebau« kommen z»r Ausführung: l. Ouvertüre zue Over „Luryanchi" : 2. Vitgenbvr und Beb an dm Adrndslern au« „Tannbäuscr" : 3. ,,8»! eoslums" von A. Rubinstem; « Ein dcuticbeS Volwlied, na« ältere» und neueren Meistern bearbeitet von 2. Ocd«: S. „FriedenSseier", stesl-Ouvetttt>e von Reinecke: 8. ,llarm«n"-Fa»tasie für Violine von I. Dudav (tzerr Konzertmeister Willy Visen»: 7. „Dem Der- dienst« seine Krone", seleilichcr Marsch von A, Müller<1.Mal, unlerDieek- tion des Komponisten) i 8. Oaprlocla ilalisv von V. Ttchalkowskn: S. Vorlviel zur Over „Lobengrin" : >0. Air cko vallot ans der O». „Samton und Dalila" von Lanrt-Scisns : n. „Es war emmat", Illustralion sür Slrcichquartelt von E. Patzte: l2. Norwegischer Künstler-Karneval von I. Svenosen. ch „Die elf Scharfrichter", die Münchner Künstlerver- einigung, die nur äußerlich ihre künstlerischen Darbietungen in die Formen des Cabarets e>nkleiden, aber mit der Ueberbrettelei Wolzogens sonst ganz und gar nichts zu tun haben wollen, treten morgen zum erstenmal im großen Saale des Neustädter Kasinos in einem Vortragsabend vor das Dresdner Publikum Das Programm, das eine größere Anzahl hier völlig unbekannter Rezitationen . Solo- und Enfemblenummern in bunter Reihe aufweist, zeichnet sich durch Reichhaltigkeit und Tccenz aus, o daß es an Unterhaltung und Abwechslung morgen abend nicht chlen wird. Beginn der Darbietungen abends 8 Uhr. f M oza rt-V erein. In der öffentlichen Generalprobe um 3- Vereins-Konzert Mittwoch, den 25. März, im Vereins mse gelangen zur Aufführung: Klavierkonzert von Mozart, L-ckur szum erstenmal) und v-moll (Herr Alfred Relsenauer): Arie des Sextus aus „Titus" von Mozart, Lieder von Wolf, Strauß. Grieg (Frau Marie Götzes und Großes Konzert Nr. 7, L-äur für Streichorchester von Händel szum erstenmal). ß In der N o l l s u ß ' s cd e n M r> s t k a k a v « m t« sür Damm tund Mädchen vom 7. Lebensjahre an) finde! nächsten Donnerstag. AbenbS 7 »hr, ein B o rtr ag s a b « n d der Eleme.iacickute »alt. Zum Vonrag kom men Weike tür Klavier <zu zwei, vwr und ach! Länden) und Gelang. f Akademie-Ausstellung <11) Nur wenige, aber desto schätzenswertere Arbeiten hat dnS Meisterschalts-Atelter von Professor Prell zur Ausstellung entsandt: sie nehmen die rechte Hälfte des großen Saale- ein und werven selbst kritisch geschulte Beschauer bei der Frage, welcher von ihnen die stärksten Synv vciibien zuzuwend-.n sind, nicht wenig in Verlegenheit setzen Fesselt Richard Schlossers „Loki" vor allem durch die großziigiai Darstellung des un den Fels geschmiedeten Airn. Paul Halniichs Hirte" durch die gleich gute Wiedergabe des Tier- wieMenichen- körveiS, io erfreuen Oskar Popos „Jagende Nymvbe" und Gustav Hänels Rennissciiicemoiiv „Cnnzone" dinch ebenso feine, wie dezente Behandlung des weiblichen Altes. Ter gleiche Maier zeigt sich »och in drei lungeren Männerköpfen als markiger Portiätkünstler. dem vor allem die Cha>akterisierung der Tar- aestellteii in hohem Maße gcsiiiat. Tresiliche Arbeiten sind ferner die figürlichen Oetstudien von Paul Harnisch, der sich zudem noch mit einer „Felsigen Knsie an der Adria" und einer stattlichen Reihe von Dalmatiner und Iiiriancr Motiven als Lcind'chnsier von be- trächllichen Qualitäten ausweisi. Mit einem Selbst- und einem ante» Damenbildnis ist Lstar Poov veriieten während zwei irische Landschaften seine Bcfähianng ans dieiem Gebiete bekunden. Weniaer vermag Richard Schlösser als LandichastSküiistler zu inlercisieren, seine Hnnpidedeuiiing liegt entschiede» mehr