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Dresdner Nachrichten : 26.10.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187410264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18741026
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18741026
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-10
- Tag 1874-10-26
-
Monat
1874-10
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.10.1874
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«rsch-tnr ,i,,«ch 7 Ütr ui d»r »r»edü,«n «ar.ea<teehe »3. «d,n- nemenl«,r,l» viertel,ade. Itth rsu, N,r.. durch die V»l> »« Ngr. Eti.jeln« Nummern l Rur. «»st,,«- 2S000»ipl. Skr die Rllckgabe «Ing«, laudter Mailuftripte macht sich die Rrdaclio» nicht verdindltch. Inseraten 71,inadme aul- würtd: Uiu»««a-tvi» unk V»»I,r in Hamburg. Ber lin, wten, Lelpag, Botel. Brcglau, Sranlfurt a. M, — Luch tlv»»» in Berlin, Leipjiu, Wien, Hamburg. Frankfurt a. M., Mün chen — D»uba « La. in Frankfurt a. M. — Vr, Votgt,n Ldemnt». — «»- rv», r,vlltt«. kulllar, 6a. in Part». Tageblatt siirPolitik, Unterhaltung ».Geschäftsverkehr. e ««»»»» M»rV> " iirade t» angenomEN ,«, «b.ii Udr, «onnt^G dt, Mtttag, IL lldi. K Reuiiadl: grob« »ofter- gatte L dt» Nachm.» Udr. Der Raum einer etn- tdalttaen PetUteilr kost«» u> ^Z tl^"1lgr!'^ »in« «arantie für da» «dchdliiaia« »richri. nen der Inseralr «trd nicht gegeden. «luiwiirtige «Innonce» Aufträge »an UN» and» lanmen Firmen u. Pen- fanen insinren wir mir gegen Pranumeraiwo» Zadiung durch Briese marken oder Palieinzah» laug » Sttden koste» >>/, Rgr. Inieral« fti» di- Montag» Nummer »der nach einem gestio»» die Zeile , Ngr. graiikfurt v°l,t in « Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liep sch L Neichardt in Dresden. Verantwort Redacteur: JultvS Neichardt in Dresden. «r. 2SS. Re«»;ehnter Jahrgang, Dresden» Montags«.Oetover 1874. Taaesgeschtchte. Deutsches Reich. Der Kronprinz von Preußen hat auf a>ie von ver Breslauer »Versammlung schlesischer Katholikc» am 18. ihm telegraphisch übcrmlttcltc Gratulation zu seinem GeburtS- tage, wie die „Germania" mittheilt, telegraphisch geantwortet: „Ich danke den zu einer Generalversaminliiiig vcrciniglcn Katho liken aufrichtig nir ihre gestern erhaltenen freundlichen Glück wünsche. Friedrich Wilhelm, Kronprinz." Wie aus Paris gemeldet wird, waren dort Donnerstag Abend der Untersuchungsrichter in derArninr'schen «Angelegenheit, Stadt- gerichtörath Peöeatore, der Staatsanwalt beim Berliner Stadt gericht, Herr Teisendorf. und der Protokollführcr KainmergcrichtS- rcierentar Rictzcl eiugciroffen, und im Palaiö der tcutichcn Bot schaft abgcsticgcn. Stach »Vernehmung der betreffenden Vot- schgitßbeamten lag es in ihrer Absicht, am 24. bereits die Rückreise anzutrcten. Auö dcin BundeSratb verlautet über den von den betreffenden Ausschüsse» ausgestellte» Entwurf eines ReichSbankgcietzeS, paff derselbe auch auf Baicr» Anwendung finden soll. Der bairische» Bank iit das Recht einer Notenausgabe b s zur Höhe von 70 Millionen Dtark, wovon 40Dtillio»cn ungedeckt, von den Ausschüsse» zugcstaudcn worden. — Bezüglich eines Reichs»El vi l e h c g e s e h c s ist nun auch die Stellung der bair. Regierung zur Sache icstgestelit worden. In den ,,»N.»N." verlautet darüber, das, die gemachten Ergänzuiigö- und Abänderungsvorschläge scbr umfangreich sind und sich nicht aui die im RcichStagSenk- wurie behandelten Dtatcricn der StandcSbuchsührung und der Form der Ehcsg'Iicffuiig beschränken, sonder» auch einen Theil bcö materiellen EhcrechtS, nämlich die Ehchindcrnmc und Schei- dungSgründe umiasien. Für die Erledigung der Angelegenheit sind darnach