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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.02.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270203019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927020301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927020301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-02
- Tag 1927-02-03
-
Monat
1927-02
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.02.1927
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Nr. 5« Sette 2 — »Dresdner Nachrichten* — Donner»?«-. S. Februar ISN sind. Mit diesem Zugeständnt» hat Deuttchlanö einen wich ttgen Deil ««Ines grunüiätziichen Standpunkte» aufgcgeben. der darin instand daß eS erlaubt icin mttsie, das Berteidtgungs- zystein jeweils den Eriordernisien der torlichreilelibeii Kriegs technik ailznpakicn. Die Preisgabe dieies Grundsatzes erscheint wegen ihrer folgenschweren Vedeiiliing für die Zukunft kaum nsch iraglmr. nnd cs ist eine bittere MorgeikZabe für die neue Negierung, wen» sie für diese» Teil der Abmachungen die Veraiinrwriung übernehmen muki. Erleichtert mag ihr dieser Entschluß werden durch eine Ne he US» Zugestäiidnitsen. die auch der Gegenseite abgerungrn loeide» lpiintcn und die das BescstigililgStnstem im Osten immerhin nicht wertlos machen. Dazu gelchrt neben der Rettung von zwei Dritteln der seit 1020 erMrnten Unterstände vor allem die 'Bestimmung. das, innerlmlb de» bezeichnetev Grenzgebietes die benehenbleibeiiden Werke in einem gewissen Umfang modernisiert werden dürfen. Damit ist wenig- srens ein begrenzter Teil des oben dargelegten deutschen Slarodounktes gerettet, und verhindert, da» die alten Festunge» allmählich zu Mmscnmssiiilkcn werde», die »illitüriich nutz los nxiien und doch hohe Unterhaltungskosten erfordern wür de». Wichtig ist auch da» dinge,'tändiiis der Bvischastcr- konserenz. dasi die »unmehrigeu Einlagen in ihrem vrganiicheu ,'sii,g»niie>il!gug bestehen bleiben und das, die Aiisimrhl der z» ger'lbrendeu Werte von deutscher «eite nach dem Gesichtspunkt ihrer militärischen Bedeutung vvrgenommeu werde» kann. Und schließlich gibt das Koniproiniß Deutschland wenigstens -inßerlmlb -er tsrenzzvne volle Freiheit, so daß einer etwa not wendig werdenden Ruckirurtsnasfelnng deS Verteidigung», »viieuis keine neuen Hindernisse in den Weg gelegt »»erden können. Alles in allem ivird man. wenn auch schweren .Her zens. die nniweiselhafle Ver'chlerhter uiig unserer militäri'chen Vage iin Oste» nm des höheren politischen Zieles willen hin- nehme» müssen. Wenn nnS dieser Entschluß einigermaßen erleichtert wird dadurch, daß es zwar schlechter kam. als man izehvstt häkle, aber doch noch besser, als man befürchten mußte, so ist rS nicht das gleiche mit den A b in » cb » » g e „über» a S st riegS - gerät, die unS in den amtliche» Teilberichten günstiger ge schildert wurden, als Ser iehl veröffentlichte Terl rechtfertigt. Der streit um die lange LZeichiperdelisie der dllliicrle» in dieser -Trage Hane «ich hanpisgchllch an» vier Punkie verdichtet: die Vieieruiig von Schlsismaichineu an Ausländer. die 'Anssnhr »on griegswezialmaschinen. die Anssiiiir von Haibkabritaien. die ui Kriegsgerat verarheiret iverde» tonnen, und die Aus