in der Darstellung drs Figürlichen, wie dies die zahlreichen Aktstiidien. die er vorzugsweile tm starken Pleinair wiederz»geben liebt, und baS ausgesübrte „Mädchen mit Schleier" bekunden. Zahlreicher als die Prcll-Schüler haben sich die Jünger Gotthard Kuebls aut der diesiährigen Akademte-Au-slellrinq einaesunden. Ihre Ar beiten. die Landschaften. Figuren und Tierbilder i» buntem Wechsel zeige», habe» in stattlicher und auch etwas gedrängter Fülle die andere Saalhälfte eingenommen. Scheiden für dte-mal auch die Namen Beckert und Bendrat als die der lunge» „Elbier' aus, so tut es doch bei der Menge und der Vorzilglichkett des Gebotenen dem Ge!amtei»dr»ck und den Leistungen des Kuehlschen Meisterateliers keinerlei Abbruch. AIS Clou der Fiaurcnbllder tritt unstreitig Georg Englers großes dekoratives Triptychon lZv vits" aus. das trotz der störenden liebe,schneldung des einen KIndeiarmeS in der Komvosilto» der Gruppe» wie in ver Wieder gabe der Figuren ein hervorragendes Talent beweist. Auch da- Mädchen des „SommertageS" soll lobend erwähnt werden, obwohl die dem Bilde zu gründe liegende Idee nicht nllzu originell ist. Höher als Johann Nadler- JiiedhofSbild, dem das eiusle Wort des !)0. Ptalms zum Motto dient, das aber leider durch die gleich mäßig kaiiblaueu Augen der alte» Frauen stark verlicit, möchte» wir des Küiisticrs „Feiertag" stellen, obwohl das eigenartige Anhängsel des weiblichen Kopses als störende Beigabe brer besser weggcbtlebcn wäre. Gleichwohl bedeuten beide Bllber in ihrer Anlehnung an den herben Realismus eines Fritz Mackensen hervorragende Leistungen, denen sich dir „Kohlenlnderinnen" mit den von rückwärts gesehenen arbeltSgebengten Gestalten ebeirbiirila anreihen. Nicht tchlechter sind die beiden Steinbiuchdildrr des bereits als Plastiker genanntrn Friedrich Hörnlein, dir ebenso wie Karl HäserS aa»c»ellirr«e Felda,vriirrinnm und Holzsammirrinneii auch eine schärfere Kritik mit Ehren bestehen können. Als vortreff lich« Arbeiten haben die Bilder von Johannes Ufer zu gelten, der unterdessen auch zu den .Elbirrn" Ubergraangen ist. Seine beiden Aguarcll-JnterieurS habe» eigentlich aus einer SchIllerauSstelluna schon nichts mehr zu suchen. - Bedeutende Fm «schritte sind bet Rudolph Pöschmaun zu verzeichne», in dem wir diesmal einen Künstler kennen lernen, der mit Liede und Geschick in teine» Straßen- und Dächervildern den Bahnen eines Schwind und Spitzweg zu folgen sich bemüht. Ist Georg MattdeS hauptsächlich der Ttermalerri treu geblieben, wobei allrrding- dir beiden Paviane und dlr zwei Bilder mit dem Damwild keine ganz glückliche impressionistische Behandlung gefunden haben, während die Schwäne, sowie die Flamingo- und Siorchengruvvr aus dem irr geglückt sind, ko prälenttrrt. sich Lucud wieder als der DreHn», Marinemaler par >It einer stattlichen Kollektion — weitalw p, n Au«stell«rn — diesmal vartmterr tft. tzchr , ,.HV, „ Wichnnm« eine ^ . ^ l»ji «« ^ ^ Große- verspricht, zumal der Künstler outztrorbenllich und fruchtbar ist. — Wie Rudolf Knödel und Rudolf sich als recht onnebmbare Landschafter zeigen, s Zoologischen" bessrr ivule-Wichmann vtzvrllooco. der mit stärksten von allen Palette ist reicher, die persönliche Note seiner , dauvtsächllch dem Ostseeslrande entnommen sind, Jedeufall« dort man in Kranke-'" grüße», deren Entwickelung kür d Gebiete Große- ' ' ffettzig Treuter sich als recht onnebmbare Landschafter i« Richard Mauss und Karl Wvtstrab al« gut« Bw den Plan, wenn auch di« He mere Töne erheblich gewinnen ardeitet