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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 27.04.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-04-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050427021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905042702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905042702
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-04
- Tag 1905-04-27
-
Monat
1905-04
-
Jahr
1905
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An küud>,u»aen au! der itirwalieue ZeUe W Pi, ; die rivalliae Zeile au! Leri- ieile so Pi» . al» Siiiuciaiiü« Zelle bo Vl» An »Inmnicr« »«<>> Sun», und Ae>erl,,en l ivallioe Ärund»eüc so Lia. au! Prwalieiie «o V!,.. Llvalnae Zeile a»i Tertleite und als Llnoelandt so Plg. Auowarliae Lut» iräae nur aeaeu LorausdeiaUluna. Bcleablaner werden »ul ro Verecliner. tzernlvrechanichluS: «mt I Ar. U und Rr. LOS». IiredvLrvll. lellfivr kooliknn«! cköll'Zvilvr nnä Sl srlinoker Juxuu-, llEn-, I'itlvtol.- uucl WevlvuLtvflö in allen mockvrnen kaibsn unä ?nmu-<)uaIitLtell ru killixstsn ?lkistzo. VericuufsutaUs äsr vom Kgl. kinnn/.minigterium uaugsivSKItsn vor«olirilt8mS88i!e''n Uniformgtotfe s<»r Königl. 8L«Iis. Ztiurt8-?o slbsamt«. Iler«»«»« I'Krseliel 8ekeklsl8trs88v 19 SS/? SZ/rLÖ. IU» H 1 Fr Zur Kafferreise. Neueste Trahtberichtc. Hvsiiachrichten, Loz.-dem. Parteitag. Gerichtsverhandlungen. Russisch- s^ «si«,,, V» japanischer Krieg, Kreta, Marolio. „Bruder Slraubmger". Schillers Begräbnis. Der Jugend Schcidelied. I ^-vNNßl S» I Zur Kaiserreise. Der Kaiser, die Kaiserin, die Prinzen und das Gefolge nahmen gestern nachmittag den Tee beim Fürsten Trabia. Um 6>/, Uhr erfolgte die Rückkehr auf die „Hohenzoller»". ?lus Monreale wird vom 25. d. M. gemeldet: Der Kaiser und die Kaiserin und die Prinzen trafen mit Gefolge heute vormittag gegen 10 Uhr zu Wagen hier ein nnd fuhren mit« den begeisterten Kundgebungen der Bevölkerung zur Kathe drale, wo sie von dem Sindaeo, dem Erzbischof nnd den städtischen Beigeordneten begriffst wurden. Nach eingehender Besichtigung der Kathedrale besuchte die kaiserliche Familie das Kloster und eine diesem benachbarte Villa, von wo sie die prachtvolle Aussicht auf die von Bergen umschlossene Ebene Conen d'oro bewunderte. Gegen 11 Uhr erfolgte die Rückfahrt nach Palermo. Nach ihrer Rückkehr von Monreale stattete die kaiserliche Familie in Palermo der Villa Coma stra einen Besuch ab, wo sie von deren Eigentümer, dem Senator Tuscolanza und der Gräfin Tasca empfangen wurde. Letztere bot der Kaiserin eine prachtvolle Blumenspendc dar. Hieran schlag sich ein Besuch der Cappella Palatina, tpo die allerhöchsten Herrschaften von Monsignore Dimaiso begrüßt wurden. Hierauf erfolgte um >/»1 Uhr die Rück kehr aus die „ Hohe»zollern" unter begeisterten Kundgebun gen der Menge, während von den dichtbesetzteu Ballonen ein steter Blütenregen auf den kaiserlichen Wagen niederging. Trotz der Ableugnungen erhält sich in positiver Form die Meldung, Kaiser Wilhelm werde am nächsten Montag in Venedig eintrefsen und die Minister Tittoni und Gol» chowSki bei sich empfangen. Weiter wird gemeldet: Palermo. Gestern abend besuchten die drei Prinzen die Vper im Teatro Mafsimo. Heute morgen lief hier die Lustjacht „Victoria Luise" ein. Die Passagiere begrüßten