Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 30.04.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188704306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-04
- Tag 1887-04-30
-
Monat
1887-04
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.04.1887
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
u« »äll, i>»r». Zllc- reife». Ä. Stück e Ga- rin nit in ilien. v 24. Aroaia. e erster nz Herr arzt der isenlgc» 'meinen, er durch izborknt ne »ichi r Mille, ?LUI,u der vor- li>ko-Zn- iltztt.IO.i iS Rtitte iS- allen d c mt sich in n Fiivei' «>> nlnic >'tS f»>ch lv«. i« «pril. Der«t»tt». ^ Mi 2» »tesl^ UlkniMMiIHeslmi»«« ,n »Helmen ver»in»W»»n. »,en ll »eetelben «» «»» »nsrrUmq in «emalt» ,»»«t,leiten, »»n tl,n»er» »eg», verhrrt«»«, »n»»tencr Lchristtn iotloi». »ranel. ».«»r«l. von»»« »tefigen «tMttertm» «trd »le neuer- »in«« „sgetmrchte «ochrtcht. die «egienm, hätte in der Kroge de» »erttnlichen Militiirdieiiste« »le tver- «itikiim, de» Pgpsre» erdeten, »nt- t«leden dnnenltrt. Lroydem wir» i» ,u« unterrichteten »kretlen ver- »chert. KSnt, veod-i» Heide veridn- >jch einen derortigen Schritt det »em vattlon uutenwuuaen. l/tOM ri V. kl»88e 1.LUwiles-Uittrrie, ckorsu LI«!,»»« «v ». St»> doxuwt. vmpg«klt 0««i78? ^«<r<rlr1, Kllmsilll l5, l. ' per dch-n. Z Aas.Lnrcka"-Areirad. >l»l,t«r»«I>»rt r»a kurop» >880/87. M e» «»eil>»t» 4,»,l<-d„»»«r «!»>««»» l ^ » I»«I»II>e. ItllenderoIN'.I,. VleatnnU. -U» t«i»»to »nü I-odto ll»»v>>ln« Nor Volt von Non d!>ol>»to» kniirooü»» Lntoritgton »nordonnt. »Io »niteroa kvotoni» » I-UU-n-Ion I'roison. V. kogot, <-r»«»-t>rr»-Iru. ?! bür clis > Xaedrtolit^n, «oww kür »U« j LISttvr äorIVvIt nimmt ru tLrikmässiMN I'roi8vn Innnrnto au clis vr«t« imä »Itvilt« t4ouvUtvn-Lxi»t)t!ltl«n U«ii8tei« L V»K>er, vm«Ien. ^ ^irtuuuntr Xdkns«nuri? äar ^nvono«, üLskiow uu«! 'Wsldvr- d«f5räonmx ö«r Otkert-Urisko tfr»üs. V«I«pL»»iK ^ir. ILVS. NeueVk» »»rf»«.r«legramme. «»»«iou. 2S. «»eil. «och». iPetreidemark,,. SvirUn« Pr. >«««. t0N-,, «»ril-gllai ch,.Ä>, Zunt-Jnli lluenil.Srvi^r. Ntoggrn »»rlt-Moi ,7:.ne.. Lini Iuiit >r?.on. S»dr.-ci'. >.»,!><>. niliool loc» «t>r..r,„ü Mol.^nni t «IHieliiUnrniiütlr u «>>. n. Gtes^, «krden It.Ät de«. - Lvctlcr: «chö... Stetltn, N.Adrll, Nachm.,.«. Itvetrejdeui.» !!Uci..>„ mau. loeo I6N-lid, ÄdrU-Dtlii tNd.dg. ^uni- Inli I7I.ÜN. Noaol < malt, loeo Ilo-IA, Ap,il-L>,o> I2N.M». I„n>- Anli ItU.tiN. N,»bol >iU>>„, Atirtl- Mol tt.do, Sept.-cil, Lpi- r >«<! nmU, le-o ?IVriI- Mat J»»i Jul, !n.7o. August- Zept. tl.IU. Vkuoleum loeo ltt.tS. Mvitler- u. ItIil8kM-<jA «lerchtz I. kanM M MI». liltzmikli, «k.iso. »LJ-h-g^LLLL^M!^ von Llusikinstrimrelltoll, Llirsik-Xuiiütnorlron, ^ ü1u8iLautonuch«ll, ^vpurrttoii tilr olelitriselik üln-tilriidvruuAtiiiz- ote. im U ^Icu8tl86dv» 6ubjn6t, ^ Nntrrr-^llsv I». L Oolitknvt^Voekvnt/l^v '. —ü Niii-, ^Ottntne^ V.11—6 M Vro8<lvn, 4Vll8(tr»i14«-l'8tr. 17, H. unä IH. I^t., «wptivIUd sielr ^«i- «llirtvu Vsreiilea >r. Oc^oUjuIiusten /.u IIuetrdvr-^uWdninMll, loiien^gri üiltlorau.koltHrükvlltl-ZuIisrLtm. Vc!r8Ln>1L n<i.Llluii8rv<'ir<.sI)iIIi^ ».prompt. Sitterungdauanaten für den M. Avril: Südweftwtud »an mittirrer Siirte »ri »urchschliittlich luiiiierrr vewSItuug, mit «>it- und ftcllenwetsk» itiiedr». fchlL,.:«. Verl,»ltnitzmiis,1g warm. M -ie Male Mai «nk> Zani werden Abonnement» aus die „Dresdner Nachrichten" in der Sx- ucditton, Marienftratze