fuhr von Einzelteilen der »plAchrn Fndi»d»i«. Alle diese w«tt über die Anforderungen de» Versailler Vertrag» hinaus gehenden Verbote der Gegenseite halte» keinen politischen Zweck, sondern zielten offensichtlich auf die AbSrosfelung eine» große» Teile» der deutschen Friedensindustrie ab. nachdem die eigenlltche Rtistun»SInbustrtc durch dt» Entwassnungsbeftim. miingeu schon vernichtet worden ist. Nach offiziösen Verlaut barungen ist man i» Berlin der Auffassung, daß i» den beiden Kragen der Kriegstpezialniglchinen und der Halbfabrikate der deutsche Standpunkt im wesentliche» durchgrdrungen sei. wäh rend die Abmachungen über di« beide» anderen Streitpunkt» ein erträgliches Kompromiß darstelite». Der bs»h«r veröfsent» lichte Auszug des beabsichtigten Kriegstzerätegesetze» entlnilt aber wenig. >vaS eine so optimistische Beurteilung erklären könnt«. Die entscheidenden Stelle» sind so dehnbar abgefaßt. daß. wen» nicht ergänzende Abmachung«» vorlirgen. neue AiislegiingSstrestigkeiten käst uiipcrmeibWr erscheinen. ?l»ch enil-ält die litereinbariina »ene Einschränkungen. die offenbar im»,»glich sind Man wird doch z. V. nicht glaube», mit dem Verbot deS „Stiidjnms von solchem Material" die dentschen Gelehrte» und Erfinder hindern zu können, neu« Mittel iür die Landesverteidigung z» ersinnen oder sich überhaupt mit solchen Gedanken zu beschäftige«. Aus diesem Gebiete mensch licher Geistesarbeit gibt cs denn doch auch Grenze» für Gesetze und etwaige Nachforschungen von I n »estigat io ns ko», Missionen! Man muß deshalb die Gcschesvorlage nnd die Verliandlunge» im Neichstag adwarlen. ehe ein abschließende» Urteil über dieses Teilergebnis möglich ist. Nach Abschluß der sachlichen Verhandlungen üdxr die Rest- mL Elsch-lolhrliigischeForderungenanPoincare. der von Frankreich erwünschten erstmalige» Einsetzung einer Investigation zu umschiffe». Schon regen sich in»Mrri» Kräi««. die den weiteren Verlaus der Dinge in diese Bahn drängen mochte», »m die Kontrollmaschine des Völkerbundes einmal in Gang z-u bringen. Es muß aber gelingen, die beteiligten Mächte auf andere Weite, und zivar ans diplomatische ui Wege, vielleicht unter Heranziehung der Militärattaches, von der richtigen Durchführung der neu übernommenen Verpslich tiinge» zu überzeugen. Dann dürfen wir hoffen, daß da» große deutsche Opfer >» de» letzte» Resten deS EniwaffnungS- problcms ivenigstens eine dauernde Entlaitiing d-r deutschen Außenpolitik von diesem ewigen Druckinitiel der Gegner und vielleicht auch einen neuen Auftrieb sür die bedenklich ins Stocken geratene Verständigungspolitik bringen wird. Präsident Hepp auf der Landbundtagung. Gefährliche Sozialislernnqslen-enzen. Verlin, 2 Kebr Im weitere» Verlaut der Vaiidbniidiagnng sprach nach dem Neichserilährungsiniiliiter Schiele der Land- lage-abgeordnele Ganger über das Thema „Einigkeit im Landvolk." Er betonte die Notwendigkeit, daß das Inuge Landbund- vvll kre» und seit ziisammenhalle. Dann iverde das Landvolk das Reich der Sonne cntgegensuhren. lBeisall.1 Die Jugend nullle zur lliiierordnnng nnier den Staat erzogen werden Der Neichslandbiind müiie die Löhne der Kleine» aus seine Kosten ansbildc» lassen zu Führern der Vanernichast Die Krage des nächste» Jahrzehnts