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Dresdner Nachrichten : 27.03.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188603271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860327
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860327
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-03
- Tag 1886-03-27
-
Monat
1886-03
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.03.1886
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Drrid««. ote llcilc A ^ , , , >ur das >i«!lmiao>»t Lrtchknion c.. tznierat« wird inchi acottv». A»S würliae Giicriicm« Aiuiroae A'OV/ Procmmcurodozlri'luua d»rch Briet l martc» od. Prnnuiai'llnu tz»!cra«c' nctiuien iLinmiM- rcormmnie «n nonce» SN'ed»io»c>> o». Nur Nu« aav» «r»or!. Mo»«strn>te tcme Lcr- piudt'g'teit. Tageblatt für Uokitik, Nickr-aklMli, KeMslsoeriichr. BSchnlimchl, ZreiiiKiithIe. I'iuil lu iilierff 2. I'ulrrllcrrlla» van Ikarb. rvnnien rrml Klrnlr- t« 3el>« n van cian Ic-in- 8tan t>>8 r» llc n aräinär- 8tv» Iitilceln. oissüsr Darstellung, »nssaroräantliok virlcsam unä vodl- , - «odmseksnck, UI. 1.50 unä 2 Ltarlc. Lvnixl. UofaptttUvkv I)Lv8Üou, »in «esv^sntUov. Ssglssl'issli-u.Li'- ii'lsotiunxsxslnSnlr, «r»r»i>» 6«t lI»INr»»t- k«1te», »»,«»-». »l,««»t»1»rep. »KI«U «NIO» In Sl»»«KOdI-k»uok'»r«in b. K»f!»d«6. p- ^r" W aouostor Lrnin. in o!<.u.ntOs vnrrUfslick- r tz^aUILt. ' W Notti,)1t8lv ^LrlLer 8«nrl»»i«v ü. l'tck. ^ 4, ^ »» Iiavlisulnl »» 8 6N 0k*08 Isvlelien v!r Lvett in */,- unä l/4-?tlurL'?Lc1ceten I ^ II. 8voNx«L iiiii<», 5!et,l0588tr.5! « VN llvtsll ri„ v-l»np«rt-0«-«Skr»N, «M8tz ällMlll MlIVtziUlttztz8 j» pHitzl-^illtzktjtzll.^ SiWe. CttM'^1'1^ irilli^ ilo k1c?7a,'.',7,a'n!!r/t' ''ü'n LtpIntL.""" Nr. 86. 31. Iahrgiui-. Anslbgt: 42,000 Srpl. WItterunnsnppilchle» ISr den 27. Mir»: SüdwrNwinp «o» mittlerer Silrir »ei »urchsitznittltch mittlerer Vewölkuno, »Imr metentliLe Niederlitilige. Berhaltnitz- mitßt« warm. Dres-ett. I^ir. Lottnabend, 27. Mär;. Netteste Telkgramme der „Dresdner Nachrichten". Berlin. Abgeordnetenhaus. Der Entwurf eines Geictzes betr. die Erweiterung des Staatsichiilvbnches wird in duster Leimig dcbattelvs angeiiominc». Es felgt eilte Beratlning aer Slhiffsahrtskaiial-Vvrlage. Dieselbe svrdect 7: M>» Mk. min Ban eines Rhein-Ems- nnd eines Oder-Sprce-Kaiials. Aba. Linnwalle (Eentr.): Tie Berlage sei ebenso unannelnnbar wie die K-nialborlage von 1882. da die projektirten Anlagen iminer nur einen Torso gegenüber dem großartige» Projekte Abein-Ems-Wrser- t^lbc nnd der Berbindnng des LstcnK bis zur LLeichselinünde mit f e> Elbe seien. Nach den Motiven habe die Regierung dieses Projekt unsgcgebc». Sie «volle jetzt durch Verbindung des westfalische» .itohlendistriktes »nt der Wescrniiiiwung die ttonkurrenr der engli-! 'ch.n Kohle an der Nordscclüslc schlagen. 2» Wirklichkeit werde dieser Kanci^nnr die llcbcrprvdnktivn sordern. Anders stehe es »nt ! cm Ldei-Spree-Kanal: dieses Projekt sei nerevtabcl. Abg. v. j .'