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Dresdner Nachrichten : 23.01.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189601236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960123
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-01
- Tag 1896-01-23
-
Monat
1896-01
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.01.1896
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von Nnsünctjinnzn, P«^l"-".lUdrÄw )»>»<>,«« LnüLtkii, in « bilden, is Pt«.. Vsi- Wanl dff Privat»««» Znl» »pklcküc uiurrn, tzlnch' i« Pl». ä>aind,-itk lur «Man««« «cst. t » bftonvrrrm »ont : Nulträqk uvr ,e««i iblir "> nb, »Pta n«e . DMoanj« «utträ^ »,r Boa nuN>d»>ai»u»« ^bmm li nktimn, tümmMche Ile UnnoneinbiEnic an Irr werden mit 10 Pt». ^^e'SLetl.--- Fmc»ktz»r»««»a»U» Nr. U 41. Jahrqanq. kio8t«i ^uatkikrunx, kvrtig mul rnnck, ülansn. i i , fi-ausn8tns886 S. WNNNNV^ , * d» V« Suckdinltvnv, pfSijitN»lLlt Lll«« Illiiükt 1«o1l»äv' kiel» I-üMcvsasir. lS ^w' >>> Xr U7I7. ! liS «t ' Dresden, „Neimctieli sm Nerll" - Illustrierte V>'u<;Iu;ns<;Iii ilt tiir tlie ^'runiliv. A I'rcln nnr IO I't'ßk- I>r<» Xuininvn. ^ ^ Vt>rl«8 ,Io« „Li n t ver»«ii «> , I)rs>8>Ion. »rr.ViVrrrr^ VsslssDisok-u.^r- Irisoliunxsxstränir, orprodl «,»> ,l»i>>.e»»d. K»II«», >>»»«»- ». Ht«,»o>,»I»red. I«0«,»»»»Üd1.»»uo», s I>tttliiiiiiii5e >ül»»n»liin«n ? :-8. 6ra88Maan, lisltmsrcliitieMl'ilt ü »IM« I. A I '< <i,!>,»vllnn: Lnir I, !dl,s I6U7. vo« LloLlLttsv/ru/rs« ^0^v»«rns^ V^oL'ULoLVlmr^s-^LLsta^t O^V ^Ü^HV27, L—S Ir'a^Lonst^Lsso L—S. HIB». tlDLD Liiitai'I'' Die M »isterMigiiel und Hammetsleiii-Lortei,. AßT» e»e»» AztilfiZ». Gerichtsverhandlungen. „Orplicus undEuipdike' Mir ilie Diilite Kkiiar». Ulirz rverden Bestellungen uns die „Dresdner Nach richten" für Dresden bei Unterzeichneter Geschäfts stelle zu ll Mark 70 Pfennigen, für auswärts bei den Kaiserlichen Pvstanstalten iin Deutschen ^ieichsgebiete zu 1 Mark 84 Psennigcn, in Oester reich Ungarn bei den K. K. Pvstäinteru zu 1 Gulden ll!» Kreuzern a>igcnvi»»ieii. HtWstglielle der ..Srrsdlicr Nachrlchttn", MiiricnSriikc:!8, Lkdiitsilitis,. H'-iliachlichlen. Landtagsverhandlunge». EircuS. > . PhtzhamioliffchesEoneeri. RassacUi-ä'lnSsteUiing.! Mulhmaßliche Witterung:! itusicher. kalt. Politisches. Die beiden preußischen Minister Miguel nnd Freiherr v. .Hainmeillein-Lorte» Huben in ihrer iiiinistericllen Laufbahn einen rigenthümlichen EnlwickeliingSgang durch,^emacht. Minnel, hei der Nebernahme des Zinnnrniinisleriums von seinen natwna!- Ndemlkn Fmltinnsgeiwsten mit den lebhastesten Hotsiinnaen bc- aricht. wnrde Ansnng-:> von der kmiiervative» Partei als der „kam- inende Mann" mit Misstrauen behandelt. Aber allmählich änderle sich dm- Verhältnis!. Ter Leiter der prcnsstschen Fi»an;en bewies >ebr bald das; er den Standpunkt des Parteimanncs vollständig überwanden habe. Er wurde allmählich der Vertrauensmann der konservativen Partei, die ihm selbst während der manchcsterlichen Aera des Eaprivismiis ihre Cmnvatliien bezeugte, während ichacse, aus seinen Sturz i.bzielende Angriise wiederholt aus den Neihcn seiner ehemaligen Parteigenossen gegen ihn gerichtet wurden, die ihn als Vertreter des oskclbischcn Agraricrthums zu verdächtigen suchten. Als die Verhandlungen über den Handelsvertrag mit Nnsjland schwebten, sollte Miguel behauptet haben, die