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Dresdner Nachrichten : 30.04.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188404309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-04
- Tag 1884-04-30
-
Monat
1884-04
-
Jahr
1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 30.04.1884
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O, »««, ». »»rN. >v«iu»«d. »»l. »»«.«1.». »„»«er39S.00. e«i»»»»n> «7»^>0. gr«»4,Ir, » l . Hageökatt für Politik, »irtMllm,. tztsMs«M«l. LUrkeiömlit. Dmdtirülle. 1881 r,^8Ine»«« 5p»ae« 00l.l.OQ»UIV> LUeb«n»striwgi-Lur«LU 25 /Mmsrld II. k>«män»tian»l« ?rok^-8o!o-«. Arksl-8td ll. t. 0»iusll u. U»rrva. Vorlksilksstsstv Vsrugsquvlls fUn V»»I«8vi I« -^ilbittei» nnck »II« ieugehörtgou »nterinlivo. Ssvutivlt«« «t«t« »IN L«»8svr. Hartmnnn L 8«um, 8vl>I»«»-8ti'»88« 8r. 17, xvaonüdorcksm Löninl. kcdlosiso. V»It. Sedloss-Ltmss« 12,1. vk-8orxung uml Vorvortkunx von kntvntvu im ln- u. Au^Ianäs. ^ von kadrlltniLrllvu lvslorsvliule. Lokoronron orstor kirmon. krcmpevtv gratiu uixl trmxx». Wollvnv 8vklsfllvvlivn, xrS«8t08 Oaxer itw klrrtrs. in nllon tzmiUMnu. LmptekIsnLvvortk: Hs»tnrLV«IIeI««lLvl» von A. 6,75 an. kroisoonront gratis uvä krunco. IllvtLlor, 1»Al>mrkl1S. "L7-LL ^ ^ lilMtzi'i^-IslilNlisiltztul' von CI. HU iK V G U2, W. Mmru-U. l-lrössiss l^sr aller LLaierialjen Lür Ransardsitsü- 8viäell68 VkvviUvdLllÄ kür lüeüsr La allen moäernsn I'arbsn. Nr. 121. 2S. Zthr-a«-. Auslage: 40,000 Erpl. Aussichten für den 80. Avril: Schwacher Lstwind, verändert. Bc- wötlung, kerne od. geringe sliiederichläge,Temperatur wenig verändert. Dr-sd-,,. 1884. Mittwoch. 30. April. ILr die Male Uai «O Zmii werden Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in der Ex pedition. Marienstratze Nr. I», au l Mark 70 Pfg.. für aus wärts bei den Kaiserlichen Poslanstaltc» im deutschen Reichsgebiet zu I Mark 84 Mg., in der Oestcrrcichiich - Ungarischen Monarchie iu I Gulden 54 Kreuzer (excl. Agiozuschlagl angenommen. «eranNiortlicher Nedakttur ssir PvltttslhkS vr. Tmtl Bier« v in Drc»dcn. Berlin ist wirklich eine richtige Krankenstube. Alle Minister und Staatssekretäre, die mit auswärtigen Angelegenlreiten zu tl>un baden, liegen an der Grippe darnieder. Das Unwolstsein pflanzt sich von den „äußeren" Ministern aus die „inneren" fort: auch -Herr v. Puttkamer ist bettlägerig. Er wohnte de» Verhandlungen der Sozialistengesetz-Kommission nicht bei. Natürlich (es ist dies das Schicksal aller erkrankenden Minister) glaubt Niemand an rin körverlichcS Unwolilsein. sondern an das Eintreten der jeder Entlastung vorangcdenden „ Gesundheitsrücksichten Angeblich herrschen zwischen ihm und dem Finanzininistcr v. Scholz allerhand Differenzen. Die Berliner Messe kann nun einmal nicht ohne Ministerkrisen leben. Giebt eö keine, so erfindet sie welche. Dafür ist der Reichskanzler wieder rasch genesen. Fürst Bismarck hatte eine einstvndige Audienz beim Kaiser, woran sich eine Sitzung des preußischen Gesammtministcriums schloß. In beiden soll es sich um die Lage des Sozialistengesetzes und um Ausarbeitung eines Sprengstoffgesetzes gehandelt haben. Eine reckt empfindliche Abkühlung ist dem deutschen