-aangivitz tkvni.) iinßert gleichfalls erhebliche Bedenken gegun das! lliheiii-Einö-Kanak-Projekt. ES handle sich daher n»i die niraae. ob liunr 58 Mill Mk. für die Verbessrnmg der Lnae der ireutanicben Kohleiiiiidnslrie bewillige» wolle. Hrriher sei man einig gewesen, dag die für diese Anlagen zu bewilligenden Summen ä lcnirl« geril» zu bewilligen ieic». Dcingegcnüber sei cs verwunderlich, dag jetzt ui den Motiven Versicherungen über die Rentabilität der Kanal- norlagen gegeben würden. Auch erhebliche technische Bedenken stünden dem Projekt des Nhein-Ems-Kanals entgegen. Zudem sei es zweisellmst, ob der Kanal den erhoffte» Richen für die westfä lische Kohle ergeben werde. Die Eisenbahnen kvnnlen auch sür den Kr hlenberkehr nutzbarer gemacht werden. Die Mehrheit seiner po- l'tarhe» ',rrcii»dc wc.de gegen das 9>l>cin Ei»s-Knnal-Pwirkt stinr- n cu. Aber wenn auch dieses Projekt in nächster Zeit noch nicht ansgeürhrt werden sollte, so bitte er dorn, nntcr allen Umstände» dem Odcr-Spree-Projektc zrizristiiiimen. Ministerialdirektor Schultz: Tie Regierung habe beide Porjckte verbunden, nin zu verhüten, dag nicht an der Streitfrage, welche Verbindung zuerst herzustellen sei, wiederum beide Projekte scheitern. Die Rcgiergung lege großes chewicbt aut den Rhciii-Ems-Kcinal. Derselbe liege auch nn land- mid foittwirlhichastlichkn Interesse. Es sei davon ein lebhafter <^utcr - Austausch zwischen Iiidustric n»d Landwirthschast z» erwar ten. Angesichts der Finanzlage sei die Negierung nicht leichte» Oerzens an diese Vorlage hcrcingetreten, aber sre sei überzeugt, daß es sich liier nm eine produktive Ausgabe handelt. Nach längerer Debatte wird die Weilerberathuna ans morgen vertagt. Berlin. Reichstag. Ter Reichskanzler Fürst Bismarck ist anwesend. Vor Eintritt m die Tagesordnung hielt Heine (Eo- ziali») seine vom Jnstizminister im Abgeordnetenhause als unrich- na bczcicluieten Behauptungen bezüglich «einer Hast in Hnlbcrstcidt aufrecht. Das HanS gcnrhniigte dann m dritter Leirnrg die Vorlage be- lrvfss Zolltreiheit >ür Eiieilbnh»mciieiialien in Ärenzdistrikten. — ES si'lglc die zweite Berathrnrg des Branntweinnionvvvls. Haertling lEenlrinn) begründete das ablehnende Votum des Centrums. — Ter . .. uw wartet. Man hätte zum Mindesten sagen sollen, ivie es anders zu machen sei. Wäre ec, Bismarck, in die Kvmmüsivii gegangen, so hatte er dort gesessen wie die trauernden Inden von Badvlon. Tie Regierungen machlen ilice Entwirrte aus Liebe znnr Vatcrlande, licht pro ciomo, wie Richter insrnuirt, der ihm persönliches Inter esse an der Vorlage zngcschricben habe. Richter habe auch gegen den deutschen Adet polemisirt. Vor einein cnalischen Lord nehme man den Hut ab, vor dem österreichische» Adel sage man „alle Achtung", aber einen deutschen Grasen und nun gar RcichSgrascn alnnbc man verspotten zu dürfen. ES handle sich nicht nur nin Brennereien, sondern nm die Erhaltung des Kartofselbaues und um Deckung der Bedürfnisse >dcs deutschen Volkes. Letztere würden tlieilwcne durch direkte Stenern gedeckt, also in unbequemer Weise. Jährlich würden !'/. Millionen Menschen wegen rückständiger S'cucrir auSgrpsändet. Das müsse die Verstimmung vermehren. Zahlreiche weitere Bedürfnisse könnten überhaupt nicht gedeckt werden. Eine große Pioduklionsstcner könnten nur sehr große Fa briken tragen, die kleineren Brennereien würden vernichtet. Am besten sei die Erhebung der Steuer beim Uebergang in de» Con- sliin. Eine Verlheuerung des glasweise» Ausichankcs sei durchaus wünschenswerth. Dem Brmdesrcrthe liege bereits eine neue Brannt weinsteuer vor. Er wolle das streich ans eigene Füße stellen. Das sei aber nicht durch eine Verstärkung der Parlamentsherrschaft mög lich. Das Heil des Reichs beruhe nur ans einem starke» Kricas- bcere nnd in der Zufriedenheit seiner Bewohner. Wenn die Mehr heit des Reichstags sich den Intransigenten und den Feinden des Reichs zniiciae, io könne er im Reichstage den Angelpunkt für die rhei Personen schwer verwnii- und Aniwerpen treffen daß dculjcl e Einheit nicht mehr erblicken. Es ici dringend zu wünschen, !