Agrarier müssten die grössten Esel sein, wenn sie sür diesen Vertrag stimmen würden. Er erklärte sich zwar im NeichStage für den russischen Vertrag, aber er erkannte dabei rückhaltlos die schwere Nothlage der Landwirthschait an und fand es durchaus begreiflich, das; Dic- tenige». welche sich die herrschenden landwirlhschastlichen Zustande vor Augen halten, nach Kräften dem Handelsverträge widerstreben. Die gesammke liberale Presse behauptete damals. Herr Miguel sei der Mann der äußersten Rechten. Thatsächlich mochten während der letzten Jahre die Konservativen den preußischen .zinanzminister am wenigste» von sämmtlichen Ministern auf seinem Platze missen: die Nationalliberaleu würden dagegen ihren frühe ren Parteiführer ohne Bedauern haben scheiden sehen. Aehnlich ist cs Herrn v. Hammcrslein - Loxten ergangen. Allgemein herrschte die Ansicht, daß in seiner Wahl zum Land- wirlhschastsminister ein bedeutsamer Schritt i» dem gegenseitigen Entgegenkommen zu erblicken sei, das sich zwischen der Negierung und de» Konservativen vollziehe. In seiner vormaligen Eigenschaft als P äsident des Deutschen Landwirtbichastsrnths wurde er als der ielbstgewühlte erste Vertrauensmann der deutschen Landwirthe und als energischer Vertreter ihrer Interessen angesehen. Ter neue Landwirlhichastsniiiiister, hieß es in der konservativen Partcipresse. kennt die Mtbe und die Bedürsnissc der Landwirthschast: er weiß selber genau, daß vor allen Dingen ein Mittel gefunden werden müsse, um die so tief gesunkenen Preise sür landwirthschastliche Erzeugnisse zu heben. Mau setzte in ihn das Vertraue», daß er den festen Willen habe, zur Besserung der landwirtluchastlichen Nothlage ganze Arbeit zu machen, und das; er darum auch den Weg dazu finden werde. Von der freihändlcrischen und der Börsen preise wnrde der neue Landwirthschastsministcr sofort mit heftigen Angrissen überschüttet; die linkSlibcrale Presse war in Folge seiner Wahl ganz ans dem Hänschen. Man befürchtete eine vollständige Umkehr in der Wirthschastspolitik. .Es kann nicht scharf genug hervorgehoben werden", schrieb damals die «Freis. Zkg.", „daß in Freiherrn v. Hammerstein ein entschiedener Vertreter des rinleitig- sten Agrarierthums nach Art des Bundes der Landwirthe Sitz und Stimme im Ministerium erlangt hat. Es ist eine hohle Redens art. daß man die Dhaten des Ministers erst abwarten müsse. Freiherr v. Hammerslein hat thatlächlich als Vorsitzender des Land- wirlhschaftSraths zu allen agrarpolitische» Fragen der Gegenwart in der denkbar einseitigsten Richtung vor der Lessentlichkeit Stell ung genommen. Trotzdem ist er znm LandwirthschastSministcr be ritten worden. Man wird aber doch nicht Minister, um seine bis herige politische Haltung zu verleugnen." Jedoch schon als der neue Minister seine Programmrede im preußischen Abgeordnetenhaus«: hielt, machte sich ein Stimmungswechsel bemerkbar. Während 'einer Antrittsrede ertönte häufig von links her Zustimmung: am Schluß ertönte „lebhafter Beifall links", die Rechte aber verharrte in eisigem Schweigen. Am vorigen Freitag verzeichnete der Reichs- tagSbcricht am Schluß der Rede Herrn v. Hammerstein's: „Leb hafter Beifall links. Zischen rechts!" Seit den traurigen Tage», in denen die Reden des Grafen Caprivi und des Herrn v. Mar schall bei der sozialdemokratisch