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«r Eorrespondent ei» Mann benannt, welcher seinen gewöhn lichen Aufenthalt in Amerika hat, im Laufe dieses Som mers einige Zeit in Dresden war, zu der Zeit aber, wo er als Autor benannt wurde, die Rückreise nach Amerika wieder angctrclen hatte. Es läßt sich also auf die ganze Affaire das Sprüchwort anwenden: „Nichts Gewisses weiß man nicht, will mans wissen —, erfährt mans nicht." — — Der unter dem Schutze I. M. der Königin Ma rie bestehende Verein für Arbeit- und Arbeiternachweiiung hat seinen 16. Jahresbericht veröffentlicht. Im I. 1856 suchten bei ihm 2009 Arbeiter (934 m. u. 1075 w.) Ar beit und 2826 Arbeiter (1063 m. u. 1763 w.) wurden gesucht. Arbeit erhielten: 2823 Personen (1063 m. und 1760 w.). Seit dem Bestehen der Anstalt sind erpedirt worden: 22,491 (8986 m. u. 13,505 w.) Arbcitgcsuchc, 31,462 (11,273 m. u. 20,189 w.) Arbcitergcsuche und 30,245 (11,292 m. u. 18,953 w.) Arbritnachweisungen. Die Eassenrechnung anlangend, so betrug die Einnahme 532 Thlr. 15 Ngr., die Ausgabe 491 Thlr., 19Ngr. 9Pf., der Eaffenbestand 40 Thlr. 25 Ngr. 1 Pf. Die Zahl der Mitglieder, unter der sich II. KK. HH. der Kron prinz und die Kronprinzessin befinden, ist gegenwärtig 92. Ter Verein bittet um Gewährung von Beiträgen wie um Zunitt neuer Mitglieder. — Der Hilfsverein wird zur Feier des Geburtstags I. M. der Königin Marie im Hotel de Sare em Concert veranstalten. Leider kann dasselbe nicht am Festabende den 27., sondern erst den 28, d. M. stattsinden. Mitwirkung haben bereits zugesagt: unter Leitung des Hrn. Kapell meister Krebs die K. musst. Kapelle und für die Solo vorträge die K. Hofopernsängerin Frl. Krall, Hr Hof- Opernsänger Colbrun, Hr. Ackermann, Mitglied der K. Kapelle, und Hr. Pianist Blaßmann. Eintritts-Billets zu 1 Thlr. für Sitz- und zu 20 Ngr. für Stehplätze sind schon von jetzt an in der Mcscr'schen Hofmusikalienhand- lung, Rosmaringasse, zu haben. — Von der Gesellschaft der 39er sind Hrn. Polizei- Insp. Wölfel 19 Thlr. als Betrag einer Sammlung mir der Weisung übergeben worden, solche an 38 Familien in der Pirn. Vorstadt in Holz und Steinkohlen zu verthei len. Der Dank der Empfänger war groß. — Die erste Vorlesung zum Besten der obcrerzgeb. und voigtländ. Frauenvereine hält Hr. Hofrath Professor Roscher aus Leipzig Sonnabend den 17. Jan. Ab. 7 Uhr im Saale der Stadtverordneten. Derselbe spricht über den Lurus. — Nachträglich sei noch erwähnt, daß nachstehende Damen des Frauenvereins als Pflegerinnen der Wöch nerinnen thätig sind: Frau Pastor Eisenstuck, Frau Pastor Lautcrbach, Frau Bergmeister Fischer, Mad. Bell mann, Mad. Bramsch, Frau v. Kaas, Frau Prof. Schu bert, Frau Diac. Schulze, Mad. Spaltehvlz, Mad Rich ter, Mad. Krippner, Frau Apotheker Grüner, Mad. Mö bius, Mad Förster, Mad. Härting. -- Sonnabend den 14 Febr. d. I. Vorm. 9 Uhr wird in dem Saale des Stadtverordneten-Collegiums eine außerordentliche Generalversammlung der Actionaire der Albertsbahn abgehalten werden. — Hr. Musstdir. Hugo Hünerfürst ist vom Kapell meister Strauß in Wien beauftragt, Musiker für die nächste Sommersaison nach Petersburg zu engagiren. — Die „Europäische Modezeitung", als technisches Organ der Bekleidungsakademie für Herrengarderobe in Dresden, will von 1857 ab vierteljährlich eine Liste bci- gebcn, worin alle schlechten Bezahler namhaft gemacht werden. Das Direktorium derselben fordert deshalb