> cs infolge des Auftretens des Reichstages den Königen von Preuße», Sachsen nnd Bayern nicht gcrene, die Macht rn die Hände der Rcichstagsmehrheit gelegt zu habe». Die Folge einer solchen Rene würde die Rückgängigmachung eines solchen Schrittes sein. Man möge aber nicht fürchte», daß er die Hand bieten werde, »m Das zu zertrümmern, was er selbst geschaffen. Eine Auslösung des Reichstags würde das Gesicht dcstclvcn nicht verändern. Die Mei nung des Volkes loninic bei den Wahlen nicht klar zum Ansdruck. TaS denliche Reich könne auch Gefahre» von auswärts cinsgesetzt sein. Eme europäische Verwickelung würde jedenfalls heute viel komplizirler sein wie jemals. Das deutsche Reich müsse dagegen gerüstet sein durch eine Verminderung des öffentlichen Druckes. Tie Sozialrcsvn» müßte gefördert werde» so lange noch die Friedciiszcit anhallc. Er bitte das Monopol anzniiehnik», wen» »>cht, würden die Regierungen eine Eaiismiisleiier cinbringk». Wenn auch das abgelehiit werde, werde der König von Prenßcn gezwungen sein, durch eine Lieenzstcuer die erforderlichen Mittel zu erlangen. — v. Hclldmss (kons.) hält das Monopol für aussichtslos Er nnd seine Freunde wären jedoch durchaus für eine höhere Besteuerung des Brannlwcins. Nach der Stellung, welche die Kommission ein genommen habe, würden sich die Ki'iiiervativen der Abstimmung enthalten. Langwcrth v. Cimmem (Weste) spricht gegen das Mo nopol wegen seiner staatssozialistische!'. Tcndenz. Fischer (national) erklärt, ein Thcil seiner süddeutsche» Parteifreunde habe m drin Monopol einen gangbaren Weg erblickt. Sie würden auch für eine erhöhte Brcniiilweinstrucr stimmen, falls eine solche ohne Schädi gung der Landwirthschast möglich sei. Richter bestreitet, den Reichs kanzler persönlich als beim Monopol intereisirt, angegriffen zu haben. Die Behandlung, welche die Vorlage hier gemiidr», wäre eine Folge der mangelhaften Begründung. Was die Bedürfnisse der Einzel- staatcn anlange, bedürfe beispielsweise Lachsen keiner finanziellen Zuwendung, «eine Partei wolle eine höhere Branntweinsteuer, aber nur, wenn dafür andere Stenern, beispielsweise die Salz steuern, erlassen würden. Die ongekündigt« neue Steuer dürste leicht eine Brücke zum Monopol sein. Die Zufriedenheit des Bürgers I würde durch das Monopol nicht gesördect. Der Reichskanzler habe ! sich gegen eine» Staatsstreich verwahrt, aber die Möglichkeit nicht j ausgeschlossen, daß die Fürsten einst Rene empsrndcn und einen Schritt rückwärts machrm würden. Das widerspreche der Verfassung. - und der Fürst, der das wolle, sei ein Revolutionär. Gerade mit l Rücksicht ans die auswärtinrn Berwickelnngcn müsse man die Vor lagen ablehnen, die den inneren Frieden störte». - Fürst Bismarck singt, ob Richter dir Lehre der Geschichte vergessen bade? 181!» ! seien unter Beifall von ganz Teritschlaiid Veriräqe