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Güldne Sternlein schauen nieder Mit der Liebe Sehnsuchtswehe; Bunte Blumen nicken wieder, Schauen schmachtend in die Höhe. Wollustathmend in der Schwüle, Schnäbeln weisse Turteltäubchen ; Flimmernd, wie zum Liebesspiele, Fliegt der Glühwurm nach dem Weibchen. Lüftlein schauern wundersüsse, Ziehen feiernd durch die Bäume, Werfen Kuss und Liebesgrüsse Nach dem Schatten weicher Träume. Blümlein hüpfet, Bächlein springet, Sternlein kommt herabgeschossen, Alles wacht und lacht und singet, Liebe hat ihr Reich erschlossen. O glaube nicht, dass Träume dich necken, Dass dich ein Unhold will verlocken, Es ist Almansor selbst, ist dein Getreuer. Er kam zurück und trägt noch immer Lebend’ge Lieb' im warmen Herzen. Heinrich Heine. Concert (Nr. 3, Cdur) für Pianoforte, vorgetragen von Fräulein Mary Krebs, Königl. Sächs. Hof-Pianistin. Lieder mit Pianoforte, gesungen von Frau Amalie Joachim. a) Wege wart. Es wartet ein bleiches Jungfräulein Den Tag und die dunkle Nacht allein Auf ihren Herzliebsten am Wege, Wegewart! Wegewart! Sie spricht: Und wenn ich hier Wurzeln schlag’ Und warten soll bis zum jüngsten Tag’, Ich warte aüf ihn am Wege, Wegewart! Wegewart! Vergessen hat sie der wilde Knab’, Und wo sie gewartet, da fand sie ihr Grab, Ein Blümlein spriesset am Wege, Wegewart'. Wegewart! Der Sommer kommt, und der Sommer geht, Der Herbstwind über die Heide weht, Das Blümlein wartet am Wege, Wegewart! Wegewart1 Julius Wolff. Nachtgesang. b) O gib’, vom weichen Pfühle, Träumend, ein halb Gehör! Bei meinem Saitenspiele Schlafe! was willst du mehr? Bei meinem Saitenspiele Segnet der Sterne Heer Die ewigen Gefühle; Schlafe! was willst du mehr? Die ewigen Gefühle Heben mich, hoch und hehr, Aus irdischem Gewühle; Schlafe! was willst du mehr ? Vom irdischen Gewühle Trennst du mich gar zu sehr, Bannst mich in diese Kühle; Schlafe! was willst du mehr ? Bannst mich in diese Kühle, Gibst nur im Traum Gehör. Ach, auf dem weichen Pfühle Schlafe! was willst du mehr? Goethe.