das Kaiserschiff mit Hurrarufen, die Bordkapelle spjelte die Nationalhymne. Der K a i s e r, die Ka i s e r i n und die Prinzen besuchten heute morgen die königliche Billa Favorita mit ihrem herrlichen Park am Fuße des Monte Pelecrino. besichtigten den Dom von Palermo mit allen seinen Sehenswürdigkeiten und machten dann einen Spaziergang am Meere. Heute mittag 12'>4 Uhr empfingen der Kaiser und die Kaiserin den Erz bkschof von Monreale an Bord der „Hohenzollern". Kreuzer „Venus" kreuzt an der Küste, um die Einführung von Waffen zu verhindern. Verschieden« militärische Punkte im Innern der Insel sind jetzt von den fremden Truppenabteilungen besetzt worden. Neueste Trahtmcl-ungen vom 26. April. Aun» rusfistti'savanischen Krieg Tsingtau. Die russischen Offiziere hier haben die Nach richt erholten, daß die rusirsche Flotte die Kamranh- bncht mit südlichem Kurse verlassen habe, run sich mit dem dritten Geschwader zu vereinigen. Pnle-Pinang. Man erwartet, daß das dritte baltische Geschwader heute Pinang vassiert. Die Be hörden lassen bei Nacht die Zugänge zur Insel überwachen. Schwerins M. Der Großherzog ist an den Wind- der Krankhi Pocken erkrankt. Bei der leichten Natur vcr Krankheit ist eme baldige Wiedcrgenesung des Großherzogs zu erwarten. Acrzt- liche Krankyeusbcrcchte werden nicht ausgegeben werben. Beneoig. In Gegenwarc oes Pcczvg», von i^enua als Vertreters des Komas, des Ministers des Aeußeren Tittoni als Vertreters der Regierung, dcS Unterslaatchekretärs des öffentlichen Unterrichts Rossi und zahlreicher Senatoren und Deputierter, sowie einer großen Anzahl Geladener wurde heute vormittag die 6. internationale Kunstausstellung hier eröffnet. Ajaccio. Der König und die K ö n i g i n tw n Eng land sind mit ihrer, von zwei Kweuzern und zwei Torpedobooten eskortierten Jacht heute früh hier anaekommen. London. Die „Times" melden, die Insurgenten in Kanea hätten die Koniuln benachrichtigt, dap sie den Trunven der Mächte keinen Widerstand leisten würden. Der englische Ocrtliches und Siichsischis. Dresden. 20 Avril. —* I» Jonsdors bei Zittau hatte sich am 21. d. M. die Nachricht verbreitet, daß Sc. Majestät der K önig iu der Nacht aiigekoulincu sei und un Gasilwse zur Gvndelfahrt Wohnung nehmen werde, um zur Anerhahubalz zu gehen. "Es hatten sich infolgedessen viele Bewohner des Lrtcs ciugcfuistcu. um den Laudeshcrru zu begrüßen. Erst in später Nachtstunde kam der König an, war aber sichtlich erfreut über den unerwarteten Empfang. Dabei gab er auf die bescheidene Anfrage des Herrn Pastors Spohr in freundlichster Weise die Einwilligung dazu, daß ihm die Bewohnerschaft des Ortes eine kleine Huldigung >c-l2 Uhr vormittags darbringe. Die Jagd siel zur großen Befriedigung aller Beteiligten aus. denn der König schoß zwei stattliche Ancrhälme. Punkt "-12 Uhr rückte der Festzng an und nahm vor der Gondelfahrt Aufstellung. Er wurde gebildet von der Ge meindevertretung. dem Pastor, der Lehrerschaft, dem Milit, r- vercin, dem Gesangverein, der Feuerwehr und der Turncrschait. Sogleich erschien der König vor dem Hause, wo er durch den Pastor herzlich begrüßt wurde. Begeistert stimmte» alle Auwesen- dc» in das Hoch ein, worauf der Monarch mit gewinnender Freundlichkeit dankte. Dann ging er die Reiben entlang und be ehrte viele der Erschienenen mit Ansprachen. Nachdem