nnd Venassiinacn abgrändert und misgrhoben worden. Die Weiterberuthnng iol-U morgen. — Akademiedirektor Anlvn Werner war im SitznugSiaale anwesend »nd zeichnete den Fürsten Bismarck. B rüssel. Rach den heutigen Nachrichten ans Eharleroi dehnte sich der Llrcik säst aus das ganze dortige Kohlengeb:ct ans infolge Einschüchtening anderer Streikender, welche uniherzielwn Bei den Grnben Chatelinean und Forges-Agoz 'and ei» Zusammen stoß mit Gcndmnierie statt, bei welchen 5» " det wurde». Bon Tonrnay, Namur Truppen ein. L ntti ch. Tie Gendarmerie nimmt zahlreiche Verhaltungen Bettelnder und Streikender vor. London. Ter Times wird ans Casio über die Verhand lungen die Eonversion der Daim- »nd Domaineanleihen gemeldet, die ägyptische Regierung sei gewillt, andere Garantieen anstatt der Ländereien zu geben, sie beanstande jedoch iede Neuerung, so lange die gegenwärtigen kostspieligen Verwaltungen in irgend welcher Form beibehalten werden. New- Dork. Ter Streik der Eisenbahnarbei ter in Kansas-Eity^st durch Cvmprvmiß beigclcgt, csgclang wieder einen Güterzng von st. Louis abgehen zu lassen, «seitens des Oberbefehlshabers der cin- bernscnen Miliz sind Maßregeln znm Schutze und zur Unterstütz ung der Eisciivahngcsellschaftcn getroffen. Der Gouverneur von Missouri hat eine Prorlnmntion erlassen, in welcher er die Missonri- Pacific-Eisenbnhnacsellschast auweist, den regelmäßigen Verkehr der Eisenbalnizügc wieder anszunehinen. und erklärt, er würde nöthigen- snlls Gewalt c»»ve»dc>i, un! die Gcselli'chast bei Ausführung dieser Befehle zu unterstützen. Hr«nlf>ir« ». M.. LS. MIrz. SrkdN ü«. Sraat»»,!,» 207,00. r,m. »«rdcn iiS.M. «alizirr >7«». Sa»z»er «g.M. «»roc. Uu»ar. Gollre»» 81^0. «»tihar»»,»», —. riScon«, 2LILü. Lresdoer »ank —. SNV. W > e » . W. Miin. a«»it MI,«!. e,a-r»d«d« raiLL. «omb,r»ra rrt.l». >73,«i. ««rkn,iku KI.«!». Unq. «r«»i» M7^a. « ar > ». 28. MIrz. »LI»», «nur iiv.72. 1V8.S2. -,,N«,er S7.7». «Iaat«d»lm —. Lomdardrn 26», »«. «rt»r«»Itr» —. Spanier »7-/,. Veft. Woidreotr —. aaqprrr S»0,«>. vttamanrn »32,00, Schwach. »an»»», 2«. MIrz. Vormitt. 11 Uhr >0 MI». Loasol« ISO'/«. NITZer «»firn so/,. A«,lle»rr i»7>/,. Lomdarlr» lO-/„. «on». Tiirkrn II '/,4. Iprnc. fundirte Olnierlkaner 127-/,. tproc. Nnzar. «oldrentr 33'/,. Orftrre. <»>»- renic 92'/,. Vreuft. stvnsol» Nil. <ka>>v>er 60-/,. Nrne ckzovier 03. cutoman- danl >>-/,«. Snez-Olceirn 33-/,. — Seimmuna: Rutzlq. — Weiter: iSrwöll«. Vrr « l « n . 2«. MIrz. »iachm. ««»ttrkidtmarkti. Spirttu» »r. >00 Liter 100 Vroc. »r. MIrz 33,»0, »r. «»rtt-Mai 34,20. vr. InII-OIuaitft 37,00. Roaaen »r. MIrz 130.00, Pr. Vprll-Mai I30.»0, »r. Seplemdrr-Octoprr 141,00. oratöl loco »r. MIrz 4»,00, Pr. 21p>tt-M«l 4»,00. /zink per grüblalir sefr. S « « »tta . 26. MIrz, iifachm. l Uhr. ccSetrridemarl«!. Weizen «nperlndert, loco >33-1»7, pr. April-Mal >08,00. pr. Sept.-Lct. 166,50. Otogqen »«»erlndcrt, loro 122-130, pr. OIprtt-M-I W3.00, pr. Septembrr.Ortoher 130,00. ScüdSl ielchl1»»1., loro pr. dlpr -Mai 43,70, »r. Scpt.-Vc». 46.00. Svirlip» sich »eseftlgrn», loro 34,40. »r. «Pril-Mal 3L.4», pr. Annl-Autt 37.00. »r. Jnli-Tinanft 37,80. Vrtrolenm loro «erftener» Usanre 1>, Proc. Lara 12,10. 