sreisinnig-ultramontanen Reichs- tagsmchrheit stürmische» Applaus ernteten, ist lein Vertreter der verbündeten Negierungen von der Singer-Nichter-Lieber'schcn Linken so besudelt worden, wie Herr v. Hammerstein, als er von der „sogenannten" konservativen Partei sprach und deren Agitation für dm Antrao Kanstt. die sogar von dem Fürsten Bismarck gut geheißen worden ist, eine „geradezu gemeingefährliche" »anale. Es scheint doch, daß man zuweilen Miuistcr wird, um seine bis herige polilische Halcung zu wechseln. Als der preußische Slaats- rath unter dem Vorsitz des Kaisers die agrarischen Fragen behan delt und den Antrag Kanitz für undiirchsührbar erklärt halte, wies Herr v. Hammerslein-Loxlen in nervöser Erregung die ZumnIhnng. znr Hebung der Gekreiveprciic bei,»tragen, zurück und gab seiner Ueherzciigimg entrüstnngsvollen Ausdruck, daß de« Antrag Kunitz unmöglich sei. Vor seinem Eintritt in die Negierung hatte er den Mmh gehabt, sich gegen die Handelsverlrägc »sznivrechen. und noch am Alisang seiner ministeriellen Thätigkeit halte er in seinen Reden dnrchvlicken lassen, daß sich über den Antrag Kanitz reden lasse und seine Dnrchsiihrung mit den Handelsverträgen wohl nicht im Widerspruch stehe. Von mehreren Seiten ist berichtet worden, daß der Kaiser bei den« Festbankett am Sonnabend den Lnndwirlhschastsminister wegen seiner Rede über den Antrag Kanitz beglückwünscht habe. Von anderer Seite wild dagegen behauptet, daß der Kauer über die scharfen Wendungen in der Rede zunächst sein Mißfallen aus- gesprochen und sich erst zufrieden gegeben habe, nachdem ihm Ver sichert worden sei. daß die scharfen Worte durch Zwischenrufe auS den Reihen der Rechten provocirt worden seien. Nach der „Schics Zlg." waren die Urheber solcher lingehörigec Zwischenrufe nicht Konservative, sondern die dicht vor den Sitzen der Konservativen eng zusammenstchrndcn Antiiemiten aus der Schule der Herren Aiilwardt und Zimmerniann, von denen einer auch that sächlich wegen eines impaclamentari'cheu Zwischeurnses zur Ord nung gerufen worden ist. Wie dem auch icin mag. jedenfalls hat man sich auch in Regicru»gskrcisen des Eindrucks nicht zu er wehren vermocht, daß das Auftreten des preußischen Landivirth- kchnftsmillistecs znm Mindesten in der Form tnktilch unklug und ungeschickt gewesen ist, weil es ganz überflnssigerweisc dazu an- gethan war. die varteipolitilchen Gegensätze zn verschärfen nnd dies Kampfe, die um die Lösung der agrarischen Fragen geführt werden, z» verbittern. Um so wohlthneiidec berühren die Worte, die vor gestern Miguel im preußischen Abgeordnetenhaus«: über die land- wirthschaitlichc Nothlage geäußert bat. Seine Auslassungen bilden nicbl blos formell, sondern zum Theil auch sachlich einen ent schiedenen Gegensatz zu der Haltung, die sein Kollege v. Hainmer- stein in seiner letzten Rcichskagsrede eingenommen hat. Dieser hatte die Agrarier als „gemeingefährliche Agitatoren", als „so genannte Konservative" charakierisirt: Miguel versicherte, daß er de» Titel „Agrarier" als einen Ehrentitel mische. „Ueberslnß an Gedanken", setzte er hinzu, „ist icdcnsalls besser als Mangel an Gedanken." Während der preußische Landmirthschaftsiniliister die Agitationen des Bundes der Landwirthe. die doch nur daraus auS- gchcn, die landwirthschastliche Nothlage zu beseitigen, als eine große Gefahr sür