die Aussichten wenig hoffnnngvvoll. Daneibc scheint in Bezug aus die Regelung bcö Apothekcr wesenö der Fall zu sein. DaS osipreuffüche Tribunal tn Königsberg hat den altkatbo- lischen Piarrcr Grunert wegen Beschimpfung rer römisch-kachvli- schen Kirche unter »Abänderung bcö srelsprechcnden Erkenntnisses der ersten Instanz in eine I4täglge Gcsängniffiirafe verurtheilt. Schtveiz. Bon Göschenen meldet ei» Telegramm die Ex plosion von ->4 Ecntner Pulver, welche am nördlichen Eingänge des groben Gottbardtunncls ausgeipeichert waren. Die Wirkung der Explosion soll furchtbar gewesen sein, nähere Angaben schien jedoch noch. Italien. Garibaldi befindet sich in groffen peeuniären Ber- icgciwcite», so daff er amerikanische Freunde im vorigen Monate um Unterstützung angehcn muffte. Die Ovwionc fordert die Re gierung energisch auf, dem gleisen General eine IahreSpension anzuwelie». England. Die Fabrikbesitzer in WalcS haben eine noch malige Herabsetzung der »Arbeitslöhne um I<» Prozent beschlossen. — Der Dampicr „Maile" bat bei den Hebriden Lchiffbruch ge litten. Die ganze aus 24 Personen bestehende Bcmaimuug ist umgckommcn. — Für dm nächsten Klassikcrabend (4. November), der zu er-l Revision, doch dürfte dadurch S. bald daö Eldorado aller Butter- LocalcS und Sächsisches. — Se. Mas. der König ist vorgestern Abend von Schloß Wermsdorf hier wieder cingetrosfen und hat sich nach der Villa Strehlen begeben. Fast bis zuletzt hatte der König das herrlichste Jagdwettcr. — Gestern Mittag mohnie der König dem Gottes dienste in der katholischen Hoslirche bei. — Die Königin-Mutter wird nach dein Jahrestage des Todes des Königs Johann noch einige Zeit in Stille und Abgeschiedenheit auf dem Schlosse Pillnitz verbringen, che sie das Stadtschloß in der Residenz wieder bezieht. — In der nächsten Stadtverordnctcnsitzung findet abermals die Wahl eines Stadtraths auf Zeit statt. Es ist alle Aussicht vor handen, daß der auSschcidende I>r. Minckmih, der sich um die Wahr ung städtischer Interessen entschiedene Verdienste erworben hat, wieder gewählt wird. 8oeuu,Io loco soll Advocat Lohrmann vom Wahlausschuß vorgeschlagcn werden. Gespannt darf man sein, auf wen bei den demnächst bevorstehenden Wahlen dreier anderwciter Stadt- räthe auf Zeit das Augenmerk des Collegiums fallt. Von der Seite, die vor Kurzem die Wahl des Gemerbebankvircetors Fröhner betrieb, soll man sich für die Wahl des Advocat Edm. Judeich interessiren. — Die allgemeine Klage über zu hohe Preise der Lebensmittel findet in folgender Auslassung des „L. T." ihre gerechtfertigte Be gründung, indem dasselbe sagt: „Der Lebensunterhalt für ganze Massen von Familien wird immer schwieriger. Ganz allgemein ist die Ansicht verbreitet, daß diese hohen Preise durch die wirklichen Verhältnisse nicht gerechtfertigt sind, sondern daß wir sie in der Hauptsache, den Zwischenhändlern verdanken, welche allmälig den directen Verkehr zwischen den Producenten und Consumentcn fast ganz verdrängt haben. Wir finden diese Anschauung auch in fol gendem Arrikel der „Breslauer Zeitung" in Bezug auf die Feld- und Gartenfrüchte, bez. auf die verschiedenen Gemüsesorten energisch vertreten: „Nicht allein die Preise des Fleisches und der Backwaaren sind ungerechtfertigt hohe, sondern auch die fast aller Feld- und Gartenfrüchte. Fast jedes Gemüse und namentlich das Obst ist vortrefflich gerathen und wer sich davon überzeugen wollte, der mußte in den letzten Wochen bei Anbruch des Tages den Markt besuchen. Es mußte da Jeder gestehen, daß er eine solche ungeheure Piaffe von Früchten aller Art noch niemals beisammen gesehen hat, daß diese Masse vollkommen