1l«slrr»am «Propnlirn», 26. Mir,. sSchlah.» «elzeu »er MIrz —, per Mai —. Roggen per^Mirz 1,1», per Mal 13». Slrlgrnd. ««wr,»»i, LS »er Avril sr'/,. ver März. Mein,S.20. itai SS'/>. Mai« <1 lotbcr Winlerivetzeii sr-c«, der März 02'/,. !ew> 4«-/,. 8n»Lt 3'/,.i Dresden, den 27. März. — Se. Maß der König wohnte gestern Bomiittag dem Gottesdienste »1 der katholischen Hoskirche bei und nahm nach dem selben in seinen Gemächern den Vortrag des Herrn HonsministerS entgegen. — Es ist etwas ungewöhnlich, daß der feierliche Schluß des Landtages a» einem Sonntage slattfindet. Es fällt daher ein besonderer Gottesdienst ans: in dem gewöhnlichen Sonutags-Vor- mittags-Gottcsdienst wird Herr Obelhosprediger Tr. Kohlschütter des wichtigen Ereignisses mit gedenken. Für die Präsidien und die Mitglieder beider Kammern wird i» der Sophienkirckie eine Empore rcservirt werden. Für Dienstag Nachmittag 5 Uhr ist in den Paradesälcn des König!. Schlosses ein Galadiner von 180 Gedecken zum Abschlüsse des Landtags in Aussicht genommen. Se. Majestät der König versammelt hierzu noch einmal «eine getreuen Landstünde nm sich. Auch Ihre König! Hol), die Prinzen Georg und Friedrich August nehmen an dem Diner Thcü. Se. König!. Hoh. Prinz Georg betheiligte sich bekanntlich mit großem Ester an den Land- tngsarbeiten: beim nächsten Landtag wirb auch Prinz Friedrich August als majorenner Prinz seinen Platz als Mitglied der 1. Kammer einnehmen. ^ .. , ^ , . .. isser i langsame» Fallen begriffe». Während der höchste Wassersiand vor gestern Morgen mit ca. -130 Ctm. über 0 erreicht worden war, zeigte der Pegel a» der AngustuSbrücke gestern Abend in der 7. Stunde eine» Wasserspiegel von 375 Ctm. über 0. Das prächtige Rach- inittagsivettcr hatte natürlich eine überaus große Menschenmenge namentlich nach den an der Elbe gelegenen Ansslugspniiklen ge zogen. Bei Vlasewitz durchkreuzten einige Nndcrclnbs 'mit ihren Booten die Fluth. — Se. Hoheit Prinz Moritz von Alten bürg ist in Dresden eingelrvssen. — Wohl kein anderer Aberglaube ist so weit verbreitet, wie derjenige, welcher an das Vorhandensein von dreizehn Personen bei Tiich anknüptt. Die Ansicht, daß von einer solchen Gesellschaft un bedingt Jemand in der nächsten Zeit sterben muß, wird selbst van sonst vornrtheilssieien Männern gecheckt, und man weiß, in welche Angst jede HauSsian gesetzt wird, wenn die Zahl ihrer Gäste durch lnivermnchetcs Ausbleiben der geladene» oder Eintreffen unerwar teter Personen gerade dreizehn wird. Selbstverständlich ist dieser Aberglaube so wenig begründet wie jeder andcre. Die Statistik der Lebensversicherung weist vielmehr eine ganz andere Zahl ans. welche n'it einiger Bercchtignira vlüge Schlußfolgerung aestattet. Rach dem durchschnittlichen Morlalitätsprorentsatze stirbt, wie wir einer Fcichzcitnng entnehmen, von je 41 Personen jährlich eine, so daß eigentlich 41 als die Unglückszahl cmzuselicn wäre. Um übrigens nach den Gesehen der Mortalität mit mathematischer Gewißheit an nehmen zu können, daß ein Mitglied einer ans dreizehn Personen hesteheaden Tstchgesillichail in den nächste!