Nr. 1». ,u 1 Mark 70 Pfn.. für aus wärts bei den Kaiserlichen Posianstaltcn im deutschen Reichs,,ebiet zu 1 Mark 64 Pfg.» in der Oesterreichisch«linliarischcn Monarchie u,! Gulden 54 Kreuzer <excl. Agiozuschlas,) angenommen. pkrantwortllckirr Redakteur kür Politische- vr. Emil viere» in Dresden. Die Wichtigkeit der Sache rechtfertigt es, wenn man immer wieder auf de» Fall Schnebele zurückkvmmt. Es steht hier zu Niel aus dem Spiel. Der Zwischenfall an der sranzüsischen Grenze ist ganz dazu angcthan, daß er ohne die ausgesprochene Friedensliebe der deutschen Politik, ohne die Besonnenheit des leitenden deut schen Staatsmannes zu einer furchtbaren Katastrophe sichren könnte. Man lese nur die Hetzereien der russischen Zeitungen! Mit förmli chem Indianergehent stürzen sie sich auf den Fall Schnebele. Für sie ist cS auSgemacht, daß Deutschland der schuldige, der augrei- irudc. der auf Provokation ausgehende Thcil war. Keine bessere Mkcuntniß der wirklichen Borkommnisse beirrt sie in dieser vorge- mßten Meinung, die sie brauchen, um daraus zu folgern: Rußland habe sich als Verbündeter aus die Seite des unschuldigen, des dru tat heraiisgeforderten Frankreichs zu stellen. Deutschland kann daraus entnehmen, daß bei jedem, irgendwie gearteten Streitfall Rußland unbesehen die Partei Frankreichs ergreifen wird. Der .Mcnwärtigc Fall wird nun, zu», große» Leidwesen der Russen, eine niedliche Beilegung finden. Man erwartet täglich die Enthaftung Schucbele's. Dieses Entgegenkommen Deutschlands erklärt man in nüerlicher Weise also: Obwohl Schnebele durch seinen Kollegen Gauiich nicht in einen Hinterhalt gelockt wurde, so begab er sich doch infolge einer amtlichen Einladung eines deutschen Beamten aus deiilsches Gebiet behufs Vornahme einer gemeinsamen dienstlichen Handlung: damit war ihm gleichsam sicheres Geleit zugestanden. Winde er hierbei durch eigenmächtig vorgchendc untergeordnete Polizcibeainte zufällig verhaftet, so muß er alsbald wieder auf ncien Fuß gesetzt werden, sobald amtlich konstatirt ist, daß die Ein ladnngsbriefc von Gautsch an Schnebele echt sind. Während Mlmcbcle's Verhaftung hat sich freilich unumstößlich und durch seine eigenen Zugeständnisse ergeben, daß er jahrelang Landcsver- rath gegen Deutschland betrieben und Spionage organisirt hat. Gegenüber diesem Ergebniß von höchstem politischen Werthe ist die Frage, ob Cchiicbclc einige Jahre lang die eisernen Gardinen eines deutschen Zuchthauses zu sehen bekommt, sehr unbedeutend, Sobald also Schn, wieder ans französischem Boden angelangt ist. werden vor dem Richtcrstuhle des Völkerrechts die Rollen von An- Ilägcr und Angeklagten wechseln. Die Franzosen werden nicht mehr über die Verletzung des Völkerrechts deklamire», die Russen nicht mehr von einer wohlvvrbereiteten Herausforderung Frank icichs santasiren können. Die Freilassung deS übersührten und ge ständige» Grenzspions beweist aller Welt, daß Deutschland eine Taasfc rujnbeln. zeugt der Ueberminh. mit der die czechischen nnuhwillige HcrauSiordcrung seines Nachbars schlechterdings fern BIättcr>cn ehrst',ird.gcn obersten Richter Oesterreichs, (-ckmerlmg, hegt, daß es sogar die nationalen Interessen seiner eigenen LandeS- brrtheidigiing den dom völkerrechtlichen Verkehr gebotenen Rücksich ten unterordnet. Nun kommt aber die Hauptsache und an diese hat die französische Presse bisher noch mit keinem