Enthusiasmus durch Rußland bereitet worden. Bekanntlich hatte Preußen dem russischen Nachbar für Vesten neue Anleihe die guten Dienste dcrÄönigl Seebaodlung in Berlin zur Verfügung gestellt. Dieser Umstand, in Verbindung mit den gestärkten Friedcnsaussichten, batte bewirkt, daß die deutschen Kapitalisten zu der neuen Rusten-Anleihe eilten, wie die Fliegen zu einer Milchschüffel. Bald wird man lesen, daß diese Anleihe in Deutschland allein 40, vielleicht üOsach überzeichnet worden ist. Es spiicht sich in dieser Tbatsache auch wirklich recht viel Vertrauen zu Rußland aus. zugleich aber auch die Hoffnung, daß die finanzielle Hilfe, die Deutschland seinem Nachbar gewährt, von diesem auf wirtbschaftlichem Gebiete mit Dank erwidert würde. Mit anderen Worten: Alan hoffte deutscherseits ans endlichen Abschluß eines Handelsvertrages mit Rußland. Damit ist'ö aber Nichts. Rußland will selbstständig bleiben, oder, wie man cs dort nennt, „nicht in die Stellung der Türkei oder Eguptenö herabsinken, die ihre Handclsintcressen nicht nach ihrem eigenen Nutzen, sondern nach dem anderer Völker regeln mußten". Einen Handelsvertrag betrachtet Rußland überhaupt als „unheilvoll", er würde das Zarenreich „an Händen und Füßen fesseln" Jede Hoffnung aus Sinnesänderung schneidet eine diessatlfige kategorische Erklärung des runtschen Devartements-Director« für Industrie und Handel ab. Nicht einmal aus Unterhandlungen hierüber lasten sich die Rüsten «in. Sie nehmen das deutsche Geld mit Vergnügen, um allerhand Eisenbahnen in Sibirien zu bauen, aber wirthschaftliche Gegendienste leisten sie uns nicht. Das ist «ine recht naive Austastung eines »Freundschafisbundes!" Mit der von England angeregten Konferenz über die eguvtischen Finanzen will es gar nicht so rasch vor fick geben. Würde es sich bloS darum Handel», die in Grund und Boden verfahrenen Finanzen Egvptens zu reformiren, so stieße eine dazu einzuberukende Konferenz der Großmächte nicht aus solche Schwierigkeiten. England verlang» nämlich, daß die ausländischen Staate» ihre Zustimmung dazu erlbrilen, daß Egypten die Zinsen seiner alten Schulden herabsetzt und Erlaubniß bekommt, eine neue Anleihe von 200 Mist, aufzunebrncn Die Sacke geht im Wesentlichen blos England und Frankreich an. in denen die cgyptiichc Staatsschuld zu unterglbrackt ist. Gleichwohl wüsten auch die anderen Staaten zu Abänderungen auf diesem Gebiete ihre Zustimmung erstreiken der Verfall der egnptischen Finanzen ist in, Wesentlichen die Schuld der englischen Verwaltung und man begreift die Schadenfreude der Franzosen, daß England, welches unumschränkt in Egypten schaltete, setzt die Hilie Europas in Anspruch nehmen muß. Frankreich mochte sich vermöge dieses finanziellen Schwungbrets überhaupt wieder nach Egyp en lancircn» um dort die verloren gegangene Machtstellung wieder zu erobern. Daher trachtet es daS Programm der egnptischen Konferenz möglichst zu erweitern. Umgekehrt haben die Friedensmächte Deutschland und Oesterreich ein großes Inter esse daran, daß die Konserenz sich streng aus ihre nächste Ausgabe beschränkt. daß sie nicht aus vre egnptischen Dinge überhaupt Lber- areist und nickt daS Thor