der hohe Herr in das Haus zurnckgetreten war. setzte sich der Zug wieder in Bewegung, um nach dem Dorfe zurückznmarschieren. Bald daraus verließ der König den Gasthos und ging in Be gleitung von 4 Herren zu Fuß nach Oybin, wo er mit seinem Sohne, dem Prinzen Christian, zusamuiciltrai. Während des Nach mittags wurde ein Spaziergang in die nächste Umgebung Ohbins unternommen. Abends 7 Uhr fand in dem Herrn Adler gehörige» Kurhanse Oybin ein Souper statt, an welchem der König, Prinz Christian, sein Spielgenosse von Müller, Oberstleutnant Schön- berg, Amtskauvtiiia»» von Beschwitz, Forstmeister Korsett und Leutnant von Humbracht teilnahmen. Jni Kurhaus, wo der Köm mit dem Prinzen übernachtete, waren für die Jagdgesellschas. 5 Zimmer bestellt. Die Abfahrt von Oybin nach Zittau erfolgte beute früh 7 Ukr. Sofort nach der Ankunft in Zittau fand die Rückreise »ach Dresden statt, und zwar um 7,52 Uhr mit Sondcr- zug. Hier trnien die hohen Herrschaften 0 Udr 48 Minuten ein. —* König Friedrich August nahm heute von ^11 Uhr ab militärische Meldungen enrgegen und hörte die Vor träge der .Herren Staatsminister und des König!. Kabinetts- sekretärs. —* König Friedrich August trifft morgen abend 8 Uhr mittels Sonderzuges, über Aue kommend, auf dem Bahnhof in Bad Elster ein. Der Monarch wird im Könial. Kurbaus Woh nung nehmen. Der Jagdanfenthalt wird zwei Tage währen. Am Sonnabend früb begibt sich der König von dort »ach Leipzig. —* Ihre Majestät die Königin-Witwe traf heute vor mittag 11 Uhr 19 Min. wieder hier ein und wurde am Haupt bahnhofe von der Prinzessin Mathilde und den Prinzesstnnen- Töchtern des Königs begrüßt. Die Königin-Witwe, deren Erkältung fast vorüber ist, begab sich nach der königl. Villa j Strehlen. Nachmittags 2 Uhr fand daselbst Familientasel statt, an der der König mit den beiden ältesten Prinzen und Priw- > zeisin Mathilde teilnahmen. Für das Gefolge fand gleichzeitig Marschallstasel in Strehlen statt. —* Am dritten Osterseiertage beehrte der Kronprinz Georg in Begleitung seines Erziehers, des Herrn .Hcmptmanns Freiherrn ä'Bhm, die Buch- und Devotionalienhandluiig von Heinrich Trümper, Ecke Sporer- und Schöffergasse. und bewirkte daselbst Einkäufe. Der Kronprinz besuchte auch die Kiiiist- handluug von Emil Richter (Prager Straßes, um Aufträge zu erteilen. Auch die im Knirstsalo» ausgestellte Maruwrbüste Sr. Majestät des Königs Georg von Professor Karl Seffner, welche für die Fürsteugaleric des Älbertinums bestimmt ist, wurde bei dicker Gelegenheit besichtigt. —* Herr Graf Hohenthal und Bergen, Königl.Sächs. Gesandter in Berlin, trat mit Fimilie hier ein und »ahm in Sendigs .Hotel „Europäischer Hof" Wohnung. —* Am bevorstehenden 1. Mar tritt Herr Seminar-Ober lehrer Wilhelm Froh berg, der zweite Kreisocrlreter des 14. Deutschen Turnkreises lKonigreich -achsem, an Steile oes m den Ruhestand tretenden Herrn Professors Woldemar Bier in das Äiul oes Direktors der Königlichen Turn te h r e r b i! d u n o s a n st a l t ei». Herr Proscstvr Bier, einer der bewährtesten Vertreter des deutschen Turnens nach jeder Richtung, hat sich um die Blüte und das hohe Ansehen der König lichen TurulchrerbildimgLanstalt in jahrelanger, unermüdlicher Arbeit große Verdienste erworben und sein Name wird in den Annalen des Instituts ebenso unauslöschlich