Athemzugc gedacht. -r cutschlcmd wird, mit dem gerichtlichen Bewcismatcrial in der Hand, aus den Zugeständnissen Schn.'s der Nachbarrcgierung Gelegenheit geben, sich nun ihrerseits über die jahrelange grobe Verletzung des Völkerrechts durch landesverrSthcrische Umtriebe eines ihrer Beamten zu erklären. Die Pariser Presse thut gut. sich nicht länger mit den Acußcrlichkciten dcö Falls Schnebele (ob dabei Alles in Ordnung war und dergleichen) zu bcschästigen» sondern die Frage untersuchen: ob es deutscherseits zu dulden ist, daß ein Grenzbeainter in höchstem Aii'tragc Jahre lang den Landesverrath gegen das Nachbarland organisirt k Das ist eine sehr ernste Sache. Die Fortsetzung solchen Treibens ist in der That geeignet, die deutsche Geduld zu erschöpfen mid die Erhaltung des Friedens ans die Probe zu stellen. Die Pariser Presse mag sich an diese Untersuchung nur mit rechter Ruhe und Besonnenheit mache»: sie mag sich hüten, Maßregeln zu be fürworten, dcrcir Folgen sie wohl selbst nicht überschaut. Schon tauchen Vorschläge zu Vergcltungsmaßrcacln auf. Bald soll kein Franzose mehr einen Deutschen beschäftigen oder etwas von ihm taustn, bald soll man alle Deutschen landcSverweisen oder doch die mittellosen, bei den Pariser Wohlthätigkcitöanstalten eingeschriebenen Tcutichcii auStrriben. Wenn diese Zeitungsstimmcn bei der Menge einen Widerhall finden, könnte sich eine Lage entwickeln, welche die Regierung nicht zu beherrschen vermöchte. Französische Gcwaltthatcn gegen einzelne oder viele Deutsche würden die deutsche Negierung und daS deutsche Volk nicht gleichgiltig lassen und Heimzahlnngen Hervor rufen, die bald keine Steigerung mehr zulasten, das heißt zum -Kriege sichren würden. Die Pariser Blätter, die jetzt diesen Gedanken fran zösischer Vergeltung in die Menge schleudern, laden eine schwere Verantwortlichkeit auf sich. Die Vertagung des deutschen Reichstages aus 8 Tage gewährt «ie Möglichkeit, einzelner Vorgänge im AnSlande zu gedenken. Ter österreichische Reichstag berathet im VolkShause das Budget, das über '/» Milliarde an Ausgaben verlangt; das HcrrrnbauS beschäftigt sich mit dem vielbesprochenen Antrag Schmerling. Ter 63jährige Präsident des obersten Gcrichtskoses Oesterreichs, N'lter von Schmerling, hatte vor einem halben Jahre clnen Antrag eingcbracht, der sich gegen die Prazak'schc Sprawen- verordliung richtete. Erst jetzt kam Schmerling dazu, die Be gründung zu seinem Anträge zu liefern. Er sprach mit gewohnter Sicherheit und stand frisch und aufrecht, ungebeugt von der Lost seines tzreikenaltns et» muthiarr Vertreter de- guten Rechts der Deutsche». Die vom Justizminister Prazak (einem Ezechcn) erlassene Sprachcilverordnung ist bestimmt, die Slavisirung Oesterreichs weiter durchzusührcii. indem sic das Czccbiichc als gleichberechtigte Dicnstsprache in den höheren böhmischen Gerichten einsetzt. Schmerling wies »ach. daß nach der aus der Zeit Maria Theresia'-) und Iosepb's bestellende» Verordnung die Sprache der Gerichte und des politische» Verwaltungsdienstes die deutsche ist. Eine Acndcruug könnte sonach nur durch die Gesetzgebung erfolgen. Am allerwenigste» aber gehe cS an, daß ci» einzelner Minister sich Aenderuiigeii in dieser Richtung gestatten dürfe. Gras Taafse, der Ministerpräsident, habe zwar oftmals erklärt, daß auch fortan das Deutsche innere Dicustivrachc bleiben solle, allein die Verordnung