werde iein: Wer wird die Seele der kleinen Bauern habe»'? Wer die hat. hat den Staat. Darum müssen wir den 'Bauernsöhnen auch S i e d l » n g s l a n d aeben. Der Redner bezeichnte es als ersrenlichen Fortschritt, daß auch Nl i n i st e r S cb > e l e heute beim Reickslandbnnd erschleneii sei. Ein Stand. der dem Volkseinkommen icdcs Kahr >l biS 1' Milliarde» Goldmark zuiühre. müsse. so schloß der Redner, eine entsprechende Bewertung erfahren. lGroßer Vcisatt.i An den Reichspräsidenten v. Hindenburg ivurde folgendes Telegramm abaeiandt: „Seinem Ehrenmit glied übersendet der Reichslandbund ehrerbieiigst Grüße in steter Dankbarkeit und Treue." Es svlatcn Begrüßungen von Vertretern besrenndeter Organisationen. Präsivsnt Kepp betonte, -aß der Bauer vor Angrisscn auslein Eigen tu in geschützt werden müsse. Diese Gefahr sei gegeben, da der bodenrekormerische Wille als Masienbeweauna ansgenützt iverde. Besonders »iiertraalich seien die Bestimmungen iiber die Rsan'e>tst--,'„"o und Nm'eanna. weil hier den Eigen- tümern -er Llnspruck, gehört zu werden und eine Ent schädigung zu erhalten einfach abgesprochen werde. Eben!» komme in der im Bvdenresormgc,'ctzeniwurs beabsichtigten ..L a n d b e! ch a ' f » n g" eine llicibe von Möglichkeiten der EigentilmSbeschräuknilg und der Enteignung zum Ausdruck. Dieie Eingrissc müßte» zur Bernichinng des Realkredirs kür den ländlichen und städtischen 'Besitz führen. De» Geist der Eigeiiiiinissciiidiichteit aimei auch das preußische Ttädtc- bangei'etz. das den ländlichen EigentiimSgedankcn bis i»S Ziinerste kreise. Das Aorarvroqramm der Sozialdemokratischen Partei sehe die Zerschlagung deS größeren Besitzes vor, nm Baucrn- ichast zu geivinnen, aber niclit etwa mit dem Ziele, den Bauer oder den Vandavbeitcr init einem ganz cinwandircien Eiaenlumsrecht an seiner Tckolle auSzustatten: vielmehr soll bei der Verwertung des als „reichSeiaen" bezeichnetcn diodcnö die Rechtssorm der Erbpacht, des llientengntes vder deS Erb baurechtes Anwendung linden. Gegen einen derartigen Llaatssvziaiismiis müne man sich wenden, da er geneigt ist, die privale Wirtschaft zum StaatSinstriiment zu machen. Die Eingrissc, die der Staat in daö feine Uhrwerk privat,virtschasi- Nchcr Äseiätigung zu seinem eigenen Schaden gemacht habe, seien als kalte Sozialisierung zu kennzeichnen, die au? die Sssenkliche Verstaatlichung hinauKlausc und zur AnsbiäbvNa des össenilichcn Apparates führe. Die BcwiUiauiiasbesngnlll« der Parlamente müßten ein- aeichränkt. die Rechte des RcichssinanzministerS dagegen ge stärkt iverde». Kerner crsordere das Einkammcrsnstcm die Stärkung der Stcllnna des ReichSnräsidenten nnd den weiteren Ausbau des NeichSwtrtschastsrates. Gcaciiüber der neuen Regierung, so fuhr Präsident Hepv kort, erbebe» mir die Kvrdcruna nach einer Revision der auk Grund der Dame »-Gesetze geregelten außenpoliti schen Verpflichtungen. Die Ergebnisse der Iabre. die als so genannte Schoinristen bezeichnet werden, ließen daraus schließen daß >» den „Rormaliabren" die Voraussetzungen sür die Abtragungen der aiißenvvliijsche» VerpfUchtnngrn erst recht nicht vorhanden sein würden. DeS weiteren kam der Vortragende auf die Tarifpolttik der Deutschen Reichsbahn und die Kanal