ausreiche, die Stadt und Umgebung auf Wochen hinaus damit zu versorgen. Und ging man am nächst- IohanniSstraffe transportirl. Sie erregte augemctnrg Ärmchen. mäßigten Preisen stattfindet, ist Göthe's „Torquato Tasso" be stimmt worden. Das ursprünglich gewählte „Eabale und Liebe" geht kurze Zeit später mit einem Gaste als Ferdinand in Scene. — Die allgemeine Waffercalamität, über welche die ganze Stadt klagt und jammert und der wir ebenfalls — unsere Stimme für schleunigste Abhilfe dringend erhebend — des Oeftern gedacht haben, hat, wie wir schon gestern ermähnt, einige Verminderung ge funden. Wi uns von Hrn. Stadtrath Stübel weiter mitgethcilt wird, giebt die neue Wasserleitung bereits an 20 Stellen der Stadt km eist auf dem linken Elbufer) theils ununterbrochen, theils zu gewissen Stun den Wasser ab. Eine weitere Ausdehnung dieser Abgabestellen hat jedoch bis jetzt noch nicht stattfinden können, da eine größere Anzahl öffentlicher Gebäude und Anstalten mit neuem Wasser versorgt und eine größere Masse für das Feuerlöschwesen disponibel gehalten werden muß. Es muß auch darauf hingcwiesen werden, daß, ob gleich die unterhalb des Waldschlößchcns aufgestellte kleine Dampf maschine Tag wie Nacht arbeitet, dieselbe der Stadt dennoch wegen viel zu kleinen Durchmessers der Hauptröhre nur , eine verhältniß- mäßig geringe Wassermenge liefern kann. — Der seit einiger Zeit mit technischen Einrichtungen in der Papierfabrik Köttewitz beschäftigte Herr Ingenieur W. Schubert thcilt uns in Bezug auf die vorgestern berichtete Explosion einer hölzcnren Leimkesselumhüllung mit, daß e r mit diessr Eonstruction nichts zu thun gehabt habe. — In manchen Schichten der Bevölkerung ist der Glaube noch verbreitet, daß man seinen Körper bereits bei Lebzeiten der Anatomie verkaufen könne, dergestalt, daß nach erfolgtem Tode der Leichnam dieser Anstalt verfalle. Namentlich Gebrechliche und Verkrüppelte, welche im Besitz körperlicher Abnormitäten zu sein glauben, huldigen vielfach dieser Ansicht. Es gelangen diescrhalb auch nicht selten da rauf bezügliche Zuschriften undAnfragen an das anatomischeTheater in Leipzig, worin um Auskunft über die Bedingungen, unter denen man sich der Anatomie „verkaufen" könne, gebeten wird. Früher mag vielleicht mitunter solch ein Handel vorgekommen sein, wenigstens wollen alte Leipziger noch Manches davon wissen, daß Der oder Jener (z. B. der „Warzcnschustcr", von dem sich nur noch der Abdruck einer über und über mit Warzen bedeckten Hand im anatomischen Museum befindet) sich der Anatomie verkauft gehabt. Gegenwärtig ist es jedoch mit dergleichen Offerten unbedingt Nichts-, dennoch werden noch manchmcü unverschämte Forderungen gestellt, die sich in der Regel auf eine lebenslängliche Rente oder ans Ans Zahlung einer oft bedeutenden Summe beziehen. Der lei een Kaust abzuschließen hat die Anatomie aber gar nicht nöthig, da ihr durch gesetzliche Vorschriften nicht nur die Leichen aller im Königreich Sachsen verstorbenen Selbstmörder, sondern auch die der Gesänge nen, Sträflinge und Züchtlinge aus den Strafanstalten des Landes, soiveit sie nicht reclamu t werden, zukommcn, milhm selten ein Mangel solchen Materials zu wissenschaftlichen Zwecken cintretcn dürste. Kürzlich erschien auch ein solches männliches Individuum in der Leipziger Anatomie, um sich zu „verkaufen". Es war ein kleiner Mann, dessen Arme dergestalt verkrüppelt sind, daß nur zwei Keine Stumpfen übrig blieben. Es fehlt demselben an beiden Seiten je ein halber Arm, die Hände trägt er stets auf- und auswärts, kurz er bietet einen widerwärtigen Anblick dar. Als Kopfbedeckung trug er eine österreichische