bildet. durch welches die orientalische Frage aus'S Neue einziebt. In diesem Sinne dürfte sich Fürst Bismarck gegen den franz'sischen Botschafter de Courcel ausgespro chen haben, der, eke er nach Paris ging, eine Unterredung Mit ihm batte. Man glaubt daher, daß «ine Konserenz erst dann zusammen- tritt, nachdem sich England über ihr Programm mit den zunächst interessirten Mittelmeermächten Frankreich, Italien und der Türkei ge einigt hat. Di Konferenz, mit engem oder mit erweitertem Programm, bedeutet die Bankerotterklärung der auswärtigen Politik Gladstone'S. Der Sudan loigeriffen. in völliger Anarchie, dem Mahdi preis- gegeben, Oberegypten in Gefahr, von der Revolution ergriffen zu werden, die egnptischen Minister ohne Anseben und Mach),, die englische Regierung verhaßt und verachtet, die Verwaltung in völliger Aullösung, das egyptische Heer zuchtlos und herabae- kommcn, die Finanzen zerrüttet, die Europäer bedroht — das rst das Facit von Gladstone'S Tbätigkeit in Egypten. Schon der Grundgedanke: Suva» von der Oberherrschaft Egyptens loSzu> lösen und sich selbst zu überlasten, grenzte an Bornirtkrit. Der Sudan nimmt beinahe ein volles Viertel von Afrika ein und war durch die Arbeit aller europäischen Völker allmälig der abendländi schen Kultur gewonnen worden. Egypten regierte dieses große Gebiet Lewiß nicht zum Besten. aber es hielt durch seine 20.000 Mann Soldaten, die es als Bejahungen in den Hauptstädten hatte, die Lrdnuna aufrecht: der lebhafte Waarenaustausch auS de», Innern Afrikas ging über und auS Sudan nach Egypten auf dem Landweg vnd alle Nationen Europas hatten daran ihren Tbeit. AuS Noten matter. gr»»n»r, a. 29. April, iiredtl 28d-/,. Sta-Maim 284'/,. Lombarde« IXi-u. «9rr Looic —. cellerr. Stlbcrrenle-. Paprerrenie —. Saltjicr 248'/,. Lrlirrr. Goidr. nie —. 4°/« Uno. Soidrenle . 7?er Nullen —. Stier Nullen —. 2. kricnianlcllic —. Ncnelir Unpar. Goldonleike —. S. Orienlanletbe —. Unqor. Paplerr.—. Lirconio 289,5«,. EovpierAottliorLd. -. Martcnburger—. Nichlg. wie». 29. 'April. Sredil :N».4t>. SiaatSb. :!I4.V». Lombarden 142.70. iüordwlib. lSii.'i». Marinalen L9.49. Nn9.t5reb.9l». Tabal-Act. . ,—. Schlich besier. 29. April. «Schlich., Nenle 77.72. Lulethe ros.97. Italien« 95.40. Siaaisbal!» 888M. Lombarden 9I7.ro. do. Vriorliäie» —. tipppier 249. vesierr. Soidrenle — Spanier «,>>!,. cuomone» 812. Tobak-Actien —. gesi. Port». 2!>. Avrll. An dcr diesigen Mlttogsliörse »and t» Italiener« UN» Legdpter» eine Hanile-Sriorguiig statt. La»»«». 29. April, ttonlolo >81.78. l«73er Rusic» 92,94. Lombarden . rüitcn 8,91. 4'o iniidlrtc Amerikaner 4' . Ungarische tsioidrenle 77,88. Lttainanr» 18,88. Pr. ikons. . Suez-AcNeu 82.79. «»gypter 87,88. Fest. schnövcr Krämerhabtückt wollte aber Gladitone die nicht englischen > Haupte». Bergweise und sonstige Jnbustriepaxiere meist fest, aber Haiidelshäuser um ihren Gewinnst bringen und er beschloß die- wenig beachtet, deutsche Fonds ruhig, Rüsten belebt. russische sein Bebufe. den Sudan preiszugeben. jedoch die Hascnplätze am rotbcn Meere zu behaupten, weil bann der ganze 2 aarenaustausch lediglich durch englische Hände gegangen wäre. Man kennt den Gang der