eingetragen bleiben, wie in der Geschichte der sächsischen Turnerschast, deren Führung er im vorigen Jahre wegen Kränklichkeit in jüngere Hände legte. Herrn Proicssor Bier verdanken Hnnverle von Turnlehrern und -Lehrerinnen eine tüchtige Fachausbildung, und der 14. Deutsche TnrnkrciS ist durch (eine Arbeit mächtig erstarkt. Auch von aller höchster Stelle ist das Wirten Professor Biers mcch.sach durch Auszeichnungen anerkannt worden. —* Aus die Ersuche» der Stadtverordneten um Entschließung zu zwei bei ihnen cingegangene» Eingaben wegen Verweu düng des n l t c» A n »e ii s r i e d b v f es zu Platzzwcckcn be schloß der Rat, bei den bisherigen Beschlüssen stehen zu bleiben. —* Ter Anregung der Stadtverordneten wegen Verteilung von drei Ehrengaben an befähigte unbemittelte Dichter und S ch r i s t si e l l c r von Dresden und Umgegend trat der Rat bei und bewilligte 1500 Mk. — Einer der bekanntesten und beliebtesten Militärnmsrk- direkloren der sächsischen Armee, Herr Stabstrompcter Stock vom Gardereiier-Regiment, feiert am 1. Mai sein fünf- undztoanzigjähriges Milttärdienstiubiläum. Er trat vor 25 Jahren als Freiwilliger beim Gardereiter-Regiment ein und kam bald nach Beendigung seiner militärischen Ausbildung zum Trompctcrkorps desselben. Der damalige Stabstrompeter Franz erkannte die große musikalische Begabung und nahm sich des Lttgamsten Fatzrmann dvtustt, um> als 'Stabstrompeter Franz den Taktstock aus der Hand legte, wurde Stock sein Nachfolger. Herr Stabstrompeter Stock, der ein humaner Vorgesetzter ist, Kat sein Trvmpeterkorps aus eine seltene Höhe der Leistungs- sähij keit gebracht. Wenn das Korps in seiner prächtigen blau- weißen Üniforni, den blinkenden Helm auf dem Haupte, die ollen berühmten Reitermärsche bläst, dann kennt der Beifall des Publikums keine Grenzen. Aus den Bällen im Königl. Residenz- schlosse und im Ministerpalais, bei Veranstaltungen festlicher Art der Kammerpräsidenten, bei allen großen Festzügen in der sächsischen Residenz, bei großen Paraden und in Hunderten von Konzerten in Dresden, in Sachsen und auf Reisen hat sich Herr Stabstrompeter Stock Ehre nnd Anerkennung erworben. Aber nicht nur als Musikdirigent, sondern auch als Komponist ist Herr Stock bestens bekannt. Für den Jubilar werden zu feinem Ehrentage mannigfache Ehrungen vorbereitet. Am 5. Mai lindet im Ausstellungspalaste ein Jubiläumskonzert statt. — Dem in der vrinzlichen Gärtnerei des Palaisgruudstücts Zinzendorfslrciße beschäftigten Gcirtcncnbciter Viertig hier und dem beim Proviantamte des 12. Armeekorps beschäftigten Magazin- arbeiter Lange vier ist das tragbare Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit verliehen worden. —* Gestern und heute fand die 15. Iah res versa mm- lung des Sachs. Gymnasiallehrervereins hier statt. Am Dienstag nachmittags 4 Uhr versammelten sich die Teilnehmer in der Aula der Kreuzschulc und wurden durch Herrn Rektor Prof. Dr. Stürenburg begrüßt. Hieran schlossen sich die Abteilungs-Sitzungen, deren eine, und zwar die für- alte Sprachen, Deutsch und Geschichte durch die Gegenwart des Herrn Gehcimrats Dr. Vogel ausgezeichnet wurde. Am heutigen Mittwoch, früh 9 Uhr, nahm die Hauptversamnrlung ihren An fang, die in einen geschäftlichen und einen wissenschaftlichen Knust un- Wissenschaft. si* Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hof