Militär- oder Förstcrmütze und ein dcrgl. Jaguet dazu. Dieser Manu erzählte er sei 27 Jahre alt und be reits seit 17 Jahren auf „Reisen", früher Gymnastiker in einem Circus gewesen und dreimal gestürzt. Er wolle sich jetzt in Delitzsch niederlasscn, heirathen und einen kleinen Handel anfangcn. Um dies bewerkstelligen zu können, brauche er Geld, und dazu wolle er die für seinen Körper ihm von der Anatomie auszuzahlende Summe verwenden. Der gute Mann wollte nur fünfzig Thalcr haben. Als ihm jedoch eröffnet wurde, daß sein verkrüppelter Körper für anatoinische Zwecke keinen sonderlichen Werth habe und auf sein An erbieten nicht eingegangcn werden könne, srug er, ob denn „Gesunde" gekauft würden, zu welchem Zwecke er seine „Braut" offerirte, die auch gleich unten auf der Treppe stand und der Dinge harrte, die da kommen würden. Es war ein Fräulein in modischer Haartour, be kleidet mit einem unscheinbaren verwaschenen Kattunröckchen, schmaler Schürze und kurzem Jäckchen. Als aber auch auf dies freundliche Anerbieten nicht eingegangen ivurde, mußten Beide ein- sehen, daß es mit ihrem Prostet Essig war. (L. T.) — Wie wir crfaffrca betrug in dein Eoneurse des Bankier Filibeisen sNcnmarkts cie vorhandene Maiie i1berffaupt4i>5NTblr. lt> Ngr. ff Ps., davon waren voruigSweise zu bcincdlgcn 1708 Thlr. 21 Ngr. 8 Ps.. eS blieben also 2!i47 Tblr. 27 Rgr. 8 Pi. zur Bertbcilnug unter die gemeinen Gläubiger,deren Forderungen zusammen 120,85» Thir 7 Ngr. betragen, so taff aus sc uff» Thir. eine Dividende von I Tblr. 28 Ngr. 2 Pf. enttälttü! Na, d i c Kinder können sich satt eiien unk dabei gründ lich den Magen verderben l Vorgestern Abend wurde nämlich vom Moltkeplatz auö der Bäckerei teS Herrn Röder eine Riesen- Znckerdütc in der Länge vo» 4"r Ellen und Schwere von 24 Pfund, die oben einen Umiang von l'/s Elle» batte, nach der obcmniSstraffe tranöpertirl. Sie cr>cgte aligcmclncS Auiscben. Händlerinnen werden. — Bei Niederwartha wird seit ca. 14 Monaten an einer Elb brücke gebaut, welche die neue Berliner Bahn, eine Fahrstraße und einen Weg für Fußgänger über den Fluß führen soll. Bei Fun- dirung dieser nunmehr 7. großen Brücke, welche man innerhalb Sachsens über den Strom legt, ist darauf Bedacht genommen, daß man sie bei Steigerung des Verkehrs bedeutend verbreitern kann und sind deshalb auf der Westseite der Pfeiler stufenförmige Unterlager aufgemauert. Die Entfemung der mittelsten vier Pfeiler, von denen zwei ins Flußbett gebaut find, beträgt je 60 Meter und die aller übrigen Pfeiler untereinander je 20 Dieter. Die Ueberbrück- ung selbst besteht aus Walzeisentheilen, welche die Gutehoffnungs hütte zu Sterkrade am Rhein in einem Gesammtgewicht von 1,500,000 Kilogramm liefert. Die an die eigentliche, aus 13 Ord nungen bestehende Strombrücke sich anschließende Fluthbrücke ist bereits ziemlich fertig und wird das ebenso solide als geschmackvoll construirte Eisengclünder einen mattgrünen Oelanstrich erhalten. Die Ucberbrückung der drei Oeffnungen zu L 60 Meter wiegt 900,000 Kilogramm, die von 7 Oeffnungen » 20 Meter 350,000 Kilogramm, die von 6 weiteren, aber wegen Wegfall der Fahrstraße schwächer construirten Lager l 80,000 Kilogramm und der sonst noch nöthigen Eiscntheile 70 Kilogramm, in Summa eben 30,000 Etnr., welche Hr. Ingenieur Knoblauch von 200Eisenbahnarbeitern mittelst Dampslr.ihn erst heben und dann zusammenfügen läßt. Höchst interessant ist das aus Rücksicht gegen den Schiffsverkehr zum ersten Male auf den, Festlande angewendete Howe-Gerüst, das sich nicht gut lest' reiben läßt, sondern das man sehen muß, um einen Begriff von dem groß.wlsten Aufschwung zu gewinnen, welchen die Tei ,:ü --- der Neuzeit gemaci hoch ' i >. ch im Laufe dies . rg.