Ereignisse, den schmachvolicn Feldzug der englischen Generäle, die Sendung Äordon Paschno »ach Khartum, der sich selbst als ein von Glavstoue elend vreisgegehenes Todesopfer be trachtet. Jetzt ist auch Berber verloren, obwohl Gladitone noch vor 8 Tagen im Unterhause die Pflicht, Berber zu retten. als nn- abmeislich anerkannt halte Ein abermaliger Wortbruch Glad- stoire's, denn er that nickt das Geringste zur Rettung. Fetzt steht dieser trübseligste aller Minister nun zu Europa. ilnn a»S dem Nilschlamme berauszuhclsen. Ein Strafgericht schwerster Art ist über ibn hcreingebrochen: er muß sich vor Frankreich demütbigen und Fcrrn, der in diesem Punkte die Meinung seines ganzen Landes binter sich bat, ist ganz der Mann, die trostlose Lage Englands für die Wiebereroberung des französischen Einflusses in Egypten aus- zubentcn. . In Spanien sind die Wahlen zu den Cortes so ausgesallen, wie Jedermann voraussab. Treivicrtei aller Gewählten gehören der Regierungspartei an. Bisher hat jedes Ministerium, das am Ruder war, bei Neuwahlen eine erdrückend große Mehrheit davon- getrngen. Noch niemals aber haben so'chc Wablsiegc de» Sturz desselben Ministeriums oder gar den des Thrones verhindert. Der freie Wille des Landes kommt eben niemals bei den Wal len zum Ausdruck und wenn auch ein Kabinet die große Mehrheit der Kammer hinter sich bat, so heißt das noch lange nickt, daß vom Vertrauen des Landes getragen ist. Bei den Wahlen erlaubt sich jede Regierung <0 schwere. Erngrisse in die Walilfreihcit, es schüchtert seine Gegner durch Verbaftungcn so ein, daß die Oppo sition sich vielfach entbält, überbaupt eigene Kandidaten ausznstellen. Wablenthaitungcn bedeuten aber in Spanien erfaimmgsgcmäß nichts Gutes: sie find meist Vorbereitungen zu Sckilderbebungen. Auch die jetzigen Wablenthaitungcn der Opposition und die Wahl siege der Minrsteriellen wurden durch mehrere politische Morstkaten gekennzeichnet. Gegen Beide aber, Regierung wie Opposition, er hebt sich die revolutionäre Partei. Die Anarchisten. in Spanien „Die schwarze Hand" genannt, gaben durch daS verruchte Elsen hahnverbrechen bei Badajoz einen entsetzlichen Beweis ihrer unaus gesetzten Tbätigkeit. Lokales mit Sächsisches. — Am Montag Abend trafen hier zu wahrscheinlich längerem Besuche bei Fixen Königlichen Majestäten Jkre Durchlauchten P ri»z und Prinzessin Friedrich von Hohenzoltern hier ein und stud in der Kgl. Villa rn Strehlen abgcstregc». — Pros. Kr. Rudolf Hildebrand an der Universität Leip zig crbielt den Kgl. Prcuß. Kroneuordcn III. Klaffe, Gemcindevor- ttand Gentzsch in Ruppersdorf das AlbrcchtSkreuz. — Le. E»eellcnz der Stadt-Kommandant v. Funcke hat sich heißt das noch lange nicht, daß cs auch vom 2». April bis 1!