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nicht in diebischer Absicht «itgmommm habt. Li« -ose mußt« ebenfall« »erkl»pft und -rr Stock um «in Billig,« verhauen werden. Da di« geständigen Ditbr fich und d«n Stichln« di« Lach« möglichst erleichterten, auch di« auf IS Lhlr. grrichtlich normirt« Würderung d«r entwmdrtm Lachrn von Stitmaud an« gezweifelt wi»rde, so könnt«« auf Antrag d«< Ltaatsanwalt«« sämmtlich, gtladtn« Z«ug«n entlass» werden. Auch könnt« sich unt«r so «iafachtn BnhLltnifftn dt« Ltaat«anwaltschaft auf ei- uen kurzzrfaittn Antrag auf Vestrafung wegen Diebstähle« be- schränk«». Willig erhielt 5 Vkonalt Arbeitshau«, Arnold ab«r we,en s«in«r Rückfälligkeit rin Jahr Zuchthaus, und ist B«id«n di« vorgängig« Verabredung al« «rschw-revder Umstand mit in Bttracht gezogen «orde». Di« Kostrurrstattun, ist anthrllig. — Bor d«m hi,fig«n Ob«rapptllationsg«richtt fand a«st«rn untrr d«m Vorsitz« dc« Oberoppellation-gerichKrath-«, v. v. Lingmu, di« andrrweite V-rhavdlung g«g«n den d,« Mord«« be rüchtigten und in «rstcr Instanz vom Bezirksgerichte zu Bu- dtsfin zum Tod« verurth«tlt«n Bauerngutsbefitzer Carl Gottlteb Lamutl Gretschel statt, wobei jtdoch d«r Angrklagt« selbst nicht zugegen war. Dem nach «röffnttrr Sitzung vom Hnrn Re- fnrnttn, v. v. Salza, gegebenen Referate ist Folgrad«« zu rntuehmen: Am g'ün«u Donnerstag verflossenen Zabre« fand man d«u 65jährigen Auszügler Gärtner zn Göhlau (?) In sei- n«r Lchrun« erhängt, doch mehrfach« Verletzung«« am Kopfe und Bluispuren ließen auf gewaltsame Ermordung Gärtner'« schließen, und bald lenkte fich der dringendst« Verdacht auf den Ort«vorsta>,d, Hauff«, und obiNArnannten Gretschel, die auch bald (letzterer wenigsten«) gefänglich «inzezogen wurden. Hausse, der bei der Lehauplung stirer Unschuld verharrt«, wurde eine« Morgen« in der Gefängnißzellr «rdängt aufzefundeo, wodurch «r den irdischen RiZtern fich zu entziehen gesucht hat. Dir nun gegen Gretschel allein eingelritet« Untersuchung war von seinen uvumwundendstrn Geständnissen, welche er auch in d»r Haupt- Verhandlung w'rderho.te, begleitet, wozu «in Besuch seiner Schwester im Gefängnisse, die unter bittern Weinen durch Au- ruf eine« B-belspruch-s sein Herz gerührt, vi«l beigelragen ha ben soll. (Auch der Vater de« »ngeklagttn ik noch am Leben.) Ja Kürze gingen seine Geständnisse dabin: Wenig« Wochen vor Ausführung der That sei er mit Hausse an dem seinem Haus« angrenzenden Busche zusammen gekommen, und da hättrn sie fich anfangs von ganz gleichgültige« Dingen unterhalten. Als aber dr« Rede auf Gärtner kam, klagte Hausse über hohen Auszug und äußerte, daß selbiger au« dem Wez« geräumt werden müsse. Uebrr dir Art und Weise, wie dies geschehen soll, kamen fie überein, ihn mittelst eine« Bei'« zu tödten, doch Vorsicht« halber einen Strick mitzunrhmea. um ihn, wenn noch Lebenszeichen vorhanden sein sollten, vollend« zu erwürge». Zu einem endgültigen Entschluss« wären fie ater erst, al« fie zu fällig in seinem (Gretschel«) Garten zasammeakamen, gekommen. Zur Ausführung der That war di« Mittwoch vor dem grünen Donnerstag au<«rsehen Neecht« nach 10 Uhr begab«« sich denn bilde, Gretschtl, nachdem «r riv«m am genannten Abend «m- pfangenen Besuch wohlbedacht verabschiedet halt«, von Hauff« abzeholt, ohne Licht, da Mondrnschtin war, in dl« nah« litg«nd« Wohnung Gärtner«. Hausse klopfte an und suchte den fich entfernen wollenden Gretschel durch Drohungen zu er halten. Der alte Gärtner öfforle, fich über den späten Besuch wandernd, und ließ fich. nachdem fie eingetreteu, auf da« Gopha ni«»rr. Da packte Hauff- ihn vorn an der Brust und ver« setzte ihm 3 Hube auf dea Kopf, «ährend Gretschel auf Haussen'« Geheiß Gärtner, der die Streich« abzuwehren sucht«, an den Btinrn hielt. Hierauf schleppten fit ihn auf dt« Flur, wo Hauff« ihm noch rtneu Schlag mit dem Beile versetzt und daun dea in sein-r Latzschürze berrit gehaltenen Strick um den Hal« wand und zuzog. Um allen verdacht von fich «enden zu wollen, trug-n fi« gemeinschaftlich de» Ermordeten in sein« Scheune und hi»g-n ihn daselbst auf, nachdem fie ihm sein Sammtkäppchea aufgesetzt und die Pantoffeln daneben gestellt hatten, damit «S de-, Anschein gewinnen sollt«, al« Hab« Gärt« n«r fich