-n Bormittag I I lllr rcginnt Im GlaSsalon der t. . .ntüui teS Herrn Aucliouatorö Breitield, Rampesche- Nr. 2i vier, die seit Iaprcn icüon bekannte Herbstauctiou c.z meide» Düsscldoricr .cgimstler und wird dieselbe bis d eier 2 wcffc fortgesetzt. Aucb diesmal wird eine reiche Die Brücke, welche 11 Meter ws fertig gestellt werden. und dennoch die hohen Preise? Woher kommt das ? — Es kann wohl keine andere Antwort geben als die: die Waare ist, «cnn die Mehrzahl der Consumentcn ans den Markt kommt, um einzukausen, längst in den Händen derHändler und diese bestimmen den Preis!" Der Artikel, dessen Inhalt auch für die hiesigen Marktverhältnisic ganz passend ist, giebt am Schluffe beachtenswcrthc Winke zur Ab- hütfe. Ein etwaiges Verbot des Vorlaufes verwirft er, aber er schlägt Maßregeln vor, die darauf abzielen, die Produccnten se'öst aus den Markt zu locken. Dies könne dadurch geschehen, daß ihnen nicht durch lästige Marktordnungen der Aufentyalt auf dem ' arlt verleidet, daß nur den Händlern, nicht aber den Producenten die Zahlung von Standgeld abverlangl, daß überhaupt seitens dev L die Borslandschait des Beschenkten auch so schmackhaft alö der Inhalt de- Düte ist"! Durchdrungen von dem Ernste und der Wichtigkeit ihrer Ausgabe bewegte sich am letzten Wochevmarkt die Marktdcputa- tiou dcö Städtchens S. am den Buttcrmarkt, um daselbst, an gesichts der fetzigen hohen Buttcrpreisc, daö Gewicht der Butter zu controllre» und die eiwaige» zu leichten Böcke von den voll wichtigen Schäilein zu scheiden. Doch siche da, nicht eine der anwesenden Buttcrhäntlcrinnen, die auch nur einen Gramm am Stückchen gutgemacht hätte; alle wurden nicht nur vollwichtig, sondern sogar schwerer befunden. Die Deputat on spendete reich lich Lob und ging gerührt nach Halbe, entdeckte aber daselbst, taff ffe " -if . is 250,«» nur mit 150,«»Gramm Geivicht gewogen, „ mithin Lw uud Rührung voreilig spenkirk batte. Da indessen i MagrNracuS immer Recht hat und sich vor Butterwcibcrn nicht Geri,. straffe von » Enke Auswam von schönen, practüvoll ciugcrahmtcn Landschasten von bekannten guten Künstlern, sowie hübsche Genrebilder, Jagd-und Thicrsiüclc das Interesse von Kunstliebhabern erregen. — Ocfsentliche GericPttziitzu >1 g am 20. Oktober-. Der Gärtner Paul Kämpfe und der Flcischermstr. Frlcdr. Bruno Hanitzsch in Zitzschewig sind wegenHausiriedenSbruchcö zu 14 Tagen Gcmiigiiiff und 2 Tagen Hait verurtheilt. Im Grunde Nr. 1 in Neustadt befindet sich eines jener Etablissements, in welchem die ahircici'c weibliche Bedienung gegen die einkehrenkcn Gäste eine ganz besondere AiizlchungSkralt ausüdt und sich denselben gegen über durchaus nicht spröde uud zurückhaltend benimmt. In die sem Local crschicnen eines Abends die beiden Angeklagten tn Be- aicituug einer dritten unbekannten Person. Bei ihrem angehei- l i tcu Zustande entspann sich bald ein Scandal, der gröffcre Dl- memioiun aunahm und endlich dem Besitzer Beranlassung gab, Polizei zu rcguirircn. Bevor diese erschien, drückte sich der uner- mittcit gebliebene Dritte, während Kämpfe und Hanitzsch trotz saurer Miene mit auf die Polizeiwache abmarschiren mufften. Der Wirw zog später seinen Strafantrag zurück, Herr Advocat Frän- zel trug aui Freisprechung a» und so wurden Beide heute tret- gesprochen und nur wegen rnhestörenden Lärmeno zu :i Tagen Hait verurtdeilt. — Die bereits zweimal bestrafte Amalie Auguste Pfennig war wegen Diebstahls mit 4 Monaten Gefängnis, be straft worden. Die »Angeklagte war beschuldigt, an einem Wicscn- randeGraS abgcschnitten