Prazal's widerspreche dieser Petheueruiig. Es liege ein Emgliss in de» Geschäftsgang detz Prager OberlaiidcsgericlitS vor, der zu einer Verdrängung des Le»sichen als Amtssprache führen müsse. Wohl verlange auch er, Schmerling, daß jeder Oeslerreicber vor Gcrichl in seiner Sprache »ch sein Recht erstreiten dürfe, allein eine zu weit gehende Gleichstellung inuste zum Thurm von Babel sichren und Alles in's Wanken bringen. Schon jetzt wurden Forderungon laut, daß man die slavische Koinmandosprache bei den Landwehren und beim Landslunne ciusichren solle, was au! die Schlagiertigkcit der Armee uachthcilig eiuwiilen inüßte. Trotz aller Erklärungen Taasse's werde mit nationalen Konzessionen wrtgeiahrcn, zweifels ohne gegen die ursprünglichen Intentionen des Kabmets. Schmer ling erklärt, daß er sich bei dem Anträge nur von dem Reichs- gedmikcn leiten ließe: er wünsche, daß das Reich unangetastet bleibe und daß nicht einzelne Steine ans dem Bau hcransgebrocheu und dieser selbst erschüttert werde: er und seine Gesinnungsgenossen wollen, daß der Glanz der Krone nicht m Schatten gestellt werde von den Kronen und Herzogshüten der einzelnen Länder. Gras Taafse las eine lange Erklärung gegen den Schinerling'ichcn An trag vor. Er behauptete, daß die innere Tienstsprache nach wie vor die deutsche ist und bleibt und daß nur die Gerichtssprache gegen über den Parteien in gewisse» Punkten und Fällen sich der Sprache der rcchsiuchcndcn Partei anpasse. Auch die Behauptung, daß die Verwendbarkeit eines große» Thciles der densichen Beamtenschaft Böhmens nnmöglicb gemacht sei, wäre unbegründet. Man lasse Rücksichten der Billigkeit walte». Die Negierung erachte den An trag Schmerling's tur unbegründet: sie ichene aber die Kommis- sionsberathuiig nicht und bitte, den Antrag möglichst schleunig zu erledigen. Der Ausschuß hat es abgelehnt, die Sprachvecardnung aufzuheben, aber gleichzeitig forderte er die Regierung am, keine weitere» Verfügungen zu treffen, welche die deutsche Amtssprache eincnoen würden. Unsere deutschen Brüder in Oesterreich sind >nsi ihrem Leidens gange noch lange nicht ans der letzten Stativ» angelangt. Die Deutschen finden sich immer mehr ihren slaviscbeii Bedrängern ausgeliciert' die Dcnsichböhmen besonders fühlen sich durch czechsiche Beamten nno Schulen drangsalirl. In Böhmen wachsen immer mehr junge Leute heran, die sich dem Staatsdienst widmen, ohne des Deutschen, also der Dienstsprache, mächtig zu sein. Binnen wenig Jahren wird eine junge Beamtciigenemtivn da >ci>i, die nur noch czecbisch versteht und dann ist das Deutsche als interne Amtssprache überhaupt nicht mehr zu erhalten. Tic Deutschen sind gereizter und erbitterter denn je; ein großer Theil der besten Pa- motcn Oesterreichs wendet sich verzwestcliid von der Gegenwart ab und es wächst, wie soeben dcrAbg.v.Plener iniAbgeordnetenhauscoiis- führte, eine deutsche Generation Hera» ohne den Glaube» an Oester reich und dessen Existenz. Welche Gefahren damit ftir miscrii Nachbar staat bcrailweschworen werden, darüber kann sich kein ernsthafter Mann täuschen. Schon spielen sich die Ezechrn als die Herren in Oesterreich auf. Welcher Art die Geister sind, die dem Grafen Taasfc zujiibeln, zeugt der l' ittcr vcn ehrwürdigen odcrst auS Anlaß seines Antrags mißhandeln. Dresden. 