bau pol itik des Reiches z» sprechen. Kn bezug ans die crsterc rügte er ein Ucbermaß fiskalischer Rücksichtnahme, während er die Wirtschaftlichkeit der anSgcdchntc» .kanalbanpolttik bezweifelte, nnd es sür richtiger kielt die für die ttanalbanten zur Neriiignng gestellte Lumme non über 7öü Millionen Mark als lang fristigen Kredit der Vandwirtschast zur Verfügung ,« stellen, da cs sich hier nm ein Arbeitsbeschaffung», Programm bandele, das tatsächliche Werke zutage fördere. Schließlich streifte der Vortragende noch die Krage der Schnllasten sür die ländliche Bevölkerung und forderte eine gesetzliche Aenderimg der Schnllasienoerteilnng. da das Vanü- voll zurzeit eine» irichl unerhebliche» Teil der UntcrrichtS- ko>'en ssir di ''ädtische Berölkcrnna mit trage. Kerner ivrach sich Präsident 'wpp iür den Ausbau des ländliche» Schul wesens ans. Hierbei betonte der Redner daß Ihm ebenso fern liege, eine grundsätzliche Gegnerickmit von Stadt und Vaivd zu konstruieren wie den unglückseligen Gegensatz von Produzent nnd Konsument anzncrkennett. Erweckung gegen» l fettigen Verstehens aus allen Leiten nnd Besserung der I Vcbensbcdingnngcn der Beteiligten seien die beiden Mittel, die tzsegcnsäfze völlig auozuschaltrn. Zwischen der industriellen und der landwirtschaftliche» Grnrwe gäbe cs zwar gewisse Gegensätze, ans dem 'Boden der nationalen Wirtschafts ordnung könnten sie iedoch ansgeichaliet iverde». Daher könne nm» mit Kreuden das Wort Bechlns unterstreichen, das er gelegentlich -er letzten Kührerlagung des Rhcinland- bnndes sagte: „Das D e n t >' ch ium wird uns eine »." Die Tagung fand mit dem gemeinsamen Gesang des Dciitschland-Viedvs ihren Abschluß. Aus -er Stadt aufs Lau-! Schiele Uber Wege und Ziele der Vandwirtschast. Berlin, 2. Kebr. Der iieiicrstaiiute ReichScrilähriingö- minister Schiele hat sich einem Vertreter des „Tag" gegen über über die Vcbenssragen der deutschen Vandwirtschaft ge äußert. Ans der deutschen Vandwirkschast laste, i'o erklärte der Minister u. a.. noch immer eine allseitig anerkannte schwere .Krise. Die Arbeit zur Uebermindung dieser Krike sei die ernsteste Ausgabe des Reichsministers sür Er nährung »nd Vandmiri'chast. Die Agrarkrise sei aber keine tür sich alleinstehende Erscheinung, sondern Ser unheilvollste Ausfluß der allgciiwinen Wirischastserschütlerung. Zwei G r u n d t a t s a ch e n kciinzeichiielcn in enger Wechselwirkung Deutschlands Vage: Einmal eine riesige und dabei größtenteils vermeidbare Einfuhr von Nahrungsmitteln, die unserer Vandwirtschast die Vebcnsmögiichkeitcn einengt, unsere Handelsbilanz schwer belastet, und zugleich die Aus sperrung zahlreicher Arbeitskräfte bedeutet, nnd zweitens die chronische Arbeitskrisis. die einen Leerlauf von Millionen Arbeitskräiten mit sich bringt, und, abgesehen von dem vvlkswirtscimstlichcn Aus fall. Wirtschaft und Staat mit untragbaren Ausgaben be lastet. In diesen lxidcn Grundtaliaktwii liegt gegenwärtig ein Problem der deutsche» inneren Politik beschlossen Der Weg zur Nahrniigs'rciheir sei auch, gleichzeitig der Weg aus der Krise. Dent'chland müsse ihn beschrcitcn, indem cs eine Um stellung des Wander.ieles nnd des Arbeitszieles des deut schen Volkes von West nach Dst. von der übervölkerten Groß stadt ans das Vand hcrbcisühre und im Gebiete der heimischen Landwirtichast bodenständige und fruchtbare Arbcitsmöglich leiten schasse. 