zu haben; als sie beobachtet wurde, er griff sie schleunigst die Flucht und rief einer res WegcS daher- kommcnten Frau die Worte zu, dem vc> folgende» Nachtwächter nicht zu vcrrathen, wer sie sei, sie solle sagen, eS wäre eine „Bär- waldschc" gewesen. Die Staatsanwaltschaft hielt die Anklage trotz dcS geringen DledstatüSobiectcs aufrecht; die durch Herrn Advocat Lederer geführte Bertheidigung konnte auch keine Ver minderung der Strafe erwirken. — Ernst Wolt In Dresden war gegen Friedrich Carl Schmitt in NIederlöffnitz klagbar geworden, weil Letzterer gegen den Prlvatklägcr während des Fortgehens in der Hausflur die Worte: der alte Dessaucr Jude, Gurgclab- schncikcr u. s. w., geäuffert batte. Schmitt ivurde infolge dessen zu >0 Thir. Strafe verurtheilt. Behufs weiterer Erörterungen wurde der heutige Einspruch vertagt. — »Bor den Schranken deS Schöffengerichts befindet sich ein vcr deutschen Sprache wenig mächtiger Mann, NicoiauS LISzoff, auö dem inneren Rufflaud. Die bittere Nvlh bat ilm, der sein »Vergehen rcumüthig eingestcht, zu dem verzweifelten Schritte der llnterichlagung getrieben. Der 'Angeklagte, welcher hier in Dresden Sprachunterricht crthcilte, kam mit einem Fräulein Anna von Auerbach aus St. Peters burg als Landsmann zusammen und erhielt von dieser Aiüangö »August den »Auftrag, eine goldene Damcinibr und ditto Kelle zu versetzen. Den erhaltenen PiandschiUing verwendete er aber zur »Befriedigung drängender Gläubiger, von denen seine Logiswir- tbin mit ihrer auigclausenen Schultsortcrung obenan siand. Lpszoff versetzte bei dein Piandleiher Kummer hier Ubr und Kette vorläufig auf einen Monat und erhielt von diesem iff Thlr. ausgezahlt, I Tblr. waren Zinsen daraus geschlagen wordenWo- daff nach aögclauicner Zeit 20 Thlr. nöthig waren, uni die Bcr- satzstücke einzulösen. Als er bald daraus durch die Straffe „»Am Sec" ging, kam ihm der Gedanke, den Pfandschein zu verkaufen, um ber drückenden Lage wiederum In Etwas auszuweicheu; er ging in den Ubrcnladcn des Herr» Treppenhaucr und bot Letz terem den Schein zum Kaule an. Dieser verfügte sich nun mit LvSzoff zu Kummer, sah sich Uhr und Kette an und zahlte hie raus an den »Angeklagten noch ff», Thir. heraus. Die ciugelöste »Waare verkaufte Treppenhaucr kurz darauf wieder. Fräulein von »Auerbach dränate natürlich entschieden aus »Auskunft über den Verbleib Ihrer Gegenstände, während LvSzoff zwei »Briefe mit allerhand Entschuldigungen an dieselbe schrieb. Schließlich ver langte sie brieflich Uhr und Kette schleunigst zurück, weil sie Geld vo» zu Hause erhalten hake und machte endlich, nachdem der »Angeklagte ihr geschrieben, er habe den Schein verloren, Anzeige bei ber Staatsanwallichalt. Auffcr der Damenuhr und Kette hatte Fräulein von »Auerbach 2 Fünsrubclstücke dem Angeklagten gegeben. Der Umstand, taff LvSzoff der deutschen Sprache so wenig mächtig war, mack'te eS dem Herrn »Vorsitzenden, Gcricbts- ratb Trummlcr, oft nicht leicht, die zurBewelsauinahme nötdlgen Frage» dem Angeklagten io vorzuiegcn. Die königliche StaaiS- auwaltsc! a t, Herr Reiche Eisevktack, hielt die Anklage unter »An nahme mildernder Umstände autt-cht. Der Bcrtheidigcr. Herr «Advocat Fränzel, plaldirle sehr warm sür seinen Ellcntcn, er bat in »Anbetracht der miffiichen Uwfl inde und dcS reuigen Geständ- ^ . ir X m L ,-5-, ^ l»».uv ., ^.'1 >>» UI.V „ev-v.->>»,-1 niffes UM möglichst geringe Bestrafung. Das »rtheil lautete auf, behörden den Producenten aller mögliche Vorschub geleistet werde. ! biamirui dars. so begnügte nmn sich mit den Resultaten dieser 3 Monate Geiängnih,
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