Karl Wodlrab. der namentlich durch etwa« will r^n Mstich Anbetracht d»S Fleche« bei " Übi r Au»füdrung uis» zu irberlrben 'aber'istit" intal. Konservatorium« ,,, besingen an da« Start- rov di bleibt, was man in ^ der saubere» Technik bet seinem Debüt abgeneigt ist. (Schluß folgt.) s Frl. Emma R «ipe. Scdnlerm de« Dresden kKiafle Isfert) Ist nach erfolgreichem Idealer tn Lübeck engagiert worden. s In der Heiligen Geist-Kirche zu Blasewitz fand am Sonntag eine geistliche Ausführung zum Besten der Bekleidung armer Konfirmanden statt. Herr Organist Teich lpieite einleitend da« Stimmungsbild „Gethiemanr" für Orael v»a Malling. Von Herrn Leierer Wolf aus der Orgel beglettrt. bewährte sich Herr Mayrrolch in den Violinvorträgen „Romanze" von Wildelniy und Abagio op. bl von Merkel als tüchtiger Rüustter. Stimmungsvoll sang der Baisist Herr Pros. Fischer da« Bnßlied „An dir allein bnb' ick gesündigt" von Beethoven. Den Schluß der Aufführung bildete der Bonrag einer Rheindcrarrschen Messe durch den irenvitilgen KIrchengesanavrrein zu Wasewitz Das hohritsoolle Werl war unter Herrn Kantor Lohkr« Leitung gewiß mit anerkennenswertem Fleiße einstudiert worden, kam aber leider insolge eines auffälligen Nachlassen« de« Sopran«, besonders gegen den Schluß hin, nicht recht zur Wirkung. Obgleich der größte Teil der Kirche einen unrntgrltltcheii Eiutritt ermöglichte, war die WobltätigkeitS-Aufführung doch nur lehr spärlich besucht. -j- Das Altarbild ür die im Bau begriffene Luther- kirche in der BahnbofSvor tadt zu Z w i ck a u, pur da» 150M Mk. aufcewendet werden sollen, hat sich der bekannte Münchner Maler biblischer Motive. Fritz v. Uh de, zu malen erboten, mit Rück- sicht darauf, daß er einen Teil seiner Jugendzeit in Zwickau ver lebt hat. f Gustav Nadde, der bekannte Naturforscher und Direktor de- kaukasischen Museum«, ist zu Tiflis am 16. März, im Alter von 72 Jahren, gestorben. Radde wurde am 27. November 1831 zu Danzig geboren. Er widmete sich dem Apothekerberuse. 1852 unternahm er mit Unterstützuna der Danziger natursvrschen- den Gesellschaft eine Reise nach der Krim, 1855 wellte er al« Teil nehmer der von der Petersburger Geologischen Gesellschaft aus gerüsteten Expedition im russischen Daurien und dem Amurgebiete. 1862 war er in Begleitung v. Baers wiederum zu wissenschaft lichen Zwecken in Südrußland, und 1868 nach dem Kaukasus ge- schickt, gründete er das kaukasische Museum, dessen Direktor er wurde. 1890 begleitete Radde den damaligen russischen Thronfolger auf seiner asiatischen Reise. Während de- Druck- eingegangene Drahtmeldungen vom 17. bez. 18. März. * Berlin. Der Kaiser ist 11 Uhr abend- von Dresden hier wieder eingetioffen * Berlin Die Bndgetkommisslon bewilligte nach mittags den Etat der ostasialiichen Expedition, sowie den Kolonial- Etat. letzte auf den Antrag Arenberg die Forderung für Wetter führung der Eisenbahn Tanga—Mubesa—Korogwe bi- Mombo die l. Rate von l 000 OM Mk. aus 750 MO Mk. herab und erledigte den ganzen Rest des auswärtigen Etats. * Cassel. Der frühere deutsche Konsul Hoffmaun. ge bürtig aus Cassel, ist in Newyork im Alter von 69 Jahren gestorben. * London. Da- Unterhaus nahm mit 252 gegen 27 Stimmen die Forderung von 63128M Pfund Sterling für Sold ver Flottenbeiatzung an. * Petersburg. Ter Marinemtnister Admiral Thrtow ist an Herzschlag gestorben. »ueU ev8lr1ev Depeschen. Hosnachrichten. Ankunft de- Kaller-, Generalleutnant o. Schünberg f, Geiamtratssitzung. Gewerbevenin. Vermischtes. * Sehr interessante Eröffnungen über baS