'Wenn dieser II m > ch i ch I u n g s p r v z e ß ge lingen soll, so bedarf cs dazu der Teilnahme des ganzen Volkes und des Aufgebots aller seiner Kräfte im Dienste dieses Werkes. IT.-ll.j Landsrauenlagung in -er „Grünen Woche". Berlin, l. Kebrnar. Der Reichsvcrband landwirtschaft licher Haussrauenvereine und der glcichnamiae Märkische Verband haben im Rahmen der ..Grünen Woche" eine Schau über den Wirkungskreis der landwirtschaftlichen HanSsrau veranstaltet, aus der Mustcrräume eines ländlichen Haus haltes ausgestellt sind, die alle Errunaenschasten neuzeitlicher Technik aufmciseii und sich die Grundreacl» der modernen Betriebslehre zunutze aemacht haben. Man sieht da eine Küche, Waschküche. Plättstiibc, Raucher- und Speisekammer. Die eigentli c Verbandsarbeit kam in einer aes^''-"-ne, Mitaliederversammluna und einer öffentlichen Versammlung zum Ausdruck, wobei letztere unter dem Motto ..^ebiing de Geflügelzucht" stand. Die Aonverlierung -er zehnprozraligen lanvschastttchen «oi-psan-briefe Berlin, 2. Kebrnar. In einer heute in der ReichSbank abgchaltenen Sitzung wurde beschlossen, die Konvertierung der zehnprozentigc» Goldpfandbriefe der Ostprenßischcn. Sächsi schen und SchleSwig-Holsteinischen Landschaften in stebenpro- zentige Goldpsaiidbricfc mit gleichen Källigkcitcn der Zinsen in dem Ilmsange vorzunchincn. wie de» Landschaften von ihren Kreditvcrbilndcnen zehnprozentiac Golddarlchen ac- kündigt worden sind. Letzteres ist in einem derartigen Um fange geschehen, daß von de» zchnprozenliaen Goldpfand- briesen nur noch unwesentliche Beträac im Verkehr bleiben werden. Die Fristen lausen vvm 17. Februar bis znm lü. März d. I. Gegen die Aufhebung -er Zwangswirtschaft für gewerbliche Räume. Berlin, 2. Februar. Im LehrervcrcinShauö tagte» heute die Vertreter zahlreicher Lpitzenvcrbändc des Handwerks, Handels nnd Gewerbe» mit den Vertretern deS Landesver bandes Preußen im Bunde Dentschcr Mictcrvereine, um er neut zu der Verordnung deS preußischen Wohlsahrtsministers vom 11. November 1ü2ll lKündigmigssreiheit sür Arbeit»- und Geschästvraiimmieteri Stellung zu nehmen. Es wurde eine Entschließung angenommen, in der die Slaatsregiernng und die politischen Parteien darauf hinacivieien werde», daß durch Massenküiidigniigen und »ntragbare Mictzinssordernnaen unzählige Eristeiizveriiichinngen und Perionairntlassimgen drohen. Die Entschließung erhebt die Forderung, die Ver ordnung des Wohlsahrtsministers sofort mit rückwirkender Kraft cu,szuh«ben. fW. T. B.t Sin Proleft -er Suitschirter an -eu Dölkerbunb. BerU«. 2. Kebr. Am Z Kebruar d. I. fährt sich Z»m siebrn- ten Mat« der VesatzungStag des Huttlchiner Ländchens durch die Tscheche». Aus diesem Anlaß Hai der Reichsverbaiid he t m a t l i e b e » d e r Hulttchiner folgende Resolution an den Völkerbund adgelandt. Der Reichsverband heimatliebeiidcr Hultschlner aibt vor der gesamte» Oessrniltchkeit des In. und Auölaiideö anläsi. lich de» 7. Jahrestage» der Besetzung de» Hulttchiner Land. chettS ln vbcrichlesien durch tschecho-ilowakiiche Truppe» lewer tiefen Trauer über die ohne