in der Dccember-Nummer sämmtliche Abonnenten und Fach- genvssen auf, die Namen dieser Herren mit möglichst ge nauer Bezeichnung des Vornamens, Heimathsortes, Stan des rc. baldigst einzusenden. In diese Kategorie gehören: 1) welche aktenkundig zahlungsunfähig sind und an wel chen bereits eine gerichtliche Auspfändung vergeblich voll zogen wurde; 2) welche sich heimlich entfernt haben, ohne ihre Gläubiger weder zu befriedigen, noch benachrichtigt zu haben, und nicht ausfindig zu machen sind; 3) welche vor dem Vcrjährungstermiue nach dreimaliger schriftlicher Aufforderung nicht bezahlt und sich auch nicht zur Schuld schriftlich bekannt haben. — Der Verwaltungsrath des Hausbesitzer-Vereins ist erbötig, in der Neu- und Antvnstadt, sowie im Innern der Altstadt Solchen, welche nicht zu dem Vereine gehören, die Jauche aus ihren Gruben abfahren zu lassen und zwar zu dem Preise von 25 Ngr. pro Fuhre von 9 Kubikellen. Der tarifmäßige Satz würde 1 Thlr. 10 Ngr. betragen. Anmeldungen werden angenommen im Vereins-Comptoir, Tvpferg. Nr. 9 part. — Der Hamburger Consul für das Königr. Sach sen, Hr George Heinr. Meusel, macht bekannt, daß daS zeither auf eine Anzahl Maaren in Hamburg noch beste hende Ausfuhrgeld vom 1. d. M. an völlig aufgehoben worden ist, wie auch, daß die Transitofrciheit von 6 Mon. künftighin auf 9 Mon. ausgedehnt worden ist. Auch ist derselbe in den Stand gesetzt, ein Verzeichniß derjenigen Artikel, die in Hambrrg gänzlich vom Zoll befreit sind, zur Ansicht vvrlegen zu können. — Hr. 1>. Kadner wird Freitag den 16. d. M. im Turnvereine einen Vortrag über das Wesen der diätetischen Heilkunst halten. — In der gestrigen Mvrgensitzung des hies. K. Be zirksgerichts kam der bekannte Einbruchsdiebstahl zur Ver handlung, welcher am 7. Dcc. v. I. in den Laden des Kaufm. Pramann auf der Ostra-Allee von dem nebenan stoßenden Atelier des Bildhauer Jährig aus versucht wurde. Angckiagt sind der Bildhauer Jährig, Bruder des achtba ren Besitzers jenes Ateliers, ein schon zweimal wegen Dieb stahls, darunter einmal mit Arbeitshaus, bestraftes Sub- ject, und der Bildhauer Schneider. Beide haben früher in Jährigs Atelier gearbeitet und der Gedanke, von dort aus bei Pramann einzubrechen, ist ein von dem Ang. I. schon längst gefaßter gewesen, auf den Sch. eingegangen. Die Absicht, den Einbruch am 7. Dec. Abends zu verüben, ist der hiesigen K. Polizei anonym mitgethcilt worden. Diese hatte ihre Vorkehrungen getroffen, um die Ver brecher in llit>rriin>i zu erwischen. Indcß gelang dieß nicht ganz, denn nachdem die Ang. die Wand durchbrochen hatten und bereits ansingen, einige den Durchgang ver sperrende Eigarrenklsten aus dem Brahmann'schen Gewölbe zu ziehen, merkten sie die Anwesenheit der Polizei-Beamten in dem Brahmann'schen Laden und flüchteten, indem sie sich in den Weißeritz-Graben warfen und in demselben eine große Strecke fortgingen. Indcß wurden Beide noch in derselben Nacht in ihren Wohnungen verhaftet. Sie legten volles Geständnis; ab. Die Vcrtheidiger derselben, Adv. Matthäi und Fränzel, glaubten in ihrer geschickten Vcrtheidigung u. A. das Verfahren der Polizei tadeln zu müssen, meinend, daß dieselbe hätte den Einbruchsversuch durch vorherige Festnahme der Ang. ganz verhindern müssen. Der Staatsanwalt Metzler replicirte darauf: bei anony men Denunciativnen sei dies nicht thunlich, die Ang. wür den dann schwerlich die Absicht des Verbrechens eingestan-