Zutreffen seiner Wetterprognosen macht Falb in einem Briese an einen Schriftsteller: „Sehr geehrter Herr! Sie haben die Wette ver- loren. Die Prognose lautet in der Tat so, wie Ihr Gegner be hauptet bat. Es war eben wieder einmal eine Entglezsuna, Es kommen deren im Jahre mehrere vor, denn die Prognose ist nichr unfehlbar und macht auch kernen Anspruch darauf, es zu sein. Ls handelt sich hier immer um die Frage: Wieviel Treffer? Nieviel Nieten? Nach strenger, fünfjähriger Untersuchung ergaben die Prognosen im T-urchschnitt 65 Prozent Treffer im Jahre, welche ich in mehreren Fällen bis zu 75 gesteigert haben. Bitte, wetten S>e also m Zukunft auf 65 Prozent Treffer. Hochachtungsvoll Rudolf Falb." Herr Falb wird schon längst eingesehen haben, daß das Weltcrprophezeien eine recht undankbare Sach« ist etterprophezeien eine recht undankbare Sach« ist. Wetterbericht des Kgl. Sächs. Meteorolog. Institut« i» Chemnitz vom 17. März 8 Uhr morgens (Temperatur nach Celsius). Wetterlage In Europa am 17. März 8 Ubr stütz: Staltone« »ilNNi Mchiuna «. Stärk» de« Winde« Wetter r». Stattanl- R«n« 4 s Mchtuna u. Stärke de« Winde« WM» r». Stornow. 788 8iV stark bedeckt . 4 Held« ,<a>88V l«z»tlwoik«u! 4» BiaMod 48 WoZV stark daldded 7 Seist, »> SNk stetst Dunst -r Shrtskonld 57 N niiistip bedeck» . 1 Miinster « K» 8« leicht woiteni - « Havorond 77 !» leick» walk.« - d «eriin 84 SO ketchtwoikenl Lkud-SnS« 58 80 stürmisch bedeckt -t- « Narleruh« 64 SV schwach dede« 7 Stockholm 7l 90 «ercht,molkig > .^ranktz. M. 6.7 SW leicht d-deckt 4-7 Aopenhag. «4 0 mtisttg wolkig » 2 Me, « « NNZV ,chw.lhelt«r 7 '! Memel 1.9 0 leichl heiter - 1 -Part« IS 88 8 teichlwolkenl o rwinem.S «i 0 leicht bedeckt - 3 o München 8 m IV schwach Aeaen 4 Llagen 84 860 milkia bedeckl .» »am L7 MO »Reaen tw Sylt «2 VV leicht bedeckt - 3 Mza 6« Sttll l widded « 8> Homvg. l e» Süll M-dci 4 v Sdemnttz 7 61 8« leicht !>edrckt st Da« westlich« Minimum hat sich unter -»nehmender Vertiefung nach dem nordwestlichen Schottland verlegt, aus dem Kontinent bat sich wieder ftoher Druck auSgebreltet mit Maxim« im Nordostcn un» Ellvweften des itrvieil«. Das Wetter ist rnhtg, in Norvwest-Deuttchland wolkenlo«, sonst weift trüb und mild: in Süv-Deutichland regnet e». Dl« Wetterlage bleibt unsicher. Witterung in Sachsen am 16. März. Statt«, See. Höhe id De mp. wind P Statt«, Gee- höhe m De»». »m» ii ß Z Dreeden Nt t>,7 23 o I Dreiberg »gst »8 >.« 8 2 Vewüst ,17 «7 o r 080 , Lchnecvera «m> <0 -st 4 0 2 — Saldi, I«, 4.8 o.e 080 2 iklster 600 2V «t 8 2 Bau,<n 202 k.k 2.1 680 3 illienderg 7t, 04 -i r 8ZV 7 tztttau 2tst S.1 2 2 880 S Neitzenham 772 ov -o.e 880 « atzemnttz SW «,7 2, «80 t — zcqielberg 12» -1.» Nk«M « — Am IS. März stellte sich zunehmende vewSlkung «ln. doch «erlief der ne, ' - - - . . ^ Dag noch vor«! trat nur tn den I Mütelleniperaturen waren bi« zu S.S Sr. < Mart,nun, wurden 10 Gr. (Lhemnltz) erreicht, i Sei ' ' end ruhig und durchweg trocken. , . , . eren Lagen au) (Minimum fftchtelbeea — >,» >r »,» »r. (Scbneeberg) vdernorn» ^ erreicht. L»n«ttes, am so Zentimeter. Dresden, 17. März. Varometer von Optiker O«kar ^ (vorm. Otto VStold). Wallstraße ». «dend« « Ubr: 7L2 Millimeter, htegen. rd«iniom«troaravd nach Crltiu«. Temperatur; hbchsie » Därme, niedrigste S Gr. Wärme. Bedeckt. Nordweftwtnd. Rachmost - »t« tm «r, Wasser stand der Elbe «nv Moldau. BudwelS Prag Pardubitz Melnik Leltmeritz Dresden -l-10 -s-20 -,2l 4-13 4-9 -Sb 4-94- 16 4-18 4-7 4-4 -SV
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