>. Mai aus Urlaub begeben und ist während dieser Zeit de» Kommandeur der Artillerie-Brigade. Hr. General major v. Schubert, mit der Stellvertretung des Hrn. Stadl-Kom mandanten beauftragt. — Daö allgemein sympathische Vorgehen der Stadtverordneten gegen den während der Sommermonate beliebten früh 7 - Ubr - An fang des Schulunterrichtes in den Bürger und BezirkS- schulen vermag noch immer nichts beim Stadt,ath auszurichtcn: auch das neuerlich wiederholte Ersuch«'», durchgchends oder doch wenig stens in den drei lebten Klaffen erst früh d Uhr zu beginnen, wird abg«lehnt. Ter Schulauvjchuß sicht vor der Hand keine Veran lassung zur Aeuderung der gegenwärtigen Einrichtung und da bat d»i»i der Rath beschlossen, es bei der gegenwärtigen Ordnung de- NeueftkTrleqramme der „Dresdner Nachr." vom29. April Berlin. Das Abgeordnetenhaus setzte die dritte Beratbung der Tagesordnung fort. Eine längere Debatte ries wieder der „Sonntagsparagrapb" hervor, wonach an Sonn- und Festtagen alleS Hetz- und Treibjagen und während des Gottesdienstes überhaupt jedes Jagen verboten sein soll. Der SonntagSparagravh wurde schließlich in der von den Konserva tiven beantragten Fassung, wonach außerdem durch polizeiliche Ver ordnungen wettere Beschränkungen der Sonntaasjagd eingesührt werden können, angenommen. Gegen derartige Beschränkung sprachen Redner zur Linken, der Nationalliberalen und der Frerkonservativen. während das Centrmn erklärte, es würde gegen das ganze Gesetz stimmen, wenn die Sonntagssrage nickt geregelt werde. Jnr klebrigen wurde das Gesetz nach den tonservatw-elerikalen Ceinproiuiüan- trägen angenommen. Die Endabstrmurung findet in einer späteren Sitzung Natt. Berlin. Die Abreise des Kaisers nach Wiesbaden ist infolge der ungünstigen Witterung vor Ende nächster Woche nicht zu er warten. — Die ReichütagSkommisston für das Unfallversicherungs- gesetz »ahm die Bestimmungen über die Bildung von BcrusSgenosscn- schasten als Grundlage der Organisation und über das Umlage- verfahren nach dem Anträge der Abgeordneten Lobren und v. Hcrtlrng a». — Die Kommission für daS Aktiengesetz nah», die Bestimmung an, wonach bei gemeinnützigen Unternehmungen der Mmrmaibetrag der Aktien von 200 Mark zugelaffen werden kann. Ferner wurde beschlossen, eine gleiche Vergünstigung eintreten zu lasten, wenn durch die Erschwerung der Ucbertragbarkeit der Aktien die Arbitrage erschwert ist, desgleichen für den Fall, daß eine Gesellschaft zur Be seitigung eines NothstandcS ibr Kap tal reduziren will. Die Zu lassung dieses Minimaihctrags ist an die Genehmigung der Landes ccntralbehörde und deö Reichskanzlers geknüpft. Berlin. DaS Unwohlsein deS Fürsten BiSmarck hat ebenso wie daS des Ministers Puttkamer. der am Sonntage dem Ministcr- rathe und gestern der Sitzung der Sojialiste»konn»i>fioncn deiwobnte, und des Grafen Hatzfeld, der am Sonnabend bereits eine Konferenz mit dem Kaiser batte, nur kurze Zeit gedauert. Der Kanzler ist wieder vollständig woklund bat seine Spazierritte wieder ausgenommen. Bern. Ter BnndcSratb forderte die Direktion der Gottbard- babn auf, innerhalb Jahresfrist die technischen und finanziellen Aus weise zum Bau der Bahnen Luzcrrr-Jmmcnsec und Zug-Goldau vorzulegcn. Madrid. Die spanischen Flüchtlinge unter Führung deö Offiziers Mangado werden von zahlreichen Truvpcn verfolgt und dürften gcnöthiat werden, über die Grenze zurückzugebcn oder in die Hände der Truppen satten. AuS Santa Coloma sind 6 Offiziere flüchtig geworben, man heit dieselben an den Umtrieben für be- tbc'Iigt und glaubt, sie hätten die Aufdeckung ihrer Theilnahme befürchtet. Petersburg. DaS „Journal de St. Petcröbourg" sagt, daß die meisten Großmächte dir Einladung Englands zu der Kon ferenz, welche über die Frage der Revision des cgyptiichcn Liqui- dationSgesctzes beratben soll, zustimmend beantwortet hätten. PortSmoutb. Der Transportdampfer „Crocodile" ist mit Truppen vom Bombay heute Morgen aus der Rbede von Spilbcad einactroffen: Er hisste die gelbe Flagge auf, weil am Bord vor der Ankunft in Gibraltar ein Cliolcrafall voractounnen war. Nach den« L-riassen Gibraltars kam tein neuer Cbolerasall an Bord vor, dennoch ist dem „Crocodile" nicht gestattet, sich Portsmouth zu nahem und wird er sich der Ouarantaine unterwerfe». Kairo. Der Mahdi bat die egrwtitchen Offiziere in Affuan durch einen Brief aunordern lasten, binnen IO Tagen abzuziehen, widrigenfalls sie vernichtet wc:dcn winden. New-Aork. Ter Staat Ohio ist von einem Orkan hcim- gesuckt worden, der sehr großen Schaden angerichtet hat; ob, wie man befürchtet, auch Menschenleben umgekommen sind, ist noch nicht fesigestellt. Die Berliner Börse war beute etwas fester als gestern, aber cS maimelt nach wie vor an Kauflust. Tic Spekulation hält sich in der Reserve. Svekulative Banken setzten höher ein und er fuhren später Abschwächrmgcn, nm sich gegen Schluß wieder zu be festigen. Ansängtichc Avon cu konnten n:ckt voll behauptet werden. Kassabanken ruhig, deutsche Bahnen ziemlich fest, fremde dagegen matt, auch österreichische Prioritäten konnten sich nicht ganz be wenden zu lassen. Wir müssen offen gestehen, cs vcrräth dieses Beharren wenig Kenntniß der durchschnittlichen Lebensgewohn- heiten der hiesigen Ennvormcrschaft. Im SchulauSschuß scheint man doch etwas davon zu erkennen, denn er schlägt vor. daß ein späterer Beginn des Unterrichts in den Elcmeiitarklasseri vom Fahre 1685 ab vorgeschriebe» weiden möchte! Somit ist doch wenigstens eine Art Aussicht vorhanden. — lieber die diesjährigen Uebungen des Beurlaubtenstandes bei dem Kgl. Sachs. Armee-Korps verlautet Folgendes: Genannte Uebungen beginnen mit dem 5. Mai und gelangen Maiinschatten des Jahrgangs 187S der Reserve und 1875 der Landwehr zur Ein ziehung. Die Uebungen der R e s erv ist e n der Infanterie finocn bei der 2. Brigade vom ü.—17. Mai, bei den übrigen In fanterie-Brigaden vom 17.--28. Juni statt. Jäger üben zu gleicher Zeit. An diese Uebungen jchließen sich voni 1.—12. Junr diejenigen der Landwebrmannichanen der Jnsanterre an, welche in formirten LandwebrübungSbataillonen in Dresden, Bautzen, Chemnitz und Leipzig üben. Beurlaubte der Fcldartillerie üben bei dem 28.Fcid- artillerie-Rcg. vom 6.—17. Mai, bei dem 12. Feldartillene-Rcg. vom 10.—21. Juni, diejenigen der Pionnierc. vom 6.—17. Mar bei dem Pionuier - Bataillon. während die Uebungen der beur laubten Fußartrllcrie-Mannjchasten auf dem Schießplatz bei Wahn von, 22. Aprü bis 3. Mai statlfinden. Beim Trainbataillon finden vorn 13.