theoter. Wegen Erkrankung des Herrn Rüdiger kann die für Donnerstag, den 27. April, im Opernihause angckündigtc Vorstellung der Oper „Der König hat's gesagt" nicht statt- finden. Es geht dafür die komische Oper „Die lustigen Weiber von Windsor" mit Frau Wedekind. Fräulein Schäfer, Fräulein v. d. Osten, den Herren Kietz, Wächter, Nebnschka und Jäger in Szene. — Einer Einladung der Königl. Generaldirektion entsprechend wird Montag, den 1. Mai, der K. K. Kammersänger Herr Fritz Schrödter von der Hof over in Wien als Rudolf in der Oper „Die Bohöin e" von Puccmi gastieren. Der Vorverkauf zu dieser Vorstellung bc- ginnt Sonntag, den 30. April, vormittags 1H11 Uhr, an der Kaffe t»«S Opernhauses. — Im Schausvielhause wird Donners tag. de« 27. April. Hebbels deutsches Trauerspiel „Agnes Beruauer" znm 18. Male aufgeführt. Die Vorstellung findet außer Abonnement statt. si* Reßdeuztheater. Herr Alexander Girardi hatte für seinen dritten Gastspielabend die Titelrolle der Operette „Bruder Ltreabiu-er" gewählt, die speziell für ihn geschrieben und ihm, wie man zu sagen pflegt, auf den Leib gearbeitet ist. Er gab damit »iederum Gelegenbeit, ihn in der Vielseitigkeit genialer Cborakterisieriliigskunst bewundern zu können. Was er uns in diese« Etroubinacr seben und hören läßt, ist allerdinas eine Groteske der ausyesprochensten Art. namentlich in der Metarmv- phoie des 1I4jähnaen Invaliden, aber er hat in den Aufputz nnd in daS Gehabe dieser mehr als romantischen Figur so unendlich viel Humor und Komik hineingetrogen, daß man, mag die Unmög- lichke« der Vorgänge auch ins Auge springen, aus dem Lachen mcht berauSkommt. Unerschöpflich im Erfinden von Scherzen, Spaßen und burlesken Einfällen, die ihm. scheinbar wie durch spotane Eingebungen, leicht und spielend von den Lippen fließen, verfügt «r über eine Fülle von Situationskomik, die in virtuoser ' igerttng Pointe an Pointe reiht »nd bis zum letzten Fallen deS hanget im Banne des Liebenswürdigen seiner Persönlichkeit Ilt. Spitzen de- feinsten künstlerischen Gestalten» bringt er t« Bomaae seiner musikaltschen Soli, der Lieder mü> Couplets, die in ihrer meisterlichen Wiedergabe auch gestern wieder derartig zündend wirkten, daß sie obne Ausnahme wieder holt werden mußten. — Ausgezeichnet standen ihm die übrigen (Svliiten zur Seite. Frl. Martini war eine pikant grazilste Oeuli, geianglich zwar nicht immer einwandfrei, dafür »ni so ac- schicktcr und ichlagfertiger m der Anmut nnd Drolcric ihres Spiels und im tadellose» Zusammenwirken mit dem Gaste. .Herr Werk sang sehr lobenswert den Landgrafen und Herr Bayc r »nd Frau Krvnthal überboten sich in urwüchsiger Komik in den Rollen der Jahrmarktsartisten Schwndler und Frau. Auch alle anderen, iu mehr oder weniger verantwortuugsreiche» Rolle» beschäftigten Damen und Herren taten ihre volle Schuldigkeit, die »m so mehr anziierkennen ist, als das gesamte Personal in den letzten Wochen, während der Gastspiele von Dr. Tprvlt, Kainz »nd zuletzt mit Girardi in klassischen Stücken, Lustspielen, Possen und Operetten ei» Pensum von Vielseitigkeit und Ueberlastung zu leisten hatten, das mit der ganzen Hingebung auch ein nicht gewöhnliches Maß von Begabung voraussetzt. Die in Dresden bekannte und bereits eingebend besprochene Operette wnrde von Rudolf Detlingcr