-, zwöli Monaten sterben werde, innßle das dnnhnhnstrliche L'bensalter Ver Anweienden 88 Jahre betragen und das kommt denn doch wohl nicht allzu häufig vor. - Von großem Interesse sind die Unlersnchniigen, welche Während dreier Winter in den Staatslehranstattc» des Königreichs Sachsen über die L u i t > e n ch t i g ke i t der S ch » l r ä u m e ange stellt wurden. Es rond sich dabei das Merkwürdige, der gewöhn liche» Meinung ividerünech.'nde Resultat, daß die Lrstthciznng kei neswegs die größte Trackenhest erzeugt, sonder» die Warurwasser- hei-nug Diese Trockenheit ist durchons »»schädlich, feuchte Wärme dagegen wirkt ei'chl rsrend und Vermindert die WiderstandssähiglLit des menschlichen Kö'vers gegen äußere ichädliche Enrslü'ic. - E'» Vertreter der Altenburger F'liale der AUgem. Deut sch e n E '-d i t -A n sta l t hat sich van Allenbmg enstcnrt nnler Um ständen. die ihn verdächtig mcichen. Unlerschtagniigen von Essectrn begonnen r» haben Der Rome des Mannes ist Enrl Liiigkc (ehe malige Finna Lingk-' u. Eo.i — Ein höchst seltener und kostbarer K irch en ich mn ck an? dem sechzehnten Inb > hnndert ist dieier Tage in hiesigen Privatbesig nbergegm'gen Ter'elbc besteht nns einer Gngdenkette, welche als ein Meisterstück der Goldarbeiterknnst erscheint, eine sä belt des berühmten Hans Miesich. mit Diamanten lTarelsteinen), Rnlniien nnd echten Perlen von selten r Schönheit niisgestattek. Diese Gnadenketke diente im Verein mit einem Pcilenhnlsband, vielen Edelstemrmge» und sonstigen kostboren Gold-, Silber- und Bwncegrbeiteii als Schmuck einer Heiligengnippe. Der historische, sowie der Gold- und Edelsleinwerth mit io prachtvoller alter Gvld- schmledearbcit dürfte für diesen Schmuck wohl eine Kanssninnre bis zu ttst'/OO Mark ergeben. — Da? „Leipz. Tagebl." sck,reibt gestern Folgendes : Wenn rin ^Leipz Tagebl." nnter „* * Dresden" beruhet wurde: „In den iktzcn Tagen wurden eine Anzahl Damen der höhere» Stände, sowie eine Hebamme wegen gewisser Verdoclilsgründe gcränglich einge- zogen", so bedarf die'e Mittheilnng iniasern der Berichtigung, ols eS sich durchons nicht nm „eine Anzahl Damen der höheren Stände Dresdens" handelt. Nichtig ist nur. daß eine ans der Zahnsgasse in Dresden wohnende Hebamme ans Antrag der Stgatsanwaltichaft verhärtet wurde, nnd zwar weil dieselbe — wie man nns amklich mittheilt — von einer 20jährigen ledigen Frauensperson ni Kölüchcn- brodcr der Beihilfe zu dem in 8 2l8 des Äcichsstrasgeictzbirches näher bezeichnet«»! Vebrechen beschuldigt worden ist. Der verhalt,ten Hebamms'wird sinier zur Last gelegt, auch noch einer audercn in Löbtau bei Dresden wohnhaften ledigen Frauensperson in gleicher Weise behilflich geivcsen zu s-'in. — Da nunmehr die schöne Jahreszeit kommt, wahrend der die Kinder ans den freien Plätzen nnd in den Straßen sich wieder zu Spiel n. dergl. zrisaimnenfinden. machen jetzt der Rath nnd die Königs Polizcidircktion darauf aufmerksam, daß den Kindern aus das Strengste von zu Hause emzuschärien ist. weder aus einem Trottoir noch ans den am meisten bcstichtcn Promenaden nirscrce Stadt ans Stelzen zu lausen. Ballspiele zu treiben, Reisen zu schlagen. Kreisel zu treiben und was dernl. Iriaendu.rterhnltnngcn mehr sind, durch welche aber die Passage für die Fußgänger gestört wird. — Seitdem die Konkurrenz des EirknS Herzog hiiiweggrsallcn. . füllen sich die Räume des Viktoriasalons allabendlich mit zahlreichem Publikum. Tie gebotene Abwechselung in den Dar stellungen ist auch größer denn jemals. Ter Jongleur Mareins (früher ein Heldentcnor, der seine Stimme cingebüßt hat) verblühst' die Zuschauer mit seinen