1887. Emmabeiw,M. April. Paris sehr peinlich berührt habe. — In politischen Kreise» ist das Gerücht verbleitet, daß zur Abwehr der tandcöverräthcrischen An zettelungen in Esiaß-Lolhrinnen daselbst der Kriegszustand verlangt werden soll. — Wie der ..Krenzz." ans Paris gemeldet wird, werde» in dortigen diplomatischen Kreisen die Möglichkeit bcspw.hen. die französische Negierung werde als Gegendienst für d- etwaige Freilassung Schnebele's demnächst aus freien Stücken die Auflösung der Patriotcnliga bersügen. <?) - Stuttgart. Die elektra-technische Fabrik in Cannstadt ist vergangene Nacht total nledcigcblcmnr. Der Betrieb siedelt nach Eßlingen über. Wien. Das Befinden der Hermgin Ttzra von Cinnberland hat sich derart gebelfert, daß ans ihren Wunsch »i nächster Zeit Zusammenkünfte mit ihren Glidern stattfinden dürften. Die Berliner Börse wurde bald nach Beginn matt. Als Ursache wurde die politische Lage angeführt. Spärer trat im Anschluß an höhere Pariser Notirungcn eine allgemeine Befestigung ein. Von Banken wurden namcnilich Kredit und Diskonto belelu, während auf dem Nenteiimarkt hcionders für Eghptee und Ungarn Interesse bestand. Von deutschen Bahnen waren Maricnlmrger und Mainzer bevorzugt; Bergwerke seit. Im Kassaverkehr zogen deutsche Bahnen vielfach an. österreichische ziemlich fest, Banken schwächer, Industrien vernachlässigt. PrivatdiSkont 1"/s Proz N r » « l s o r t a. M..; es. ülvril. ilre»i« LL>'/„ SlamSdayn >87»,-,. «om- tardcn —. Galigir >!M/„ c>«livtk> 7Ü,1V. «Urne. Nirsar. Goldrenle 81,oc». rlSconto IN.KS. 8lier Sluge» —. vaura —. Fest. Wie», es. April. Kredit LSI.bS. 8taa«ri>.:lm M.vs. LoiNtmrden —. R-rdweftb. ie»,7ä. MarMoten <12.32. N»n. krerlt e8i>,ii». TN». v , r « s. es. Nprll. lSliilnIi.l llllcnic 80,47. Aiiikike los.eo. Italiener 97.70. 8taatsb>»>» -.—. Lomdnrdea >8<>,i><>, da. VrlorlNite» —. Tvanlcr 04'/,. Epppttr 384,l8>. Oltamanr» !>ia. iüeur einleide —. Türken —. Bewegt. Land an, LS. April, vorm, tt Mir NI 7!!in. gontolS tv2-/„. 1873er Ruhen S7>>>. Italiener 8<!'/>. Louibarden 7'/,. Kon». Türke» 13»-. 4proc. smidlrtc Nuierikancr 132-/,. Spree. Ungar. Goldrcntc 8<p„ Lcstcrr. wold- rcut« 89. PreuH. tionlolo ISS. Egiipier 77>"/„. Nene Egyplcr 93'/,. itlaran«. tkgdptrr 9S'/>. Lttomandank Il»n„. Suez - Aktien 79'/,. »panier KP/. Ttimmnng: Schwach. Wetter: Kalt. Amfterdam, 29. April. Produkten <8cht«D. Weizen per Mai 22ö, per November 223, steigend. Roggen per Mal U!>, »er Oktober 122, weichend. London, 29. Mürz. tProdnkteu, Schlnßs. Getreide rubig, Weizen scsi, englischer an,ichene. Haser, MaiS stetig, Gerste trage, ruisischcr Ha'rr an- »sehend. - Weiter: »alt 25 SS i777 - Sri .77" 15.' Keneste Telegramme der..Dresdner Nachr." vom 29. April. Berlin, digcr Sitzung Das Abgeordnetenhaus beriech heute in fünsisiin- digcr Sitzung über eine Petition um Wiedcrbeilegnng des Vi«- sicheningszivanges an die össentlichen Fcnersocietätc». Tie Kom mission bcanilügt, die Petition der Regierung als Material zu überweisen. Schorlcmer wendet sich gegen die Petition. Das Staatsmonopol führen. Meyer iß vor, wonach den öffentlichen Versickerungs-Monopol gewährt, den Privatgesellschaften^, die Mobiliar-Versicherung überlassen werden soll. 8 staatli Feuerversicherung aus. da die Heilung durch Nalnr- vergntgtzker Schäden sür Prtvatspckulalio» wenig geeignet ge sei, ob das jetzt nach einmal stcitlgetunde- dic Fordening de inistcr v. Putlkamer sprach sich im Prinzip für die Ver- chung der ^ ereignisse