untere bestehende Wirthschasls- und Gesellschafts ordnung ansicht, betonte der prenßstche Finaiizminister. die Mittel zn Gunsten der Landwirthschast mußten vermehrt werden. Der Staat müsse hier thun, was er thun könne: das liege nicht nur im Interesse der Gerechtigkeit und der sozialen Ausgleichung, son dern sei auch für den politischen Bestand des Staates von höchster Bedeutung. Solche Acußerungcn lassen erkennen, daß Miguel »ach wie vor von dein verantworlniigSschmeren Ernst der land- wirthschastlichen Nothlage dlirchdrimgen ist und daß er im Gegen satz zn seinem Kollegen v. Hammerstcin weit davon entfernt ist. gegen die Konservativen die heftigsten Vorwürfe zu richten, weil sie sür eine» nach ihrer Auffassung durchsührbaren Vorschlag znr Lösung einer der wichtigsten Agrarfragen mit unbeugsamer Ent schiedenheit eintreten. Vor 25 Jahren. In dem Ansiall-Gesechte am 1!». ds. Mts. vor Paris betrug der diesseitige Verlust an Tobten, Verwundeten und Vermißte» : M Offiziere. t>l6 Man». De« Verlust des Feindes wird aus 600 Mann geschätzt, da allein über I0M vor der diesseitigen Fiont liegeugevliehene Tobte desselben kouslatirt ivuidcn. Gegen die Nord-Front von Paris sind neue Batterien aus nähere Distanzen in Thätigkeit getreten. Abtheilungen der Süd-Armee haben südlich Resan?on im zn Gott allezeit zn verlheidigen wissen wird Allen, welche Mi: ' " " ihre Mitarbeit an der weiteren Beseitigung l zumycimnaen ocr «suo-virmcc yaven i»c»««>, Rücken der Bourbaki'schen Armee de» Donbs über'chcitken. tzr Eisenbabmvagcn, znm Theil mit Proviant, sind im Bahnhöfe St. Nil genommen worden. Aenisktirrib- null Acrnfpreck,-Berichte von, 22. Januar. Berlin. Reichstag. Zur Bemthung stehen die Anträge Basscrmmin und Liebcrmanu v. Svnncnderg wegen Sicherung eines hhvothekarischen Vorrechtes sür Bimlieferungen und Bau- arbcite». — Abg. Bassermann (nt.) begründet seinen Antrag, in welchem die Regierung um einen einschlägigen Geletzeniwucs er sucht wird. Zugleich vorgeichlagen ist. ein Pmndrccht in Eiwägnng zu ziehen, welches den durch die Leistungen der Handwerker nnd Bauarbeiter geichasfenen gcrichliich avgeschätzten Mehrwenh umfaßt und allen hvpolhekaritchen Ansprüchen vorzligehen hätte, soweit i Hhpothekengiäubigccn ei» Bcichwerder müffcn. Dir gerichtliche Werthabschmmng der Liegenschaft mune erfolgen einmal vor Beginn des Baues und sodann nach dem Rau. Tie Differenz beider Schätzungen bildet den durch die Hand werker und Arbeiter geschaffenen Mchrwerih. Aus den Bodenwcrib vor Beginn des Baues hat der Arbeiter und Handwerker natürlich keinen Anspruch: deshalb geht mir auch der Antrag Licbermann S zu weit. Was meinen Vorschlag anlaugt, so stelle ich anheim, ob er etwa nur aus die Stätte auszudehnen wäre, oder aui völlige Neubauten, wo also nicht zuvor ei» Abbruch stattgefunden hat. — Abg. Lobe iAntis.) empfiehlt den Antrag Ltebermann, welcher dm Tmliterstaii« 23. Januar Forderungen der Pauliandw.'rkci und Arbeiter ein Vorrecht p lämmlliche» anderen Focdec»ngeii gebe» will Eigentlich miO sestgeletzt weiden, daß all der Raub, welcher bisher an den Hain werter» perübl worden ist. ziiruckgegeben werde» müsse. Ricl.ff wäre es. den Baunn'ernehlner als Kauimann zn bewachten nn, ilm imtcc das Handelsgesetzbuch zn stelle». — Staatsielrel Nieherdiug: Tie verbündeten Regierungen sind