frappanten Experimenten: die von Herrn Standon vorgenihrten Szenen ans dem Hülnicrhosc erfreuen durch ihre reizende Naturtreue. Eine Spezialität ersten Ranges ist der Monocyclist Scuri. der durch seine „münde Gewandtheit" im Fahren das Entzücken aller Fachkenner nnd Nickilkcnncr hervorrmst. An de» anmiilhigcn Lnstgymnastikerinnen, den 4 Geschwistern Franklin, kann sich auch ein verwöhntes Auge nicht leicht satt sehen. Ter größte Theil dieser Artisten verabschiedet sich in den nächsten Tagen. — Nm Donnerstag beging Herr G. H. Sperling. Direktor der hiesigen katholischen Bürgerschule, in voller Rüstigkeit sein 40jähriges Lehcerjubilänm. — Zufolge einer Bekanntmachung der Stgatsaiiwaltschast zu Hannover wurde eine 18 Jabre aste Künstlerin ans Attika,i eine Negerin, wegen Diebstahls gesucht. Diese Person wurde von der Polizei in Leipzig ansgcmittest und in Haft genommen. — AuS dem Examen. Professor: Was ist Betrug? Student: Betrug ist. wenn Sie mich durch das Examen fallen lassen. Professor: Wieso? Student: Weil sich nach dem Stcas- gc'etz Derjenige eines Betrugs irhnsdig macht, welcher die Unwissen heit eines Anderen benutzt, um diesen zu schädigen. — Leipzig. 25. März. Ter Thoinasgäßchen-Durchbrirch muß doch noch im Lause des Monat März zur Ent'chcidniig gebracht werden. Einige der betheiligten Hausbesitzer batten sich dem Rath gegenüber durchaus ans keine Fristvcrläng'enmg eingelassen, »nd «n ' der Frist bis der gestrigen einmal gespielt, tke» die Sbrdt- . , .. , ns der Süd seite selbst au> dein Wege der Exprapiiaiian beantragt, beruhigten sich aber schnell wieder, als der große Kram ansaebwchen war nnd der Rath den Vorschlag ablebnie, weil die Häuser rntiveder gar nicht oder nur zu ganz rmverhältiiißniäßig hohen Preisen zu haben waren. Jetzt hat die InmwlnlienaeseMcha't durch Verhandlung mit den Hausbesitzern der nördlichrn Seite des Gäßchens die Verbreite rung ernstlich wieder in Gang gebracht, ihre Spekulation indes: bald wieder 'allen lassen, als sie sich keinen sinanziellen Gewinn liemnSrechiicn tonnte, ihre Ankanssreclüe jedoch unentgeltlich an die Stadt abgetreten, woraus iinn der Rath eingcgange» ist nnd den Stadtverordneten das Projekt zur Genehmigung imtcrbrcilct hat. Im Ganzen handelt es sich nm 6 Grnndstiicke im Thomasgäßchcn und in der Klostergaffe, wofür, nack-dem noch einiges abgehandelt worden, I.OA'>.<*>> M. zu zahlen sind. Da von dem ganzen Areal, an 2202 Qnadratmeterii, wovon also der Quadratmeter a»> mehr denn 851 M. zn stehen kommt, 787 zur Straßcnvtzrblcitcrrmg liegen bleiben sollen, so rechnet man, daß bei dem Verlaus der übrig- bleibende» 1475 Quadratmeter z» Banplätzcii, wenn er noch so günstig, ein Defizit von mehr als OM,000 Mark inr die Stadlkassc entsteht. Trotz dieses großen Opfers haben ancli die Stadtverordne ten. wenn ancd mit schwerem Herzen, wie der Berichterstatter Dr. Jerusalem wiederholt versicherte, dem Plane im Prinzm ziigestimmt. Sie tagten sich, daß die Verbreiterung des Tboiiiasgüßckicns zwar keine absolute Notbwendiakcit, aber doch sehr zweckmäßig sei und mit der Zeit immer dringender werden würde; wenn es denn aber einmal nickt für immer so bleiben könne wie letzt, so wolle man die bärge- szs PU» »UH -oZvZA SZ83» S«8«.lr868c>zii08
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