Volksabstimmung er folgte Abtrennung der Hultschiner Bevölkerung Ausdruck und legt vor der rechtlich denkenden Nulturwelk Rechtövernalirnn, gegen Sa» an de« Hultschinern begangene Unrecht ei» Die Hnlkfchiner, dte bei der letzten Wnbl Z«r Prager S.'aiioiigl- vcrsgmmlung von ÜZ2IV im Hultschiner Bezirk abgegebenen Dtimrncn 1 4 0 NN sür die denllchcn Parleicn ab gegeben haben, seufzen heute noch nnier dem politische» Aus nahmezustand und ringen bis jetzt vergeblich nm Siniulnung der deutsche» Amtssprache und um Errichtung deutscher öiient- licher Schulen nnd deutscher Privatschiilcn Die Hultlckincr bitten um moralische ttv>erftttt,u>»> in der Aufklärung über das an ihnen durch den Versailler krlebensvertraa bkganpene »streckt uub um dessen Wledergntmachung durch »achträgliibc tvewährung des reldstbestimmiistgbrechteS. iD n r ch Funksvrii ch.I Paris. 2. kebr. Vergangenen Montag sind, wie „Maiin" berichtet, mehrere cllaß-loihringüche Abgeordnete beim Mintsterpräsicdrnien vorstellig geworden. Die Worisülirci svrderlen die Zweisprachigkeit in Schule. Rechtsprechuua und Verwaltung, und machten insbesondere aus die Schwierig keiten aiismerksam, die sich aus der ausschließliche» Ver wendung des Kranzöstschcn vor allem bei Gerichtsverhand lungen daraus ergeben, daß die Stichler die deutsche Lvrachc nickt kennen. Poincars soll nach d>em..Matin"d!eVegr>indiiiig der Korderunge» nicht bestritten habe» »nd geneigt sein, ihnen Rechnung zu tragen. Im übrigen habe' rr erklärt, das, hin sichtlich der Kvilscisiviisfragc in der Schule keine Aenderung am ictzigcii Zustand geplant sei. Was die Li rasmaß. nähme» gegen die Unterzeichner des Heimatbun-diiiaiiiiesiks betreffe, so habe er sich bereits an die Prüfung der einzelnen Källc gemacht, um eine beruhigende und loyale Lösung zu finden. iW. T. B.i Tlemenlel Doumers Nachfolger Paris, L Febr. Die Kinanzkommissiou der Kammer wählt« heute nachmittag als Nachfolger Doumcrs Senator Elemente! einstimmig zu ihrem Vorsitzenden. iT. U > Schon wieder Kabinettskrise in Vehra-. Belgrad, 2. Febr. Infolge der uiivermuteien Demission zweier liberaler Minister hat es den Anschein, als ob eS zu einer neuen Regierungskrise des eben erst'gcbildeicn .Kabinetts kommen iverde. Der Postmiiiiiicr Wnitschiilch und der Kultusminister Trifiinowitich haben sich gestern bei der Vereidigung des neuen Kabinetts znrückgchalte» und eilt heule de» Eid abgelegt. Unmittelbar daraus gaben beide Mutti« ihre Demission. Der Postministcr ist iiiiziisricdcn. weil er bei den letzten Regicrnngsbildnnacii ständig sein Ressort wechseln mußte, und der Kultusminister ist »nziisricdcn, weil er ely iveniger wichtiges Ressort erkalten habe. Heute abend erklärte Ministerpräsident Usonovitsch Journalisten negenübcr. daß diese Demission keine politische Vedeninna habe 'Beide Mini ster seien seine persönlichen Freunde. sW. T. V.t Iu den Zusammenliöhen im Burgenlande. Beerdigung der Lpfcr von Scsiattendors. Wie«, 2. Februar. Heute fand im Bnracnlande die Be erdigung der Opfer von Lchattendors statt. Ans Wie» batten sich mehrere tausend Schutzbündler und zahlreiche sozialdemo kratische Abgeordnete, außerdem Abordnungen von hnracn- ländischen Schutzbündlern zur Teilnahme an den Leichen« scierlichkcitcn