-24. Mar die Uebungen eines Sanitäts-Detachements und von, 20. September bis 30. Oktober zwei Uebungen von Reservisten in formirten UebungS Koinpagnien statt, während dergleichen von ArbeitSiolbaten deö Bcurlaubtenstaudcü aus der Festung Königsicin ftattfindcn. I», Herbst b. I. während der Uebungen von Erlatz- Rcscrvistcn I. Klasse gelangt noch eine zweite Serie von Reservisten der Infanterie, Jäger und Fußartitlerie des Jahrgangs 1678 behufs Uebung zur Einziehung. — Das seitherige Finanz vcrmessungöbüreau wird mit Ablaut dieses Monats arrsgelöst. Die Geschälte desselben gehen, soweit sie die Landesvermessung und die Grundsteuer betreffen, auf daS Centralbürcau für Steuervermessung. im Ucbrigen aus daS DomänenvermefflingSbüreau über. Beide Bureaus haben ihren Sitz im Kaiizleigcbäude deS Finanzministeriums. — Seit Montag tagt in unserer Stadt der Lairdesverein sür inrr« rc Mi s s i 0 >1. Zu dieser Landesversammlung hat sich eine große Anzahl Geistlicher und sonstiger Förderer der inneren Mission aus allen Tbeilen deS Landes, sowie auch eine Anzahl Vertreter auswärtiger Mission geselltchastcn hier eingesunden. Nachdem be reits am Montag Nachmittag in der Herberge zur Heimatk eine Delegirtcn - Konferenz der sächsischen Männer- und Jüngiings- vereine siattgcsunden, rvurde am Abend in Mciirhord's Sälen die erste Hauotversamnilung abgebaltcn. Dieselbe wurde nach einem von dem Verciirsgeistlichen Klemm gesprochenen Gebete von dem Vorsitzenden. Grasen Vitzthum von Eckstädt, eröffnet. Hierauf er stattete VercrnSgerstlrchcr Seidel Bericht über die Tbätigkeit deS Schriitenvcrcins im verflossenen Jabrc. Der Verein, welcher aiS seine Hauvtaufgabe die Verbreitring christlicher Volksschriften be trachtet. ist. obgleich noch eine große Anzahl anderer Vcieinc durch Kolportage und Unterhaltung von Volksbibliotheken die gleichen Ziele vertrügt, dock der Mittelpunkt dieser volkobildendcn Be strebungen. Die Wirksamkeit deS Vereins ist eine äuß-rst ersprieß liche geweicn, to ist z. B. daS Harrvtorgan des SckristcnvcreinS, der Sächsische VolkStalender in 40,000 Exemplaren verbreitet worben, und die 4 VolkSbibliolheten, welche der Verein in Diesden unter hält. erfreuten sich einer reckt regen Benutzung. Leider ist die finan zielle Lage des Vereins nickt derart, wie es im Interesse de- guten Sacke zu wünschen wäre, vielmehr wilthsckastet derselbe mit einem chronischen Defizit. Referent richtete demnach an die Freunde der inneren Mission die dringende Bitte um »ekuniäre Unterstützung der DercinSbcstrcbungcn. Nach diesem Beuchte rcierirt der neucrnannte Agent des Verbandes Sächsischer Männer- und Jüng lingsvereine. Herr Zacharias, über die Fortschritte und werteren Autgabrn der JünglingSvereinssache. Die JünglingSvereine, deren erster im Jahre 1818 gegründet wurde, haben, wie bekannt. daS Streben, die der Schule entwachsene männliche Jugenv vor den ibr drobenden Gefahren der Deriükrung zu schützen. Referent nennt daS Wirken des Vereins einen Befreiungskampf und zugleich einen B-wahrungskamps. Aus dem vom Referenten ausführlich geschilderten Entwickelungsgang der Sache der JünglingSvereine näher ein zugehen, verbietet die Kürze des zugenicsscncn Raume-, wir be schränke» uns demnach auf die Wiedergabe der Hauptgedanfen deS zweiten Tbeiles des Vortrags, dem Redner das Motto zu Gr >nde gelegt: »Wir müssen vorwärts mit der JünalingsvereinSjachel"
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