in dieiei Frag nicht »nkhätig gewesen. Offen frage ich. ob der Weg der Reich gesetzgebung zu bcichrciten ist. Tie Landesregierungen «allein er kenne» nicht das Bedürfnis! einer allgemeine» Regelung an Schärfere strafrechtliche Verantwortung der Baulmicruclmier »w Eintragung derseiven ia's Handelsregister, sowie hupotlietari'ch Sicherstellung durch Eintragungen in das Grundbuch sind bei de Neubearveitnng des Handclsgetetzbuches vorgesehen. Dagegen tann ich den Antrag Bassermann iu seinem zweiten Tbeile nicht em pfehlen Sie würden damit den Hgndwerlern vielleicht Steil» statt Brot geben. Wenn Ihre Kommission den verviindeten Rc gieriingen mit brauchbaren Vorschlägen kommt, werde» diese daN mir dankbar sein. — Abg. Frln. v. Stumm «RcichsP» stimm' prinzipiell den Ausführungen beider Antragstelle! zu. halt aber doch das Hppotbekcnrccht für diel zu wichtig auch sür den Ilciiien Mann und empsichlt daher Ablehnung des Antrages Liebermann und Annahme des erstell Tbeilcs des Antrages Vaffcrman». — Adg. Rüttele» «Eentr.i ipricbl für den Antrag Vasiccmann. Tie Stellung einer Sicherheitslmpothek allein genügt »ich!. Einwmivc gegen den Antrag Bcffseriiianii erledigen sich dadurch, daß der Antrag doch Diejenigen nicht schädigt, welche ihren Boden nur bis zur Höhe seines WcrtheS belasten, nicht aber darüber hinaus. Ein Bedininiß für ein solches Gciel'. kann ja allcidings nur in großen Släotcn in großem Umsanae bestehen, aber sch,wen tan» es nirgends. — Slaats'ekcciär Niebcrding: In den Slcmlen Hessen und Württemberg würde ein solches Bedürfnis: seitens der Regierung nichl anerkannt. Schaden kann ein Gesetz nach dein zwesten Theil des Antrags Bassermann insosern. als es die Hypoiheknrverhältnisse misichcr macht. — Abg. Pnchnicke «sreii. Ver.l: Man darf den Handwertern nicht alle Veraiitwortlichkeit atmchmcn. Mir sind Falte bekannt, wo die Bauhandwerker trotz der nllelschl'miiisteii Anskünttc über den Bauunternehmer Kredit gewährt haben. Durch die po>liegenden Anträge würde die KrcditbasiS, der Glaube an das Grundbuch, vollständig vernichtet und des Nangcschäffes wurden sich dann nur »och die großen Bangelell'chasten veinächilgen. Wie Sic hier den Handwerker schützen wollen, cben o können die Arbeiter verlangen, daß sic gegen den Unternehmer gctchützt werden. tZiistimmnng bei den Sozialdemokraten). — Abg. v. Bennigsen snl.» wünscht, den An trag Bassermann. in seinem ersten Theilc ohne Weiteres, ohne kommissarische Porberatlning. anznnchmen. In dem Wunsche nach einem Gesetzentwnri, welcher die Banhandwerker schützt, sind wir doch Alle einig. — Sraalsickrctär Nicberding: Tie Arbeiten zu einem loschen Gesetzentwnrs seien schon im vollen Gange : cs Ware erwünscht, wenn der Reichstag selbst durch eine Kommission mil- arbcilete nnd Direktiven gäbe. Abg. v. Puehkn «kons ): In Bezug aus die Gefährdung des HppolhckarkreditS habe Pachnickc in ge- wiff'em Sinne recht. Damm sei der Antrag Liebermann miau nehmbar nnd der Antrag Bassermann in seinem zweiten Theile minsestens unpraktisch. — Abg. Stadthagen tSvz): Gerega! muß diese Frage endlich werden, andernfalls stell! sich das Reist, in diesem Jnbilännisiahr ein schlechtes Zeugnis; ans. — Abg Bassermann zieht den zweiten Tbeil seines Antrages zurücl Abg. Bcckh ssrcis. Voiksp.) betont namentlich die Nothwendigkeit eines Schutzes