vortrefflich, sicher und schneidig geleitet. Das.Hans war wieder lange vor Beginn der Vorstellung ausverkaust. Der Andrang in letzter Stunde blieb so lebhaft, daß Hunderte an den Kaisen ab- gewiese» werden mußten. tt. 8t. si* Die Stadt München verlieh Defregger das Ehrenbürgerrecht anläßlich seines bevorstehenden 70. Geburtstages. Nächsten Sonntag begeben sich Bürgermeister v. Borscht »nd Kommerzienrat Seyboth, der erste Vorsitzende des Gemeindekollegiums, nach Bozen, um dem dort wellenden Künstler de» Cbrenbürgerbrief zu überbringen. si Eine Kunstausstellung nordwestdeutscher Meister findet in Oldenburg i. Gr. in Verbindung mit einer oldenburgischen Landesausstellung vom Juni bis Sep tember statt. Zum erstenmal wird hier der Versuch gemacht, die in ganz Deutschland zerstreuten Maler und Bildhauer nord westdeutscher Abstammung zu einer Ausstellung zu vereinigen. si DaS neue Wiener Lustspieltheater (Direktor Jarno» ist am Ostersonntag ohne besondere Feierlichkeit, aber mit glänzendem Erfolge eröffnet worden. Gegeben wurde am Nachmittag Anzengrubers „Trutzigc" mit der Niese in der Titel rolle. Zum Schluffe Lieft Direktor Jarno eine kurze Ansprache, in .der er dem Publikum für sein Erscheinen dankte und den Wunsch aussprach, die Kraft zu gewinnen, all das Gute zu er füllen, das von ihm erwartet werde. Die Abendkomödic „Der Prinzgemahl" von J'aiirof und Chance! hatte einen große» Heitcr- keitserfolg. Abgesehen von einer lustig geführte» Handlung, die das Maria Theresia-Motiv Schvnthans »nt Geist variiert, bieten die Autoren eine Fülle von zündenden Sarkasmen über höfisches und politisches Lebe». siOscarWildc. der Bcrsehmtc, wird nunmehr doch mir seiner „ S a l v ine " in L o nd on zu Worte kommen : der Neue Bübneiiklub. eine Art literarische Gesellschaft, wird das Stück im „Bijou-TlMtre" geben. Die Regie führt die bekannte Wilde Verehrerin Miß Florcncc Farr. Da das Stück vom Zensor nicht frcigegcbcn ist, können nur Vereinsmitglicder den geplanten beiden Aufführungen beiwohnen, die den Charakter von Privatveranstal- tungen tragen: ein öffentlicher Billcttverkaus darf nicht stattffuden. si Das von Gustave Charpentier in Paris ins Leben gerufene M i in i - P in s o n - I nstit ut hat un ersten Geschäftsjahre ein Defizit von 24 100 Franken gehabt. Da die staatlichen und städti scheu Behörden ihre Unterstützung venveigern, dürste es wahr scheinlich geschlossen werden. Schillers Begräbnis. Unter dem Titel: „Aus Weimars klassischer und nach- klassischer Zeit" hat Robert Kohlrausch ini letzten Jahre die Erinnerungen des Weimarer Hosschaufpielers Eduard Genast s>era»sgegeben, die jetzt schon in vierter Auflage vorliegen Memoiren-Bibliothek. Rob. Lutz. Stuttgart. Mk. 4,50). Aus »ein Buch, das eine Fülle des Interessanten aus der großen Schiller-Goethe-Aera Weimars bietet, bringen wir die folgende Stelle, die sich auf das Begräbnis Schillers bezieht, zur Kennt nis unserer Leser. ^ ^ ' . — . sehr spät in der Bett meiner Mutter er uns geküßt und mit der "Mutter noch einiges gesprochen, legte auch er sich zu Bett, aber ich hörte ihn noch lange stöhnen und seufzen. Hier ist es Wohl am Orte, eines Um standes zu gedenken, welcher irrtümlich znm Nachteil der An» orduer voll Schillers Begräbnis der AezpoHzzgx
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