nach Schatiendors beaeben Es wurde eine Reihe von Ansprachen gehalten, wobei Dr. Otto Bauer namens deS Rcichspartcivorstandes der sozialdemokratischen Partei sprach. sW. T. B.s En-qüllige Absage Amerikas an Saeaia. Berlin, 2. Februar. Wie ans Washington gemeldet wird, hat die Regierung der Vcreinigien Staaten, dem Führer der Liberalen in Nikaragua. Sacaia. mitgeieilt, sic würde ihn nicht anerkennen selbst wen» es ihm gelänge das ganze Land zu unterwerfen. Der konservative Präsident Diaz ivcrd« bis zu den Wahlen des nächsten Jahres als rechtmäßiger Präsident anerkairnt bleiben. Uliimaium an die Revolulioniire in Meriko Mexiko, 2. Kebr. Die Regierung macht bekannt daß alle Aufständischen, die sich vor dem 10 Kebrnar bedingungslos unterwerfe», amnestiert werden, die anderen aber ver nichtet werden sollen. Es wird erklärt, der Aufstand werde demnächst beendet sein. tW. T. V.) Unterwerfung Kasfan Blrafch' in Snrien Paris, 2. Febr. Wie Havas aus Beirut meldet, hat das Haupt des HauseS Atrasch, Hassan At rasch, sich nnlci- morscn. tW. T. BI ES handelt sich hei dieser Nnlerwersiing nicht »m de» Führer der syrischen Nationalisten. Dieser heißt vielmehr Al Atrasch. Wichtige Auslan-szeugen im neuen Kuiisker-Prozetz. NntiSkcrö Befinden belfert sich. Berlin. 3. Febr. Das Befinden Iwan K i« t i S k e r s hat sich in den letzten Tage» gebessert, so daß eventuell mit der Durchführung der Verhandlung am I 0. Fcbrnarge rechnet werden kann Der Prozeß erhält jetzt eine neue inier« cssanie Note, da die in der ersten Verhandlung ossen gebliebene Frage, ob der geplante Verkauf deS Hanauer LaacrS an die rumänische Regierung lediglich ein Lustgelchäti gewesen lei, oder ob cS sich um ernste Verhandlungen gehandelt habe, nun mehr geklärt werde» svll. Der Verteidiger Kutlskers Hai näm lich die Ladung des damaligen rumänischen Gesandisckiasts- attachss DaöcalcScii. der setzt als Geiandtcr in Praa tätig ist, beantragt und das Gericht will dem Antrag statlgcbc». zu mal der Gesandte selbst sich nicht geweigert bat. an Gcrictns- stcllc zu erscheine». Ferner werden a»cb als Zeugen die Agen ten Limon Torbini, BronskI »nd Korn, die sich gegen wärtig in Paris anshalten. wahricbeBilich in Berlin erichenie», da alle drei erklärt haben, sie würden vor Gericht nnoigge», wenn ihnen freies Geleit ziiaesirberl wurde. Alle drei befurch ten nämlich, daß gegen sie vvrgcgangc» werden könnte, weil sie sich nnter falschen Namen den Vertretern von Behörden voraestellt und die sogenannte rnmä» ticke Ab nah m e k v m m t s s t o n gespielt habe». Mit Torbniis Erscheinen in Berlin wird es guck »otweiidia werden, eine An zahl Berliner Pvltzcibeaintcr z» laden, da bekanntlich Torbini sei» Priuatauto der Kr!miiial»vllzei zur Verfügung gestellt halte, um gegen die Aiitister niibeaiieiucn Personen lckncll vorgchcn zu können In Torbinis Wagen ist seinerzeit auch der Regierungspräsident Bartels »geh seiner Verballung ins Polizeipräsidium gcbrgcht wurde». DaS Gericht will den drei letztgenannte» Zeugen freies Geleit gewähren dock bedarf eö »och der gusdrücklickcn Erklärung der Slaatsgnwaltlchall, daß man gegen diese Zeugen nicht nachträglich Vorgehen wird
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