cmch der Material-Lieferanten und erklärt sich gegen den Antrag Liebermann. der zur völligen Kreditlosigkeit der Bau Unternehmer sichren würde. — Nach den Schlußworten Baffer mann's und Liebcimann's wird der Antrag Bane,mann, der ictz' nur noch die allgemeine Aufforderung an die Negierung zur Vor legnng eines Gesetzentwurfes enthält, angenommen der Antrag Liebermann abgelebtst. — Morgen: Etat. Berlin. Der „Rrichsanzeiger" veröffentlicht an der Spitze seines anstlichen Theilcs folgenden Dankerlaß des Kaisers: ..Mi' bcrzerbebendec Begeisterung bat das deutsche Volk in Einmnthig keir mit seinen erlauchten Fürsten das 25jährige Bestehen des nenbegründekeil Reiches gefeiert nnd dabei nicht Hin in Dankbar keit der Männer gedacht, deren Weisheit und Hingebima die lang ersehnte Wiedervereinigung der dciiiichcn Stämme zn einer starke: und Achtung gebietenden Gemein'chatt geschaffen haben, sondern auch von Herzen gelobt, sich der großen Vergangenheit würdig zn erweise» und allezeit in deutscher Mannenkrcue zu Kaiicr und Reist zu sieben Mit leuchtender Farbe ist die>es Gelöbnis; Mir au. all' den zahlreichen Telegrammen und Schriften rnkgegengetrctei: welche Tausende von Deutschen im In- und Auslände bei der Eunnerungsleicr des denkwürdigen Ereignisses als Ausdruck ihre reinen Vaterlandsliebe Mir gewidmet haben. Ich bin dadurst herzlich erweist und in dem Vertrauen bestärkt worden, daß das drutiche Volk die Ermngenichasten des IR Januar 1871 sich nie und nimmer nehmen lassen und seine kostbarsten Güter im Ausblick deutscher Einheit und Förderung demscher Wohlfahrt kundgegeven und in treuer A» hänglichkeit Meiner gedacht haben, spreche ich Meinen wärmsten Dank aus. Wilhelm l. li." Berlin. Das Abgeordnetenhaus letzte die erst, Elatbcrcsthimg wo. — Abg. Dr. Bachem (Eentr.) klagt über Zurück ictznng der Katholiken. Tie Verordnung gegen die Bektzeltigiiin de', Beamten an dem Begräbnisse Melcber's beweise die Veste!,ent Dlspnrilät. — Finanz,ninister Tr Miguel widenpricht dein Melcher sei >m Gegensatz zu Reiniens im Kriege mit dem Stao gcilorven. Der Vorwurf der Disvarität sei unbegründet. E0 kürzlich Ki ein hervorragender Eentrilmsinbrer. Frlu. v. Hncne. a: die Spitze der nenen Gciiossenschasksvaist gestellt worden. Minfficc Schönstedt vemerkl noch, daß den Beamten eine Privat beiheiligung an der Benetzung Melcher'S nicht untersagt gewelen sei. — Adg. Tr. Bachem lEentc.) fordert tecncr Wiedervorlcgnna des Schulgesetzes und Reform deS Wahlrechtes. Vor der Sozial demokcatie brauche man sich nicht zu furchten, denn der Hinweis aus Sachsen treffe nicht zu. Dort« arbeitet ein niizweckmaßigcs Vcreinsgcietz besser für die Sozialdenwtrcstic als alle Agitatoren — Aba. Rickert streit. Ver.) wrack, gegen ein Schulgeletz nast Zedlitz ichem Muster und die Agitation des Bundes der Land wirrhe. mit der die Regierung bald aufräumen lallte. — Abg v. Kröcker (koiff.) giebt als Mitglied des ,.«rcuzzeituiigs"-Komitce. eine eingehende Dasttellung des Falles Hammerstein und wen: nach, daß weder dem Komitee, noch ibi» eine Verschleppung zr dem Zwecke, Hammerstcin der strafrechtlichen Verfolgung zu ent ziehen, vvrzuwecsen sei. Im Dezember v. 2. lei Hammerstein gekündig Pfmiil'c' Kmileriiiitch. Slts-Utl Aolkerti 1Sedr. Pfund, rililutllr. 7».
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