selbst «nllelbt. Doch war dies« plump« List natürlich vergebtn«, denn dir grrichtlich« Untrrsuchung dr« Leichnam« «r» kannt« auf gewaltsame Ermordung, deren ntzn Gretschel uud Hauff« btzächtigt wnrdm. Dl«s«r grausam«« That w«g«u war nun Gretschel in rrstrr Instanz zu« Tod« verurtheilt Word«», «vgrgen «r »«rufung «iul,gt«. Di« Staatsanwaltschaft, ver« tr«t«u durch Herrn Oberappellationlrath Kl«»«, schloß fich i« der gestrigen Sitzung »ach läng«r«r Red« dem erstinstavzllch,« Urthtil an. indem st« »ach Art. 80 d«r Strafprozeßordnung Grerscheln, «rnn «r «uch bei d»r That srlbst nicht der vorzüg« lich thätig« Thetl gewest», drnnoch drr Tod««straf< v«rfallm «rachtrt«. Der Verthtidtger, Adv. Hbcka«r au« Bautze», hob di« guten Zeugnisse und zeitherig« Unbesch,Itenhrit seine« Clienten hervor, konnte aber i« Ganzer nur wenige Milderungsgründe Vor bringen. Am Schluffe seiner Rede, dir später «ine Erwiederung von Seiten der Staatsanwaltschaft erfuhr, empfahl rr seinen Clienten der richterlichen Milde, indem er de» Geist de« Gesetze« dem starren Blichitaben vorgezogm zu sehen wünschte. Nach Vorlesung de« Protokolle« zog fich der Gerichtshof gurück. Nach nur kurzer Verathung wnrde da« erstinstanzliche Urtheil, lautend auf T,d, bestätigt. Di« Sitzung dauert« gerade zwei Stunden. — Angrkündigte Gerichtsverhandlung«»: Heut« Donnerstag den 10. d. vormittag« 9 Uhr Hauptverhandluvg wider den Kaufmann August Julius Ktebach, früher in Meißen, wegen leichfinnigen Bankerotte«. Vorsitzender Grrichtsrath Gl-ck- uer — Morgen Freitag den I I. d. finden folgend« Verhand lungstermine statt: Vormittag« S Uhr. Grrichttamt Tharandt wider den Handelsmann Michael Volk au« Reulmpsch wegen Dieb stahl. Halb 10 Uhr Gericht«amt Tharandt wider den Bergar beiter Christian Heinrich Keller zu Burgk"w'gen Körp«rv«rletzun» und Widersetzlichkeit gegen erlaubt« Selbstbülfe Halb !1 Uhr wider Carl August Baumann wegen Fälschung. 11 Ubr wider Karl Wilhelm Heinrich Goldammer wegrn Diebstahl. Halb lg Uhr wider Julian« Amalt« Carolin« Strauß wegen Unterschlagung, ir Uhr Privatklagsache de« Kaufmann Ernst Ludwig Zeller «i- der den Kaufmann Karl Marx hier. Vorsitzender Gerichtsrath Glöckner. — In einem Brodgewölb« auf der Schreibergaffe w»rdm vorgestern an 60 Stück Brode von der Behörde weggenommtn, da sich da« Gewicht der Brode al« zu leicht und nicht der Ber- ordnung gemäß gezeigt. Dem vernehmen nach hatte da« Brod gewölb« großen Zulauf und erfreute fich d«r Gunst dr« Publi cum« besonder« deehalb, w«tl jedrr Käufer al« Lockvogel «in Stückchen Kuch«n als Zugabe empfing. Da ging wahrscheinlich schnipp und schnapp — drr Kuchrn von de» Brote ab; — drshalb war da« Gewicht so knapp — Der jetzt hier lebend« geachtet« Schriftstrller Eduard Maria Lettinger, welcher sich besonder« durch H«rau«gabr umfangreicher bibliographischer Werke einen glänzenden Ramm in der Literatur erworben, ist in den letzteren WÄchdn von schwerer Fiebnkrankheit heimgesucht worden, jedoch bereit« «iedrr auf dem Weg« der Gen«sung. — Wie de» „Dr. I * m^tgetheilt wird, hat vorgestern Sr. kais. Hoheit Prinz Peter von Oldenburg da« hiestg« Cbnserva- torium für Musik mit seinem Besuch« beehrt. D-rselb« wohnt« d«m Unterricht« im Piano, Grsang, Deklamation und Quartett- spi«l b«i und sprach fich höchst »«frirdigt über di« Leistungen d«r Schüler und di« Einrichtung«« dr« Institut« au« — Da fich drr von der Direktion d«r Leipzig-Vresdurr Ei senbahn-Compaguie am vergangenen Sonntage veranstaltete Meß- "extrojug einer starken Frequenz zu erfreuen hatie, so soll nächsten Sonntag, den 13. d. M., wiederum früh «in viertel 7 Uhr «tu solcher von Dre«dm 'mtt Wagen aller Klassen nach Leipzig beför dert werden, von wo derselbe Abend« «in Mertel 1 l Uhr zurück, gehen wird. Außerdem ist di« Rückfahrt auf Eztrabillet« anch mit dem Abend« halb 7 Uhr von Leipzig abgehenden Auge ge stattet. — In Großenhain feierte am Sonntag« der Superintendent Herr v. Hering, sein SOjährige« Amtsjubtläu«, indem dersrlb« am 6 Oktober 1811 al« Pfarrer in RottmannSdorf «ingewiesea wor- din war. — Di« Passagiere de« Zuge«, der am 6. Oktober Morgen« von Aussig nach Prag fuhr, wurden in «inen nicht geringen Schrecken versetzt, denn kurz nach der Abfahrt deffelven vo« Vechn-