veranl , sei. Eine andere Frage sei. ner Entwickelung noch möglich. Für die Fordening der Petition sei das Bedürftlig nicht iiachgewiescn. Hilfen und Quast verwenden sich für die Petition, Mcyer-BreSlau ist gegen dieselbe und ver langt volle Versichcnlngsftciheit. v. Eynern ermähnte die Privat gesellschaften, den jetzt bestebeiiden Mißständcn ein Ende zu machen, da sonst das Versicherungs-Monopol ebenso sicher kommen würde, wie die Verstaatlichung der Eisenbahnen. Der Eommissionsantrag wird schließlich angenommen. — Morgen: Vertrag mit Waldeck wegen Verwaltung des Fürstenthunis durch Preußen. Berlin. Die Entlassung Schnebele's steht der „Nat. Ztg." zufolge lmmiltelbar bevor, trotzdem die angestclltc Niitersiichnng nr Evidenz envlcsen bat, daß der ftanzösischc Polizeikommissar 'eincswegs über die Grenze ans deutsches Gebiet, woselbst er that- sächlich verhaftet wurde, gelockt worden ist. Wohl aber betrachtet die deutsche Regierung mittelst einer weitgehende» Jnterpretatia» die an Schnebele seitens des deutschen Polizeikommissars gerichtete Einladung zu einer Zusammenkunft an der Grenze als eine Art Gelcitskmef, obgleich die Verhaftung selbst, wie ebenfalls akten- mäßig seslstebt, unabhängig von dieser Einladung »nd ohne vor heriges Wissen des Kommissars Gautsch durch die beiden Berliner Polizeibcainten erfolgte, welche zufällig von dem Eintreffen Schnebele's Kenntnis erhalten hatten. In Ncbcreiiistimmimg hici- mit wird der „Post" c»iS Paris gemeldet, Hcrbcttc habe tclcgra- vhirt, der Reichskanzler werde beute oder morgen das Freilassungs- dekret für Schnebelc dem Kaiser zur Unterschrift nnterdrcitcn. Wie verlautet, werde Schnebele von Paanv verseht werden. Gleiches berichtet ein Pariser Telegramm der »Voss, Ztg." Darnach hätte Staatssekretär Gras Bismarck in einer Unterredung mit dem französischen Botschafter Hrrbette auch die Antlagepnnktc gegen Schnebelc. welche das Reichsgericht festgcstellt hat, zur Sprache ge bracht. Herbctte habe jedoch geantwortet, daß dies mit der Frage der Grenzverletzung und Verhaftung durch List nichts zu thun habe. Der gegenwärtige diplomatische Gedankenaustausch beziehe sich aus schließlich aus letztere Frage. Die Antwort der Rc>chSrcgier»»g ans die Ablehnung Herbette'S sei in der Veröffentlichung der An klageschrift durch dte „Norddeutsche Allgemeine^ geschehen, die in Lokales »mV SächsisröeS. — Se. Majestät der K önig erschien gestern Vormittag '/Bl Uhr im kgl. RcsiLeitstchlosse, »m die Vorträge der Herren Staats- - Minister und Abtheilnnltsvc'rständc cntgcgeiiznnchmen. Alsdann crthciltc Se. Majestät mehrere Audienzen und nahm Meldungen" entgegen. — Wegen erfolgten Ablebens Ihrer Durchlaucht der Frau Fürstin Louise, Prinzessin von Lippe, wird am hiesigen kgl.Hofe die Trauer am drei Tage bis mit 1. Mai angelegt. — Ihre Majestät die Königin besuchte mit der Hofdame von Carlowiß gestein Vormittag die Kapelle im Patais am < Taschenberg. ! — Se. Durchlaucht der regierende F ü r st Neuß j. L. Hcin- r i ch XIV. ist mit Flüacladjutant Hanpimann v. Schwarzkopfs zw längerem Aufenthalte hier cingetrofscn uzch hgj im Vicloria-Hotc! Wvhnung genommen. — Erzherzog Otto hat am Snlzberg aus seiner Besitzung Persenbeug für seine Gemahl!», die Frau Erzherzogin Maria Jo seph», ein Jagdschloß erbauen lassen. Das geräumige Jagdhaus ist ein zierlicher Holzban mit Niegelwändcn, in welchem sich fn„s Zimmer und eine Küche vollkommen eingerichtet befinden. Es liegt mitten im Walde unter hohen Bäumen, ungefähr Isi» Schritte von der Spitze dcS Sulzberges entfernt, der trotz seiner reizenden Umgebung und Fernsicht selten von Touristen besiicht wird, dage gen aber ein LieblmgSplätzchcn für Auer- und Virtwild ist. — Ter Herr Kricgsminiiler Graf v. Fabricc ist von Berlin bereits wieder hirr eingetroffen. — Se. Excellenz Herr Minister Von Nostitz - W al! witz besuchte gestern die Kunstgewcrbchalle und besichtigte die daselbst ausgestellten Ehrenpreise »für die internationale Gartcnbau-Aus- stcllnng. -- Der kaiierl. russische General Baron Kaulbor § ist heute Nachmittag 2 Uhr 27 Min. nach Berlin mit Familie weitergereist. Die Zeit seines fttägigen Aufenthaltes war meist der Besichtigung der hiesigen Sehenswürdigkeiten gewidmet, auch iinkernalim er einen Ausflug nach Meißen und nach der Festung Köingstcin. — Die „Leipziger Zeitung" schreibt: „Wie wir erst jetzt er fahren, ist aus dem hier abgelialtcncn »ntiviinllibcralen Parteitag pp» Herr» Oberbürgermeister Gcvrai zu Leipzig einem Referat des hiesigen „Tageblatts" zufolge die Acutzerung geiban worden: seit dem die koniervative Partei > n S a ch s e n n i ch t m e h r im Gegensätze zum Reiche stehe, hgbe man einen ehr lichcn Frieden mit ihr schließen können. — Wir wollen die Aenßc- riliigen der Entrüstung nicht wiedcrgeben, die uns ans Anlaß dieser unerhörten Verdächtigung der konservativen Partei Sachsens zu geben und überlassen der konservativen Parlcipresse, die Worte des notioilattiberalcn Redners so ziiruckziiweisen wie sie eS verdienen. Aber das können wir tagen : Ist die »atwnalliberalc Partei Sachsens der konservativen Unterstützung bereits müde und will sie dieselbe abschnttel», so wird ihr das mit Aenßerungen, wie die oben citzrtcn, überraschend schnell gelingen. Tonn soll sie sich ahcr nicht hc- schweren, wenn sie eben so schnell wieder zu der Bedeutungslosig keit hernhsintt, die ihr vor der konservativen Unterstützung zukain. Dcnn der Zug der Zeit — das würden die Herren zn ihrem Schaden sehr bald erfahren — geht noch immer nach rechts und auch für gewisse aimexioiustische Tendenzen besteht — selbst in der Hoch burg — nur noch wenig Neigung. An diese ihre gimezionistoche Vergangenheit ist die nativnalllberale Partei von konservativer Seite unseres Wissens bisher niemals erinnert ivordcn — imnmchr wird cs höchstwahrscheinlich geschehen »nd, so weit wir aus den uns zugchendcn Znschristen schließen durscii, in nicht sanfter Weise. Die Aufgabe, die wir »ns gestellt haben: zwischen den staatserhal tcnden Elcmentcn zu vermitteln, wird durch Aeußerungcn dieser Art gewiß nicht erleichtert. — Aus der vorgestrigen, unter Vorsitz des Viccvorsteher Amts richter Türisch abgelialtcncn öffentlichen Sitzung der Stadl verordn ercn. Bereits am 28. Ott. v. I. wurde über die vom Rathc beschlossene Erwe>bring des Baublocks IV des vormals mili- tärsiskalischen Areals, welcher an der nordwestlichen Ecke derHospital- straßc zwilchen der verlängerten Wasfer- und Melanchlhonslraße gelegen ist, bcrathcn. Das Collegium vermochte indessen zu einem EiMchlusse nicht zii kommen. Gegenüber dein Umstande, daß der Platz eine halbe Million Mark kostet und daß auf dcnitclbcn zn - 2-.St'» kT-? -g' M Dr. ( 8 KW i ' ^ s L ÄW WK 'Gff 'HW ir-M 8
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite